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Ob Original oder Raubkopie: Windows 7 erobert vier Prozent aller PCs

windows_7Als Windows Vista damals auf den Markt kam, in einer dunklen Stunde im Januar 2007, dauerte es ganze sieben Monate, bis bei den Marktanteilen die 4-Prozent-Hürde geknackt wurde. Noch einmal: es dauerte sieben Monate! Dagegen scheint Windows 7 der Liebling aller Early Adopters zu sein. Am 22. Oktober kam die Rettung aus Redmond in die Läden, Microsoft gab bereits wenige Stunden später ein euphorisches Feedback, hielt sich aber mit absoluten Zahlen zurück: „Allein an den ersten zwei Tagen nach Verkaufsstart wurde Windows 7 in Deutschland fünf Mal so oft verkauft wie damals Vista“, lautete einer der O-Töne. Man hätte sogar befürchten können, dass der Bestand aufgrund des großen Andrangs zeitweise knapp werden würde, nach einem Tag waren 60 Prozent der verfügbaren Ware ratzefatz ausverkauft.

Dieser Trend scheint sich nun weiter fortzusetzen. Anfang vergangener Woche berichtete der Marktanalyst NetMarketShare.com, dass Windows 7 bereits spürbar Anteile von Windows XP verschlingt. Besonders beachtenswert seien die Ausschläge am Wochenende, was nichts anderes heißt, als dass Windows 7 vor allem in Privathaushalten seine Fans gefunden hat. Zu diesem Zeitpunkt lag der weltweite Marktanteil bei 3,67 Prozent; nun – eine Woche später – wurden die vier Prozent erreicht.

Die Zahlen beruhen auf Logfiles von 40.000 internationalen Websites. Man kann also nicht mit Sicherheit sagen, welche aktiven Versionen von Windows 7 legal erworben – und welche dreist geklaut wurden. Ich will nur daran erinnern, dass schon vor dem offiziellen Verkaufsstart die Markthändler in Shanghai den Kunden zuriefen: „Welche Version brauchst du? Ultimate? Normal? Englisch oder Chinesisch?“ Windows 7 ist dort im Schnitt für drei Dollar zu haben, laut den Analysten von IDC sind bei 80 Prozent aller Software-Verkäufe in China Raubkopien im Spiel.


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Das ist der eine Dämpfer. Der andere ist der, dass es in einem Wettrennen auch zwei Gewinner geben kann. Zweifelsohne hat Windows 7 einen starken Start hingelegt. Doch auch beim Konkurrenten Apple wird man sich über die eigenen Zahlen freuen. Seit September stieg die Anzahl installierter MacOS-Versionen von 5,12 auf 5,27 Prozent (inklusive iPhone wären wir heute bei 5,64 Prozent). Windows 7 hat den Abverkauf von PCs weltweit angekurbelt (95 Prozent im Vergleich zur Vorwoche) – allerdings bei weitem nicht so stark, wie es damals bei Vista der Fall war (170 Prozent). XP-Nutzer wurden durch Windows 7 wachgerüttelt und könnten gerade dabei sein, Rechner-Angebote mit ihrem Kontostand zu vergleichen. Immerhin wird es ja mal langsam Zeit für etwas Neues. Genauso gut könnten sie auch komplett auf einen Mac umsteigen. Wir werden es sehen: Das Weihnachtsgeschäft birgt bestimmt noch die eine oder andere Überraschung…

(André Vatter / Foto: Pixelio / Fotograf: Kurt Günther)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

17 Kommentare

  • Ich komm‘ nicht ganz mit:
    1. Win 7 bringt Nutzer dazu, über die Anschaffung eines neuen PCs nachzudenken
    2. Wenn sie schon dabei sind, könnten sie ja auch über einen Apple nachdenken.

    Ähm. Aber wenn der Grund, über einen neuen PC nachzudenken, Win 7 ist, wie du glaubhaft machst – da steigt mein Logikmodul aus. Du sagst nix anderes, als dass Apple Marktanteile gewinnen könnte. Weil Verbraucher, die gern Win 7 hätten, ja auch OSX kaufen könnten.

    Es mag ja sehr, sehr viele gute Gründe geben, sich einen Mac zu kaufen. Aber der da ist keiner, scheint mir.

  • Hi @ELPlatero: Jetzt klarer (s. Post)? Es geht darum, dass die Existenz von Windows 7 generell den Leuten vor Augen hält: „Puh, du benutzt noch immer XP?!“ Das wird nicht wenige dazu bringen, sich einen neuen Rechner anzuschaffen. Vielleicht nutzen einige von ihnen auch die Gelegenheit für einen generellen Wechsel.

  • Prinzipiell verstanden habe ich das schon, es wirkt nur eben extrem konstruiert.

    Wenn der neue Opel Expira erscheint, wird das vielen Leuten vor Augen halten, dass sie noch den alten Corsa fahren, und sie werden deshalb den kürzlich renovierten A3 kaufen. Der neue Expira kurbelt also A3-Verkäufe an.

