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Außer PR nix gewesen: Vodafone entdeckt mit Sascha Lobo die Generation Upload

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Ein neues Kapitel der erfolgreichen Unternehmensgeschichte will Vodafone nach der vollständigen Integration von Arcor schreiben. Ein neuer Markenauftritt soll her. Und weil es momentan ziemlich hipp ist, sich gegenüber Kunden und Partnern als modernes und aufgeschlossenes Web 2.0-Unternehmen zu präsentieren, hat sich der Mobilfunkprovider allerhand überlegt. Mit Scholz & Friends wurde eine renommierte PR-Agentur mit viele tollen Ideen engagiert. Als prominentes Aushängeschild wurde Selbstvermarktungsspezialist Sascha Lobo verpflichtet. Seit ein paar Tagen wird fleißig gebloggt, gezwitschert und das soziale Internet erkundet.

Kein Wunder also, dass auch die heutige Pressekonferenz zum neuen Vodafone-Markenauftritt in einem umgebauten Lastwagen zum Medien-Event hochstilisiert wurde. Internet-Livestream und Facebook-Kommentarbox inklusive. Meine Erwartungen im Vorfeld der Veranstaltung waren jedenfalls hoch. Die Ernüchterung ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Mein Fazit nach der knapp zweistündigen PR-Show: keine neue Produkte, keine neuen Tarife – dafür aber eine Markenstrategie, die in meinen Augen leider nicht wirklich viel hergibt.

Laut Vodafone-Chef Fritz Joussen stellt das neue Markenverständnis den Kunden und seine individuellen Wünschen in den Mittelpunkt. Die Kunden werden damit quasi zu den „Helden“ des Alltags. Und welche Zielgruppe eignet sich dafür besser als die „Generation Upload“. Getreu dem neuen Slogan „Es ist deine Zeit“ will der Mobilfunkdienstleister junge und alte Menschen ansprechen, die ihr Leben mit den Möglichkeiten der digitalen Kommunikation selbst aktiv und kreativ gestalten. Es geht sogar noch konkreter. Wie Marketing-Chef Gregor Gründgens erklärt, ist die Generation Upload überwiegend gut vernetzt, technikaffin und offen gegenüber den neuen Medien.


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Blöd nur, dass gut vernetzte und vor allem technikaffine Leute für allzu viele PR-Versprechen überhaupt nicht empfänglich sind. Das haben auch die über 2.100 Kommentare während der Live-Pressekonferenz gezeigt. Hier ein paar Beispiele: „Social Media geht auch Vodafone. Was hat denn Vodafone für ein besonderes Angebot an die Generation Upload außer einem hübschen Namen?“,  „Die Umsetzung fand ich sehr gelungen. Der Inhalt für eine Pressekonferenz aber enttäuschend. Keine neue Hardware. Kein neuer Dienst. Ein gefilmter Base-Jump ist zu wenig!“ oder „Für die meisten Nutzer ist das alles ja noch ziemlich fremd. Tut Vodafone was um die Leute da zärtlich heranzuführen?“. Ein wichtige Frage, dafür war die Kommentarfunktion während der Live-PK ja eigentlich da, wurde trotz Mehrfachnennung übrigens nicht beantwortet: „Fällt im Rahmen der Generation Upload-Kampagne die bisher geltende Volumenbeschränkung in Höhe von fünf Gigabyte?“

Vodafone hat jedenfalls noch jede Menge Arbeit vor sich. Allerdings sollte es sich das Unternehmen nicht mit der Generation Upload verscherzen, denn sonst heißt es statt „Es ist deine Zeit“ bald „Deine Zeit ist vorbei… Vodafone“. Daran kann dann auch Markenbotschafter Sascha Lobo nichts ändern – zumal sein Lieblingshandy immer noch ein iPhone mit T-Mobile-Vertrag ist.

(Michael Friedrichs)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

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