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Abuse Detection System: Plant Apple eine Black Box für das iPhone?

abuse-detection-systemDer Traum eines jeden Hardware-Herstellers könnte vielleicht schon bald wahr werden. Bisher ist es so, dass ein nicht mehr funktionsfähiges Gerät vor der Reparatur mehr oder weniger intensiv überprüft werden muss, um feststellen zu können, wo genau das Problem liegt. Denn viele Kunden geben ihr Gerät (vor allem innerhalb der Garantiezeit) zurück, weil es plötzlich aus unerfindlichen Gründen nicht mehr funktioniert. Nun ist der Hersteller also gefragt, der das Problem finden und beheben muss. Der Fehler ist in aller Regel zwar schnell ausgemacht, nur die Ursache und die Schuldfrage können nicht immer eindeutig geklärt werden. Gut für den Kunden und schlecht für den Hersteller, da er in der Regel für die angefallen Kosten (Reparatur, Ersatzgerät, Geräteaustausch) aufkommen muss – auch wenn der Kunde den Defekt durch unsachgemäße Verwendung selbst verursacht hat, ihm dies aber nicht nachzuweisen ist.

Deshalb könnte ein neues Patent von Apple schon bald der Alptraum für viele Kunden werden. Schenkt man den Plänen aus Cuppertino Glauben, will der Hersteller seine kommenden iPod- und iPhone-Modelle künftig mit einem so genannten Abuse Detection System ausstatten. Ähnlich wie bei einer Black Box im Flugzeug registriert ein winziger Datenspeicher dann jede noch so kleine Erschütterung, jeden Wassertropfen, Hitzeeinwirkung oder was auch immer. Spinnt Apple jetzt komplett oder was erhofft sich der Hersteller davon? Die Antwort liegt auf der Hand. Es geht wie immer um das liebe Geld und insbesondere darum, wer im Falle einer Reparatur für die entstandenen Kosten aufkommt. Denn trotz bestehender Garantie müssten Kunden für den Schaden aufkommen, wenn sie den Defekt – wie oben bereits schon einmal erwähnt – durch unsachgemäßen Gebrauch selbst verursacht haben. Den Beweis dafür liefert künftig der Datenspeicher der Black Box.

Einen Vorläufer für das Abuse Detection System gibt es übrigens schon. Seit einiger Zeit bauen einige Hersteller in ihre Geräte einen Sensor ein, der anzeigt, ob Feuchtigkeit in das Gerät eingedrungen ist. Wird das Handy dann beispielsweise zur Reparatur eingeschickt und ein Wasserschaden festgestellt, verfallen die Garantieansprüche.


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Via: iPhone Daily

(Michael Friedrichs)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

23 Kommentare

  • Dann werden viele Gerichte bald wohl mit der Frage „Wie empfindlich darf ein technisches Gerät sein?“ konfrontiert!
    Denn irgendwo muss auch mal der Kunde sein Recht bekommen.
    Ich kann nich ein Gerät bauen und bewerben („Überall dabei“, „Nutz mich als Wasserwaage“ etc.), wenn dann auf einer Baustelle (wo man eine Wasserwaage braucht) zu viel Staub ist, o. ä..
    Naja, Apple hätte mich fast überzeugt gehabt mit dem iPhone… jetzt bin ich wieder abgeschreckt.

    Ich freu mich auch schon auf den Gerichtsprozess: „Wie dicht muss spritwassergeschützt sein“…

  • Naja,
    dadurch werden die Geräte aber auch um einen nicht unerheblichen Wert günstiger. Der Reparatur-/Garantiekostenaufwand ist bei Herstellern immens. Klar werden diese Kosten vorher auf das Gerät abgeschlagen um diese zu decken.

  • Ich wüde das noch nicht mal zwangsläufig als Nachteil für die Kunden sehen. Apple lehnt heute schon extremst viele Reparaturen ab mit der Begründung „Eigenverschulden, unsachgemäßer Gebrauch“. Beispielsweise die weissen macbooks fallen regelrecht auseinander (top- und bottomcase), selbst wenn man sie ausschließlich im Haus nutzt.

