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Nicht die Blogs sterben aus, sondern die Blogger

Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte die mittlerweile vom Netz genommene „Netzeitung“ einen Artikel, in dem es um das vermeintliche Blog-Sterben in Deutschland ging. Diesen Trend sahen wir bei Basic Thinking trotz einiger Blog-Aufgaben (Datenwachschutz.de, Alles2Null.de) und zurückgehender Backlink- und Pinback-Zahlen nicht. André hat seinerzeit unsere Argumente auch in einem entsprechenden Artikel formuliert, so dass ich das hier nicht noch einmal in voller Länge ausrollen muss. Dass ein Ende der Blogosphäre mittelfristig nun aber doch bevorstehen könnte – allerdings aus anderen Gründen – , das suggerieren neuere Ergebnisse zweier am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Studien.

Die Forscher des Bereichs Internet & American Life Project am Pew Research Center behaupten in ihren beiden „Social Media and Young Adults„-Untersuchungen, in denen die Nutzung von Social Media und des mobilen Internets bei bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA (12-17 und 18-29 Jahre alt) untersucht wurde, dass diese keinen Bock mehr auf’s Bloggen haben. Seit dem Jahr 2006 sei ihr Interesse am „Makro“-Blogging stetig gesunken, gleichzeitig sei das „Micro“-Blogging (etwa bei Twitter oder Facebook) immer populärer geworden. 

Nur noch 14 Prozent der 12-17-Jährigen hätte demnach im vergangenen Jahr noch gebloggt, das entspricht einem Rückgang um fünfzig Prozent im Vergleich zu 2006. Und nur noch die Hälfte von ihnen hinterlässt Kommentare auf einem Blog, vor vier Jahren waren es noch knapp 76 Prozent. Einen ähnlichen Trend hat das Pew-Team auch bei den 18-29-Jährigen festgestellt.


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Eine Ursache, die auch in Andrés oben erwähnten Artikel zur Sprache kommt, ist die Beliebtheit von Sozialen Netzwerken bei den Unter-30-Jährigen. Den Pew-Forschern zufolge besitzen Dreiviertel aller User dieser Gruppe mit Internetzugang auf solchen Seiten ein Profil – vier Jahre zuvor waren es knapp 55 Prozent. (Erstaunlicherweise benutzen  nur acht Prozent der Unter-18-Jährigen Twitter.) Damit einher geht natürlich die Möglichkeit der schnelleren Kommunikation durch Status-Updates. Plakativ ausgedrückt könnte man sagen, dass das Leben schneller geworden ist und die Teenies sich dem anpassen. Blogs erscheinen da zu zeitaufwendig und arbeitsintensiv. 

Hinzu kommt, dass die Jugendlichen vermehrt über das Mobiltelefon auf das Internet zugreifen. Waren sie früher eher an einen Desktop-PC „gebunden“ und somit unter Umständen eher geneigt, mehr Zeit im Internet (und somit auf einem Blog) zu verbringen, hüpfen sie heute oft nur kurz ins Netz, um Status-Updates zu checken und zu verschicken. Getreu dem Motto: In der Kürze liegt die Würze. Man könnte natürlich auch boshaft sagen, die Jugend heutzutage ist schreibfaul geworden.

Die Ergebnisse der beiden Studien lassen den Schluss zu, dass das Bedürfnis der Jugendlichen Content zu konsumieren größer ist, als selbst welchen zu erstellen. Dies mag sich in ein paar Jahren vielleicht wieder ändern, wenn die Gesellschaft sich „entschleunigt“ hat, jeder es wieder etwas langsamer angehen lässt und 140 Zeichen einfach nicht mehr ausreichen, um sich einem anderen mitzuteilen. Immerhin zeigt die Studie, dass die Zahl der Blogger im Alter von über 30 Jahren von sieben Prozent im Jahre 2006 auf 11 Prozent im vergangenen Jahr geklettert ist. Bis dahin dürfte aber gelten: Nicht die Blogs sterben aus, sondern die Blogger.

