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Apples 'Pöh!' an Google: Yahoo! schafft den Sprung auf das iPhone

Gawker hatte am Dienstag eine kleine Story gebracht, in der beschrieben wurde, wie Apple-Boss Steve Jobs seinen Google-Kollegen Eric Schmidt die Hölle heiß machte. Es geschah in der Black Rock Wüste im Nordwesten Nevadas im Sommer 2007 – kurz bevor das iPhone seinen Marktstart erlebte. Jobs hatte Wind davon bekommen, dass Google an einem „G-Phone“ arbeitete (später würde es als Nexus One die Runde machen) und war stinksauer auf Schmidt. Laut Bericht rief er den Google-Chef, der damals noch im Aufsichtsrat von Apple saß, auf seinem Handy an. Jobs „schrie“ und „schimpfte“, bis die Verbindung zusammenbrach. Schmidt rief später von einer Telefonzelle aus zurück: „Steve ist sehr, sehr verärgert“, soll er später seinem Mitreisenden verraten haben. „Mein Gott, war der wütend.“

Das nur als kleine Illustrierung der Beziehung zwischen Apple und Google. Schon an mehreren Stellen konnten wir beide Konzerne auf Kollisionskurs sehen, aus der ehemalig Silicon Valley-Liaison ist heute offene Feindschaft geworden: Beide fischen im selben Gewässer. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, als vor wenigen Monaten das erste Mal eine Bing-Such-App für das iPhone auftauchte. Apple hatte tatsächlich Microsoft den Zutritt zum App Store gestattet, nur, um die Abgängigkeit von Google weiter zu verringern. Und heute kommt ein weiterer Sargnagel für die Google-Beziehung hinzu.

Wie Yahoo! uns gerade fröhlich mitteilt, wird es ab sofort auch eine Yahoo!-App für das iPhone und den iPod Touch geben (iTunes-Link). Schon heute ist Yahoo! als Suchalternative auf dem iPhone vertreten (benutzt dafür Einstellungen/Safari/Suchmaschine), doch die neue Anwendung soll demgegenüber ein bislang „unerreichtes Sucherlebnis“ bieten. Und hier die Features in der Übersicht:


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  • Schon beim Eingeben der Suchbegriffe macht der Suchassistent Vorschläge
  • Die Lokale Suche wurde integriert
  • Keywords werden interpretiert: News, Sportnachrichten, Yahoo! Finanzen und andere Angebote springen dementsprechend ein
  • Die Suche lässt sich per Sprache steuern und zwar auch in Deutsch
  • Es gibt eine intelligente Suchhistorie, in der kürzlich gestartete Suchen gespeichert sind
  • Neue Suchen lassen sich starten, indem das iPhone geschüttelt wird

Ich habe die App gerade heruntergeladen und angestestet: schick sieht sie aus und sie funktioniert auch hervorragend (bei Bing gab es da wesentlich mehr Probleme). Richtig hübsch finde ich die Integration von Wikipedia-Artikeln in den Suchergebissen, bei der direkt erklärende Worte und das Teaser-Bild angezeigt werden.

Allerdings bleibt die Frage, ob es für eine gescheite Suche auf dem Handy wirklich eine separate App geben muss. Vielleicht sollte Apple das Konzept des unberührbaren Safari noch einmal überdenken und endlich die Suche des iPhone-Browsers aufbohren – oder aufbohren lassen.

In den Staaten ist Yahoo! heute übrigens noch einen Schritt weiter gegangen und launcht dort zusätzlich „Sketch-a-Search“. Hier geschieht die Suche völlig ohne Eingabe von Keywords: Der Nutzer kreist mit dem Finger auf dem Display das Gebiet auf einer Karte ein, in welchem er beispielsweise ein Restaurant sucht und erhält automatisch alle passenden Suchergebnisse angezeigt (Screenshot).

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

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