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Obama an Schüler: Lasst die Xbox aus, dann könnt ihr das nächste iPhone erfinden

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Die gestrige Obama-Rede vor Schülern hat im politischen Amerika für allerlei Wirbel gesorgt: Die Konservativen warfen dem Präsidenten böswillige Soziparolen vor, offensichtlich mögen es auch die Eltern nicht, wenn ein fremder Mann im Fernsehen den Nachwuchs dazu auffordert, fleißig im Unterricht zu sein. Doch das soll nicht unser Thema sein, denn nicht nur bei den Republikanern schrillten die Alarmglocken – sondern auch bei Microsoft. Werfen wir also einen Blick in die transkribierte Rede:

Ich habe über die Verantwortung eurer Eltern gesprochen, dafür zu sorgen, dass ihr nicht vom Weg abkommt, eure Hausarbeiten macht und nicht jede Stunde des Tages vor dem Fernseher oder dieser Xbox abhängt.

Autsch! Ich sehe die erstarrten Redmonder Gesichter bei der Passage vor mir. Obama sagt den Kindern: stellt die Konsole weg! Ab in den Giftschrank damit. Als ob diese Ohrfeige nicht schon genüg wäre, referiert Obama über die Ziele, die sich junge Leute heute setzen müssten:

Vielleicht steckt ein guter Autor in dir – vielleicht nicht gut genug, um ein Buch oder Zeitungsartikel zu schreiben. Doch das wirst du niemals herausfinden, bis du einen Aufsatz für den Englischunterricht geschrieben hast. Vielleicht wirst du der nächste Erfinder – vielleicht bist du gut genug, um das nächste iPhone zu erfinden oder eine neue Medizin oder einen Impfstoff. Doch das wirst du nie herausfinden, bis du ein Projekt im Wissenschaftskurs angehst.

Der höchste Dienst an der Gesellschaft – er wird vollbracht von Literaten, Medizinern und… iPhone-Erfindern. Hat jemand die Apple-Kursentwicklung nach der Rede verfolgt? Ähnlich rührselig geht Obama das Social Media-Lobeslied an:


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Es ist die Geschichte von Schülern, die vor 250 Jahren dort saßen, wo ihr jetzt sitzt. Die eine Revolution wagten und diese Nation gründeten. Schüler, die vor 75 Jahren dort saßen, wo ihr jetzt sitzt, die die große Depression überwanden und einen Krieg gewannen. Die für Bürgerrechte kämpften und einen Mann auf den Mond schickten. Studenten, die vor zwanzig Jahren dort saßen, wo ihr jetzt sitzt und Google, Twitter und Facebook erschufen und damit die Art verändert haben, wie wir heute miteinander kommunizieren.

Heute hat der US-Präsident zumindest das letzte Statement ein wenig abgeschwächt. In einer Frage-Antwort-Runde mit Teenagern gab Obama den Kids warnende Worte mit auf den Weg: „Lasst mich euch ein paar sehr praktische Tipps geben. Zunächst möchte ich, dass jeder hier vorsichtig mit dem ist, was er auf Facebook postet – denn im YouTube-Zeitalter wird alles was ihr tut, später im Leben wieder auftauchen.“ Wer jung sei, würde einen Haufen Fehler und „dumme Sachen“ anstellen. „Und ich habe eine Menge über junge Leute gehört, die ihren Kram bei Facebook posten und dann plötzlich zu einem Bewerbungsgespräch zu jemanden gehen mussten, der vorher im Internet recherchiert hatte“, so Obama.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

17 Kommentare

  • Er hätte ja wenigstens was gegen nintendo oder die ps3 sagen sollen, dann hätte das wirtschaftlich noch nen anderen aspekt gehabt und wäre doppelt lustig. Naja, einer der größten amerikanischen Firmen auf den Schlips zu treten hat auch schon an sich was 😀

  • Hahaha, wenn er das so ausgesprochen hat wie ich es mir vorstelle… „diese Xbox“. Hmm, villeicht weiß er garnicht von wem die ist? 🙂

  • für obama scheint also Xbox das synonym für spielkonsole zu sein… vor wenigen jahren hätte er wohl noch playstation gesagt. ich würds als erfolg auf voller linie für MS sehen 🙂

  • das ist jetzt der punkt, ob das gut oder schlecht für die Xbox ist… entweder lässt die Xbox aus – und spielt lieber PS3 und Nintendo… oder es war die einzige Konsole die er kennt…wobei wir wieder bei der beigemessenen bedeutung von flyho wären..

  • Wieso fressen sich alle am Erwähnen der XBox fest?
    Obamas Kernaussagen ist doch gut rübergekommen!
    Naja, ok, wohl nicht bei allen… 😉

  • Man, er hat gesagt: „Verbringt nicht jede Stunde mit der Xbox“ und nicht: „Stellt sie komplett weg“.

    Wird tatsächlich auf vielen Seiten total verdreht.

  • […] Obama an Schüler: Lasst die Xbox aus, dann könnt ihr das nächste iPhone erfinden (BasicThinking) Obama hat gesprochen. Vor Schülern und zu Schülern. Wie wichtig das lernen und denken sei, und vor allem dass man dies leichter könne, wenn man weniger daddelt. Als Beispiel dafür musste die Xbox von Microsoft herhalten. Ob man das in Redmond gerne gehört hat? Ob das so von den Redenschreibern auch geschrieben wurde? Warum feuert er gegen Microsoft (amerikanisches Unternehmen) und nicht gegen Sony mit der PlayStation (Japan)? Naja, zumindest hat er im gegensatz zu deutschen Politiker Ahnung von dem was er spricht (über Twitter, Facebook, Internet im allgemeinen, Xbox, iPhone usw). Die deutschen Politiker wissen zum Teil ja nicht einmal was ein Browser ist. Ich wünsche mir mehr Obamas in Deutschland. […]

  • Ich würde die genannten begrifflichkeiten so interpretieren das er diese anspricht weil sie einen eigenen Markt beherrschen und ein Synonym für ihre Sparten sind.
    xBox >> damit weiß doch jeder das es um Konsolen und Zockerei geht!
    iiPhone >> es geht in Richtung web2.0 und moderner Medien

    Alles nicht so wirklich schlimm würde ich mal sagen

  • @15 nicht wirklich schlimm? Total gut!!, das er so modern darauf eingeht. Da sollte sich die Merkel mal ein Beispiel dran nehmen und unsere Kinder bzw. deren Eltern mal zu recht weisen!!

  • Zumindest nimmt man es Obama ab, dass er weiss wovon er spricht. Stellt euch mal Merkel, Steinmeier oder Feymann und Pröll in Österreich vor, die solche Themen anschneiden. Und darauf hinzuweisen, dass man aufpassen sollte, was man alles so über sich ins Internet stellt, kann ja wirklich auch nicht schaden.