Sonstiges

Tr.im wird Open Source – und nun offizieller Feind von Bit.ly

trim_opensourceWie das Fähnchen im Winde – aber wirklich. Nachdem der URL-Shortener Tr.im sein endgültiges Aus verkündete, dann zurück ruderte, um einen Investor zu finden, kommt nun die nächsten klappende Kinnlade: Tr.im soll Open Source werden. Diesen Plan kündigte der Gründer Eric Woodward vor wenigen Stunden im Blog an. Selbst mit einem Geldgeber im Rücken käme man nicht gegen das „bit.ly/Twitter-Embargo“ an. Zu diesem Entschluss sei man spätestens vor einer Woche gekommen, als der Konkurrent Bit.ly an die Firma herangetreten sei, um ein „Kaufangebot“ (die Anführungszeichen benutzt Woodward) in Höhe von 10.000 Dollar zu machen.

Nambu, der Betreiber von tr.im, werde nun Folgendes unternehmen: Die Domain der Seite wird der Community geschenkt, gleichzeitig wird der komplette Quellcode (unter der MIT Open-Source-Lizenz) für alle offen gelegt. Sämtliche Informationen über mit tr.im erstellte Links werden gesammelt und allen zugänglich gemacht. Die Plattform wird weiterhin kostenlos sein, dafür würden Spenden gerne angenommen. „Ich, Eric Woodward, werde persönlich garantieren, dass ich bei finanziellen Engpässen von tr.im einspringen werde – auf unbegrenzte Zeit“, so der Gründer.

Ich drücke tr.im alle Daumen für das Vorhaben. Open Source sehe ich nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten als die beste Lösung aus dieser Firmenkrise: Je schneller Twitter die Reichweite ausbauen kann, desto wichtiger wird die Bedeutung der URL-Shortener. Als statistisches Instrument für die geplante Echtzeit-Suche sind sie unentbehrlich und ein wenig Transparenz in die Zukunft der Informationsverteilung und -beschaffung zu bringen, wird meiner Meinung nach eines Tages eine absolute Notwendigkeit werden. Warten wir es ab…


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(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

15 Kommentare

  • Interessante Strategie! Bleibt abzuwarten, was die Betreiber sich davon erhoffen. Vermutlich möchten sie eine Verbesserung der Software durch die Weiterentwicklung der Entwicklergemeinde. Ist es möglich, dass Produkt dann wieder zu kommerzialisieren und gibt es da neben den ethischen Bedenken auch urheberrechtliche bzw. patentrechtliche Grenzen? Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird!!

  • Ein URL-Shorter Open Source? Sowas kann doch jedes Kind programmieren – ich beitreibe auch einen URL Shorter – das hat 3 Stunden gedauert bis der online war.

    Ich frage mich eh wie man mit sowas jemals Geld verdienen will – man kann ja nichtmal Werbung zwischenschalten oder ähnliches.

    URL-Shorter sind einfach nur ein nützliches Tool – der Gründer hätte einfach die 10k nehmen sollen und froh sein, dass er endlich ein bisschen Geld damit verdient hätte.

  • Es gibt schon einen Open Source URL-Shortener unter http://yourls.org/, den ich auch im Einsatz habe. Man könnte das Ding allerdings noch deutlich ausbauen, da ist tr.im eindeutig im Vorteil, wenn es tatsächlich Open Source wird. tr.im ist schon darauf ausgelegt 3 Kernbereiche auf verschiedene Server zu verteilen, die Spam-Protection dürfte ordentlich sein, etc.

    @Dennis

    Die Qualitätssicherung könnte aber auch besser sein, wenn du einem User folgenden String als Fehler ausgibst „3 Fehlers hinderten user daran, gespeichert zu werden“ … da waren die 3h wohl zu viel mit der heißen Nadel gestrickt. 😉

  • Das ist schon eine irre Geschichte, die da mit tr.im abläuft!
    Ich verfolge das auch schon ein paar Tage lang; konnte mich jedoch wegen des dauernden „Hickhacks“ bisher noch zu keinem eigenen Blog-Eintrag durchringen!
    Aber nunmehr scheint ja eine bestimmte Richtung erkennbar zu sein…!?

  • Tut mir Leid, aber was ist so besonders an dem Ding? Ich kann es unübertrieben in ca. 20 Minuten via PHP realisieren. Die Statistikfeatures werden einen Tag brauchen. Das wars. Diese Hetze gegen den Konkurrenten ohne irgendetwas in der Hand zu haben, ist sehr seltsam.

  • Ich wette mit euch um 50 Euro.

    Wetten dass tr.im in ein paar tagen in Ihrem blog verlauten lassen, das die Software doch nicht als Open Source freigegeben wird.

    Ich nenne das mal „Marketing Gebasche“. So bleibt man im Gedächtnis der Leute, ich hab die tr.im Jungs durchschaut.

  • Das ist ein URL-Shortener. Was soll die Aufregung? Die gibt es wie Sand am Meer. Verstehe nicht, warum das alles so interessant ist.

  • @Peter: Die Echtzeitsuche wird immer wichtiger: Was interessiert die Menschen genau in diesem Moment? Twitter hat sie angekündigt und Google wird bereits nervös.

    URL-Shortener bieten ja nicht nur die Verkürzung, sondern die ganze Analyse dazu: Welcher Link wurde wann wie oft angeklickt. Information bedeutet in diesem Fall Macht, weshalb es schon gut ist, wenn zumindest ein großer, halbwegs etablierter Anbieter in öffentlicher Hand ist.