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England: Brückenschlachten via Twitter

towerbridgeSeit 1894 öffnet und schließt sich die Londoner Tower Bridge, um Schiffe die Durchfahrt auf der Themse zu ermöglichen – und seit 2009 twittert sie auch. Unter @towerbridge wurde ein offizieller Kanal eingerichtet, der die Bewohner der britischen Hauptstadt über den aktuelle Verkehrslage auf dem Fluss unterrichtet: „Ich öffne für die SB Gladys, die flussaufwärts fährt“, heißt es da. Wenige Minuten später: „Ich schließe, nachdem die SB Gladys flussaufwärts passiert hat.“ Zugegeben, das Ganze klingt roboterhaft dröge, doch was will man verlangen? Es handelt sich um eine Brücke und die haben naturgemäß nun einmal nicht viel zu sagen.

„Oh, doch!“, sagte sich jedoch ein unbekannter Brite. Als Reaktion hauchte er der konkurrierenden London Bridge ebenfalls auf Twitter ihr Leben ein – und gab gleich von Anfang an mächtig Gas: „Gewisse andere Brücken denken, dass sie so cool sein, wenn sie twittern. Nun, das sind sie nicht. Ich bin die coolste Brücke in London. Offiziell“, lautete die erste Kampfansage in 140 Zeichen auf @ImLondonBridge. Seitdem poltert die Brücke quer durch die Hauptstadt:

**ACHTUNG** Bitte benutzen Sie meinen linken Gehsteig. Ein fettes amerikanisches Paar läuft den östlichen Bürgersteig entlang und ich bräuchte Hilfe beim Ausbalancieren.

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Hey @towerbridge. Wann machst du mal wieder etwas? Du bist ja noch langweiliger, wenn du da nur rumsitzt. Gähn.

Oder:

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Die @towerbridge hat sich trotz der monotonen Ankündigungen einen Follower-Stamm von rund 2.100 Nutzern erarbeiten können, die mitteilungsbedürftige Brücke @ImLondonBridge hat die Verfolgungsjagd aufgenommen und konnte bis heute über 1.800 Follower einsammeln. Doch dabei bleibt es nicht: Inzwischen haben auch andere Brücken im Land ihren Dienst bei Twitter aufgenommen. Die Severn Bridge (@severnbridge) zum Beispiel, die den Fluss Severn zwischen England und Wales überquert, und sich beim Anblick eines Portraits der London Bridge vorstellen könnte, sich neu zu verlieben. Auch in Bristol wird getwittert. Dort ist es die – architektonisch tatsächlich hinreißende – Clifton Suspension Bridge (@CliftonSBridge), die für sich herausnimmt, einfach „die beste Brücke zu sein“. Auch wettert sie gegen den Kollegen aus dem Westen:

Wie es aussieht, macht die @severnbridge eine 5 Pence-Party. Gebt sie ihm, er braucht das Geld, um seine Sucht nach Außenfarbe zu bezahlen.

Via: Telegraph

(André Vatter / Bild: Pixelio – Fotograf: Ingelotte)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

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