Marketing Sonstiges

Neuer Palm Pre-Spot spaltet das US-Publikum

In den Staaten läuft derzeit eine Kampagne für den Palm Pre, den die Agentur Modernista (nette Design-Idee übrigens) für Sprint entwickelt hat. Vodafone hatte sich als Mobilfunker mit seinem Tschakka-Werbespot hierzulande ja schon keine Freunde gemacht: doch für Sprint und Modernista sieht es noch brenzliger aus. Das Reklamefilmchen oben ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Konzept der Miniclips aussieht: Eine blonde Dame (die Schauspielerin Tamara Hope) dreht sich in einer surrealen Landschaft langsam zum Zuschauer und beginnt mit der Stimme einer verträumten und vermutlich nackten Mona Lisa zusammenhangsloses Zeug zu reden:

The other day… I was walking in the park… after lunch… when I saw this juggler… she was very good… and the weird thing was… the more balls she had in the air… the easier she made it look… it was a feeling I knew… like déjà vu.

Die bisherigen Reaktionen des Publikums lassen sich in die Kategorien „verschreckt“ und „genervt“ einteilen. Da „balls“ im Englischen mehrere Bedeutungen haben kann und ich keine Zitate unter der Gürtellinie geben wollte, werfen wir doch einen Blick auf die YouTube-Kommentare zu einem anderen Pre-Video:

Bdk989: GOD I want to kick this girl in the face.
BMAN94: she scares me…
knaveutube: so basically she is telling me that this phone is God itself?
lyadhkhor: Very true.. this is scary.
MercedesCars454: why are these commercials creepy
clyvid: Is this girl a vampire or what

Natürlich finden sich auch schon die ersten Parodien auf YouTube wieder. Doch vielleicht noch spannender als die Resonanz ist die Art und Weise, wie die Werbagentur mit der Kritik umgeht. „Wir wollen den Leuten keinen Schrecken einjagen, doch wenn es eine Sache gibt, die ich in diesem digitalen Zeitalter gelernt habe, dann ist es, dass die Leute soviel meckern können, solange sie dir nicht ins Gesicht schauen müssen“, sagt Modernistas Creative Director Gary Koepke gegenüber AdvertisingAge. Auf anonymes Bashing würde er nichts geben. „Die Leute reden aufgrund von Marketing und der Werbung derzeit häufiger über den Pre als über andere Handys – und das ist eine gute Sache.“ Modernista habe haptische, erklärende Clips absichtlich zurückgehalten und eher auf den visuell-stimulierende Ansatz gesetzt. Sprint würde mit einer zweiten Agentur das erklärende Moment, wie zum Beispiel die Besprechung von Funktionen, übernehmen.


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Sollte der Spruch mit „Auch schlechte PR ist PR“ also stimmen? Laut dem YouGov’s Brand Index eher nicht: Der Pre sprang am Tag der Erstausstrahlung in der Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen auf einen Buzz-Wert von 15 Punkten. Der BlackBerry – das populärste Smartphone in den Staaten – hält sich hier hartnäckig bei 25 bis 30 Punkten (die Daten finden sich ebenfalls im AdAge-Artikel).

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

27 Kommentare

  • „und beginnt mit der Stimme einer verträumten und vermutlich nackten Mona Lisa zusammenhangsloses Zeug zu reden: “

    ——–

    verstehe ich nicht? wie war denn die stimme von mona lisa? sollt es eher heißen „verträumtes lächeln“ der mona lisa… oder wurde die dame aus dem spot mit „gina lisa“ verwechselt? Die gibt doch ähnlich schlauen siech von sich.

  • Wer sich vor so etwas erschreckt, sollte den Fernseher wohl besser ganz auslassen und Bücher über nette Tiger lesen, die ttfn sagen. Vielleicht sollte man die YouTube-Kommentare auch nicht überbewerten. Wer bei so manchem ganz normalen Heise-Artikel ins Forum schaut, der kann auch leicht einen sehr, sehr seltsamen Eindruck von IT-Interessierten bekommen (der aber wohl kaum der Realität entspricht).

