Sonstiges

Die Wikipedia-Amazon-Nummer: Wie sich mit Gratis-Content ein Haufen Geld machen lässt

Lambert M. Surhone ist ein eifriger Autor. Gibt man seinen Namen bei Amazon ein, poppt einem das Suchergebnis entgegen: insgesamt 21.568 Einträge. Dasselbe gilt übrigens auch für seine beiden Kollegen Miriam T. Timpledon und Susan F. Marseken. Ich habe es nicht im Kopf, doch ich glaube, dass Stephen King als der wohl produktivste Autor unserer Zeit gilt – er bringt es bei Amazon auf gerade einmal 2.888 Ergebnisse. Also fragen wir uns: „Was ist da los?“

Schauen wir uns die einzelnen Bücher von Surhone an, fällt gleich eines auf: sie haben alle unglaublich unhandliche Titel. Zum Beispiel:

WrestleMania XX: Professional Wrestling, Pay-per-View, No Way Out (2004), WWE Intercontinental Championship, World Wrestling Entertainment, WWE Championship, World Heavyweight Championship (WWE)

Klingt doch komisch oder? Man stelle sich vor, man diktiere der Dame in der Buchhandlung den Namen des Buches ins Ohr. Eher ärgerlich als komisch wird die Sache aber, wenn wir uns ansehen, woher der Titel stammt. Werft mal einen Blick auf die Wikipeda-Seite zum Thema „WrestleMania XX„. Die einzelnen Begriffe der vermeintlichen Buch-Subheadline sind einfach nur die Links in der Einleitung, schön chronologisch abgefrühstückt.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Die beiden US-Pseudoverlagshäuser Alphascript Publishing und Betascript Publishing haben es sich zur Aufgabe gemacht, „akademische Untersuchungen“ zu drucken – „weltweit und völlig kostenlos für den Autor“. Im Klartext bedeutet das, dass Wikipedia-Artikel kopiert, formatiert und zwischen zwei Buchdeckel gepresst auf den Markt geworfen werden, wo nichtsahnende Kunden dann zuschlagen. Für jedes Buch wird zwischen 30 und 60 Euro verlangt. „Pro Jahr veröffentlichen wir mehr als 10.000 neue Titel und zählen deshalb zu den führenden Verlagshäusern im akademischen Feld“, wird einem daraufhin noch zugeprostet.

Für die beiden Unternehmen ist Wikipedia die publizistische Goldgrube, der Ort, an dem unbezahlte Content-Affen für lau arbeiten und abends mit dem guten Gefühl in der Brust den Rechner ausschalten: „Heute habe ich etwas für den Erhalt des Wissens der Menschheit getan.“

Alphascript und Betascript Publishing arbeiten mit System. In den Staaten regt sich unter Bloggern großer Unmut, nicht zuletzt, da Amazon selbst offenbar Gefallen an dem Geschäftsmodell findet. Surhone-Bücher werden den Kunden aktiv als Kaufobjekt vorgeschlagen („Hier sind einige der Ihnen empfohlenen Artikel. Klicken Sie hier, um alle Empfehlungen anzuzeigen.“). Um eine Stellungnahme gebeten, antwortete Amazon USA: „Als Händler ist es unser Ziel, den Kunden die größte Auswahl zu bieten, damit sie die Produkte finden, entdecken und kaufen können, die sie suchen.“ Klar, vor allen Dingen „kaufen“, denn der Buchhändler verdient ja kräftig mit.

Mal sehen, was Amazon Deutschland dazu sagt. Ich habe dort gegen zehn Uhr angeklopft und um ein Statement gebeten.

