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China verbietet Handel mit Cyberwährungen – geht World of Warcraft jetzt das Gold aus?

q-muenze-chinaNachdem das neue Zensur-Tool für Rechner kurzfristig wieder auf Eis gelegt wurde, hat die chinesische Regierung seit heute ein Handelsverbot für virtuelle Währungen ausgesprochen. Konkret geht es um den Tausch von virtuellen Währungen gegen reale Güter und Dienstleistungen. Wie das Handelsministerium der Volksrepublik gestern mitteilte, wolle man damit mögliche Auswirkungen auf das reale Finanzsystem einschränken. Demnach sei der Handel unter Verwendung virtueller Währungen in den letzten Jahren jährlich um 20 Prozent gewachsen und umfasse mittlerweile umgerechnet mehrere 100 Millionen Euro.

Okay, die Summe könnte in Anbetracht von rund 300 Millionen chinesischen Internetnutzen deutlich höher sein, dennoch will die Regierung in Peking jetzt vor allem dem Missbrauch in diesem Bereich einen Riegel vorschieben. Demnach dürfen Minderjährige ab sofort keine virtuelle Währung mehr erwerben. Durch die Restriktion erhofft sich das Handelsministerium unter anderem eine bessere Eindämmung der Geldwäsche, da ein Großteil der virtuellen Umsätze im Online-Glücksspiel generiert wird.

Glaubt man dem US-Fachblatt InformationWeek, könnte sich das Handelsverbot auch auf das sogenannte Goldfarming auswirken. Als Paradebeispiel muss hier wieder einmal das Online-Rollenspiel World of Warcraft herhalten. Zahlreiche chinesische Profigamer verdienen sich als „China-Farmer“ ihren Lebensunterhalt, in dem sie in den Spielen virtuelle Gegenstände sammeln und diese dann gegen echtes Geld an andere Spieler verkaufen. Beliebt ist auch der Goldverkauf über diverse Auktionsplattformen und Internetseiten. Die fleißigen Goldfarmer haben laut Informationweek im vergangenen Jahr weltweit zwischen 200 und 500 Millionen US-Dollar verdient.


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Via: Futurezone

(Michael Friedrichs)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

12 Kommentare

  • Interessante parallele Welten die es doch so gibt.
    Sowas entzieht sich völlig meiner Wahrnehmung.
    Da merkt man doch, dass ich meine Zeit nicht mit Online-Rollenspielen und ihren Nebengeräuschen verbringe.

    Ihr müsst übringes, wenn ihr eine Frage in der Überschrift stellt, schon zumindest versuchen sie zu beantworten. Ihr seid doch nicht nicht die Bildzeitung unter den Blogs, oder doch???

    Also: geht WoW jetzt das Geld aus? ja/nein?

  • „Beliebt ist auch der Goldverkauf gegen über diverse Auktionsplattformen und Internetseiten. “

    Da ist ein Wort zuviel, hmm?

  • @satyasingh: Ich sage NEIN, weil es noch genug andere Leute gibt/geben wird, die für frischen Gold-Nachschub sorgen. Irgendwo habe ich ich zwar gelesen, dass 80 Prozent aller Goldfarmer aus China kommen sollen, ich bin mir aber sicher, dass andere Entwicklungsländer da schnell nachziehen werden.

  • Es ist schon echt interessant auf was für Ideen die Chinesen so kommen.
    Allerdings verstehe ich die Begründung nicht wirklich.
    Verbieten sie denn jetzt demnächst auch den Handel mit Aktien? Aktien sind ja nichts anderes als nur ein virtueller Wert.

    @satyasingh (#1): Ich glaub die Frage war rein rhetorischer Natur 😉

  • WoW wird definitiv nicht das Gold ausgehen, das „schlimmste“ das passieren könnte ist das die momentane Deflation noch verstärkt wird…

  • @Carsten: Aktien = virtueller Wert?! Aktien verbriefen einen Anteil am Unternehmen, damit am (Grund)Kapital, Sachwerten, Rechten und Pflichten.

    Nur weil etwas online ge- und verkauft wird ist es noch lange kein virtuelles Gut.

  • wie sollte Wow auch das Gold ausgehen können? ich denke, eine Deflation ist ja genau die Wirkung die hier wohl angesprochen werden sollte oder?

  • Wenn man ins Bundesbank Gesetz guckt, sieht man das Handel mit künstlichen Währungen auch in Deutschland mit Gefängnishaft straßbar ist.

    Die USA hat auch ein Währungsmonopol ihrer Zentralbank und so zum Beispiel die alternativen Währung der Liberty Dollars konfisziert.

    Geld regiert die Welt und Staaten wollen über das Geld in ihrem Land Kontrolle haben und es nicht irgendeiner Firma überlassen Geld zu erzeugen.

  • Sehr sinnvoll.
    Das Ganze war meines Wissens durch Blizzard, zumindest in World of Warcraft, eh verboten.
    Fraglich nur, ob man sich an das Verbot nun auch hält.

  • Ohje DIeses Spiel ist mittlerweile schon kult..
    Ich kenne sooo Viele die den ganzen Tag nur Am rechner sitzen und zocken..
    WOW..^^
    Habe ein zweimal reingeschaut..
    ist nich so meins..
    aber wems gefällt..
    Gruß Jens