Sonstiges

Wirbel um Modern Warfare 2: Massaker an Zivilisten – uncut

modernwarfare2

Ich erzähle euch mit Sicherheit nichts Neues, wenn ich sage, dass man provozieren muss, um schnellstmöglich höchstmöglich viel Publicity zu erhalten. Vor allem dann, wenn man eine zeitlang von der Bildfläche verschwunden war. Dies funktioniert bei Bands wie Rammstein genau so gut wie bei Filmen wie Rambo. Je expliziter die Paarungs- und/oder Todherbeiführungsbereitschaft demonstriert wird, desto sicherer kann man sich sein, Aufmerksamkeit zu erlangen beziehungsweise zu bekommen. Schlechte PR ist besser als keine und so weiter, ihr wisst schon.

Offenbar scheint man dies bei dem amerikanischen Spielehersteller Infinity Ward und dem Publisher Activision auch zu wissen – und zu beherzigen. Die Macher des Ego-Shooter-Klassikers Call of Duty haben dem sechsten Teil ihrer ohnehin schon nicht ganz vorschultauglichen Spielreihe „Modern Warfare 2“ daher noch eine Portion mehr „Konfliktpotenzial“ beigemischt. Was man nämlich einem (dem letzten von seit ein paar Tagen immer wieder auftauchenden) Video entnehmen kann, das die Anfangssequenz des Spiels zeigt und vorab an die Öffentlichkeit gelangt ist, ist das: Der Spieler, undercover in eine Terror-Organisation eingeschleust, befindet sich mit dieser auf einer Mission an einem Flughafen. Dort richtet man – der Spieler mittendrin und aktiv beteiligt – ein Blutbad an, bei dem man auch unbewaffnete, wehrlose Zivilisten niedermetzelt!

KillandDestroyDie Echtheit des Videos wurde von Activision gegenüber VG247 nicht nur bestätigt, sondern man hat auch direkt noch die entsprechende Stelle kommentiert: „Die Szene zeigt das tiefverwurzelte Böse und die Kaltblütigkeit eines russischen Verbrechers und seiner Einheit auf. Gerade hierdurch unterstreichen wir die Dringlichkeit der Mission des Spielers, die Schurken aufzuhalten.“ Außerdem habe der Spieler die Möglichkeit, diese Szene zu überspringen: „Zu Beginn des Spiels gibt es zwei ‚Checkpoints‘, an denen der Spieler darauf hingewiesen wird, dass die nachfolgende Sequenz auf vereinzelte Personen aufwühlend wirken kann. Diese Checkpoints können nicht deaktiviert werden.“ (Übersetzung frei und ohne Gewähr) Zuletzt fügt man noch hinzu, dass „Modern Warfare 2“ ein realitätsnahes Fantasy-Action-Game sei, das die Konflikte des echten Lebens widerspiegelt, ähnlich wie dies Action-Filme tun. Es sei aufgrund der gewalttätigen Szenen zurecht erst ab 18 Jahren erhältlich, letzten Endes aber eben auch nur für diese Zielgruppe gedacht.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Recht hat der Mann. So scheint man auch bei der USK zu denken, die das Spiel hierzulande „uncut“ geratet hat. Infinity Ward mag mit der besagten Szene gegen den guten Geschmack verstoßen, aber ehrlich gesagt habe ich (in Filmen oder bestimmten Rap-Songs) schon Schlimmeres gesehen (und gehört). Die Frage ist nur, ob andere das auch so sehen. Die Resonanz im Netz reicht nämlich jetzt schon von Unverständnis bis zu Boykott-Aufrufen. Schlimmer wird es, da braucht man kein Prophet im eigenen Land zu sein, wenn das Spiel am 10. November über die Ladentheke geht. Schaut man sich an, wie erfolgreich die Vorgänger des Spiels waren, kann man sich aber zurecht fragen, ob die Flughafen-Szene wirklich nötig war. Die Antwort könnte lauten: Ja, weil man glaubt, dass es sich lohnt. Was meint ihr?

P.S.: Wer sich selbst ein Bild machen will, folgt dem Link zu news.com.eu.

Via: news.com.au / Gamezone

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

54 Kommentare

  • ich bin fan der serie und habe auch einige spiele/filme, die auf dieser ebene provozieren, schon gesehen/gespielt.
    es hängt natürlich immer von person ab, allerdings denke ich, dass einer charakterlich „normalen“ person solche szenen immer zu denken geben – und meiner meinung nach aus diesem grund „harmloser“ sind, wie standard actionfilme, wo man im „blutrausch“ mitgerissen wird und frei nach Mittermeiers „ole ole genickbruch ole, die hats verdient die sau“ das ganze auf einer belustigenden/verharmlosenden ebene erlebt.

  • film ist film
    und
    spiel ist spiel

    wenn die entwickler das so darstellen wollen, können sie es doch machen in deutschland ist es dann sowieso nicht so „brutal“ als in der uncut version

  • @ Weiney: Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. In Deutschland soll das Spiel doch „uncut“ rauskommen.

  • ich sehe kein Problem bei dem Intro. Wie bereits schon in dem Artikel geschrieben wurde, gibt es deutlich schlimmere Szenen in anderen Titeln und Industriezweigen.

    Es wird aber sicher nicht lange dauern bis diese Spielszene in einer Fernsehdiskussion gezeigt wird – zum Thema „Killerspiele“.

    Ich bin übrigens klar für die Bevormundung und Überwachung von Bürgern! Ich finde es ganz besonders toll, wenn bei der Zensur gleichzeitig auf die ach so zivilisierte westliche Welt verwiesen wird, die ja über alles steht und die Kriegführung für abscheulich hält (Sry, war jetzt wohl doch etwas off-topic… aber unbedingt nötig).

  • Ich bin generell dafür Spiele uncut auch auf den deutschen Markt zu bringen. Nur wenn der Spieler aktiv an einem realen Massaker mitmacht, dann ist das imho übers Ziel hinaus. Soetwas bietet nicht mehr Spaß (sollte es zumindestens normalen Menschen nicht) und führt nur dazu die Killerspieldebatte unnötig anzuheizen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis das im nxt ZDF-Beitrag auftaucht… unnötig!

