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Streit um Woolworth-Logo: "Apple müsste nach der Logik jeden Obsthändler verklagen."

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Während hierzulande die Zukunft von dat Wollwott Woolworth in den Sternen steht, erfreut sich der australische Ableger offenbar auch in Zeiten der Wirtschaftskrise regem Zuspruchs. Schon vor einiger Zeit stand bei der größten Einzelhandelskette Down Under ein fetter Marken-Relaunch an; mit von der Partie war ein neues Logo, das irgendein grünes Gemüse oder Obst symbolhaft darstellt. Schick sieht es aus und mit seinen geschwungenen Linien verspricht es zudem einen hohen Wiedererkennungswert.

„Ja! Man erkennt uns darin wieder“, argwöhnt nun Apple. Der Mac-Macher hat vor Australiens höchsten Markenwächtern, IP Australia, eine Beschwerde eingereicht und will das Logo verbieten lassen. Das Ding würde aussehen wie ein Apple-Apfel. Woolworth hatte vor rund einem Jahr bereits den Trademark-Antrag für das Signet eingereicht, vorsorglich aber schon einmal damit begonnen, das Logo in den Filialen, auf LKW-Außenplanen und einzelnen Produkten zu lancieren. Apple befürchtet, dass sich die Präsenz des Zeichens noch weiter ausdehnen wird: Woolworth brandet mittlerweile Handys, Computer, MP3-Player und anderes Elektrospielzeug.

Bei Woolworth reagiert man angesichts der Drohgebärde aus Cupertino leicht verunsichert: „Da wir noch nicht wissen, was passieren wird, haben wir derzeit auch noch keine Pläne“, wird ein Sprecher zitiert. Wie der „Sydney Morning Herald“ berichtet, würde Woolworth schon seit einiger Zeit peinlich genau darauf achten, „Apple“ in Wort und Bild bei allen Werbemaßnahmen zu vermeiden.


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Der Designer des Kringel-Apfels, Hans Hulsbosch, versteht die Welt nicht mehr: Apple würde einen Markenschutz „der Extreme“ verfolgen. „Nach deren Logik müssten sie jeden Obsthändler verklagen“, so Hulsbosch.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

24 Kommentare

  • also wenn apple so weiter macht, dann werden sie microsoft wirklich ebenbürtig … vor allem was den ruf anbelangt …

    also wenn die zwei logos direkt nebeneinander stehen, kann man mit viel fantasie eine Ähnlichkeit erkennen, auf der woolworth seite ansich würd ich nie das ganze auch nur ansatzweise mit apple assoziieren …

  • Interessant wie uninteressant das ganze wieder vom Hintergrund ist. Man sollte sich die Frage stellen, was diese „Logo“ für Apple an Schaden hinterlässt.

  • Nun ja, ich kann Apple teilweise verstehen. Würde Woolworth nur Produkte in den Sparten Bekleidung und Nahrung verkaufen, so entstünden keine Schnittstellen.

    Aber grade in der Elektroniksparte erregt das neue Logo seitens Woolworth schon Aufmerksamkeit und Verbindungen zum „Apple“ Apfel.

  • “Nach deren Logik müssten sie jeden Obsthändler verklagen“
    Das ist doch Blödsinn! Als Woolworth das Logo eingetragen hat, hat man nicht ausgeschlossen, dass man irgendwann auch mal PC, MP3-Player usw. in seinen Filialen verkaufen wird. Und darum geht es.
    Denn wenn dann der Apfel auf einem Billig-PC erscheint, dann ist die Verbindung zu Apple eben schon sehr schnell da. Und das hat nichts mit Obstverkäufern zu tun. Die verkaufen ja auch keine MP3-Player…!

  • Für all die die jetzt rumheulen im Sinne von “ ja ich kann sie schon verstehen, denn die verkaufen ja jetzt auch vielleicht mal PCs und Mp3 PLayer“ der denke doch bitte mal daran. dass Apple dem Musiklabel Apple damals zugesagt hat, den namen nicht für Musik zu verwenden, was mitlerweile wohl eines deren Hauptgeschäfte ist. Die Argumentation, das wäre kein Musik sondern nur digitale Datei ist dabei noch das aller lächerlichste. http://pressetext.at/news/060508041/appel-vs-apple-steve-jobs-siegt-ueber-beatles-label/

    also in dem sinne Fuck you Apple!

  • Das wirklich lächerliche daran ist, dass Apple sich einfach eine bekannte und beliebte Frucht als Namen und Logo ausgesucht hat. Äpfel sind nunmal Äpfel, nicht besonders kreativ und sollten auch nicht durch das Markenrecht geschützt werden können – die spezielle Form des Apple-Logos sicherlich, aber doch nicht die Gesamtheit inkl. Namen.
    Tut mir leid, wer so peinlich darauf achtet, dass keiner seinen Namen nutzt, der soll seine Firma HyperMegaBlastoffMegaCorp nennen und nicht Apple.

  • Vielleicht sollten wir mal Apple im Namen der Natur verklagen, frei nach dem Motto das Apple einfach ein durch die Evolution entstandenes und auch schon in der Bibel genanntes Markenzeichen sich anverleibt und unter diesem vermarket und noch dazu vermarkten sie unter diesem Zeichen Produkte die in keinster Weise mit ihm in Verbindung stehen. Was ja für den Verbraucher stark irritierend ist wenn er nun anstatt eines Apples(Apfels) einen PC, pardon: einen Mac kriegt…

    • In der Bibel gibt es keinen Apfel. Nur die „verbotene Frucht“.
      Evtl. waren es Maler etc., die den Apfel wählten.
      Zumindest nicht in der hier wohl gemeinten Genesis.
      Nein, ich habe keines der Bücher gelesen, und will auch dem Gedanken vorbeugen, ich könne an dieser Geistesstörung (laut Sigmund Freud) leiden, aber man kann das wissen.

  • @#13: Meine volle Zustimmung! Das ist genau meine Meinung!

    Errinnert sich noch jemand an das hier?
    dentalife.wordpress.com/2008/03/29/gruner-apfel-laupheimer-erstattet-strafanzeige/
    in Verbindung mit:
    markenblog.de/2008/01/14/grune-apfel-im-markenregister/

    Das kann ja noch heiter werden, sagt einer, der ab und zu was im obigen Sinne benamsen muß!

  • Ist das ganz spezielle Merkmal des Apple-Logos nicht der _angebissene_ Apfel? Denn ob man in dem geschwungenen „W“ nun einen Apfel erkennen will oder nicht, angebissen ist das Ding nicht… Und ich sehe ehrlich gesagt ein geschwungen geschriebenes W, der Bezug zu Apple wäre mir nicht gekommen…

  • Sorry , aber für mich sieht das Logo eher aus wie eine Brezel und erinnert mich an ein Logo eines großen deutschen Backkonzerns !
    Aufgepasst Apple 😉