Update: 20. April (!) 2010

Amazon hat sich nach einer erneuten Anfrage zurückgemeldet – das waren jetzt knapp 14 Tage, ich würde sagen: zum Glück ist der Buchhändler beim Versand von Waren wesentlich fixer. Ich hatte um eine Stellungnahme zur Bewertung der Vorgehensweise der beiden Verlage gebeten. Außerdem wollte ich wissen, wie man bei Amazon zu dem Vorwurf steht, dass das Unternehmen unliebsame Rezensionen löscht beziehungsweise nicht freischaltet. Hier nun das Amazon-Statement im Wortlaut:

Entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Amazon löscht keinesfalls kritische Rezensionen, sofern diese den Teilnahmebedingungen entsprechen. Wir wollen, dass Kundenrezensionen andere Kunden dabei unterstützen, die für sie richtigen Produkte auszuwählen. Deshalb greift Amazon.de grundsätzlich nicht in die Meinungsäußerungen in Kundenrezensionen ein, vorausgesetzt unsere Richtlinien werden eingehalten. Unsere Rezensionsrichtlinien finden Sie hier. Wir würden den Rezensenten daher bitten, seine Rezension dahingehend zu überprüfen und ggf. geändert einzureichen.

Die Titel von Alphascript Publishing und Betascript Publishing sind derzeit nicht bei Amazon.de erhältlich.

Die erste Passage ist absolut einleuchtend und kann tatsächlich ausschlaggebend für die Nichtfreischaltung der entsprechenden Rezensionen sein – ich kann das an dieser Stelle jedenfalls nicht reproduzieren. Der letzte Satz ist allerdings eher ungewöhnlich: Ohne Probleme kann ich jederzeit Bücher der beiden Verlage bei Amazon Deutschland bestellen:

Vergrößert:

Guck ich mal wieder schief? Und warum wird nicht auf meine Frage eingegangen, wie Amazon.de dazu steht? Und wieso überhaupt „derzeit“ – können wir wenigstens künftig weiter mit den Wiki-Klonbüchern rechnen?

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

54 Kommentare

  • Wer es nötig hat für solch einen Unsinn zu bezahlen … mir wäre das Geld dafür zu schade. Merkwürdigerweise ist mir bis zu diesem Artikel ein solches Machwerk im Shp von Amazon noch nicht unter die Augen gekommen.

  • Super ist der Spruch direkt zu Anfang der Beschreibung: „High Quality Content by WIKIPEDIA articles!“. Da müsste man doch schon stutzig werden.
    Es wundert mich, dass diese Bücher nicht bewertet wurden, wenn sie doch Käufer finden!?

  • Habe ich das richtig verstanden? In diesen Büchern für 30-60 Euro steht dann das Gleiche, was in einem oder mehreren Wikipedia-Artikeln kostenlos steht?

    Wie wäre das rechtlich? Mit der CC-Lizenz wäre es ja vermutlich legal, wenn die Lizenz selbst am Ende des Buchs abgedrückt würde, oder?

  • Krasse Scheisse !
    Das sowas auch noch unterstützt wird ist ja echt affig.
    So will doch jeder Geld verdienen : Copy & paste aus Wikipedia.

    Einen Vorteil hat das Ganze jedoch !

    Schüler die eine Facharbeit schreiben, können jetzt die Bücher als Quelle angeben damit sie vom Lehrer akzeptiert werden, da Wikipedia in der Schule meist nicht zulässig war/ist.

  • Kurze Frage: Gibt es dazu Verkaufszahlen?

    Wirklich krasse Geschichte. Erinnert irgendwie an die Pseudo-Verlage, die wöchentlich „Wissenskarten“ zu allen möglichen Themen als Abo verkaufen wollen…

  • Also wenn das klar gekennzeichnet ist, dann finde ich da eigentlich nichts schlimmes dran. Ich frage mich zwar auch, wer sowas kauft, aber erlaubt ist es anscheinend und wenn es hilft, Wikipedia-Inhalte noch mehr zu verbreiten, warum nicht?

  • Also ich finde das, auf gut deutsch, beschissen von Amazon!

    „# #1 Carsten schrieb am 07.04.2010, 10:39:
    krasse sache, aber viel krasser ist…. wer kauft sowas?“

    Na wer wohl… arme Menschen mittleren Alters, die vielleicht denken, Sie hätten ein tolles Buch gekauft…
    Sowas ist Abzocke von Unwissenden bzw. derenm, die sich nicht so gut mit der Internetwelt auskennen.