  • An sich könnte man ja argumentieren, dass es kein schlechter und für ein Videospiel sogar mutiger Ansatz ist, Gewalt mal aus der Perspektive der Schurken auszuüben, um die folgende Gegengewalt zu „rechtfertigen“. Doch leider ist es gerade für unsere deutschen Diskussionen ums Thema „Killerspiele“ nicht gerade förderlich und außerdem sehe ich bei Activision eher das kommerzielle Kalkül dahinter. Nachdem man in Modern Warfare bereits eine Atombombenexplosion am eigenen virtuellen Leib erfahren musste, war das wohl der einzige und in den Augen der Entwickler konsequente Weg, um noch eins draufzusetzen.

  • @ Garfield: Ja, ja, schon o.k. Sehe es ja ähnlich…

    @ hmmm: Habe diese Position hoffentlich auch klar genug im Artikel vertreten. Ich denke auch, dass man Erwachsenen zugestehen sollte, selbst für sich zu entscheiden, ob sie so ein Spiel kaufen wollen oder nicht (und es nicht vorher für sie entschärfen). Genauso denke ich aber, dass man seitens Infinity Ward etwas übers Ziel hinausgeschossen ist und die Flughafen-Szene in meinen Augen unnötig ist. Auch das habe ich im Artikel hoffentlich deutlich genug gemacht.

    @ Vagabond: Yepp. Kommerzielles Kalkül bei steht auch meiner Meinung nach bei den Machern ganz klar im Vordergrund!

  • Ich kann mir immernoch nicht Vorstellen warum überall so ein Wirbel um solche „Killerspiele“ gemacht werden. Die Spiele machen aus einem Menschen keinen Killer, das macht die Gesellschaft ganz alleine.

    Die Erziehung der Eltern, wie kann es sein das ein 15 jähriger mit 25 Vorstrafen frei rumläuft ohne irgendwelche Strafen zu bekommen die ihm zeigen „scheiße, ich muss mich ändern“?!

    das ist der Staat Deutschland…

  • @ Andre: Fairerweise muss man zugeben, dass es nicht nur in Deutschland so ist – und dass es andernorts oftmals sogar noch schlimmer ist! Ich kann mir jedenfalls die Länder, in den ich lieber als hier leben möchte, an einer Hand abzählen.

  • Kein Krieg ist „gerecht“, sondern im Gegenteil schmutzig, grausam und anteilnahmslos an den Schicksalen der Beteiligten. Chapeau an Infinity Ward für die Entscheidung, bewaffnete Konflikte in diesem Spiel nicht als Schießbudenkarikatur tatsächlicher Kämpfe darzustellen.

    Warum Personen und Parteien, die offensive Kampfeinsätze unserer _Verteidigungs_armee („Die Republik wird am Hindukusch verteidigt“ my ass) bejahen, einerseits mit solchen Spielen ein Problem haben, andererseits aber den Status moralischer Instanzen für sich beanspruchen, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.

  • Ich bin ebenfalls ganz klar dafür, dass sämtliche Games uncut in Deutschland auf den Markt kommen. Es ist ja in den letzten Jahren extrem in Mode gekommen jegliche Kleinigkeit zu zensiern. Allerdings finde ich es ziemlich geschmacklos Zivilisten Hinrichtungen oder ähnliches in einem Spiel zu bringen. Das muss wirklich nicht sein.

  • Ich bin generell für uncut games. So wie ich das verstanden hab, wird man auch in diesem Spiel nicht gezwungen Zivilisten zu erschießen. Das Spiel soll schockieren, das sollten auch die Vorgänger schon. Schon der erste Call of Duty Teil hat den Krieg als das was es ist dargestellt, als etwas grausames und furchtbares, was dem Spieler zu denken gibt.

    Wenn das mit Terrorismus hier genauso gelingt, dann ist das eigentlich begrüßenswert.

    Bei den ganzen Berichten über Terrorismus in den Medien stumpft die Wahnehmung des ganzen doch so schnell ab, das eine solche ungeschönte Darstellung vielleicht nötig ist zu zeigen, um was es dabei eigentlich geht.

  • Ich kann diese Diskussionen nicht verstehen, wenn einer einem Amoklauf plant, dann garantiert nicht, weil er so ein Video in einem PC-Spiel gesehen hat.

  • Ich finds doch ganz gut, dass die Gewaltdarstellung in CoD Modern Warfare 2 angehoben wurde, da die CoD Reihe schon immer darauf ausgerichtet war die Grausamkeiten des Krieges realistisch darzustellen. Und bei dieser Mission hat sogar der Spieler die freie Wahl, auf welche Seite er/sie sich stellt. Und die dt. Zensur hats wieder einmal nicht begriffen und somit eine tragende Säule der Dramaturgie dieser Serie zerstört! Bravo!

    P.S.: m.E. sollte die Gewaltdarstellung in den folgenden Teilen noch weiter ausgebaut werden wie z.B. ein realistisches Schadensmodell der Figuren im Spiel wie z.B. Trennung der Gliedmassen durch Schussstarke Waffen etc. aber wenn weiter so rumgeheult wird und das Spiel, so wie sich das die Macher gedacht haben, nämlich Krieg auf eine schonungslose Weise darzustellen, werden diese Leute von den Publishern unter druck gesetzt und somit das Konzept des Spieles umgeschrieben…und das wäre ja mehr als Schade, denn es gibt genung 08/15 Shooter!

  • Habt Ihr Euch schonmal zugehört, bzw. zugesehen, was für geistiger Dünnpfiff von vielen hier geäußert wird?
    Niemand, wirklich niemand muss eine Szene gespielt haben, in welcher man als „Terrorist“ Zivilisten abschlachtet, um zu wissen, dass dies ganz bestimmt grausam ist.

    Solch etwas hat in einem Spiel absolut nichts verloren.

