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LetsBuyIt ist zurück: Beginnt nun das große Krabbeln?

letsbuyit„Puh, sag doch mal!“ – „Weiß ich nicht. Irgendwas mit Insekten. Bienen?“ – „Nee…“ – „Hielten die Instrumente in der Hand und liefen herum?“ – „Du meinst die Bonduelle-Werbung!“ – „Dann… ah: ich weiß! Ameisen. Es waren Ameisen.“ Wir hatten uns hier echt die Köpfe zermartert, als ich einen Einstieg in den Post zu den Dell-Schwarmeinkäufen suchte. Das Konzept war nicht neu und natürlich – wie uns dann einfiel – war es LetsBuyIt (mit den krabbelnden Ameisen), das in den Neunzigern dank des Konzepts des Gemeinschafts-Shoppings Schwung in den deutschen E-Commerce brachte. Anfang 2001 war dann Schluss und alle Welt fragte sich: „Was wurde eigentlich aus LetsBuyIt?„. Die Antwort war einfach: nichts. Zwar hatte es vereinzelt Wiederbelebungsversuche gegeben, doch am Ende prangte auf der Website lange Zeit nur noch das müde Versprechen, dass es irgendwann wieder losgehen solle.

Dieser Tag ist heute gekommen. Der Ur-Gedanke des sozialen Einkaufens ist geblieben, allerdings in leicht abgewandelter Form: LetsBuyIt ist nun eine Art Shopping-Community mit integriertem Preisvergleich. Mitglieder geben Bewertungen zu Produkten ab und schaffen mit Videos, Produktfotos und Kommentaren weitere Transparenz. Darüber hinaus gibt eine Preisverlaufsanzeige Auskunft darüber, wann der beste Zeitpunkt ist, um zuzuschlagen. Gleich vom Start weg hat LetsBuyIt 200 Partnershops einkassiert, darunter Otto, Apple und Conrad Electronics.

„Gut. Super. Wunderbar. Tolles Konzept – das ich so aber schon von Amazon kenne“, wird sich nun der eine oder andere sagen. Doch es gibt darüber hinaus noch ein kleines Alleinstellungsmerkmal, das Nutzer tatsächlich aufhorchen lassen könnte: LetsBuyIt hat ein Bonus-System in die Plattform integriert. Gute Kommentatoren erhalten für ihre Beiträge 60 bis 120 sogenannte „Billies“, die ihren Namen der Ameise Billy verdanken. Die gesammelten Punkte können dann in Gutscheine eingetauscht und direkt in den angeschlossenen Shops verbraten werden. Wie genau das funktioniert, haben die Betreiber in einem YouTube-Video noch einmal expliziert.


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Ob es LetsBuyIt mit dem Konzept allerdings noch einmal zurück an die Spitze schafft? Ich habe gerade mal testweise ein paar Suchanfragen gestartet, tatsächlich ließe sich durch den integrierten Preisvergleich hin und wieder ein wenig sparen – vor allem, wenn man Amazon als Folie benutzt. Doch integrierte Lösungen für Preisvergleiche und Kundenbewertungen gibt es bereits an jeder Ecke (Ciao und DooYoo). Vielleicht bin ich auch nicht so der Community-Shopper und verbinde einen Einkauf eher weniger mit einem Erlebnis, das ich unbedingt mit anderen teilen muss.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

13 Kommentare

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Bonussystem-Detail im allgemeinen Lärm der Live-Shopping ausreichend differenzierend ist, dass viele Nutzer „aufhorchen“ werden.
    Allgemein denke ich, dass die Zugkraft des Prinzips „geldwerte Punkte für social activity“ total überschätzt wird. Wenn die Leute kommentieren, dann weil es Ihnen Spaß macht, und nicht weil sie dafür geldwerte Punkte bekommen. Denn in dem Moment, in dem man dafür bezahlt, wird aus dem Spaß Arbeit; das „soziale Element“ in der social activity löst sich auf.

  • Finde die Idee der „Preisverlaufsanzeige“ ziemlich genial. Wobei der Preis doch eigentlich eh stetig fällt, oder? Und Amazon bietet das doch nicht an, oder hab ich was verpasst?

  • Der Zug ist abgefahren kann ich dazu nur sagen, noch so ein Preisvergleich mit Kommentarfunktion braucht kein Mensch und Schwarmkaufen ist auch ein alter Hut.

  • @#4 Robert
    bei Amazon bin ich mir nicht sicher, aber andere Portale wie geizhals.at hat das schön länger

  • Aber tolles Design 😉 Auch wenn die ganz schön Bohnen brauchen werden, um die Ameise(n) wieder an die Spitze zu katapultieren.

  • @Rebacca

    Das war auch mein erster Gedanke, der Retter und Macher von heißer Luft und Insidergeschäften. Nach einer kleinen Recherche meinerseits vor ca. einem habe Jahr zu folge treibt er sich immer noch im asiatischen Raum umher.

  • LetsBuyIt-Comeback: Reichen YouTube-Videos als Köder?…

    Das gescheiterte New-Economy-Portal Letsbuyit.com ist zurück und will nun mit neuem Geschäftsmodell bei Online-Shoppern punkten: „Der Ur-Gedanke des sozialen Einkaufens ist geblieben, allerdings in leicht abgewandelter Form: LetsBuyIt ist nun eine Art…