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China Unicom bestellt fünf Millionen iPhones – aber ohne WLAN-Funktion

china-unicom-logoLange wurde hinter verschlossenen Türen verhandelt, nun ist es scheinbar soweit. Das iPhone kommt ab September ganz offiziell in das Reich der Mitte. Wie die International Business Times berichtet, hat China Unicom, der zweitgrößte Mobilfunkbetreiber des Landes, bei Apple für 1,46 Milliarden US-Dollar (rund 290 Dollar pro Handy) insgesamt fünf Millionen iPhones bestellt. Allerdings keine Standardware, sondern modifizierte Geräte. Neben GSM/WCDMA mit den Frequenzen 900, 1700 und 1900 Megahertz sollen die chinesischen iPhones auch Bluetooth unterstützen. Käufer müssen allerdings ohne eine WiFi-Schnittstelle auskommen, sie wurde aus welchen Gründen auch immer deaktiviert.

Welches iPhone-Modell in China zu haben sein wird, haben die Kollegen von International Business Times nicht herausgefunden (wahrscheinlich aber das 3G). Bekannt ist hingegen, dass es sich bei den iPhones um Modelle sowohl mit acht Gigabyte (Verkaufspreis 350 Dollar) als auch mit 16 Gigabyte (Verkaufspreis 700 Dollar) Speicher handeln soll. Eine Umsatzbeteiligung wie beispielsweise in Deutschland soll Apple laut einem China Unicom-Sprecher übrigens nicht bekommen.

Inoffiziell ist das iPhone natürlich schon seit Monaten im Reich der Mitte zu haben. Im Umlauf sind neue und gebrauchte Modelle, die über Umwege ins Land geschmuggelt wurden. Nicht von der Hand zu weisen sind auch die zahlreichen iPhone-Nachbauten, die es für einen Bruchteil des eigentlichen Verkaufspreises zu kaufen gibt.

China Unicom erhofft sich von dem exklusiven Vertrieb des Apple-Handys vor allem einen regen Kundenzuwachs, um Hauptkonkurrent China Mobile, der größte Mobilfunkbetreiber des Landes, endlich mal die Stirn bietet zu können. Auch für Apple lohnt sich der Deal. Die Mannschaft von Steve Jobs hat zwar auf die sonst übliche Umsatzbeteiligung verzichtet, dafür aber auf einen Schlag fünf Millionen Geräte verkauft. Um diese Dimension zu verdeutlichen: Von April bis Juni hat Apple weltweit 5,4 Millionen iPhones verkauft. Nicht schlecht, oder?

(Michael Friedrichs)

Über den Autor

Michael Friedrichs

Michael Friedrichs hat als Redakteur für BASIC thinking im Jahr 2009 fast 400 Artikel veröffentlicht.

11 Kommentare

  • Kann WiFi per Jailbreak nachträglich noch aktiviert werden? Kann mir nicht vorstellen, dass die wegen ein paar Millionen Devices extra den WLAN Chip ausbauen lassen.

    Wenn ich mir mal überlege, wie oft ich mit meinem iPhone per WLAN online bin…Skandal sowas!

  • ich könnte mir vorstellen, dass die WLAN-Chips ausgebaut wurden um den Datenfluss zentral zu halten und besser kontrollieren zu können. Eigentlich traurig, dass man bei Internet und China immer automatisch an Zensur denkt…

  • Da hat ja Apple es gerade noch geschaft ihr Überproduktion los zuwerden, denn im Rest der Welt kräht kein Hahn mehr nach iPhone ohne „S“ 😉

  • @ joghurtKULTUR ist W-Lan so wichtig?
    In meinem privaten und beruflichen Umfeld hab ich nie öffentliche Spots gefunden, die nicht total überlastet oder durch Bezahlmodell nicht verwendbar waren (Flughafen ec.). Nach kurzer Zeit auf UMTS umgestiegen und seidem noch nicht wieder Wlan verwendet.

  • Wlan ist nicht überlebensnotwendig aber ich finde schon, dass es oft recht praktisch ist. Vorallem wenn man Kosten sparen möchte. Ich denke nicht, dass man es im nachhinein mit Jailbreak aktivieren kann. Bei 5 Millionen Iphones wird es sich schon auszahlen einen extra Chip ohne Wlan Modul zu produzieren.

  • da scheint wohl jemand Angst vor etwas zu haben, das etwas nach außen dringen könnte.
    Na lassen wir uns mal überraschen….