    Das Argument mit der Rechtfertigung der Gegengewalt mit dieser Szene ist doch wohl ein Witz.
    Ich selber spiele gerne Ballerspiele, aber nicht mit irgendwelchen Hintergedanken, sondern zur einfachen Unterhaltung. Niemand sollte meiner Meinung nach eine Rechtfertigungsgrundlage dieser Art erhalten oder brauchen, um auf virtuelle Gegner (was Zivilisten nicht sind…) zu schießen.

    Eigentlich bin auch ich gegen das Schneiden von Spielen und Filmen.
    In diesem Fall jedoch bin ich ganz klar dafür.
    Eine kranke Kultur dieser Art darf einfach nicht zugänglich sein, da es viel zu viele Menschen gibt, die sich eben nicht kritisch damit auseinandersetzen können und es auch keinem ermöglicht werden sollte, grausame Handlungen dieser Art zu vollziehen.
    Es ist auch virtuell etwas völlig anderes, auf einen bewaffneten Gegner zu schießen als auf eine Masse von Zivilisten. Punkt.

    Diese erbärmliche Stellungnahme Activisions dazu sagt eindeutig alles über deren kranke Geister:

    „Warum der Tabubruch? Activision Blizzard stellt das Massaker als Stilmittel dar: „Im Kontext der Story illustriert diese Szene die Bösartigkeit und Kaltblütigkeit eines russischen Terroristen und seiner Handlanger“, erklärt der französische Konzern auf dpa-Anfrage.“

    Quelle: stern.de

    Um das ganze auf die Spitze zu treiben: Sollte man zu Gunsten des Realismus in zukünftigen Spielen als Nazi Juden hinrichten dürfen?!
    Verrückt, wirklich verrückt.

  • ES IST DOCH NUR EIN SPIEL! DIE ZIVILISTEN BESTEHEN AUS PIXEL!!! REALITÄT UND FIKTION SIND 2 PAAR VERSCHIEDENE SCHUHE!!!
    Und vor CoD gabs zig tausend andere Spiele, wo man wehrlose Zivilisten erschiessen oder überfahren konnte und auch ziemlich brutaler als CoD MW2, wie z.B. in Carmageddon oder GTA!!! Its only a game! Thats it!

  • 4,7 Millionen verkaufter Exemplare innerhalb der ersten 24 Stunden
    eröffnen völlig neue Dimensionen in der „Killer-Spiele“-Diskussion.
    Allem anschein nach sind Gamer Gewaltfetischsten und Voyeure,
    Gamer lieben Gewalt und bejahen diese eindrucksvoll.
    Anders kann ich mir diese Verkaufszahlen nicht erklären.
    Wenn ein Unternehmen mit solchen Inhalten so Kasse macht und Spieler das unreflektiert übernehmen, heist das für diese Gesellschaft nichts Gutes.

  • @Tzrion: das ist eine dumme und falsche Verallgemeinerung! Ich gebe zu, dass die Szene unnötig und brutal ist. Aber dennoch kann man deshalb nicht die Spieler derart denunzieren. Ich sage ja auch nicht, dass Kinder, die Indianer und Cowboy spielen, später rassistische Gewaltverbrecher werden.

    Oder ein anderes Beispiel, dass Leute, die im Kino Action-Filme angucken, Gewalt lieben. Der Soldat James Ryan oder, aktueller, Inglorious Bastards zeigt explizit Gewalt. Übrigens werden in den meisten Actionfilmen die Guten zum Rächer, in dem sie dem Bösen am Ende den Gnadenschuß geben. A la James Bond.

  • Ähm, ja, richtig, ich vergaß, es gilt ja nach wie vor: „Das gab’s schon vorher, also ist das hier doch auch nicht schlimm…“ „Alle springen vom Dach, also spring ich hinterher“ „Alle machen das so, also ist das hier doch auch nicht schlimm.“

    Ganz ehrlich: Dass aus Spielerkreisen diese Szene so vehemt verteidigt wird, ist wirklich erschreckend. Die wenigsten scheinen zu erkennen, dass die Grenze zwischen „Ist doch nur ein Spiel“ und dem, was das Spiel einem vermittelt immer schwimmender wird.

    Nennt mir nur EINEN wirklich guten Grund FÜR solch eine Szene in einem Spiel (!).
    Wie wärs mit ’ne Stellungnahme zu meinem Juden-Nazi Beispiel? Oder ist das zu hart für Euch „coole“ „gamer“?

    Mein lieber Schollie.

    Kein Wunder, dass die Spielerszene als krank abgestempelt wird, so, wie sich fast alle FÜR diese massakrierende Gewalt aussprechen.

    Früher haben wir Räuber und Gendarme gespielt, nicht Räuber und niederzumetzelndes Opfer.
    Das war bisher (!), außer in kranken Mistspielen wie GTA, Prototype und Konsorten, genau so, scheint sich aber zu ändern…
    Schlimm.

  • @Cheester Nope!
    Seit diesem Release sind Gamer für mich Gewaltfetischisten die sich an sowas aufgeilen. Und wenn ihr alle an die Decke hopst, Gamer sind für mich nur noch Abschaum. Ich bin selbst Zocker seit 14 Jahren und ich glaube keinem mehr! Gamer sind zur Reflektion unfähige und extrem oberflächliche Konsumenten die nix anderes können als sich das Zeugs reinzuziehen und andere zu flamen wenn es um Kritik geht.
    Ich hätte erwartet das man den Titel nicht kauft, das genaue Gegenteil ist der Fall. Gamer lieben Gewalt und gehen schon immer über das Internet und die Communitys menschenverachtend miteinander um.
    Ich unterstütze ein komplettes Verbot im vollem Umfang.
    Man muss die Medienverrohung mit allen Mitteln stoppen,
    insbesondre deshalb weil die Spieler völlig verantwortungslos und reflektionsunfähig sind!