(Marek Hoffmann / Foto: Pixelio – Fotograf: Rike)

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Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

48 Kommentare

  • Ich glaube eher das es ein kommenden Trend geben wird, indem vermehrt die älteren Bloggen werden. Bisher ist die Gruppe der über 30 jährige noch unter repräsentiert. Hier wird es sicherlich ein Zuwachs geben.

    Die jüngeren beherrschten bisher die Blog Szene, nur ist es halt so das deren Interessen sich schnell verlargern. War bei mir auch so als ich vor 30 Jahre noch so Jung war 🙂

  • Schöner Beitrag. Bloggen erfordert Zeit, Intelligenz (möchte man zumindest meinen) und die Fähigkeit, sich länger als 5 Minuten auf ein Thema zu konzentrieren. Da sehe ich bei einem Großteil unserer Jugend schwarz. Es muss blinken, piepen und schnell die Farbe wechseln, um interessant zu sein. Man könnte es auch vollkommene Verblödung nennen und die neuen Medien tragen nicht unwesentlich zu dieser Entwicklung bei. Mehr Gadgets, Apps, Handys, Ipods, Iphones blablubb müssen unbedingt an den Mann gebracht werden.

    Es fällt schwer, da auch mal für ein paar Minuten den Kopf zu heben und zu schauen, was die Welt abseits des Displays so macht. Ich beobachte regelmäßig in der Straßenbahn Jugendliche, die so wenig Interesse an ihrer Umwelt haben, dass sie es mühelos schaffen, von einer 30 Minuten Fahrt 25 Minuten damit zu verbringen, auf ihr Handy zu glotzen.

    Ich entschuldige mich bereits für meinen Kulturpessimismus, aber ich kann vor diesen Dingen eben nicht die Augen verschließen bzw. pausenlos auf ein Display starren

  • Ich denke auch dass es sich hier um einen kurzfristige Trend handelt. In der Zukunft wird es bestimmt ein neues Zeitalters des Bloggen geben. Dabei hab ich das Gefühl das heute alles schneller muss und genau wie du hier oben behauptet „Blogs passen einfach nicht hinein in diesem schnellen Leben“ jedenfalls so erfahren die jüngere Leute das. Das „Erstaunlicherweise benutzen nur acht Prozent der Unter-18-Jährigen Twitter.“ Verwundert mich überhaupt nicht denn die Kinder sind den ganzen Tag in der Schule und haben gar keine Zeit zu Twittern, ist vielleicht auch gut so!

  • Es sind vielleicht gerade die Jugendlichen die neue Trends voranbringen aber Durchhaltevermögen haben Sie nie gelernt, das lernt man erst im Job und solange man viel Freizeit hat wird auch viel gebloggt, hat man Kinder oder Überstunden da wird es dann schon knapp aber vielleicht ist es dann genau so, die älteren Bloggen, denn im Alter scheinen viele wieder Zeit und muße zu haben etwas zu schaffen vielleicht auch weil die Kinder aus dem Haus sind und der Partner nicht mehr so aktuell ist. Ich bin jung ich weiß es nicht besser 🙂

  • Vielleicht ist es auch ganz gut, wenn nicht immer jeder was sagt, obwohl er eigentlich nichts zu sagen hat. Qualität statt Quantität!

  • Wahrscheinlich ist es wie mit jedem Hype. War vor einiger Zeit ein Blog noch ein „must have“ ist das Rudel der Lemminge inzwischen bei Twitter und Facebook gesichtet.
    In den Blogs bleiben die zurück, die dieses Medium auch nutzen wollen. Dieses „gesundschrumpfen“ hat daher auch positive Aspekte.

  • „Die Ergebnisse der beiden Studien lassen den Schluss zu, dass das Bedürfnis der Jugendlichen Content zu konsumieren größer ist, als selbst welchen zu erstellen.“ -> Würde das nicht bedeuten, dass die „Web2.0“-Revolution eben doch viel Augenwischerei war?

  • Blödsinniger Titel. Hinter jedem Blog sitzt ein Blogger. Unabhängig davon ob die Behauptung stimmt oder nicht, ist es völlig egal ob Blogger oder Blogs „aussterben“. Das Ergebnis ist das gleiche.

