Sonstiges

Das Samsung Wave und ich – Ein erster Test des neuen Bada Smartphone

Ich bin zurück! Woher? Aus Lissabon. Warum? Weil ich das Samsung Wave (S8500) in Empfang nehmen musste. Persönlich, vor dem offiziellen Marktstart in Deutschland und vor allem – mehr oder weniger – exklusiv. Denn zusammen mit zwölf anderen deutschen Journalisten hatte ich seit vergangenen Sonntag die Ehre, bei der offiziellen Produkt-Präsentation von Samsungs neuem Smartphone-Flaggschiff dabei sein zu dürfen. Der ein oder andere von Euch hat das ja schon auf unseren Funkkanälen bei Twitter und Facebook mitbekommen.

Vielleicht werdet ihr euch an dieser Stelle fragen, warum Samsung eine Produktpräsentation für ein neues Handy ausgerechnet in der Hauptstadt Portugals zelebriert. Die Antwort ist – auch wenn dabei viel Marketing eine Rolle spielt – recht einfach. Das Wave ist das erste Handy, auf dem das neue Betriebssystem Bada läuft. Bada ist koreanisch und bedeutet soviel wie „Meer“ oder „Ozean“. Und weil Lissabon ja am Atlantik liegt und der Atlantik in der Regel viele schöne Wellen vorzuweisen hat, schließt sich in Kombination mit dem Produktnamen der Kreis. „Bada symbolisiert die unendlichen Möglichkeiten einer offenen Handy-Plattform“, hat mir Product-Manager Lars Rabach verraten. Denn für das Samsung Wave ist es möglich, wie für das iPhone Apps zu entwickeln. Außerdem war es dem südkoreanischen Elektronikkonzern nach eigenen Angaben wichtig, beim offiziellen Launch-Event die Stärken des neuen Super AMOLED Displays vorzuführen. Und das klappt unter königsblauem Himmel ohne eine einzige sichtbare Wolke natürlich besser als beim hierzulande derzeit üblichen trüben Grau-in-Grau.

Testfotos des Samsung Wave

Und so hatte ich also während der vergangenen drei Tage die Möglichkeit, das Samsung Wave schon mal ausführlich in Augenschein zu nehmen. Sowohl in dunklen Räumlichkeiten das Fontana Park Hotels (wenn ihr mal in Lissabon seid und das notwendige Kleingeld habt, schaut hier mal vorbei: Matrix-Flure sind das Stichwort; echt außergewöhnlich) als auch an verschiedenen durch das teils grelle Tageslicht wahrlich optimal ausgeleuchteten Orten. Unter anderem – bitte kein Neid – am Strand Guincho, der als einer der Surf-Hotspots Portugals gilt.


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So lag ich also auf meinem blauen Samsung Badetuch im Sand, lauschte den Ausführungen von Produktmanagerin Alexandra Zaddach, spielte parallel mit Wellenrauschen im Ohr auf meinem Wave-Handy herum und war – soviel sei an dieser Stelle schon einmal verraten – durchaus angetan, was das 3,3 Zoll große Super AMOLED-Display zu bieten hat. Es wäre jetzt übertrieben, einen jubelnden Lobgesang ausbrechen zu lassen, denn bei direkter Sonneneinstrahlung ist natürlich auch auf dem Wave-Bildschirm wenig zu erkennen. Aber: mit dem Rücken zur Sonne im Schatten meines Körpers war eine Navigation problemlos möglich. Während ich auf meinem alten Nokia 6300 kaum einen Buchstaben lesen konnte, war es mit dem Wave möglich, gemütlich im Internet zu surfen, SMS zu schreiben und andere Handy-Funktionen zu nutzen. Allerdings nur, wenn die zehnstufig einstellbare Display-Helligkeit auch auf Stufe 10 geschraubt wurde.

Eine Kamera für scharfe Fotos und Videos

Ein Lichtblick ist auch die integrierte 5-Megapixel-Kamera. Theoretisch hätte es auch mehr sein können, Samsung hat sich aber bewusst dafür entschieden, nicht eine Kamera mit noch höherer Auflösung zu integrieren. Aus Kostengründen einerseits, aber auch, weil es in mancherlei Hinsicht sogar kontraproduktiv sein kann, eine Cam mit 7,2 oder sogar 12 Megapixeln zu nutzen. Persönlich habe ich ja schon einige Handys testen dürfen, aber so langsam stoßen wir bei den verbauten Kameras echt in Regionen vor, die richtig Spaß machen. Mit dem Wave macht es aber nicht nur Laune, Fotos zu schießen (man beachte bei meinen Beispiel-Aufnahmen unter anderem die kräftigen Farben), sondern auch Videos aufzunehmen. Es werden nämlich HD-Videos mit einer Auflösung von 720×480 und sogar 1280×720 Pixeln unterstützt. Mein kleines Beispiel-Video habe ich mit 720×480 Bildpunkten aufgenommen und wie ihr seht, reicht das für Erinnerungs-Videos für Otto-Normal-Nutzer absolut aus. Sorry übrigens für die lauten Wind-Geräusche; es wehte eine ganz schön steife Brise.