  • @Tzrion: da hopst keiner an die Decke wenn du so eine nicht durch Argumente gestützte Meinung hier postest. Du weißt ja nicht mal wie man Reflexion schreibt 😉

  • naja, wenn man nix anders entgegnen kann als auf unterschiedliche Rechtschreibung hinzuweisen. Ich kann jedenfalls reflektieren und gehöre nicht zu den abartigen Bastarden wie Du die jeden Tag nur der Welt erzählen wollen wie toll doch Gewalt am PC ist
    und wie toll und erwachsen doch das Metzeln von Zivilisten ist.
    Mit diesem Müll könnt ihr euch zuwerfen und keiner wird euch mehr glauben. Wer hier nicht stop sagt, verliert die Debatte für immer.

  • 1. ich kann darauf nix anderes entgegnen, weil du keinen punkt gemacht hast, auf den man was entgegnen könnte. du hast nur deine meinung kuntgetan und die unbegründet gelassen. keine gute diskussionsgrundlage.
    2. habe ich noch nie der welt erzählt wie toll gewalt am pc ist und hab das auch nicht vor. wenn ich allerdings mal durchlese was die geschrieben haben, die mit dem spiel kein problem haben und das mit dem vergleiche, was du so von dir gibst, dann muss ich doch sagen, dass die alle eine wesentlich differenziertere und vorallem genauer begründete meinung dargelegt haben als du.

    „Wer hier nicht stop sagt, verliert die Debatte für immer.“
    – ja genau. und wer gegen internet zensur ist, ist pädophil. bitte ein wenig reflektierter 😉

  • 1. Genau, es gibt hier keine Diskussion mehr, das ist der Punkt.
    Es gbit keine Argumente, weil die Flughafenszene indiskutabel ist.
    So ein Schrott gehört da nicht rein over und out.
    Ich werde hier nicht das Metzlen von Zivilisten diskutieren,
    weil wenn wir das anfangen, werden wir morgen schlimmere Darstellungen, wie z.B. das Vergewaltigen von Kindern am Pc diskutieren.
    Es ist hier eine Grenze übertrteten worden und ich hätte erwartet,
    das man im Sinne des sportlichen Spielers dessen postitives Bild man ja so gerne hervorheben möchte, sich hier klar abgrenzt.
    Aber anstelle dessen laboriert und wiegelt man sich in Argumenten für diese Gewaltdarstellung herum und vor allem die meisten kaufen es sich auch noch und unterstützen diese PR. Deswegen ist für mich die Gamerszene gestorben und komplett unglaubwürdig.
    Jeder Versuch darrüber zu diskutieren, beschädigt die Spieler immer weiter.

    my2ct

  • @Tzrion Es gibt keine Diskussion weil du keine Diskussion willst? Weil du sachen, die du nicht hinterfragen oder begründen willst einfach für indiskutabel erklärst? Wunderbar! Geh am besten in die Politik. Da ist es auch Gang und Gebe Argumente und Begründungen durch Polemik zu ersetzen.
    Und nein, eine Diskussion ist niemals falsch, so lange sie ordentlich geführt wird, das heißt durch Argumente.

  • Um Eurer „Diskussion“ =) eine Grundlage durch Argumente zu verschaffen:

    1.: Wie in meinem Post mit der Nummer #21 bereits erwähnt ist die Begründung Activisions vollkommen unzulänglich und macht die propagandistische Ansicht der Macher ganz klar deutlich.

    2.: (Auch bereits erwähnt) Es gibt keine Notwendigkeit für diese Szene. Das ganze Spiel hätte auch ohne sie wunderbar funktioniert.

    3.: Die Szene ist schon fast peinlich auffällig unauffällig, wenn man mal bedenkt, wie voraussehbar die entstandene Debatte aufgrund eines solch brisanten Themas war. Ziemlich naheliegend also die Annahme, dass der einzige Grund für das Szenario Profitgier und Sensationsgeilheit sowie marketingtechnische Ursachen(nagut, drei Gründe :D) seitens der Macher FÜR die (leider) darauf geilen Spieler ist.

    Man sieht, genug Argumente für eine vernünftige Diskussion und in wenigstens einem Punkt muss ich Tzrion Recht geben: Erschreckend, diese Kaltschnäuzigkeit und Rohheit der „gaming-community“.

    Trotz allem, Tzrion, solltest Du nicht einen menschenverachtenden Ton in Onlineportalen bemängeln und gleichzeitig einem ruhigen Teilnehmer (Kay) das Wort „Bastard“ an den Kopf werfen ;).
    Ansonsten kann ich Dich sehr gut verstehen.

  • @Anononymous Dem stimme ich im Grunde zu, wobei ich unterscheide zwischen, selber auf Zivilisten schießen und Szenen wo andere auf Zivilisten schießen.

    Ich sehe es letztlich auch so, dass es nicht notwendig ist, dass man in dem Spiel auf Zivilisten schießen kann (besonders da man das ja auch vom Spiel her nicht machen muss). In vergangenen Titeln der Serie war das Spiel immer sofort verloren wenn man auf verbündete oder zivile Ziele geschossen hat, insofern finde ich es in Ordnung, dass das in der deutschen Version auch diesmal wieder so ist.

    Dass die Szene entfernt werden sollte, finde ich wiederum nicht, aus dem oben genannten Grund, dass es schockiert und damit für in der wirklichen Welt bestehende Umstände sensibilisiert.
    Um auf dein Beispiel mit dem Nazi und dem Juden zurückzukommen, nein, man sollte das als Spieler nicht machen können und schon gar nicht machen müssen. Wenn wiederum in einem Spiel (oder Film, oder Buch) dargestellt wird, dass so etwas passiert oder passiert ist und dabei vermittelt wird, wie brutal und furchtbar so etwas ist, dann finde ich das vollkommen in Ordnung.

    Niemand braucht so ein Spiel um zu wissen, dass Terrorismus nicht gut ist. Aber wie bereits geschrieben, geht es hierbei um ein Thema, über das heutzutage so viel berichtet wird, dass viele schon ein wenig abgestumpft sind. Wenn im Nahen Osten eine Bombe explodiert ist, hebt hierzulande kaum noch jemand den Kopf, sofern es den Nachrichten überhaupt eine Meldung wert ist.