  • @ marius: Nicht aufregen. 😉 Der Titel sollte andeuten, dass die Blogs sterben, weil niemand mehr da ist, um sie zu betreiben und nicht aus den früher für das Blogsterben angeführten Gründen.

  • Ach ich find das gar nicht so schlecht, dann brechen wenigstens mal die halbherzig betriebenen und einst im Überfluss dag ewesenen Privatblogs weg. Das gewählte Foto zum Thema ist ja auch.. ich nenn’s mal einzigartig.

  • @Marek Hoffmann Warum sollte niemand mehr da sein, der Blogs betreibt? Sind alle Menschen gestorben?
    Natürlich sind Menschen da, die Blogs betreiben können. Wenn sie das nicht tun, dann haben sie dazu keine Lust. Welche sollen also die „früher angeführten Gründe für das Blogsterben sein“?
    Es gibt keinen Unterschied.

  • Ich denke auch, dass die durchschnittliche Qualität der Blogs steigen wird,
    muss man mal abwarten.

    Ich bevorzuge es immer noch Leute anzurufen wenn ich was erzählen will

  • Also ich bin 15 und ich lese diesen Blog gerne. Kommentieren tue ich auch manchmal, aber um einen eigenen Blog zu schreiben, felht mir persönlich die Zeit.

    Und @#2, ich kenne in meiner Umgebung ein Haufen Leute, die nicht verblödet sind. Die brauchen kein Blinken oder Piepsen, bei denen ist es einfach so, dass Internet für sie nicht interessant ist und viel lieber Bücher lesen. Sowas gibt es heute auch noch.

  • @marius: Ich wollte mit der Überschrift auf den für mich vorhandenen Unterschied hinweisen, ob ein Blog stirbt, weil ihm kein Beachtung mehr geschenkt wird (von Lesern, keine Pingbacks etc) oder ob es einfach keine Leutchen mehr gibt, die Blogs betreiben.

    @14: Kann man auf deinem Blog nicht kommentieren oder war ich nur zu blind?

  • Leider! Mein Blog ist selbstgeschnitzt und wird auf einem uralt-Webspace ohne php, ohne Datenbank, ohne was-auch-immer gehostet. Daher sind Kommentare technisch nicht möglich. Und so lange ich arbeitslos bin, werde ich keinen neuen Webspace mieten. Ist zu teuer.

    Aber die Kommentarfunktion liegt schon halbfertig in der Schublade.

  • Ich finde das äußerst positiv. Denn wie einer der Vorkommentatoren bereits sagte: Ein Blog erfordert Zeit und die Fähigkeit sich längerfristig auf eine Sache zu konzentrieren. Es ist ja immer wieder zu beobachten, dass neue Blogs schnell wieder aufgegeben werden, weil die Autor/-innen feststellen, dass Bloggen eben mit Arbeit verbunden ist. Recherchieren, Bildmaterial suchen, schreiben. Das ist ja nicht mal eben so.
    Deswegen wird letztendlich die Qulität der Blogs dadurch steigen, wenn die ganzen Katzencontent Blogs mal weg sind.
    (Nichts gegen Katzencontent, ich habe noch ein privatblog…)

    Da ist Twitter & Co die einfache Alternative.

    Ich benutze übrigens Twitter auch sehr intensiv, kann aber nicht sagen, dass meine 3 Blogs darunter gelitten hätten.

    Für die Statistik: Ich bin 32 Jahre. 😉

    Gruß!
    Marc

  • Sag Nix gegen Katzencontent. Sowas hat seinen Wert und seine Bedeutung. Auch in Blogs. Und sag Nix gegen Privatblogs. In der Summe sind die vielleicht aufschlussreicher und authentischer als ein Profi-Blog.

    Ach ja, für die Statistik: Ich werde in ein paar Tagen 53 🙂

  • Ich bin der Meinung, dass weder Blogs noch Blogger aussterben (um auf die Headline einzugehen). Sie haben sich nur anderen Kanälen geöffnet, daher wohl das Empfinden, dass sie aussterben. Das ist aber nicht unbedingt etwas negatives, sondern spiegelt in gewisserweise auch den Prozess der gesamten Internetkultur wieder.

