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Studie belegt: Blogs und Co. fördern die Schreibfähigkeit von Kindern

Blogs fördern SchreibfähigkeitUnd wieder einmal eine Studie aus dem Vereinigten Britischen Königreich, die interessante Aspekte zu Tage fördert. Der National Literacy Trust hat 3.000 und ein Kind in England und Schottland in Hinblick auf ihre Einstellung zum Schreiben untersucht. Dabei kam heraus, dass diejenigen Kinder, die ein eigenes Blog betrieben – ja, so etwas gibt es! – oder Profile bei Sozialen Netzwerken besaßen, in der Regel häufiger gerne schrieben und auch überzeugt waren, dies gut zu tun. Daraus ziehen die Wissenschaftler den Schluss, dass Blogs & Co. einen guten Einfluss auf die (Schul-)Bildung der Kinder und somit auch ihr Selbstwertgefühl haben können.

Dies sei insofern eine wichtige Erkenntnis, als offenbar die Hälfte der untersuchten Jungen und Mädchen Schreiben langweilig findet. „Zwölf Prozent der Kinder behaupteten, die Fähigkeit schreiben zu können, sei im Leben nicht wichtig“, fasst Professor Tanya Byron ein Ergebnis ihrer Studie zusammen. Sie weist dann darauf hin, dass Selbstvertrauen und Spaß eng verbunden seien mit der Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten und man daher „Kinder dazu ermuntern sollte, mehr zu schreiben und ihnen beizubringen, Spaß daran zu haben.“ Dies könnte dadurch erreicht werden, dass Formen des Schreibens unterstützt werden, die Kinder gerne nutzen. „Unsere Studie zeigt, dass dies sehr häufig  Technik-basierte Formen sind“.

Diese Erkenntnis sollte aber auf keinen Fall dazu führen, dass Eltern ihre Kinder unbeaufsichtigt im Netz surfen ließen. Einer EU-weiten Studie zufolge seien nämlich etwa 40 Prozent der surfenden Teenager online bereits mit Pornografie in Kontakt gekommen (André hatte zu diesem Thema erst kürzlich einen Artikel verfasst), 20 Prozent seien im Netz schon einmal schikaniert worden und zehn Prozent hätten eine Bekanntschaft aus dem Netz auch schon mal im echten Leben getroffen.


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Ich ziehe für mich als Fazit aus dieser Studie, dass Kinder durchaus an die Errungenschaften der Technik herangeführt werden dürfen, ohne dass man sich als Elternteil Sorgen machen muss, das Kind verdumme oder seine geistigen Fähigkeiten verkömmerten. Meine Bedenken diesbezüglich hatte ich ja zuvor schon mal auf diesem Blog gepostet, fühle mich nun aber in meinem Umgang mit dem „Problem“ nicht nur durch die obige Studie bestätigt. Wie nämlich Boston.com erst kürzlich berichtete, kann der Umgang mit technischen Geräten wie etwa Smartphones sogar die Art und Weise verbessern, wie unsere „Mobile Kids“ lernen:

Es bewahrheitet sich also einmal mehr die Behauptung von Paracelsus: „Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“.

(Marek Hoffmann / Bild: Pixelio – Fotograf: Dieter Schütz)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

12 Kommentare

  • „…häufiger gerne schrieben und auch überzeugt waren, dies gut zu tun…“

    Naja, wenn ich mir die Profile von Schülern in sozialen Netzwerken (oder auch Beiträge in Foren etc.) anschaue sind auch nur diese selbst davon „überzeugt dass sie dies gut tun“.

  • Muss es denn heutzutage immer irgendein technisches Medium sein, damit Kinder ihr Zutrauen zu ihren Fähigkeiten entdecken? Muss immer erst ein (hoch-)technisches Dingens her, damit sich Kinder auf sich, das was sie tun und/oder auf ihre Umwelt fokussieren können?

    Ich vermute viel eher, dass Eltern und pädagogisches Personal einfach nicht mehr die Muße haben, sich auf ein Kind kindgerecht einzulassen. Die Fähigkeit und das Vergnügen zu Schreiben bringt ein Kind naturgemäß mit – auch so interpretiere ich die Studie. (Ein Bleistift (Schreibgerät) fordert im Vergleich zum Computer zusätzlich zur Hand-Auge-Koordination immerhin noch die Feinmotorik.)