  • @ Kay: Aber wo war noch gleich der Unterschied zu der MW2-Szene und dem Juden-Nazi Beispiel? Wenn es um das Dritte Reich geht, hört doch heute unter bestimmten Umständen auch keiner mehr wirklich hin, aus dem selben Grund, der auch für die von Dir angeführte Kühlheit des Nahost-Konflikts verantwortlich ist, nämlich eine Überflutung dieser Themen in den Medien. Eine „Sensibilisierung“ würde demnach also auch hier durch die Juden-Nazi Szene stattfinden (mal davon abgesehen, dass es wirklich abartig wäre, solch eine Szene zu implementieren, noch schlimmer als dies hier).

    Es gibt Sachen, die sollten einfach niemandem zugänglich sein, egal ob erwachsen oder nicht (siehe bspw. illegale Drogen, Waffen, Kinderpornographie, etc.). Das Spiel kann man mit diesen Dingen zwar nicht auf die selbe Stufe stellen; nichtsdestotrotz sollte so etwas nicht spielbar sein.

  • Wie gesagt, für mich macht die Nazi Szene gar keinen Unterschied. In vielen Antikriegsfilmen werden solche Gräuel gezeigt, mit guter Intention. Wenn das in einem Spiel ebenso funktioniert, fein, nur aus Spielerhand muss sowas wirklich nicht passieren.

  • Ich finde, dass dieses Level eine der dümmsten Ideen in der Spielegeschichte überhaupt war. Ich bin mir zu 99% sicher dass diese Szene beim nächsten Amoklauf(hoffentlich wirds keinen mehr geben) von der Presse aufgegriffen wird und wenn das eintritt, haben wir Gamer nichts dagegen in der Hand, denn da gehts wirklich nur ums töten(bzw. zugucken was meiner meinung nach noch schlimmer ist).Die Zensur in Deutschland wird dann wahrscheinlich noch stärker und nur durch diese beschissene Szene, großen „Dank“ an die Entwickler(war Ironisch gemeint das wisst ihr schon oder?^^)

  • @Amiroquai, Ich will dir mal was sagen, dank Leuten wie dir ist es durchaus berechtigt zu sagen, dass „Killerspiele“ gewaltätig bzw. aggresiv machen (ich bin natürlich NICHT dieser Meinung spiele ja selber gerne Ego-SHooter). Denk doch mal nach, du willst Spiele wo man Gliedmaßen abtrennt Gedärme spritzen etc. Möchtest du vielleicht noch Spiel wo man kleine Mädchen misshandelt? Auch wenn es nur Pixel sind als ich diese Szene gesehen habe wurde mir ganz anders. Ich hatte Schuldgefühle und fand es einfach grausam. Diese Reaktion sollte kein Videospiel hervorrufen, das überschreitet einfach eine gewisse Grenze. Ein „normaler“ Mensch kann so etwas einfach nicht gutheißen, da es jemanden durchaus in einen moralischen Konflikt versetzt.

  • Das Wort „Reflektion“ wurde zur dieser Debatte ein paar mal erwähnt…Habt Ihr evtl. auch mal über die Intention der Entwickler nachgedacht (außer, dass die Game-Industrie nur Publicity und Geldgierig ist)? Habt Ihr die Videospiele schon man aus einem medienwissenschaftlichen Aspekt betrachtet? Kann es denn nicht sein, dass dieses Level eine Selbstreflektion unserer immer brutaleren Gesellschaft sein kann?
    In diesem Level hat man a) die Möglichkeit mit den Terroristen das Feuer auf unschuldige Zivilisten zu eröffnen—>Kollaterlaschäden die öfters mal passieren in der „realen“ Welt mit der Rechtfertigung, dass man somit einen noch größeren Schaden dadurch verhindern kann,
    b) man kann nur mit ansehen, dass unschuldige Zivilisten sterben —> Thema Zivilcourage, was ja heute niemand mehr ernst nimmt bspw. wenn an U-Bahn Stationen Rentner zusammengeschlagen werden, in Fußgängerzonen minderjährige Vergewaltig werden etc. ,
    c) man kann einfach das Level überspringen, wenn man zart-beseitet ist —> Iran und das Verbot der Medienberichterstattung im Sommer 2009 bezüglich der Präsidentschaftswahlen: Obama und Merkel fanden es zwar scheiße was die iranische Regierung abgezogen hat aber mit irgendwelchen Sanktionen wurde Iran doch nicht bestraft, obwohl viele wehrlose Studenten bzw. Zivilisten erschossen und eingesperrt wurden aber darüber wurde überhaupt nichts mehr gesagt! Und warum? Weil bspw. Deutschland weiterhin die profitablen, wirtschaftlichen Beziehungen aufrecht halten möchte!
    Also, hört bloß auf mit irgendwelchen Begriffen um euch zu werfen, welche Ihr nicht dem Kontext zuordnen könnt!
    Peace!

    P.S: @ AlsoBitte: und ja, ich bin für mehr Realismus in Videospielen! Und wenn du noch gerne Super Mario spielst, dann bleib doch dabei aber es ist kein Grund, dass die die Spieleindustrie darauf hängen bleibt, weil irgendwelche Leute aufgrund Videospiele Amok laufen! Gewalt gehört (leider) nun mal zur unseren realen Welt dazu und wir werden die Welt auch nicht durch „gewaltfreie Medien“ weniger gewalttätiger bzw. Gewaltfrei machen können. Sorry!

  • @Amiroquai Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Entwickler sich dabei irgendwas gedacht haben,schon gar nicht in psychologischer Hinsicht, diese Szene soll doch einfach nur Aufsehen erregen, denn CoD ist eigentlich nichts weiter als ein brutales Moorhuhn, zwar gut gemacht aber trotzdem nur ein 08/15 Shooter. Es ist weder innovativ noch sonstwas. Realismus schön und gut aber irgendwann hörts auf ich für meinen Teil möchte kein Spiel spielen wo Leute mit abgetrennten Gliedmaßen herumirren und um Hilfe flehen, wenn du so einen kranken Geist besitzt, is okay dann könnten diese Art von Spielen ja schonmal auf einen Kunden zählen, denn die meisten Menschen würden sowas wahrscheinlich nicht spielen da es einfach nur krank ist.