    Passend dazu vielleicht eine Umfrage zum Thema „Wie wichtig sind Blogs?“ http://twtpoll.com/oydg2e – Als Ergänzung zum Artikel.

  • @Siegfried (18):

    Ich schrieb doch:
    (Nichts gegen Katzencontent, ich habe noch ein privatblog…)

    Also ich habe wirklich nichts gegen Privatblogs mit Katzencontent, im Gegenteil. Die muss es genauso geben, wie professionell geführt Blogs, oder Mischblogs. Ich wollte nur ausdrücken, dass gerade die Privatblogs dem Phänomen „Blogsterben“ unterliegen könnten, weil die Autoren vielleicht eher etwas jünger sind und es an Durchhaltevermögen fehlt. Und das mit der Qualität war nicht auf den Inhalt der Privatblogs bezogen, sondern richtete sich eher an die – ich nenn’s mal – „Außenwahrnehmung der Blogosphäre“. Es wird ja leider oft kritisiert, dass Blogs total unwichtig sind, weil keine Sau die Katzenbildchen und Strickmuster interessieren. Das ist natürlich eine sehr einseitige Sicht, aber es gibt sie leider. Wenn es nun wenig Privatblogs gibt, dann richtete sich der Fokus mehr auf die professionellen Blogs.
    Ich persönlich lese allerdings lieber private Blogs, denn mich interessiert die persönliche Meinung und nicht das was professionell und redaktionell aufbereitet wurde.

    Hier noch der ultimative Beweis, dass ich nichts gegen Katzencontent habe:
    http://thegeek.de/katzencontent
    (Mein privates Blog)

    🙂

  • Früher gab es ja nur Blogs, um sich der Welt mitzuteilen. Mit Facebook, Twitter und Co. ist es für den User ja einfacher geworden. Viele haben von der Technik auch gar keine Ahnung oder Lust. Einigen reichen die 140 Zeichen aus und die werden auch weiterhin Twitter usw. nutzen.

    Ich habe damals Datenwachschutz verkauft, weil ich was neues machen wollte und blogge ja fleissig weiter, nur halt unter anderer Adresse. Ich bin also nicht ausgestorben 😉

    Gruß Carsten

  • @Marc: Verstehe. Und ja, sehe ich im Großen und Ganzen auch so. Und was die „Aussenwahrnehmung“ angeht, siehe http://lumma.de/2010/02/02/blogs-in-deutschland-sind-nett/
    ich finde dieses Gejammere über die angebliche Bedeutungslosigkeit deutscher Blogs einfach nur öde. Und sie geht am Kern der Sache vorbei. Wir haben hier viele Blogs mit gutem und interessantem Inhalt. Sowohl private, also auch professionelle, als auch Mischblogs. Das finde ich viel besser, als in den USA, wo praktisch alle Blogs im Schatten der Huffington Post stehen. Ich ziehe die Vielfalt vor. Und ich halte sie für wichtig. Und wenn das einzelne (deutsche) Blog im Rudel der anderen guten Blogs nicht so arg weit herausragt, na und? Ist vielleicht gut so.

    Was das Aussterben der Blogger angeht: Sicher, ein Blog erfordert Zeit und die Fähigkeit, sich eine Weile auf eine Sache konzentrieren zu können. Und wenn dann noch mangelnde Anerkennung das Ganze erschwert, dann sind gerade Jugendliche schnell weg vom Fenster. Und das Bedürfnis nach Anerkennung sehe ich absolut nicht negativ. Anerkennung (Respekt) ist eine der wesentlichen Währungen ganz allgemein im menschlichen Miteinander. Wo das ausbleibt, verödet die Landschaft. Ältere Blogger haben da mehr Durchhaltevermögen. Oder vielleicht auch nur weniger Flexibilität, wer weiss. Ein alter Sturkopp macht eben weiter, auch, wenn es gegen die ganze Welt geht 🙂

    Gut, Jeder hat seine eigene Motivation für’s Bloggen. Aber bei den Meisten dürfte es eine Rolle spielen, dass sie der Welt Etwas mitzuteilen haben. Und wenn das Mitgeteilte Nirgends ankommt, dann sucht man sich eben andere Wege. Und wenn dann das Geschriebene von den selbsternannten Profibloggern auch noch hämisch als Irrelevant, als Katzencontent und Hausfrauenblog verspottet wird, dann ist die Motivation ganz schnell am Ende.