    (Zur Verdeutlichung, aber ich denke, über solche Kleinigkeiten muss man nicht streiten 😉 )

  • Ich hab mein Windows 7 so sehr auf Win 2k Optik getrimmt, ich vergesse meist schon fast, dass ich das „neueste“ benutze….

    Und abgesehen davon finde ich die Steigerung der Marktanteile durchweg positiv, schließlich hat Microsoft endlich mal wieder ein gutes OS geschaffen.

  • Zählen Smartphones überhaupt zum Gesamtanteil der Computer dazu? Wenn ja wäre auch mal eine Windows + Windows mobile Zahl interessant.
    Das die Leute beim Win7 release über einen Mac nachdenken ist möglich, aber das wird wohl nicht ins Gewicht fallen…

  • @ ElPlatero

    Geh mal auf die Appel Website uns schau dir die aktuellen Werbeclips an. Die haben nur eine Aussage: „Du benutzt immer noch XP? Hast du eigentlich wirklich noch Vertrauen in MS? Warum denkst du nicht über einen _echten_ Wechsel nach“

    Ob konstruiert ober nicht, wenn sowohl Appel, als auch MS massiv Werbung machen, glaube ich schon das viele XP Nutzer bis Weihnachten wechseln werden. Der Wettkampf ist eröffnet 🙂

  • @iNAND
    Ich denke nicht. Gestatte mir etwas Skepsis:
    Der Wettbewerb läuft schon sehr lange. Die Marktzahlen von Apple haben sich bei Einführung der letzten Desktop/Laptop-Modelle nicht deutlich verbessert (Apple krebst schon seit Jahren um die 5% herum, was für den einzigen echten Konkurrenten von MS in diesem Sektor sehr traurig ist).

    Ich bezweifle, dass die Einführung eines neuen Produkts durch einen Konkurrenten mehr positive Auswirkungen auf Apples Geschäft hat, als die Einführung eines eigenen neuen Produkts. Wenn das so wäre, sollte man besser auf neue Produkte verzichten. Immerhin schaden sie den Marktanteilen. 😉

    Die Chancen bestehen darin, dass der Markt der Desktop-Betriebssysteme zusammen mit den klassischen Geräten, die diese Betriebssysteme brauchen, schrumpfen wird. Wer sich bei den Ersatzgeräten engagiert, der hat gute Karten. Google tut das. Apple tut das auch. MS hinkt dort hinterher. Schaut gut aus.

  • Die Einführung von neuen Windows Betriebbsystemen ist schon sehr lange überfällig.
    Microsoft hat sich mit Vista sicherlich keinen Gefallen getan. Das Vertrauen ist dahin, falls sich Windows 7 allerdings als „gutes“ mächtiges Betriebssystem entpuppt, könnte sich dass Blatt aber schnell wenden.

    Gruß Peter

  • Tatsächlich nur 4%? Hätte bei dem Werbeaufwand mit mehr gerechnet.
    Naja, Anwendungen haben mich schon mal dazu gezwungen gehabt mein altes Win2K aufzugeben für XPPro – aber ich wüßte gerade nichts was mich dazu bewegen würde das Win7 zu installieren.

    Zumal ein Umstieg auf Apple nur noch eine Frage der Zeit ist …

  • Viele Windows XP Nutzer werden jezt zu Windows 7 wechseln, einige Vista Nutzer warscheinlich ebenfalls. Ob nun XP Nutzer zu MAC wechseln bezweifle ich ganz stark, wenn dann sind sie schon aufgrund des schlechten Vistas dort hin gewechselt aber Windows 7 wird viele enttäusche MS Kunden wieder an einem geburtigen Nachfolger für XP erinnern. MAC hatte jetzt die Chance Marktanteile zu gewinnen, mit Windows 7 ist diese Chance wohl erst einmal wieder hinüber. Da kann Apple noch so ein gutes OS herausbringen, viele Windows Nutzer interssiert das nicht weil sie schon seit 10 oder mehr Jahren Windows nutzen… so sieht die realität halt aus. Apple hat es schwer sich durchzusetzen das liegt aber nicht an der Qualität des MAC OS.

  • @Alf Das sehe ich genauso. Falls es für jemanden Gründe gibt auf einen Mac umzusteigen, so ist Windows 7 bestimmt eben keiner.

    Das die Zahl der Umsteiger auf Mac OS nicht höher ist, liegt tatsächlich nicht an der Qualität des Betriebsystem, sondern an der Pluralität des IT Marktes. Mac OSX ist nun mal kein OS, das zu einer Vielzahl von Hardware kompatibel ist. Und Apple bringt eben nicht für jedes Preis-/Leistungssegment Hardware heraus.

    IMHO kommt es Apple auch nicht auf einen hohen Verbreitungsgrad an. Auf den Keynotes wird das zwar suggeriert, aber dort sitzen eben auch Entwickler, denen eine höhere Verbreitung wichtig sein dürfte. Apple kommt es vielmehr darauf an, den Gewinn pro Kunde zu maximieren – durch umfassende Kontrolle der digitalen Dreifaltigkeit: Hardware, Software und Content. Das ist übrigens für mich der Grund, nicht auf einen Mac umzusteigen.

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