    Achso falls ihr seht wann ich das hier geschreiben habe, nein ich bin nicht Arbeitslos oder sonst was^^ ich bin einfach nur krank.

  • Hmm, mein lieber amiroquai. Es ist doch immer wieder interessant zu beobachten, wie Leute andere Leute zu mehr kitischem Umgang mit Begriffen auffordern, diese aber selber nicht einmal korrekt belegen oder rechtfertigen, geschweige denn verwenden können.

    Du willst uns ernsthaft erzählen, dass die Szene eine „Reflektion“ unserer „immer brutaler werdenden Gesellschaft“ sein soll oder könnte? Nunja, immerhin ein Ansatz, aber bitte denke doch dann auch konsequent weiter und hör‘ nicht dort auf, wo es für Dich dann am besten passt, denn -> schonmal daran gedacht, das „Reflektionen“ solcher Art sich nicht unbedingt positiv auswirken…? Richtig, Monsieur (ich nehm Dir mal die Denkarbeit ab), sie treiben den ganzen Mist blos in die Höhe. Einen Teufelskreis könnte man so etwas nennen.

    Ich bin es leid, von vielen „ach so coolen“ Spielern zu hören, dass man doch einfach bitte das Level überspringen soll („wenn man zu zart beseitet ist“…). Es geht dabei nicht um die Spieler, die dieses Level NICHT spielen wollen, sondern vielmehr um die Spieler, die es spielen WOLLEN. Und genau hier liegt das Problem, denn das sollte wirklich niemand spielen wollen (!). Wer das will, sollte sich ernsthaft Gedanken machen, weshalb er oder sie das will… Sag‘ uns doch einfach einmal bitte, warum Du dieses Level spielen möchtest und denk‘ auch Du über mein Juden-Nazi Beispiel in Beitrag #21 mal nach (gegen eine Stellungnahme hätte ich auch nichts…).

    Volle Zustimmung, AlsoBitte [www].
    Gute Besserung, du Arbeitsloser ;)!

  • ^^Danke. Ich will jetzt mal ne Frage an alle stellen. Wer ist für mehr Gewalt in Spielen, so wie Amiroquai und wer dagegen?

    Also Ich bin gegen solch eine Menschen verachtende Gewalt wie bei der Flughafen Szene von CoD, jedoch finde ich die momentanige Gewalt in Spielen so wie sie ist „angebracht“.Es gibt Spiele nur für Erwachsene die doch brutal sind aber jedoch es in moralischer hinsicht nicht übertreiben (Dead Space etc.) und es gibt Spiele in denen zwar Blut fließt aber mehr auch nicht (GTA Reihe etc.) So soll es sein, so kann es bleiben^^

  • Ich halte den besagten Level für eine reichlich dämliche Idee seitens des Entwicklers: Hat man schon bei CoD:WaW darüber geklagt, dass da ein Japanischer Offizier dem armen Ami den Zigarrettenstummel am Bäckchen ausdrückt oder wild mit dem Katana rumfuchtelt, ist diese Szene nun wirklich jenseits jeglicher Diskutierbarkeit. Ich mag Gewaltspiele und finde sie auch durchaus nicht abartig, wenn da (wenn es „künstlerlisch“ passend ist) mal was in der Gegend rumfliegt. Der Unterschied zwischen dem ebenfalls genannten GTA und dem neusten Machwerk von Activision besteht meiner Ansicht eifach darin, dass GTA sich bemüht, einen ironischen Unterton beizubehalten, also nicht so bierernst zu wirken (wobei GTA 4 m. E. diese Grenze auch wieder etwas diffizil hinausschiebte…). MW2 nimmt sich ja aber im Gegensatz dazu – obwohl es ja ein „Fantasy“-Action-Spiel sein soll (was für eine saudämliche Formulierung) – überaus ernst.
    Dass die „No Russian“-Szene eine Empathie für die Opfer bzw. eine Abneigung gegen den Klischee-Villain auslösen soll, halte ich für sehr starken Tobak: Als ob es hier – ganz im Sinne einer aristotelischen Katharsis – darauf ankäme, die Zuschauer (oder Mitschiesser) moralisch aufzuklären. Es ist schlicht kranker Mist, der uns hier vorgesetzt wird – kranker Mist, der mir das ganze Spiel reichlich deklassiert. Dass reine Profizgier so etwas erfordert, finde ich reichlich bedenklich.
    Und das tolle Argument, hier werde die ganze Grausamkeit des Krieges bzw. Terrorismus dargestellt, treibt mir als Geschichtsstudent die Zornesröte ins Gesicht: Wenn ein Spiel vorgibt, die Grausamkeiten einer (Pseudo-)historischen Epoche darzustellen und damit belehrend wirken will (in letzter Konsequenz), so ist das nicht nur lächerlich, es ist volksverblödend.
    Man ist nicht „zartbesaitet“, wenn man diese Bestialität nicht spielen will, man ist nicht vollends abgestumpft.
    Zu guter letzt zeugt es von unsäglicher Dummheit, eine solche Szene in ein Spiel zu implementieren: Ich freue mich schon auf die herrlichen Diskussionen, die es auslösen wird, wenn unqualifizierte Fernsehmoderatoren darüber und damit über die ganze Gamerszene herziehen wollen. DAS ist jetzt endlich ein Argument, gegen das wir alle nichts sagen können! Danke Activision! Ihr seid wahre Helden und richtig böse Buben! Der Idioten-Nobelpreis ist euch sicher!

