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Social Media in Zahlen: Wachstum bei Facebook, Stagnation bei Twitter

twitter-facebookSo, es wird Zeit für neues Zahlenfutter aus dem sozialen Netzleben – Facebook und Twitter stehen heute ganz frisch auf der Tageskarte. Meedia hat dazu eben eine hübsche Übersicht veröffentlicht, in die aktuelle Daten von Google AdPlanner einfließen. Sie zeigt die populärsten Social Networks in Deutschland. Wenig überraschend: Facebook steht weiterhin an der Spitze, konnte alleine im vergangenen Dezember eine Million Besucher hinzugewinnen und steht nun bei rund elf Millionen Unique Visitors. Wer-kennt-wen.de behauptet mit 100.000 weniger Besuchern den zweiten Platz (insgesamt 6,1 Millionen), gefolgt von Stayfriends.de (ebenfalls 6,1 Millionen). Bei den VZ-Netzwerken ist die große Stagnation angesagt: SchülerVZ kommt auf 5,6 Millionen Visitors, StudiVZ 5,5 Millionen. Lediglich MeinVZ konnte leicht zulegen: 400.000 Nutzer wurden im Vergleich zum November mehr gezählt (insgesamt 4,20 Millionen).

Auch wenn Facebook das Ranking anführt, dürfte die Stimmung im Berliner VZ-Hauptquartier noch recht relaxt sein: Alle drei Portale zusammengerechnet kommen auf 15,3 Millionen Unique Visitors. Wenig überraschend: MySpace ist weiterhin im Abwärtstrend gefangen und rutscht vom sechsten auf den siebten Platz ab.

Nach der Liste kommt Twitter hierzulande auf 2,4 Millionen einzelne Besucher – auch dies ist ein Zeugnis der Stagnation, denn ebenso viele waren es im November. Unterdessen erreichen uns auch Zahlen aus den Vereinigten Staaten, die unsere Vermutung noch einmal bestätigen: Twitters Wachstum hat die Spitze erreicht, nun geht es weltweit lediglich im Schneckentempo weiter. Die Online-Werber von HubSpot haben den Trend im Zwitscherland nachgezeichnet. Im Oktober sackte die Zahl der Neuanmeldungen von 13 Prozent (März) auf lediglich 3,5 Prozent ab. Laut HubSpot sei die Information halbwegs verlässlich, auch zwei andere Netzbobachter kommen zu demselben Ergebnis.


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Grund zur Beunruhigung? Nein. Denn im Gegenzug zur stagnierenden Mitgliederzahl tut sich an anderer Stelle eine weitere Tendenz auf: Die Nutzer werden auf Twitter immer aktiver. Ein durchschnittlicher Twitter-Account hat heute rund 300 Follower. Im Juli 2009 lag dieser Durchschnitt noch bei 70. Ebenso steigt die Frequenz, mit der Tweets abgesetzt werden: sie kletterte zwischen Juli und dem heutigen Tag von 119 auf 420. „Weniger Wachstum bei der Reichweite, dafür mehr beim Engagement, so lautet das heutige Fazit von Twitter“, hatte ich schon vorige Woche geschrieben. Und dabei wird es wohl erst einmal auf unbestimmte Zeit bleiben.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

24 Kommentare

  • Ich tue mich immer schwer bei den Twitter-Zahlen. So lange man keine vernünftigen Zahlen hat von den Usern, die Twitter nicht über deren Interface nutzen, traue ich dem Braten nicht 😉

  • Ziemlich interessant diese Entwicklung… auch wenn ich Twitter immer noch nicht für voll nehmen kann und glaube, dass die Sache in ein, zwei Jahren abgehakt sein wird.
    Viel interessanter fände ich aber einen Artikel, der mal die Neuerungen in den Facebook AGBs durchleuchtet, die zur Zeit diskutiert werden.
    Am besten gefällt mir der hier:
    Informationen über dein Zugangsgerät und deinen Browser. Wenn du über einen Computer, ein Handy oder ein anderes Gerät auf Facebook zugreifst, sammeln wir u. U. von diesem Gerät Informationen über deinen Browsertyp, deinen Standort, deine IP-Adresse und die Seiten, die du besuchst.

    Nachzulesen auf http://kurzurl.net/nK6wc bzw. http://kurzurl.net/cq8o6.