    Das finde richtig dämlich von Amazon…

  • Letztens habe ich in einem Laden gesehen, dass sogar gekochte Möhrchen und vorgeschälte Kartoffeln im Glas verkauft werden.

  • Ich finde das unglaublich – ist denn WIKIPEDIA keine geschützte Marke?? Kann jeder auf dieser Welt mit dem Begriff Wikipedia werben?
    Habe erst vor kurzem gelesen, welchen Zoff Wolfskin macht, wenn jemand drei Tatzen in irgendeiner Form verwendet…

  • Der Artikel hat eine in meinen Augen unbewiesene Behauptung in der Überschrift. Wo ist die Quelle, dass Alphascript mit dem Verkauf von gedruckten Wikipedia-Artikeln „einen Haufen Geld“ macht?

  • Während dessen Brockhaus sein großes Lexika einstellt, gibt es irgendwo windige Typen, die mit fremden Content ihre Kohle verdienen und dies noch als aktuell anbieten. Solange Wikipedia keinen Nutzen dran hat, würde ich einen Riegel vorschieben. Das sind halt die Vorreiter, wenn Google alle Bücher eingescannt hat, wird es richtig interessant. Na wenn einer schlau ist, macht er ein PlugIn für WordPress, dann gibt Blogs auch „schön zum rumtragen“ (wie der obige zitierte Amazonlink) und kann jeder seinen Content als Buch anbieten. Wir sind stolz ihnen unser Basic Thinking Jahrbuch zu präsentieren, nun in gedruckter für den Urlaub oder ihr Studium.

  • Ziemlich unglaubliche Story. Immerhin gibt es die Inhalte online kostenlos mit allen Vorteilen wie Aktualität und Hyperlinks. Wieso sollte ich also dafür bezahlen? Gegen eine kommerzielle Nutzung der CC-Inhalte spricht (glaube ich) nichts, allerdings sollte meiner Meinung nach ein Teil der Einnahmen an die Wikipedia-Community zurückgeführt werden.

  • @nixloshier
    Also wenn ich mir das Angebot bei Amazon Deutschland ansehe, ist dort KEIN WORT darüber zu lesen, dass es sich um reinen Wiki-Content handelt.

    http://www.amazon.de/review/RO82D7A5OFHM/ref=cm_cr_rdp_perm

    Soll ich jetzt von jedem Verlag wissen, ob er auch die Kunden mit sowas abzockt? Am besten noch vor jedem Buchkauf ob online, oder im Laden erstmal 30 Minuten Recherche ob man nicht betrogen wird – ist klar!

  • Ich sehe da ja mal den Nutzen für alle Studenten, so schreibt man komplett aus Wikipedia ab und veröffentlicht die Quellen vorher kostenlos als Buch… dann kann kein Prof etwas sagen wenn man auch noch wechselnde Autorennamen verwendet.

  • Waaaaaas, das ist ja eine Dreistheit. Danke für die Info, werde das in zukunft bei meinen Buchkäufen über Amazon berücksichtigen.

  • Mal ganz davon abgesehen, dass es eine Idee ist, die man selbst gerne gehabt hätte, natürlich eine ziemlich dreiste Sache. Ich lebe in Ungarn und sehe hier, wie fast alle Firmen sich Open Source Software (wie Joomla, TYPO3,…) unter den Nagel reissen, das Logo tauschen und nichtsahnenden Kunden für horrende Preise diese als Eigenentwicklungen verkaufen. Ich war früher auch in der Freeware-Ecke sehr aktiv, habe aber erkannt, dass dann nur andere Leute mit dem eigenen Werk Geld absahnen. Irgendwann macht dann halt niemand mehr was umsonst für die Allgemeinheit. Dann kaufen wir alle brav wieder unser MS Office…

  • coole idee, schade das ich nicht die idee hatte, ein paar vollidioten im netz übers ohr zu hauen!

