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Ausgelaufener Vertrag: Künstler veranlasst Polizeirazzia bei Sony Music

dsc_5589-smallUiuiui, jetzt legen sich die Lables schon mit ihren eigenen Musikern an. Der Vorfall geschah in Mexiko Stadt, wo Sony Music einige Büros unterhält. In Südamerika ist Alejandro Fernández ein Popstar, 15 Millionen Platten hat er verkauft, zwei Latin Grammys hat er schon eingeheimst und seine Fans nennen ihn (warum auch immer) „kleines Hengstfohlen“. Bis 2008 stand er bei Sony unter Vertrag, dann beschloss er, dass es Zeit für einen Wechsel sei und zog bei Universal ein. Die Vereinbarung wurde also entsprechend aufgelöst, doch offenbar kann sich Sony heute nicht mehr daran erinnern – und arbeitet munter an der Veröffentlichung des kommenden Fernández-Albums „Diferente“.

„Sony nimmt an, dass sie einfach die Tracks nehmen können, die beim letzten Album übriggeblieben sind. Sie wollen sie als neues Album veröffentlichen, so als sei es neues Material, für das sie noch die Rechte haben“, ärgert sich der Anwalt des Künstlers. „Doch es ist sonnenklar, dass der Vertrag mit dem Unternehmen auf nur sieben Alben beschränkt war.“ Als Sony auf die juristische Unterlassungsanordnung nicht reagierte, zog der Anwalt vor den Richter. Dieser veranlasste dann die Razzia, bei der die Polizei insgesamt 6.300 CDs, Master-Aufnahmen unveröffentlichter Tracks und weiteres Material für „Diferente“ sicherstellte.

Sony weist alle Schuld von sich, man sei „überrascht und enttäuscht“ von der Razzia und versicherte, dass die Aufnahmen „völlig autorisiert“ waren. „Wir vertrauen darauf, dass die mexikanischen Gerichte unser Recht so bald wie möglich bestätigen“, sagte eine Sprecherin.


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Vielleicht ist damit ja für einige Künstler die Zeit gekommen, ihre Bindung an Lables erneut zu überdenken. Immerhin: Es gibt schon länger alternative Vertriebsmodelle.

(André Vatter / Bild: http://www.alejandrofernandez.com)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

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