    Ich persönlich finde den Spot schön und kein bischen schaurig. Sicherlich besser als die typische deutsche Spülmittelwerbung – die finde ich wirklich furchteinflößend :))

  • Genial. Die Aussage ist, je mehr Projekte man am laufen hat, desto einfacher sieht es aus, weil der PalmPre hilft alles unter Kontrolle zu halten. Ich finde den Spot ansprechend. Aber es ist wie beim ersten Spot. Nix für Nerds, Geeks und Tech-Teenies.

  • UHHH! Die sieht aber schon aus als würde sie kleine Kinder fressen <_<

    Das einzige was mir gefällt ist die Musik am Ende. Falls das wer woher kennt bitte Bescheid geben 🙂

    Danke!

  • Mich spricht der Spot auch nicht an, weder emmotional, noch vom vorgestellten Produkt. In der Tat bleibt er aber hengen, weil er aus dem weichgespülten Techraster komplett herausfällt – ergo, erreicht der Spot genau das, was er soll.

  • Also der Spot ist inhaltlich tatsächlich eine glatte 6. Dennoch, die Dame hat optisch schon etwas. Nicht sie schrieb den Text den sie da sabbelt, sie übermittelt nur. Sprich, Palm ist hier eigentlich das „dumme Blondchen“.

  • Der Spot hat genau das erreicht was er erreichen soll. Es wird darüber gesprochen! Oder habt Ihr Euch schonmal mit jemandem über Meister Proper Werbung unterhalten?

  • Ich verstehe die Aufregung nicht. Gut, der Spot ist nun nicht einer der Besten, aber super schlecht ist er auch nicht und es ist doch klar, was angesprochen wird. Nämlich das der Pre die Möglichkeit hat, ohne Probleme mehrere Programme gleichzeitig laufen zu lassen.

  • Ich versteh nicht was an dem Spot sinnlos ist, für mich ergibt das durchaus Sinn. Hat was mit Multitasking und intuitiver Bedienung zu tun.
    Außerdem finde ich die Stimme sehr angenehm und hüpsch ist die Dame dazu – was soll die Aufregung?

  • Finde den Spot ehrlichgesagt äußerst merkwürdig und etwas fehl am Platz. Wie kann man nur die „hellste“ Frau Amerikas engagieren, die dann auch noch absolut „nerdy“ rüberkommt…

  • Das ist doch eigentlich genau das Richtige für die Generation WoW oder nicht? Vielleicht bin ich zu poetisch veranlagt, aber ich find den Spot herzallerliebst, die Optik, das verträumte – nur das Telephon, das wollte ich mir vorher schon kaufen 😉

  • Mir gefällt der Spot sährr gudd!
    Ich glaube auch verstanden zu haben, was er aussagen soll.
    Vieleicht ist er einfach zu „europäisch“.

  • Palm Pre Werbung…

    In den USA werden gerade Palm Pre Werbespots der Werbeagentur Modernista ausgestrahlt. Ich möchte nicht zuviel verraten, schaut sie euch an und sagt in den Kommentaren was ihr davon haltet. Ich persönlich finde sie eigenartig…
    Was meint ihr?

  • Also ich finde ihn genial. Und er drückt doch genau das aus, was er soll. Multitasking ist dann genial, wenn es einfach aussieht, obwohl es verdammt schwer ist.
    Die leicht verträumte Komponente hilft dem ganzen. Der Spot ist meiner Meinung nach ein voller Erfolg. Man muss ihn zwei Mal sehen, aber dann macht es Klick. Und man möchte danach jedem davon erzählen. Also meiner Meinung nach spitzen Werbung.

  • […] Palm hat heute einen Marktwert von rund 871 Millionen Dollar, laut Analysten könnte das Unternehmen Quartal für Quartal rund 80 Millionen Dollar verbrennen, wenn nichts weiter geschieht. Nachdem Palm das Pre im Januar 2009 angekündigt hatte, machte die Aktie kurzzeitig einen Satz nach oben, um seitdem kontinuierlich weiter zu fallen. Als Grund für das schlechte Abschneiden am Markt werden Palm oft zu hohe Kosten auf Marketing-Seite vorgeworfen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich das Unternehmen von der bisherigen Werbeagentur Modernista getrennt habe. Eine gute Entscheiudung wie ich finde, die Werbespots für den Palm Pre waren nicht nur teuer – sondern auch grotesk freakig: […]