  • @Casi: Ich habe sonst immer erwähnt, dass nur Frontend-Zugriffe gezählt werden. Hier ist es aber egal, da bei den Statistiken immer diese Form des Zugriffs gezählt wurde. Und die stagniert nun einmal. Man kann ja nicht auf einmal.. hier.. Äpfel und Birnen und so… 🙂

  • Na, die Stimmung im Berliner VZ-Hauptquartier noch recht relax ist, dann aber gute Nacht… In meinem Freundeskreis findet gerade eine massive Völkerwanderung in Richtung großer blauer Bruder statt.

    Freut mich auch, denn facebook ist technisch einfach fitter. Alleine, dass man bei VZ immer noch nicht einsieht, dass man im Buschfunk kommentieren können muss, besiegelt den langsamen, qualvollen Tod des Netzwerks.

    Ich persönlich gebe den VZ-Netzwerken keine 5 Jahre mehr und dann geht es denen wie Friendster (http://bit.ly/81oJew *hust*).

  • Schaue ich mir meine eigene Nutzung an, dann kann ich das bestätigen. Für mich ist Twitter irgendwie eher eine Art RSS-Reader geworden. Ich konsumiere meist nur die News der mir wichtigen Personen und Seiten.

  • Interessante Zahlen. Trotz des stetigen Wachstums macht aber auch Facebook bei der Usability Fehler.

    Übrigens: Ich habe heute ein Streitgespräch über Freundschaften in Social Networks angezettelt. Vielleicht will der ein oder andere mitdiskutieren. http://bit.ly/5DThWj

    Bin mal versuchshalber in die Lobo-Rolle geschlüpft. Twitter Twitter Popitter…

  • „Alle drei Portale zusammengerechnet kommen auf 15,3 Millionen Unique Visitors.“
    – das ist doch mal stark anzuzweifeln oder? Denke die Schnittmenge zwischen SchülerVZ und StudiVZ dürfte immer größer werden und aus 15,3 werden 11-12 Mio…gibt es dazu Studien?

    Sehe ebenfalls bei meinem Freundeskreis ein abwandern von Studi zu Facebook…warte nur darauf bis die Löschwelle anfängt 🙂

  • Ich glaube, was Twitter angeht, haben mittlerweile vielleicht 70 oder 80% der Leute, die sich dafür interessieren, Ihr Privatleben mit Twitter zu teilen, bereits einen Account dort. Dass der Wachstum da irgendwann also ausbleibt, ist völlig klar. Ich denke, auf Grund der aktiven User wird Twitter diese Entwicklung überleben.. 😉

  • Die steigenden (durchschnittlichen) Follower-Zahlen mit einer höheren Aktivität gleichzusetzen, halte ich für gewagt. Ich vermute eher, dass das Level an Spam und reinen PR-Aktionen zunimmt, was sich auch in den Follower-Zahlen bemerkbar macht.

    Ich muss nach anfänglicher Euphorie mittlerweile feststellen, das bei Twitter für mich zunehmend die Luft raus ist. Aber das wird wohl eher ein persönliches Fazit nach fast einem Jahr intensiver Twitter-Nutzung und zahlreicher konvertierter Neunutzer sein. Ich bin jedenfalls ernsthaft am Überlegen, ob ich meinen Account schließe.

  • Die Statistik ist irreführend.
    Niemand weiß wie viele Nutzer Facebook in Deutschland hat.
    11 Millionen sind es aber ganz sicher nicht sondern deutlich weniger weil Facebook im Gegensat zu den VZ Seiten eben google indexiert ist und damit jeder der sich das Profil von Obama auf Facebook anschaut mitgezählt wird.

  • Da nun das Twitterwachstum stagniert, bin ich der Meinung das rein technisch auch fast ein wenig optisch, Facebook das Rennen machen kann.
    Vieleicht wird die Möglichkeit der Gruppenwanderung erkannt, vieleicht auch nicht.
    Ich bleibe dran und sehe es mir an.
    LG Mania

  • Auch mein Favorit ist eindeutig Facebook.
    Es gäbe für Twitter vermutlich einige Funktionen die die Nutzung wieder ansprechender machen würde, so wie es jetzt ist kan ich es allerdings nur als großes Spamportal bezeichnen.
    Ich muss dazusagen, dass ich mich noch nicht bis ins Detail mit Twitter befasst habe das was ich jedoch kenne läuft unter „information overload“ 🙂

  • […] die Nachhaltigkeit des Hypes laut. Ende 2009 schien Twitter seinen Zenit überschritten zu haben, die User-Menge stagnierte und die Zahl der Neuanmeldungen sackte ab. Und selbst der registrierten Nutzer konnte man sich nicht sicher sein, da viele weder einen Pieps […]