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Das Geschäft mit Vertipper-Domains: Dentalklinik setzt auf Pornoseite

dentalklinik

Einen netten Fall für alle Domainrecht-Fans habe ich heute im best-practice-Blog von Burkhard Schneider entdeckt. Demnach haben sich japanische Zahnärzte der Well Dental Clinic eine Domain namens www.eeeeeee.jp gesichert. Ja, richtig gelesen. Insgesamt sieben E‘s müssen Kunden in ihrem Browser eingeben, um auf die Homepage der Zahnärzte zu gelangen. Lustige Idee werden sich sicherlich viele denken, allerdings stecken hinter der Wahl des Domainnamens ganz offensichtlich knallharte finanzielle Interessen. Geben Besucher der Dentalklinik nämlich ein E weniger ein, landen sie auf einer stark frequentierten Pornoseite.

Oder andersrum gesehen: Wollen Besucher das Schmuddelangebot aufrufen (und das werden sicherlich nicht wenige sein) und vertippen sich dabei bei der Anzahl der Es, landen sie auf der Seite der Zahnärzte. Das Ziel, mehr Besucher auf die eigene Webseite zu locken und so ihre Dienstleistungen rund um die strahlend weißen Zähne bekannter zu machen, ist damit wohl erreicht. Allerdings dürfte diese Form der Marketings nicht ganz legal sein.

Bereits in der Vergangenheit haben sich zahlreiche Geschäftemacher auch hierzulande so genannte Vertipper-Domains von bekannten Unternehmens-Webseiten gesichert, um so den schnellen Rubel zu machen – wie zum Beispiel donline.de anstelle von T-Online.de oder norpnantivirus.com anstelle von nortonantivirus.com. Die Fake-Seiten werden in der Regel mit bezahlten Links zugekleistert. Besonders dreiste Zeitgenossen bauen auch schon mal die Seiten nach, um den nichts ahnenden Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen (Stichwort Phishing). Obwohl viele Vertipper-Domains bereits nach kurzer Zeit wieder verschwinden, haben die Betreiber bereits genug Geld damit verdient, bevor ein Markenrechtsanwalt so richtig aktiv werden kann. Und in vielen Ländern ist das sicherlich nicht leicht.


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(Michael Friedrichs)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

14 Kommentare

  • Jedem seine Chance! Sollen doch die Firmen (mit zuviel Geld auf der Bank) sich die verschreiber Sites sichern.
    Umso mehr man sich über jede Kleinigkeit aufregt, klagt ect. umso mehr Gesetze wird es bald geben!
    Dankö

  • Warum ist mir das mit der eeeeee Domain nicht eingefallen… Mich würde mal Interessieren wievile Vertippe es wirklich gibt.

  • Vor einiger Zeit gabs sowas doch auch mit Google… wenn man ausversehen Goggle eingegeben hat, kam ne Seite wo die vertipper pro tag/woche/monat/jahr gezählt wurden bzw. auch noch verweise auf andere „schreibweisen“, wie ich meine…
    nur irgendwie ist die seite nun verschwunden 🙁

  • dieser post lebt doch auch nur von dem anbringen der links auf die angesprochenen seiten – sein infogehalt strebt ansonsten gegen null und wiederholt ein thema, das es schon vor 5 jahren nicht ins rtl mittagsmagazin geschafft hätte – peinlich

  • Warum sollte das illegal sein? Wir reden hier nicht von einem Markennamen sondern von 6 bzw. 7 mal dem selben Buchstaben hintereinander.

    Anders wäre es, wenn man z.B. auf einen Schreibfehler bei der Adresse mercedes-benz.de spekuliert.

  • Wenn ich mich bei „Google“ vertippe, lande ich meistens doch bei „Google“. Die haben sich alle möglichen Variationen registrieren lassen.

  • Hey, dein Artikel ist zwar schon etwas älter, aber immernoch sehr aktuell.
    Derzeit laufen einige Schiedentscheidungen bzgl. diverser Tippfehler Domains, ich habe nochmal einen kleinen Artikel zur allgemeinen Aufklärung über die sogenannten Vertipper Domains geschrieben:
    hier.