  • @Athanasius: Magst du das mal bitte begründen was du da alles schreibst? Das klingt alles toll, aber letztlich sagst du auch nicht mehr als „Nö, ist krank und alle die was anderes sagen sind doof“. Warum treibt es dir als Geschichtsstudent die Zornesröte ins Gesicht wenn ein Spiel die Grausamkeit einer Epoche oder eines Konfliktes darstellen will, den es ähnlich auch in Wirklichkeit gibt oder gegeben hat? Was ist daran volksverblödend? Vielleicht hast du ja recht, zumindest aber möchte ich es erklärt haben.

  • Ich gebe Athanasius Recht, er sagt ja nichts weiter als die meisten hier sagen,“Es ist einfach nur brutal und hat nichts damit zu tun die Realität wiederzuspiegeln und uns deutlich zu machen,dass das Thema Krieg doch ein ernstes Thema ist oder derartiges. Diese Szene ist eigentlich nur da um Aufsehen zu erregen und die Verkaufszahlen anzuheben,da momentan nicht das Motto `Sex sells´ sondern wohl eher ´Violence sells´ zählt, denn noch ist die Hemmschwelle zum Thema Gewalt vieler Leute nicht erreicht.“ So habe ich zumindest den Kern seiner Aussage verstanden. Falls dem nicht so sein könnt ihr mir es ja nochmal genauer erläutern 😉

  • @ Kay: Die Frage sollte zuerst einmal sein: Wieso will der Entwickler (sofern er es nicht aus reiner Profitgier tut) eine derart explizite Darstellung von Grausamkeit in sein Spiel integrieren, um damit eine historische/zeitgeschichtliche Realität darzustellen? Wenn diese Frage geklärt ist, kann man sich fragen, woher er das Recht nimmt, sein Szenario als „die Realität abbildend“ darzustellen. Was er tut ist, eine Szenerie zu erschaffen, die ein „Hineinfühlen“ in einen konkreten historischen Zustand ermöglichen soll. Darin aber liegt des Pudels Kern: Ein Einfühlen in historische Zustände ist per se unmöglich, bringt lediglich Perversionen statt Abbilder der Realität hervor (alle Faktoren, die eine solche Situation bedingt und hervorruft können nun einmal in einem Spiel, vor allem in einem auf Spass ausgerichteten Spiel nicht berücksichtigt werden). Das muss es ja in der Regel auch nicht tun: Spiel ist Spiel, ganz klar, und soll in erster Linie Spass bereiten.
    Wenn nun aber dennoch Wert darauf gelegt wird, Realität abzubilden, so kann es nur Schein sein, was da dargestellt wird. Selbst mit einem akribisch arbeitenden Team von Zeithistorikern ist das nicht möglich.

    Dies alles ist natürlich rein hypothetisch und unter dem Gesichtspunkt, dass die Entwickler mit der Flughafenszene wirklich die an sich lautere Absicht vertreten, „Realität“ darzustellen…
    Wenn das Spiel aber nicht den Anspruch vertritt, Realität darzustellen, so ist die Inszenierung besagter Szene mehr als fragwürdig… dann geht es nur um den Spass (den Nervenkitzel?), (Polygon-)Zivilisten beim Sterben zuzusehen bzw. diese selbst um ihr Leben zu bringen. Dann ist die Gewalt selbstzweckhaft.

    Einzig und allein der wirtschaftliche Standpunkt kann so etwas „rechtfertigen“, also möglichst grosse Publicity mit möglichst geringem Input. Ich werde gerne zwischendurch von einem Spiel gefordert, moralisch und ethisch, schockiert oder beschäftigt, aber bitte: Wo liegt in besagter Szene die Botschaft? Töten von unbewaffneten Zivilisten ist fies, aber ich darf auch auf sie schiessen – muss es aber nicht? Absolute Wahlfreiheit zwischen dem guten und dem bösen Weg? Beide Wege enden doch gleich, es gibt keine Konsequenzen… wird das Spielerleben dadurch aber besser? Schiesst man mit mehr Freude auf die Kontrahenten, womöglich sogar mit „gerechtem Hass“?
    Man könnte dies alles noch sehr weit treiben, aber aus meiner persönlichen Sicht kann ich einfach sagen, dass es mich anekelt. Es ekelt mich an, dass gerade dadurch, dass hier eine Grenze klar überschritten wird, das Ziel erreicht wird (trotz der neuen Preispolitik Activisions): Man redet darüber und versucht, einen Sinn darin zu sehen bzw. die Sache zu bekämpfen. Ich sehe keinen Sinn darin, habe auch nichts gegen das Spiel an sich, aber die Vorstellung, eine „realitätsnahe“ Darstellung der Grausamkeit von kranken Terroristen als moralisch wertvoll zu sehen, weil es abgeblich „sensibilisieren“ soll, finde ich sehr bedenklich… Aber noch mehr Angst machen mir jene, die solcherlei ohne innere Anteilnahme, ohne Abstossen spielen können.

  • @Athanasius Naja, ich behaupte ja nicht, dass es eine Wiederspiegelung der Realität ist oder eines historischen Zustand, vielleicht war das bei den älteren CoD Spielen mehr der Fall. Das Spiel erzeugt aber eine fiktive Welt, mit Elementen der Realität. Und wenn ich in einem Computerspiel (oder Film, oder Buch) eine Darstellung sehe, wie es in dieser Szene der Fall hat, dann hat das die Folge dass ich mich erstens mit der Szene auseinandersetze weil mich das dargestellte schockiert. Zweitens macht es für mich keinen Sinn sauer auf den Publisher oder Entwickler zu sein, weil er solche Szenen schafft und zeigt.
    Sind Horrorfilme krank wo wehrlose Leute brutal ermordet werden, nur zur Unterhaltung, ohne Botschaft? In MW2 ist der Realitätsbezug eher da, auch wenn es reine Fiktion ist, und darum kann man da auch etwas mitnehmen und sei es nur, dass man selbst mit bestimmten Themen mal innerlich auseinandergesetzt hat.

    Was ich wie gesagt ebenfalls kritisiere ist die Rolle die der Spieler dabei hat und hierbei stimme ich dir vollkommen zu, dass das unnötig ist und die falsche Botschaft aussendet, da das Hinrichten von Unschuldigen ohne Konsequenzen bleibt.