  • zum Thema Rezessionen löschen hab ich übrigens grade eine gefunden:

    http://www.amazon.de/Synchrotron-radiation-Electromagnetic-Ultrarelativistic-Ultraviolet/dp/613031194X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1271781005&sr=1-1

    Also entweder ist deren Zensur sehr löchrig oder sie löschen doch nur wenns nicht den Richlinien entspricht;-)

    Übrigens werben die ja schon sehr offen damit die Artikel ausm Wiki zu klauen (unter Produktbeschreibung):

    http://www.amazon.de/Out-Body-Experience-Lambert-Surhone/dp/6130459513/ref=sr_1_5?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1271781005&sr=1-5

  • Kredit – Absage erhalten? Hier nicht!

    Sie suchen einen seriösen Kreditgeber, welcher Kredite vergibt und dies auch bei negativen Schufaeinträgen? Schon sehr oft konnte auch in schwierigen Fällen geholfen werden. Die Beantragung, sowie das Einholen eines Kreditangebotes sind für Sie kostenlos! Trotz allem gibt es auch hier Mindestanforderungen an den Kreditnehmer, wie einen festen Wohnsitz und einen Kreditbetrag, welcher auch rückzahlbar ist. Gehen Sie bitte auf die Webseite und nutzen Sie das Angebot!

  • […] Da stimmt doch etwas nicht, denkt man sich und staunt nicht schlecht, wenn man auf der Suche nach “Betascript Publishing” spätestens im BasicThinking Blog liest: Die beiden US-Pseudoverlagshäuser Alphascript Publishing und Betascript Publishing haben es sich zur Aufgabe gemacht, “akademische Untersuchungen” zu drucken – “weltweit und völlig kostenlos für den Autor”. Im Klartext bedeutet das, dass Wikipedia-Artikel kopiert, formatiert und zwischen zwei Buchdeckel gepresst auf den Markt geworfen werden, wo nichtsahnende Kunden dann zuschlagen. Für jedes Buch wird zwischen 30 und 60 Euro verlangt. Quelle: basicthinking.de […]

  • Wie das ein Abzocken der Wikipedia-Autoren sein soll, erschliesst sich mir nicht. Stösst sich ein aktiver Wikipedia-Schreiberling an den Praktiken dieser Firmen, so sollte er sich vielleicht einmal die Philosophie und Bedingungen der Wikipedia durchlesen, bevor er weiter zum Projekt beiträgt. Die weitere Verwertung der Inhalte ohne umständliche und teure Lizenzverhandlungen gehört nämlich zu den Grundprinzipien der Wikimedia Foundation, und dazu gehört auch die Möglichkeit der kommerziellen Ausnutzung.

    Den Wunsch, Wikipedia-Abhandlungen ganzer Themengebiete gedruckt und gebunden zur Hand zu haben, halte ich doch für absolut legitim. Fragwürdig und zu kritisieren ist einzig wie unsorgfältig und automatisiert diese Bücher im Speziellen produziert werden. Da ist ja zum Teil bereits in den Untertiteln auf den Umschlägen zu erkennen, dass der Artikel-Link-Folge-Algorithmus sich in völlig wirre Abschweifungen verlaufen hat. Wikipedia-Quellen redaktionell zu bearbeiten und aufzubereiten ist eine Sache – einfach automatisch und unbearbeitet Inhalte irgendwie mehr schlecht als recht zu kopieren andererseits falsch, besonders zu diesen Preisen. Vermutlich erhält man dann auch einzelne Artikel/Kapitel fein säuberlich in einem kurzzeitig vandalisierten Zustand abgedruckt.

    Ein Beispiel dafür, wie man Wikipedia-Inhalte interessanter und fairer (bzgl. Preis/Leistung) kommerziell ausnutzen kann, ist zum Beispiel der WikiReader, ein tragbares elektronisches Gerät, welches die gesamte Wikipedia (oder andere Wikis) unterwegs, ohne Internetverbindung oder Stromanschluss, zur Verfügung stellt, und dabei auch Suche, Querverweise, und Aktualisieren der Basisdaten erlaubt.