Weil die Auslieferung des Telefons in Kürze startet, wird es bei einigen von Euch vielleicht nicht mehr lange dauern, bis sie das Samsung Wave auch das erste Mal in den Händen halten werden. Neben den kräftigen Farben auf dem Display wird euch dann auch die neue Menü-Oberfläche ins Auge fallen, die TouchWiz 3.0 getauft wurde. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mit Samsung-Handys überhaupt nicht viel anfangen konnte, weil es fast schon nervig war, durch die Menüs zu navigieren. Langsame Reaktionszeiten, hakende Menüs und ähnliche Krankheiten waren an der Tagesordnung. Ich denke da zum Beispiel an das Samsung Qbowl, das ich Ende 2007 getestet habe. Mit dem neuen Bada-Betriebssystem, das mit dem Samsung Wave in Deutschland seine Premiere feiert, würde ich mich aber nicht nur beruflich, sondern auch privat sofort anfreunden. Sanfte Streichler über das Display reichen aus, um die Tastensperre aufzuheben, durch die individuell einstellbaren Menü- und Start-Screens zu navigieren oder um nacheinander die aufgenommenen Fotos und Videos zu betrachten. Anders als früher ist es nicht mehr notwendig, wild auf dem Display herumzuhacken. Auch ein Samsung-Handy will heutzutage wie das iPhone von Apple mit sanften Stubsern liebkost werden. Ja, ich weiß, dass das kitschig klingt, aber im Prinzip ist es genau so.

Das Samsung Wave ist da

Jetzt könnte man meinen, beim Wave-Telefon sei alles Gold, was glänzt. Stimmt so aber nicht ganz. Ein paar kleine Schwachstellen habe ich nämlich auch gefunden. Drei Beispiele: Wenn ich beispielsweise Facebook- oder Twitter-Kontakte mit dem Adressbuch des Handys synchronisiere, kann ich diese nicht bearbeiten. Will ich einem dieser Kontakte eine Telefonnummer hinzufügen, wird mir nicht etwa ein Button mit der Aufschrift „bearbeiten“ oder Ähnlichem angezeigt, sondern ich muss einen neuen Kontakt anlegen und diesen dann mit dem Facebook- oder Twitter-Kontakt verknüpfen. Das ist umständlich und eigentlich unnötig. Das jederzeitige Bearbeiten von einfachen Telefon-Kontakten ist schließlich auch möglich. Noch nicht wirklich angefreundet habe ich mich zudem mit der virtuellen QWERTZ-Tastatur. Häufiger lande ich mit meinem Finger auf dem benachbarten Buchstaben. Noch etwas ärgerlicher: Senden- und Shift-Taste liegen im Quer-Format direkt übereinander, sodass SMS oder Facebook-Postings schnell abgeschickt werden, obwohl eigentlich nur das Schreiben eines großen Buchstabens angedacht war. Und auch der integrierte Gigahertz-Prozessor ist zwar für die allgemeine Nutzung das (derzeit) Beste, was dem Samsung Wave passieren konnte, wer aber das integrierte Autorennspiel „Asphalt5“ spielt, wird feststellen, dass es trotz Gigahertz-Power ab und an mal auf dem Display leicht ruckelt.

Virtuelle Tastatur des Samsung Wave

Mein Fazit: Technisch einiges an Bord, aber kein Schnäppchen

Das sind aber Feinheiten, an denen noch gearbeitet werden kann. Sei es über Software-Updates oder in Form neuer Handys, die auf Basis von Bada in Zukunft auf den Markt kommen werden. Doch erst einmal soll das Wave den Massenmarkt erobern. Denn dafür wurde es entwickelt. Satte 25 Millionen potenzielle Käufer hat Samsung nach eigenen Angaben auf dem Schirm. Ob es gelingen wird, eine möglichst hohe Zahl an Käufern zu erreichen, muss man abwarten. Auch, weil das Samsung Wave immerhin 429 Euro 340 Euro kostet. Die offizielle Preisempfehlung wird am Markt deutlich unterboten, wie mir gerade zugeflüstert worden ist.

Menü des Samsung Wave

Fest steht aber, technisch steht einem Erfolg praktisch nichts im Wege. Denn das Telefon bietet eigentlich alles, was man sich aktuell wünschen kann. Sei es HSDPA mit bis zu 3,6 Mbit/s im Downstream, WLAN-Schnittstelle auf 802.11-N-Standard oder zwei Gigabyte interner Speicher. Ob ihr zuschlagt, müsst ihr selbst entscheiden. Ich selber nutze noch kein Smartphone, aber für den Fall, dass ich mir eines Tages eins zulegen werde, dürfte nicht nur das iPhone der vierten Generation eine Rolle spielen (wann auch immer es letztlich kommen wird), sondern auch das Samsung Wave – oder der Nachfolger. Man wird sehen….