    Deshalb noch mal ein Hoch auf die Hausfrauenblogs! Ich finde es sehr respektabel, dass sich da Jemand die Mühe macht, Zeit und Geld investiert, um seine Gedanken mitzuteilen, und das ganz ohne geldwerte Vorteile davon. Vielleicht täte es der deutschen Bloggerscene ganz allgemein gut, wenn Alle den jeweils Anderen mehr respektieren würden.

    Ähnliches gilt übrigens auch für Kommentare. Denn auch für die braucht es Zeit und die Fähigkeit zu denken.

  • Ich glaube auch höchstens, dass sich das in dieser virtuellen Social-Community einfach anders verteilt, auch wenn Twitter sehr häufig für mysteriöse Projekte als Spamkiste missbraucht wird.

    Was man früher der ganzen Welt in Blogs mitgeteilt hat, teilt man heute seinen Freunden im privaten Umfeld bei Facebook mit.

    Aber letztendlich werden die Blogs überleben. Es ist ein gutes Kommunikationsmittel.

  • Interessant- ich, als noch relativ junge Person, sehe das ein bisschen anders.

    Blogs waren damals neben ICQ & E-Mail teilweise die einzigen Möglichkeiten, als Privatperson auch Publisher zu sein, gelesen zu werden und sein eigenes Netzwerk an virtuellen Freunden und Kontakten aufzubauen bzw. bestehende Freundschaften & Beziehungen aufrecht zu erhalten.

    Heute wird das zum größten Teil von ebensolchen „schnelleren“ Methoden wie das Mikroblogging oder in Form von Status Updates ersetzt. Dabei wird aber übersehen, dass ein Blog eben auch vielfältig genutzt werden kann. Heute geht es eher in Richtung Magazin/Nischenthemen, seltener um das private Tagebuchbloggen, wie es die 12-18-Jährigen noch vor einigen Jahren gemacht haben. Warum? Weil es (angenehmere) Alternativen gibt um zu kommunizieren.

    Übrig bleiben diejenigen, die einen gewissen literarischen Wert für sich beanspruchen, den man nicht in 140 Zeichen packen kann oder Hobbypublisher, die sich mit ihrem Lieblingsthema explizit und detailliert auseinandersetzen wollen (s. Fashion Blogs, Photoblogs & whatnot).

    Mag sein, dass wir der amerikanischen Blogszene in Mentalitätsdingen („Geld mit Blog verdienen ist unerhört“, etc) ein bisschen hinterher sind, aber das heisst nicht, dass in Deutschland alles jetzt den Bach runtergeht. Die Spreu trennt sich (hoffentlich) vom Weizen und aus Hobby kann Leidenschaft und evtl. Business werden, wenn man es richtig macht.

  • Ein guter Blog zeichnet sich durch wirklich relevanten Inhalt aus. Die Relevanz lässt sich gelegentlich auch mit 140 Zeichen ausdrücken. Je komplexer das Thema, desto mehr ist es in der Regel erforderlich, ausführlicher zu schreiben. Und hier kommt eben der gute alte Blog ins Spiel.

    Dies macht zum Beispiel in der B2B-Kommunikation für erklärungsbedürftige Produkte verstärkt Sinn. Hier ist z.B. die Kombination von Twitter (als Teaser und Multiplikator) und einem Blog zur ausführlichen Darstellung der Fakten ziemlich sinnvoll.

    Leider haben das die meisten B2B-Unternehmen noch nicht erkannt.