    Nur: ein Computer (oder Ähnliches) wird nicht ungeduldig; ein Computer (oder Ähnliches) unterliegt keinem Kontrollzwang (der sogleich und ungeduldig sagen läßt, dieses oder jenes sieht aber besser so aus; und, so, hier, diesen Fehler kannst du vermeiden, wenn du das so und so machst); ein Computer (oder Ähnliches) glaubt an das Kind und seine Fähigkeiten – und fordert.

    Aber auch hier gilt: die Eltern müssen die kindgemässen Grenzen selber(!) setzen (und nicht die Mitmenschen); sich ganz zurückziehen und die Erziehung und das Grenzen-setzen komplett der Kindesumgebung überlassen klappt auch mit elektronischen Medien nicht!

  • Das Thema ist nicht gerade einfach und ich sehe das auch von zwei Seiten. Zum einen wird durch das Blogschreiben der Umgang mit der Computertechnik gefördert, zum anderen wird es doch sehr schwer für die Eltern zu kontrollieren, was ihre Kinder im Netz so alles tun.
    Betrachtet man dann auch die Anzahl von jungen Mobbing-Opfern im Netz, sagt das schon einiges aus.
    Da hat das gute alte Tagebuch doch seine Vorzüge. Das behält alles für sich.

  • Is klar…

    Die Kiddies schreiben wirklich gerne, aber wie. Nach ca. 20 Sek. suche hatte ich das perfekte Bsp.:


    EngeL ich liebe dich wir schaffen das schon mein schatz

    %Datum%

    *samstag discooo *

    wird hamma 😉
    %Datum%

    cilllen
    %Datum%

    mid %Name% daheim chiin auf %Name% warten ! ;D
    %Datum%

    chiiln ciiln aufs week freun Ü (:
    %Datum%

    %Name% mein schaz
    ich hoffe das alles widda gut wird
    %Datum%

    man eyy jetzz kommd ihr spasttiiss man ;D Lieb euch
    haha
    %Datum%

    soLL ich ihn küssen helft miaa ma ;D ? ♥=(
    %Datum%

    Gleich zu %Name% ….
    ma mid dem reden ….=(
    %Datum%

    voLL abfuck heut =(

    Ich weiß nicht… =(

  • Das Thema ist nicht gerade einfach. Zum einen fördert das Blogschreiben auch den Umgang mit der Computertechnik, zum anderen ist es schwer zu kontrollieren, was das eigene Kind so im Netz treibt und wie viel es von sich Preis gibt. Wenn man sich dann die Fälle von Internet-Mobbing bei Jugendlichen ansieht, spricht das für sich.
    Da hat das gute alte Tagebuch doch seine Vorzüge. Es behält alles für sich.

  • Ist es nicht einfach nur so, dass die Kinder, die von sich aus gern schreiben, auch meist die sind, die es einfach besser können, weil es ihnen eben gerade Spaß macht und das Interesse da ist? Ich bezweifle es jedenfalls, dass man nun daraus schließen kann, dass diese Aktivitäten im Internet automatisch die Fähigkeit zum guten Schreiben fördert. Es ist sicher ein Instrument dieses Interessen auszuleben, aber mehr würde ich da jetzt nicht reininterpretieren wollen.

    Außerdem denke ich, dass Kinder nicht zu sehr in sozialen Netzwerken unterwegs sein sollten und wenn dann auch nur unter guter Aufsicht, denn sie können einfach noch nicht die Tragweite ihrer Handlungen abschätzen, wenn sie Daten von sich im Netz preisgeben.

  • Hallo,
    mittlerweile bin ich 14 Jahre alt, aber ich fing schon mit etwa 12 Jahren an zu bloggen, damals noch auf webratte.net, http://www.blogschrott.net/948/floms-blog-12-jaehriger-blogger-hut-ab/ .
    Naja, was ich eigentlich sagen wollte, das bloggen hilft sehr in Deutsch. Seitdem ich blogge, kann ich viel besser formulieren und meine Rechschreibung ist besser geworden.

    Das es immer Kids gibt, die nur so etwas wie @Kai gesagt hat, schreiben, die werden auch nicht bloggen.

  • @ written.tk: Über deinen Kommentar habe ich mich heute am meisten gefreut und danke dir dafür! Ich finde, man erkennt an der Art wie du deine Meinung formulierst, dass du aus dem Bloggen tatsächlich den beschriebenen Nutzen gezogen hast. Ich finde das toll und bewundernswert. Ich hoffe, dass du der Blogger-Szene noch lange erhalten bleibst! Ich wünsche dir alles Gute!