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Neues Übersetzungs-Tool: Dank Google nie mehr falsches Essen im Ausland bestellen

Langsam aber sicher schreitet Google seinem Ziel entgegen, Übersetzer in die Arbeitslosigkeit und Wörterbuchseiten wie LEO in die Bedeutungslosigkeit zu verbannen. Einverstanden, ein übertrieben düsteres Bild, aber der Suchriese treibt tatsächlich konsequent die Weiterentwicklung seines hauseigenen Übersetzungsdienstes an. Zuletzt habe ich hier noch über den Universal-Übersetzer für Android-Phones gesprochen, der sicherlich noch eine Weile Zukunftsmusik bleiben wird. Nun hat Eric Schmidt während seiner Keynote am vergangenen Dienstag auf dem Mobile World Congress in Barcelona aber einen weiteren Meilenstein auf dem Weg in diese Richtung präsentiert: den Prototypen eines Übersetzungsservices für Google Goggles. Während der Veranstaltung gab es nur eine flotte Preview, jetzt hat Google noch einmal nachgeschoben und stellt ihn ein wenig ausführlicher vor.

Google Goggles Bilderkennungs-Software wurde um das Feature „Optische Zeichenerkennung“ erweitert, eine Technologie, die automatisch den in Bildern enthaltenen Text erkennt. Sie wird mit derjenigen für maschinelle Übersetzungen gekoppelt und erlaubt es, Texte auf Plakaten, Schildern oder Speisekarten (siehe Bild) abzufotografieren, das Text-Foto an die Google-Server zu schicken, dort übersetzen zu lassen und das Resultat wieder auf dem Android-Phone zu erhalten. Anbei eine kleine Demonstration, wie das in der Praxis funktionieren könnte. Randnotiz: Das erste Mal, seit ich über Google-Dienste schreibe, wurde mir ein Feature von einem Deutschen präsentiert und ist zudem bisher nur in der deutschen Version (Deutsch-Englisch, um genau zu sein) verfügbar. Enjoy:

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Service natürlich in erster Linie Touristen sehr entgegenkommen wird, die künftig nicht mehr mit ihren kleinen Pocket-Translatern hantieren müßten. Immerhin arbeitet Google daran, seinen Dienst möglichst bald in 52 Sprachen verfügbar zu machen. Bleibt nur die Frage, wie tief sie für die Roaming-Gebühren in die Tasche greifen müssen. Wer sich gerade irgendwo in Tibet aufhält, wird möglicherweise billiger davonkommen, wenn er die bestellten Yak-Hoden einfach zurückgehen lässt und sich eine neue Speise bestellt, als darauf zu warten, dass Google ihm sagt, was er besser nicht bestellen sollte.


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Es freut sich übrigens nicht jeder darüber, dass Google mit diesem Feature die Welt beglücken möchte. Und zu diesem Zeitpunkt. Mobilate, ein Anbieter für mobile Übersetzungen, arbeitet nämlich selbst an einem ähnlichen Dienst und hätte ihn gern vor Google auf den Markt gebracht. Tja, tough shit, wie der Ami sagt…

(Marek Hoffmann)

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Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

22 Kommentare

  • Was hast Du gegen Yakhoden? Die kauen sich vielleicht etwas zäh, sind aber bestimmt ganz lecker…

  • Wo ist der Downloadlink ? 😉

    Ich flieg übernächste Woche nach China. Da könnte ich sowas gut gebrauchen.

  • Im iPhone-App-Store gibt es unzählige Apps, die Text aus Fotos per OCR erkennen und diesen dann per Google Translator übersetzen (z. B. OCRTOOL). Wirklich neu ist das also nicht.

  • Sehe ich das richtig? Überall Google? wow Google macht sich wirklich und entwickelt ständig neue Sachen, die unser Leben schöner und angenehmer machen. Ein Übersetzungs Tool ist sehr praktisch. So lange es funktioniert ist alles wunderbar. Klar neu ist das nicht aber mobil und praktikabel.

  • Das Problem sind doch eher die Exorbitanten Kosten die man im Ausland für die Datenübertragung bezahlen muss. Da fällt ein falsch bestelltes Essen nicht so wirklich ins Gewicht.

  • @pferderecht: Ist das iPhone denn nicht mobil? Und praktikabel ist das auch – diese iPhone-Apps nutzen doch alle den Google-Übersetzungsservice!

  • An sich wieder ne gute Idee von Google. Nur im Ausland werde ich mein Android-Handy mit Internetverbindung ganz bestimmt nicht einsetzen…

    Für das Inland ist es zumindest im Restaurant eher selten geeignet.

  • Hm, dann halte ich mich doch lieber an die hübschen Bildkärtchen und Werbetafeln oder Illustrationen, dann krieg ich zumindest grob das was zu sehen ist… 😉

  • Das gefällt mir richtig gut.
    Ich glaube das ich das auf jeden Fall auf mein PDA installieren werde. Allerdings finde ich den Namen unpassend gewählt.

  • Ach das mit den Kosten is doch garkein Problem, dann geht man einfach in Lokale die Wlan hotspots bereitstellen, dann klappts auch in China mit dem BigMac 😀

  • @Nicole: Na, ob dir die Tibeter wohl Bilder von Yak-Hoden zeigen würden? – Ich wage es zu bezweifeln. 😀

    @-Splendid-: 😀

  • Eigentlich eine spannende Entwicklung man wird abwarten müssen was so daraus wird, aber ihr lacht noch über Yak-Hoden mir hätte das Teil beim [Edit]in Indien sicher geholfen. An machen Tagen war ich mir wirklich nicht sicher was ich da so zu mir genommen habe. Zum Glück hat es meistens geschmeckt.