    Mit so einer Blackbox an Bord könnte man dann zweifelsfrei beweisen, dass das Gerät sachgemäß benutzt wurde und trotzdem beispielsweise die typischen Haarrisse im Klavierlack-Gehäuse entstehen.

    …wenn das also mal kein Schuss ins eigene Knie wird…

  • @Carsteb:

    Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass die Einsparungen
    beim Konsumenten ankommen, oder?
    Wenn die Preise erstmal akzeptiert sind, sehen die Hersteller
    doch garnicht ein diese zu reduzieren, nur weil sie irgendwo
    in der Produktion/Verkauf/Garantieabwicklung Optimierungen
    erzielen konnten.

    Positive Effekte sehe ich für den Verbrauche keine.
    Viel eher noch kürzere Akkulaufzeiten bei den sowieso
    schon laufzeitarmen Iphonemodellen…

  • Ich sehe da kein Problem, wenn das bedeutet, dass ich auf mehr Kulanz hoffen kann, weil ich mein Gerät _nicht_ (ins Klo) fallen lasse.

    Apple hat ein Interesse daran, möglichst viel Gewinn zu machen vs. manche Menschen haben ein Interesse daran, möglichst viel aus einem Handy „herauszuholen“ z.B. sie ihr Gerät (MacBook, iPhone etc.) auf Garantie reparieren lassen obwohl sie es selbstverschuldet 2 Meter tief haben fallen lassen etc.

  • Also bei SE gibts ja auch diese komischen Feuchtigkeitssensoren. Als dann alle Tasten nach und nach ausgefallen sind, hab ichs eingeschickt und dann hieß es Feuchtigkeitsschaden, also Garante verfallen. Blöderweise hab ich mein Handy nie in den Regen gelegt und sosnt in irgendwelche Eimer voll Wasser geschmissen. An der Hotline sagte man mir dann das die Sensoren sicha uch gut hätten verfärben können wenn man im Winter vom kalten ins warme geht. Wäre das der Fall hätte ich ein Handy erstattet bekommen, aber ich müsse beweisen das es nicht ins Wasser gefallen ist^^

    Seit dem ist SE für mich gestorben.

  • Feuchtigkeitssensoren im Handy gab es schon vor über 10 Jahren bei meinem ersten Nokia. Da war auf der Seite des Akkus wo die Kontakte waren ein kleiner Aufkleber mit einem roten Streifen drauf. Sobald der Aufkleber auch nur irgendwie mit Wasser in Berührung kam verwischte sich der rote Streifen und vorbei wars mit der Garantie.

    Soweit ich weiß war der Akku nicht die einzige Stelle an der solch ein Aufkleber drauf war.

  • Versteh gar nicht, warum man sich darüber so aufregt. Im schlimmsten Fall kriegt ein Kunde der selbstverschuldet schrottet kein neues Iphone und im besten Fall setzt Apple nun mal bestehendes Recht effektiver um. Und wenn der Sensor tatsächlich zu empfindlich eingestellt wird, wird schon jemand klagen und das will sich Apple ja möglichst auch ersparen – deshalb solllten die kein Interesse daran haben sich mit sowas Kunden zu vergraulen, wenn sie eh schon Geld sparen durch die Schuldfeststellung.

  • Also ich finde es ebenfalls unerhört was sich hier auf dem Elektronik-Markt abspielt. Ich habe nun schon des öfteren im Internet gelesen, dass die Feuchtigkeitssensoren beim Apple iPhone fast immer einen Wasserschaden anzeigen. Wenn man mit dem Handy in der Tasche durch den Regen geht oder stark schwitzt zum Beispiel. Also ich denke, dass so ein Telefon definitiv einen gewissen Standard erfüllen muss um im Alltagsgebrauch überhaupt nutzbar zu sein 🙁

  • Seid der vierten Generation der Ipods oder so wird jeder Ipod und jedes Iphone schon serienmäßig mit einem Wasserdetektor ausgestattet. Habe das zufällig gelesen als ich meinen Ipod einschicken musste.

