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Exklusiv-Interview mit 'joojoo'-Chef zum Verkaufsstart: Größter AppStore, 3G und Flash

Heute morgen sinniert Casi in seinem Artikel noch über Apples Tablet-Konkurrenz, und heute mittag meldet sich diese schon eindrucksvoll zu Wort. Wie Fusion Garage soeben in einer Pressemitteilung verkündet, kommt das Internet-Tablet „joojoo“ endlich auf den deutschen Markt. Ab sofort ist es für 359 Euro plus Mehrwertsteuer im „joojoo“-Store zu haben.

Kommen wir erst einmal zu den harten Fakten: Das Tablet mit dem sonderbaren Namen wird über ein 12,1 Zoll großes Widescreen-Display verfügen, das dem User eine Auflösung von 1366 x 768 Pixeln bietet. Es kommt mit Multi-Touch-Funktion und soll durch eine besondere Beschichtung Fingerabdrücken keine Chance lassen. Gut also für jene unter euch, die sich die Hände häufiger eincremen. Angetrieben wird das Teil von einem Intel Atom-Prozessor, eine 4GB Festplatte und 1GB RAM Speicher runden das Hardware-Innenleben ab. Von außen präsentiert sich „joojoo“ mit einer Videokonferenz-tauglichen 1,3 Megapixel Kamera, einem Mikrofon, eingebauten Lautsprechern, einem 3,5mm Eingang für Kopfhörer und – leider nur einem, aber immerhin einem mehr als beim iPad – USB-Eingang. Unterstützte Video-Formate sind AVI, Mpeg4, FLV, MOV, OGG, OGM, OGV, WMV und DivX, bei den Fotos sind es jpg, png, gif und tif. Ein großes Geheimnis wurde im Vorfeld um das Betriebssystem des Tablets gemacht, weshalb wir uns in der Redaktion um einen Interview mit den Verantwortlichen von Fusion Garage bemüht haben – und es auch bekamen…

Browser-basiertes Betriebssystem


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Der Gründer und CEO des im Jahre 2008 gegründeten und mittlerweile 14 Mann starken Unternehmens, Chandrasekar Rathakrishnan, hat sich netterweise die Zeit genommen, um uns sein Tablet etwas näher vorzustellen (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön von der Redaktion). In Bezug auf das OS sagte er: „80 Prozent der User verbringen 90 Prozent ihrer Zeit im Web. Gleichzeitig ist die Desktop-Variante nunmehr fast 30 Jahre alt.“ „Daher“, so Rathakrishnan, „haben wir uns für ein Browser-basiertes Betriebssystem entschieden“. Und weiter: „Es besteht aus einem Linux-Kernel, der sich aber nicht wie Linux anfühlt“. Wie genau es sich aber anfühlt, werden wir euch vielleicht bald selbst sagen können. Unserer Redaktion wurde nämlich ein Test-Gerät in Aussicht gestellt. Besonders gespannt wäre ich dabei vor allem auf die Boot-Zeit, die laut CEO vom Berühren des Einschaltknopfes bis zur Verwendungsbereitschaft nur 9 Sekunden betragen soll.

WLAN und 3G

Ein weiterer Punkt war die Verfügbarkeit einer 3G-Ausführung des Tablets. Momentan ist es nämlich nur in der WLAN-Version (802.11 b/g) erhältlich. „Ja, es wird mit 3G-Unterstützung kommen. Vermutlich sogar noch in diesem Quartal“, so Rathakrishnan. Auf einen genauen Zeitpunkt wollte und konnte er sich aber nicht festlegen, da dies maßgeblich von den Mobilfunkbetreibern abhängt. Mit diesen befinde man sich nämlich noch immer in Verhandlungen, so der Gründer von Fusion Garage.

Weltgrößter App Store und weitere Vorteile gegenüber dem iPad

Natürlich wollten wir uns die Chance nicht entgehen lassen, einen direkten Konkurrenten zu Apples iPad die vermeintlichen Vorzüge seines Produkts im Vergleich selbst darzustellen zu lassen. Und hier wartete Rathakrishnan zunächst mit einem wahren Klopper auf: „Wir besitzen den weltgrößten App Store.“ Die Verwunderung hielt an, bis er hinzufügte: „Das Internet.“ Das „joojoo“-Tablet, dessen Name in West-Afrika einen Gegenstand mit magischen Kräften bezeichnet, steht laut seiner Aussage für „lifestyle-oriented-computing“ oder „couch-computing“. Es soll seinen User in die Lage versetzen, auf möglichst einfache und bequeme Weise im Web zu surfen, und zwar ohne irgendwelche Beschränkungen. Daher werden sowohl Java als auch Flash unterstützt. Zudem sei das Tablet multitasking-fähig, weise eine um etwa 30 Prozent größeres Display auf, hätte eine Foto- beziehungsweise Videokamera an Bord und sei zudem flacher, so der CEO. Nämlich nur 0,2 bis 0,7 Zoll, was – wenn ich mich nicht verrechnet habe – 0,5 bis 1,8 Zentimetern entspricht. Die Breite beträgt dabei knapp 32 und die Höhe 20 Zentimeter. Insgesamt wiegt das Teil dann fast ein Kilo. Verglichen mit den 680 Gramm des iPad somit ein ganz schöner Brocken.

Michael Arrington und das „CrunchPad“

Last but not least ging es noch darum, ein wenig Licht auf die dunklen Stellen der Zusammenarbeit zwischen Fusion Garage und Michael Arrington zu werfen. Laut Rathakrishnans Version hatte man an dem Tablet schon Monate vorher gearbeitet, bevor der Techcrunch-Günder auf das Gadget aufmerksam geworden sei und es als sein „CrunchPad“ vermarkten wollte. Fast ein Jahr seien dann Verhandlungen geführt worden, in denen es Rathakrishnan zufolge Arrington darum gegangen sein, das Unternehmen zu kaufen. Gleichzeitig sei im Hintergrund aber stetig am Tablet weitergearbeitet worden, so dass – als gegen Ende des vergangenen Jahres die Verhandlungen ohne Ergebnis, aber mit einem Streit abgebrochen wurden – das Tablet schon relativ weit entwickelt war. Ohne Arringtons Zutun.  

Wie auch immer das damals wirklich gelaufen ist, fest steht, dass das „joojoo“-Tablet nun in Deutschland zu haben ist und ich gespannt bin auf die Resonanz.

Thanx@André

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

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