  • ich seh das genau so. Contend in Wiki zu erstellen ist eins. Daraus Zusammenfassungen zu machen, zu thematisieren und zu strukturieren ein zweites. Die Konzentration ist dann sinnvoll und überhaupt nicht verwerflich, wenn entsprechendes Engagement dahinter steckt und der Leser einen Mehrwert über die Zusammenfassung und die Struktur des Themas erhält. Bloses copy und past am besten noch automatisiert geht natürlich überhaupt nicht und sollte bei Händlern die etwas auf sich halten nicht vertrieben werden. Die Ankündigung der Titel zum späteren Zeitpunkt kaufen zu können reicht eigentlich schon um zu erkennen, daß es bei Amazon & Co. letztlich auch nur um eines geht… zu verkaufen.

  • War eben auch auf der Suche nach einem Buch über Data Stream Mining und habe mich gewundert, dass die Autoren des ersten Treffers noch nie ein Paper bei einer Konferenz eingereicht haben. Nach einer kurzen Suche bin ich dann auf diesen Artikel gestoßen.
    Was mich persönlich aufregt ist die Tatsache, dass eben bei der Liste der Autoren Lambert M. Surhone (Herausgeber), Miriam T. Timpledon (Herausgeber), Susan F. Marseken (Herausgeber) steht und nicht die Person die den Artiekl eigentlich geschrieben haben, obwohl dieses von der Lizens CC 3(i) verlangt wird.

  • Im ersten Moment dachte ich: „Hoppla – das Buch könnte mir helfen.“ Aber dann fühlte ich mich etwas schnöde getäuscht. Dieses Gefühl ist nicht gut. Das Credeo dieser Geschäftsidee lautet: „Wer zahlt, der bekommt.“ Das ist so ein bisschen derbe am Sinn vorbei … so wie wenn die Stadt Radarfallen anschafft, um die Finanzlage zu verbessern.

    Mir kommt die Präsentation als Bauernfängerei vor. Dass Cellulose mit elektronisch reproduzierbarem ! Inhalt gefüllt werden muss, finde ich traurig. Wichtiger ist doch, das Wissen nicht nur kennenzulernen, sondern dann lernen, das Wissen anzuwenden. Da brauche ich nicht eine Kopie aus irgendeiner Ecke.

    Angewandtes Wissen: Wir sitzen alle in einem Boot – in der BRD und auf der Erde – und was hilft das ganze Wissen der Welt, wenn ein großer Papieranteil verschwendet wird, anstatt als Baum CO2 zu binden?

    Doch Schüler können ein WP in Form eines Buches referenzieren.

    Hoffentlich geht das ganze wenigstens per „print for demand“ über die Bühne.

  • Wäre fast auf der Schwindel zu dem Tietel “Alternate Reality Game: Narrative, Artificial…” bei amazon.de reingefallen.
    Zum Glück fand ich über die ISBN bei libri.de eine Rezension die genau darauf hinwies.
    Des weiteren ist mir ein weiterer Verlag “Books Llc” aufgefallen die das gleiche etwas weniger professionell machen.
    Sucht man bei Amazon nach “Alternate Reality Game”,was ich gemacht habe, dann sind 5 der 16 Titel auf der ersten Seite Wikipedia-Artikel.
    Crowdsourcing zur Büchergenerierung geht aber auch anders, wie die ersten beiden Treffer, der selben suche, zeigen. Diese führen einen zu grin.com, bei denen man seine eigenen Ausarbeitungen oder seine Abschlussarbeit vermarkten lassen kann. 12€ für 56 bzw. 26 Seiten einer Ausarbeitung sind zwar immer noch total übertrieben aber es wird wenigstens explizit, in der Produktbeschreibung, darauf verwiesen das es sich um eine Ausarbeitung von Person XY handelt.

  • Ehrlich gesagt würde mich mal interessieren wer sein Buch überhaupt kauft – alleine die Überschrift ist mehr als stutzig machend…

    Desweiteren will ich gar nicht wissen wie viel der Verlag mit den Büchern verdient, wenn eins für 60 Euro weg geht!

  • Nachdem ich per Zufall erneut über VDM-Bücher gestolpert bin, habe ich mich noch ein wenig weiter nach Meinungen und Einsichten umgehört. Anscheinend ist es sogar möglich, dass diese Bücher gar nicht verkauft werden müssen um Profit abzuwerfen.

