Sonstiges

Dailymotion holt Warner Music ins Boot

Bei Dailymotion wird offenbar der Plan verfolgt, die eigenen User im Monatstakt mit einem Goodie zu belohnen. Vor ziemlich genau einem Monat gab das französische Video-Portal die weltweite Partnerschaft mit EMI Music bekannt (PDF) bekannt. Und heute folgt der nächste Streich. Wie Business Wire berichtet, wurde nun auch Warner Music mit ins Boot geholt. Die Kooperation beinhaltet, Usern in den USA, Nord-Afrika und Europa auf der eigenen Website kostenlos Musik-Videos des zu den vier größten Plattenfirmen gehörenden Partners anzubieten. Ich wollte natürlich ganz sicher wissen, dass das Angebot auch Deutschland miteinschließen wird, und hab den Jungs deshalb eine Twitter-Anfrage gestellt. Die Antwort seht ihr auf dem Bild. (Habe daraufhin noch ein wenig gekitzelt und hoffe, dass vielleicht noch ein paar exklusivere Infos dabei rumkommen).   

Was haben wir aber nun zu erwarten? Im Kern einen unbegrenzten On-Demand-Zugang auf das gesamte Warner’sche Musik-Portfolio: Musik-Videos, -Konzerte und -Interviews nationaler und internationaler Stars. Startschuss hierzu fällt voraussichtlich innerhalb eines Monats. Zudem können registrierte User dann auch selbst Video-Playlists erstellen und diese mit anderen teilen.

Finanziert wird der ganze Spaß – „natürlich“, möchte man fast sagen –  über (Zielgruppen-orientierte) Werbung. Darüber hinaus wird auch Sponsoring in Betracht gezogen. Die Rollen der beiden Partner scheinen in dieser Hinsicht klar verteilt zu sein: Dailymotion freut sich über das erweiterte Portfolio und überlässt Warner dafür das Geldverdienen, das das Label von Amerika aus managt. Zudem soll sich Warner der Meldung zufolge auch ein kleines Mitspracherecht im redaktionellen Bereich rund um seine Videos gesichert haben. „Diese Partnerschaft stärkt weiter unsere Premium-Video-Strategie, die unserem Portfolio an Künstlern eine flexible und weitreichende Distributionsfläche bietet, über die wir ihre Musik monetarisieren und promoten können“, so Leanne Sharman, Werbe-Chefin bei Warner. 


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Der Eindruck, dass Warner der geldgeilere der beiden Partner sein dürfte, drängte sich bereits in meinem letzten Artikel zu der Plattenfirma auf. Da ging deren CEO Edgar Bronfman Junior mit deutlichen Worten gegen Streaming-Dienste wie Last.fm oder Spotify vor – und zwar im Namen des rollenden Talers. Er wollte nur noch auf kostenpflichtige Anbieter setzen, fährt nun bei Dailymotion aber offebar eine andere Strategie. Das überrascht ein wenig, spricht aber möglicherweise für ein durchdachtes Konzept der Video-Plattform.  

Unterm Strich scheinen beiden Parteien mit dem Deal vollends zufrieden: „Wir sind erfreut, dass unser großes und wachsendes Repertoire an Qualitätsmusikvideos Content von Warner Music Group, Universal Music Group, EMI und dem führenden Indipendent-Label The Orchard enthält“, so die Video-Plattform in Persona des Generalmanagers Joy Marcus. Und die nächste Strophe des Lobgesanges hört sich so an: „Diese Breite und Tiefe des Repertoires ist ein großer Zugewinn für unsere Nutzer, die, einfach ausgedrückt, Musik lieben.“ Aber auch Werbekunden haben einen Grund zur Freude: Sie „werden sich über die neuen Möglichkeiten freuen, mit denen sie ein großes Publikum an hoch-aktiven Musik-Fans erreichen können.“

Na dann warten wir mal ab und gucken, wie sich das Ganze entwickelt. Spannend wird es sein zu sehen, ob YouTube sich nicht doch irgendwann durch den steigenden Konkurrenzdruck den Vorderungen der Labels nach mehr Geld beugen wird.

(Marek Hoffmann)

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Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

1 Kommentar

  • Also ich habe kein Problem damit mehr Leistung, sprich gratis hochwertige Videos zu erhalten bzw. sehen zu können, wenn sich das ganze mit Werbung finanziert. Was wäre das Internet ohne Werbung ? Es würde nicht mal 10% der heutigen Seiten geben. Alle meckern über Werbung, aber bezahlen will auch keine. Also ist doch Werbung die optimale Möglichkeit Webseiten zu finanzieren. Siehe die privaten TV-Sender.