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Wie von Geisterhand: PrimeSense präsentiert Fernsteuerung der Zukunft

PrimeSense

Die CES ist vorbei, die Hitlisten mit den besten und miesesten Gadgets wurden haufenweise veröffentlicht (mein Favorit ist die Liste von Scobleizer) und so bleibt eigentlich nur noch, ein Fazit zu ziehen. Das zu tun fällt dieses Jahr eigentlich nicht allzu schwer. Denn neben vielen netten und nett anzuschauenden Gadgets, die es jedes Jahr zu bestaunen gibt, haben sich meiner Meinung nach nur zwei auf der Messe vorgestellte Entwicklungen als potenzielle Kandidaten herauskristallisiert, die dieses Jahr nachhaltig prägen könnten: das 3D-Fernsehen und die Gestensteuerung.

Dies liegt zum einen natürlich daran, dass beide so überaus massenmarkttauglich sind oder umgekehrt – keine Nischenzielgruppen bedienen. Zum anderen aber auch daran, dass sie schon dieses Jahr Marktreife aufweisen (werden). In meinem Artikel zur High-Tech in der XXX-Industrie habe ich bereits einen Blick auf die 3D-Fernseher geworfen. Nun möchte ich noch kurz auf die Gestensteuerung eingehen, deren Einsatz und Nutzen im folgenden Film sehr anschaulich demonstriert wird: 

Wem fallen da nicht als erstes der Sci-Fi-Blockbuster Minority Report oder Microsofts Multi-Touch-„Surface“-Table ein, die das Unternehmen auf der CES 2008 vorgestellt hatte? Tatsächlich werden es wohl auch die Redmonder sein, die als Erste ein durch Gesten gesteuertes Gerät auf den Markt bringen, Stichwort: Project Natal. Hierbei werden bei Xbox-Spielen die Controller durch den Körper des Spielers ersetzt, mit dem nun die Lenkung erfolgen soll.


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Firmen wie Hitachi, Canesta, GestureTek oder eben PrimeSense, von der das obige Video stammt, wählen einen etwas „erwachseneren“ Ansatz. Sie konzentrieren sich darauf, Geräte wie Fernseher (später auch Laptops und Computer) mittels externer 3D-Kamera durch bloße Handbewegungen fernbedienbar zu machen. Dabei leisten die kleinen Geräte nahezu Unglaubliches: Sie reagieren auf die geringste Fingerbewegung, können dabei aber gewollte Gesten von unwillkürlichen Bewegungen unterscheiden und zudem eindeutig zwischen mehreren Personen differenzieren.

Die Funktionsweise ist schnell erklärt: Die mit Sensoren ausgestattete Kamera wird auf dem Fernseher plaziert und sendet von dort Lichtwellen im Infrarotbereich aus.  Diese werden von Personen und Objekten im Raum reflektiert und von der Kamera wieder aufgenommen. Dabei wird die unterschiedliche Flugzeit der Lichtwellen gemessen, d.h. die Zeitspanne zwischen Aussenden und Auffangen der Strahlen, und anhand der Daten ein dreidimensionales Abbild des Raumes erschaffen. Sobald nun eine Veränderung im Raum gemessen wird, wird sie als Bewegung gedeutet und auf dem Fernseher umgesetzt. Man kann sich das in etwa wie einen Radar vorstellen, nur eben in 3D. 

Etwas komplizierter funktioniert das bei PrimeSense. Hier wird anstelle von Lichtstrahlen ein Muster in den Raum gesendet. Durch Messung der Verzerrungen, die dieses Muster durch Auftreffen auf Objekte erfährt, wird der 3D-Raum erstellt. Angeblich soll das System dadurch im Vergleich zur Konkurrenz nicht nur schneller und genauer funktionieren, sondern sogar bei widrigen Lichtverhältnissen nutzbar sein.      

Wie sich die New York Times auf der CES zu ihrem Erstaunen („they actually work“) selbst überzeugen konnte, funktionieren diese Systeme tatsächlich so gut und zuverlässig, wie von den Herstellern versprochen. Gleichzeitig sind sie Dank moderner Chip-Technologie unauffällig klein und leicht. Und günstig. Angeblich sollen sie PC- und Fernsehhersteller nur zwischen 20 und 30 Dollar kosten. Zusammengenommen sind dies alles Kriterien, die mich zu meiner Prognose von oben führten: Gemeinsam mit dem 3D-Fernsehen wird die Gestensteuerung das Jahr 2010 bestimmen.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

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