    Ich möchte dazu sagen dass ich die Szene nur von Beschreibungen anderer kenne, sowohl von Leuten, die sie schrecklich finden, als auch von Leuten, die die Szene nicht schlimm finden. Ich besitze das Spiel nicht, und habe eigentlich auch nicht vor es mir zu kaufen, weil ich einfach kein großer Fan von Ego-Shootern bin, rein spielerisch. Allerdings sind mir gut und glaubwürdig erzählte Geschichten in jeglichen Spielen wichtig und auch wenn das allein nicht die Szene rechtfertigen würde, so trägt sie doch zur Charakterisierung des Gegners bei.

  • @ Kay: Die Tendenz des modernen Horrorfilms geht in der Tat manchmal in eine ähnliche Richtung, die man gut und gerne als gewaltpornographisch bezeichnen mag, dass sie genauso nur Gewalt um der Gewalt willen darstellt, immer ein wenig intensiver. Ich finde nicht, dass diese ähnliche Richtung des „immer mehr schockieren“ gut ist, weswegen ich auch diese ablehne. Letztendlich beweist diese Verrohung als gesamtmediale Erscheinung doch nur, dass man es meist nicht mehr versteht, gute Geschichten zu erzählen. Oder den Menschen Geschichten nahezubringen. Aber das allein rechtfertigt doch keineswegs solche Darstellungsformen, weder in Film noch in Spiel.

    Ich habe vielleicht ein zu schlechtes Menschenbild, aber ich glaube irgendwie nicht so recht, dass viele Spieler „etwas mitnehmen“ werden aus diesem Spiel. Eine Reflexionsbasis ist meiner Meinung nach hier gar nicht geliefert: Nur der Effekt ist es doch, der zählt. Ich denke einfach, der Durchschnitt von uns Spielern sucht den Spass, und einige werden auch mit dieser Szene ihren solchen haben, andere werden sie womöglich sogar als „geil“ betrachten um der Kaltblütigkeit des Ganoven willen. Einige werden sicherlich auch ihre Distanz nehmen.

    Vor allem aber geht mir die scheinheilige Affenpose von Activision auf den Sack, wo (wie schon bei den ungleich „harmloseren“ Folterszenen in CoD:WaW), eben die Flughafen-Szene als erzähltechnischer Kunstgriff getarnt wird. Endlich weiss ich und mit mir viele andere Spieler, wie schröcklich brutal russische Terroristen wirklich sind! Wie grausam Krieg und Zerstörung! Dadurch, dass ich ein paar Minuten ein richtig übler Bösewicht bin und Unschuldige übern Haufen schiessen darf (nicht muss, wohl aber aufgefordert werde) wird mir die Psyche des Obermackers und seiner Schergen transparent vor Augen geführt. Ganz toll, wirklich grosse Erzählkunst…

    Auch ich gehöre glaube ich zu den anspruchsvolleren Spielern und nichts ist mir lieber als gut erzählte Spiele (wovon es ja viel zu wenige gibt). Ich liebte in den seligen Zeiten die Erzählweise von Undying und die subtile Brutalität eines Hitman. Sicherlich kann man durch die Szene am Flughafen einen Gegenspieler „einführen“ und womöglich auch charakterisieren: Aber diese Holzhammermethode lässt doch auf sehr wenig künstlerischen Sinn und einen sehr sehr schlechten Geschmack schliessen. Oder aber auf – und hier wären wir wieder – einen schlauen Marketing-Zug, der zugleich unsäglich unreflektiert im Bezug auf den Ruf von uns Spielern ist.
    Letzten Endes ist es halt sehr subjektiv, wie hoch die Hemmschwelle bei solchen Szenen liegt. In meinem Fall ist sie jedenfalls deutlich überschritten.

  • Das klingt sehr stark nach bewußt inszenierter Kriegshetze auf politischer Linie. Kann zwar auch rein die Mentalität der Entwickler sein, weil das System Einflüsse nach unten durchreicht, aber mich würde auch nicht wundern, wenn über verdeckte Kanäle Gelder von US-Geheimdiensten an solche Spieleentwickler fließen, damit die Menschen schön weiterhin ihre Clichébösewichte pflegen.
    Ich wünschte mir, es würde mehr kreative Ausreißer in der Spielebranche geben, z.B. mal ein Antikriegsspiel. Hat es sowas überhaupt schon mal gegeben?
    Wie wäre es mal mit einem Spiel mit ‚Überraschungseffekt‘, wo man schön brav durch Töten die Karriereleiter hochklettert und am Ende dadurch alles vergeigt? 😉 Inklusive für diese Menschen versteckten, obwohl verblüffend offensichtlichen Alternativwegen, und relativ freier Entwicklung des Spielwegs.
    In der Tierwelt sieht man die natürlichen Zustände: Dort dient Spiel der Übung für das spätere Leben. Menschen, die wenig über ihr eigenes Handeln und die Welt nachdenken, merken meist nicht, wie das gleiche auch bei Computerspielen passiert. Sie trainieren wiederkehrende Verhaltens- und Denkmuster, um diese zu verfestigen. D.h. so ein Kriegsspiel macht nicht aus einem friedlichen Menschen einen gewalttätigen, aber wenn letztere solche Titel spielen, wird es immer schwerer, diese Denkmuster aufzubrechen. Und der Staat freut sich darüber, weil er so den Menschen viel leichter ihre Freiheiten nehmen kann.

  • Hier wird sich offensichtlich auch mit dem Thema beschäftigt und aufgezeigt, dass wir „Uncut-Gamer“ durchaus unsere Berechtigung haben: http://www.uncut-spiele.de/ . Es ist nicht immer gleich moralisch verwerflich, Spiele als Erwachsener ungeschnitten spielen zu wollen. Basta 😉

  • Ja also mal Fazit (5jahre später). Man stirbt an dieser bestimmten Stelle, wenn man Zivilisten auch nur ein Haar krümmt 😉