  • Ich sehe den Sinn nicht so recht. im Falle des Falles muss der kausale Zusammenhang bewiesen sein. Soll heißen, wenn eine Firma beweisen kann, dass Wasser im Gehäuse war, hat sie noch lange nicht bewiesen, dass das Wasser den Schaden verursacht hat.

    Die andere Sache. Der Stromverbrauch. Es hat auch etwas sehr schmarotzerhaftes. Beweise sichern auf meine Kosten. Sonst noch Wünsche.

  • Eine Blackbox im Apple könnte sinnvoll sein, wenn man die Daten nicht auch falsch auslegen und interpretieren könnte….mir scheint eher ne Masche um sich eben vor besagten Garantien zu drücken, und die Gewinne, die eh schon gross sind, noch zu steigern.
    Packen wir doch noch ne Spycam mitrein…dann wissen sie es noch genauer! Ich frage mich warum nicht gleich überall eine Blackbox rein…jedes Teil was von Garantie befallen ist, z.b. mein Klo! Das immer verstopft!

    Gerade die grössten haun aber auch immer die grössten Dinger raus! Gut das die Anderen mit ihren Phones Apple mächtig Konkurrenz machen. Monopol kann man auch schnell verlieren…siehe Nokia!

  • Also ich halte das ganze für ziemlichen Käse. Der einzige der davon wirklich profitiert ist Apple selber indem sie einen Großteil ihrer Garantie/Nachbesserungs/etc Anfragen mit Fingerzeig auf die Blackbox einfach abtun können. Einfaches Beispiel wenn man das Handy im Sommer mal im Auto liegen lässt. Da wird das schon mal wärmer als die empfohlene Betriebstemperatur aber hat dadurch noch lange keinen Schaden. Wegen sowas dann seinen Garantieanspruch zu verlieren … blöde Sache.
    Und sich auf den Standpunkt zu stellen da wird schon jemand Klagen … wenns dann halt das eigene Gerät ist … schade und man hat ja in der Vergangenheit gesehen wie schnell dann Reagiert wird. Da wird erstmal geprüft und gewerkelt und bis dahin sind die hälfte aller Fälle ohnehin nicht mehr in time.

    Aber was solls meckern und Schwarzseherei bringt nichs … abwarten, Tee trinken und am Ende für sich selbst entscheiden ob man dieses Gerät dann noch will.

  • Mein erster iPod nano hatte nach 1 Jahr und 7 Tagen einen heftigen Softwareabsturz und konnte nicht mehr reanimiert werden.

    Apple war nicht kulant, schließlich hätte ich das Gerät auch fallen lassen können. Eine Blackbox hätte bewiesen, dass es nicht meine Schuld war.

  • Geil, wie die Fanboys auch so eine Gängelung noch positiv sehen können 🙂

    Bin gespannt wie viele „Blackbox-Fälle“ dann FÜR den Kunden ausgelegt werden.

    Ich tippe auf einstellige Prozent-Werte.

  • Ich denke hier mal ganz offen darüber nach ob der JAilbreak in gefahr ist… DENN!!
    Wenn die Black Box den Jailbreak erkennen will MUSS sie mit der cpu bzw dem speicher des gerätes verbunden sein!!
    Dies wiederrum bedeutet das man über die cpu auf die black box zugreifen kann und die daten auf der box kontrolieren kann… oder was denkt ihr
    Also wenn die box nicht angeschlossen ist und sepperat im gerät liegt kann man nicht drauf zugreifen und kann auch nicht den jailbreak abspeichern… weil sie ja nicht mit der cpu bzw dem speicher verbunden ist!!!
    JAILBREAK NICHT IN GEFAHR!!!