    Das behauptet in der Diskussion auf einem anderen Blog eine Person, die angibt das Print-on-Demand-Geschäft zu kennen. Anscheinend gehört es zu den normalen Praktiken vieler Verkäufer solcher Bücher, bei Veröffentlichung jeweils ein Exemplar zu bestellen und drucken zu lassen. Dies aufgrund der langen Wartezeit die Print-on-Demand sonst nach sich zieht. Ein Exemplar auf Lager heisst eine Bestellung kann zügig ausgeführt werden bevor man das nächste drucken lässt, was gut und gerne 30 Tage dauern könne. Bei gegen null tendierenden Herstellungskosten könnte sich das für einen Verlag also nur schon lohnen, wenn ein Händler wie Amazon eine einzige Kopie jedes Buches auf Vorrat bestellt. Ganz besonders wenn man von den Preisen der VDM-Bücher auf den möglichen Ankaufspreis zurückrechnet.

    Ob das so stimmt kann ich nicht sagen – zumindest fände ich es doch recht fragwürdig ob Amazon, bei mittlerweile weit über 500’000 angebotenen Büchern dieses Unternehmens (Quelle: Wikipedia), diesem Treiben nicht längst ein Ende bereitet hätte und eine solche Masche nicht mehr zieht.

  • So komisch das klingt, mir haben solche Titel ( ja die Titel, nicht das physikalische Buch ) auf Amazon bei einer Marktrecherche geholfen,
    weil der obskure viele Zeilen lange Titel bzw. die Amazon-Kurzbeschreibung neben einigen bekannten viele mir noch nicht Produkte des Markts auflistete ( hier: OpenSource E-Learning Software ). Gefunden hatte ich die Titel indem ich bei Amazon EINEN der mir bekannten Produktnamen eingab, über den es sonst bei Amazon KEIN Buch gibt, und als Antwort kam heraus eine Liste von ähnlichen Produkten, als Buchtitel 🙂

    Viele Grüße
    Rolf

  • das das megadreist ist, ist unbestritten. aber o kein kläger, da kein richter, bei wikepedia wird allgemein viel inhalt geklaut, aber es ist schwer zu behaupten, dass der inhalt exklusiv für wikipedia erstellt wurde oder ober der wiki-autor sich auch irgendwoanders inspirieren ließ

  • Hallo,

    ich habe mir ein solches Buch über Amazon bestellt, es heißt Alfred Semsroth. Alfred Semsroth war mein Vater und es interessiert mich, was man über 72 Seiten schreiben kann, was nicht bei Eikipedia über Ihn steht. Weiß jemand, ob so ein Taschenbuch mit Bildern illustriert ist ? Wir wurden nicht darüber informiert, das jemand ein Buch über meinen Vater schreibt. Mal sehn, ob man da gegen angehen kann.

  • Das ist ja interessant, was hier steht, danke für die Info! Ich bin ein riesen Fan von Jeff Buckley´s Musik geworden und kaufe mir sehr viel Zeugs von ihm. Vieles gibt es nicht mehr in Deutschland, da stieß ich heute auf dieses Buch und wunderte mich, was das ist: Keine Artikelbeschreibung, keine Bewertungen von Kunden. Nanu, dachte ich, das ist aber komisch für Amazon. Nun weiß ich warum! Bin eigentlich immer super zufrieden mit Amazon, aber DAS schadet deren Ruf massiv, wenn sich das rumspricht. Hier der Link zum Artikel, womit bewiesen ist, dass es solche Artikel eben DOCH bei Amazon gibt derzeit, also lügen sie ja auch noch:

    http://www.amazon.de/gp/product/6130223781/ref=olp_product_details?ie=UTF8&me=&seller=

    Gut, dass ich diesen Artikel hier beim Googeln von „Alphascript Publishing“ gefunden habe, bevor ich den Bestellbutton gedrückt habe – zumal da auch noch ausgerechnet meine Gitarre auf dem Bild drauf ist, war die Verführung schon groß! ^^