    Dass viele Jugendliche sich entbloggen, mag ein verständlicher Trend sein. In vielen Bereichen der Unternehmens-Kommunikation wird er m.E. noch länger überleben.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es an den vielen neuen Beschäftigungsmöglichkeiten im Netz liegt. Ich denke dabei nicht nur an Twitter. Dienste wie Foursquare, Gowalla oder Last.fm sind spannend und fordern ihre Aufmerksamkeit ein. So kommen nahezu täglich Dienste hinzu die unser verfügbares Zeitbudget, beispielsweise fürs bloggen reduzieren. Eigentlich eine positive Entwicklung – wenn man lernt damit umzugehen. Oder?

  • @Torsten: Möglich. Grundsätzlich ist Vielseitigkeit auch in der Nutzung technischer Möglichkeiten eine gute Sache. Und (technische) Neugier, verbunden mit dem spielerischejn Ausprobieren all der Neuerungen, ist auch nicht verkehrt. Was mir etwas Sorge bereitet, ist, dass diese Veränderungen immer schneller gehen. Die junge Generation kommt da erstaunlich gut mit. Allerdings fürchte ich, auf Kosten der Fähigkeit, sich längere Zeit auf nur eine sache konzentrieren zu können. Und die Älteren bleiben gerne mal auf der Strecke, werden vom Zug der Zeit abgehängt, und schon haben wir eine Vertiefung des Generationenkonflikts.

    Es hat eben Alles seine zwei Seiten 🙂

  • Mir kommt da grade so ein Gedanke. Vielleicht ist er falsch, aber wenn nicht…

    Früher haben sich die pupertierenden Kinder von ihren Eltern und den Erwachsenen allgemein abgesetzt, indem sie inhaltlich differente bis konträre Positionen bezogen. heute scheinen technische Differenzen zu reichen.

  • […] doch meinen RSS-Feed, um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!Gerade bei BasicThinking gelesen: Nicht die Blogs sterben aus, sondern die Blogger. Demnach nimmt besonders die Zahl der jugendlichen Blogger ab. Doch woran liegts? Zum einen ist es […]

  • […] Nicht die Blogs sterben aus, sondern die Blogger Basic Thinking vermutet, das jugendliche Hoffnung der Blogger in die soziale Netzwerke abwandert und weiter auf Microblogging Dienste setzt und zieht Untersuchungsergebnisse heran: “[…] in denen die Nutzung von Social Media und des mobilen Internets bei bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA (12-17 und 18-29 Jahre alt) untersucht wurde, dass diese keinen Bock mehr auf’s Bloggen haben. Seit dem Jahr 2006 sei ihr Interesse am “Makro”-Blogging stetig gesunken, gleichzeitig sei das ”Micro”-Blogging (etwa bei Twitter oder Facebook) immer populärer geworden.” Spontis sagt: Das ist nicht der einzige Grund, denn auch der Erwachsene verliert zunehmend die Lust am Bloggen. Dünn ist das Eis auf dem wir uns bewegen, Urheberrecht, Links, Strams, Bilder, Abmahnungen, Kennzeichnungspflicht, Eigene Meinung und Zitatrecht bilden einen wahren Dschungel und macht aus jedem Blogger einen latenten Straftäter. Da verliert man die Lust am Bloggen, sondern beschränkt sich darauf zu konsumieren, das ist Stressfreier. […]

  • hallo liebe blogger !

    euer nettes bild mit dem mädchen vorm pc ist geklaut, und zwar von MIR.
    ich habe es für die firma e-on angefertigt und rate euch schleunigst,
    es von eurem blog zu entfernen.
    die userin, die es als ihr bild bei pixelio eingestellt hat, hat diese nachricht ebenfalls erhalten.

    mfg j.k.

  • Quo vadis web2.0? Die Zielgruppe der Jugendlichen schön und gut, aber mir stellt sich die Frage, warum das web 2.0 noch nicht bei Lieschen Müller angekommen ist? Warum hinkt Deutschland im Vergleich zu den Amis so hinterher, was die Nutzung all der Möglichkeiten entspricht? Warum beteiligen sich so wenige aktiv am Web?

  • Hallo,

    schade, dass dieser Beitrag schon so alt ist, mich würde einmal die aktuelle Situation der Blogger interessieren.
    Insbesondere die Studie zu den Bloggewohnheiten und dem „Bloggernachwuchs“

    LG
    Marco