Wenn ihr übrigens in der Region Frankfurt wohnt, könnt ihr Euch schon mal den 30. Mai im Kalender anstreichen. Dann wird das Samsung Wave nämlich beim so genannten Summer Wave 2010 auf einer Hafeninsel in Offenbach im King Kamehameha Beachclub offiziell vorgestellt. Mit reichlich Programm für die ganze Familie bei freiem Eintritt.

(Hayo Lücke)

Über den Autor

Hayo Lücke

Hayo Lücke hat von 2009 bis 2014 insgesamt fünf Jahre lang für BASIC thinking geschrieben und dabei über 300 Artikel beigesteuert.

35 Kommentare

  • Schön positiv geschrieben, so wie das von einem „Exklusivtester“ erwartet wird 😉
    Aber was genau sind die Vorteile im Vergleich zu aktuellen Geräten mit Apple, Android oder meinetwegen Maemo? Multitasking? Batterielaufzeit? Copy&Paste? App-Market?

    Diese Nachricht wurde nicht auf einem IPhone sondern einem Android geschrieben .. im Bus .. in Las Palmas 😉

  • Lars, das soll ein erster EIndruck sein. Nach drei Tagen ist es nicht möglich, einen ehrlichen, tiefgründigen Testbericht zu schreiben. Der folgt im Laufe der nächsten Tage unter onlinekosten.de – inkl. Note und Pro & Contra-Liste. 🙂

  • Interessantes Spielzeug, werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.
    Endlich mal ein Gerät, dass man auch in der Sommersonne benutzen kann.

  • @Lars2 – Wie ich oben schon mal schrieb: das Posting soll einen ersten Eindruck vermitteln. Der offizielle Testbericht folgt. Sponsored Posts werden – wie kürzlich kommuniziert – entsprechend gekennzeichnet und nicht namentlich gekennzeichnet. ^^

  • Was ist denn hier für ein Unterbau des Systems? Auch ein Linux? Hab noch ne was von Bada gehört…

  • sieht ja printipiell sehr schön aus, aber nach dem flopp mit dem Samsung Galaxy bin ich doch sehr skeptisch was Smartphones von Samsung angeht :-/

  • Was bitte ist BADA? Ein eigenes BS von Samsung? So ein tolles Gerät gepaart mit dem neuen Android 2.2 wäre für mich eine echte Option…aber so…nein.

  • Mal ohne Witz jetzt: ich habe hier gerade das Xperia X10 von Sony Ericsson mit Android drauf neben mir liegen und muss sagen, dass mir das Bada-Betriebssystem aber wirklich besser gefällt.

  • „Vielleicht werdet ihr euch an dieser Stelle fragen, warum Samsung eine Produktpräsentation für ein neues Handy ausgerechnet in der Hauptstadt Portugals zelebriert.“ Au weia, geht´s noch?? Damit angebliche Journalisten sich wohl fühlen, mal etwas entspannen und schöne „Testfotos“ machen können.

    “Bada symbolisiert die unendlichen Möglichkeiten einer offenen Handy-Plattform”, hat mir Product-Manager Lars Rabach verraten.“ – wie hast du ihm dieses Geheimnis nur entlockt?

    Was für ein absurder PR-Artikel.

  • Ich bleib bei meinem alten Siemenshandy. Internet unterwegs wäre hin und wieder zwar praktisch, aber ich hänge zuhause schon genug im Netz rum.

  • Ein Grund, warum so eine Presskonferenz unter der Sonne Portugals und nicht in Bottrop abhalten wird, ist wohl, damit der Blogger etwas blumiger und wohlgesinnt schreibt. Scheint sehr gut zu funktionieren.

    Früher nannte man das Bestechung, heute geht man damit ganz ungezwungen um.

    Es wird Zeit, daß in der Schule endlich mal das Thema Medienkompetenz behandelt wird.

    Viel von Allem

  • Und wenn der Weltärztetag in Toronto oder das Welt-Energie-Forum in Tokio abgehalten wird, was ist das dann? Und überhaupt: was soll denn das bitte mit Bestechung zu tun haben? Samsung lädt zur PK, wir folgen und berichten über Neuheiten – in erster Linie übrigens nicht hier, sonder auf onlinekosten.de, aber so weit blickt ein(e) Herr/Frau Viel von Allem ja nicht.

    Man Leute, auf der Überholspur der Anonymität kann ich auch meckern, aber es führt zu nichts. Aber wenn es Euch lieber ist, dass über derartige Dinge nicht mehr auf BT berichtet wird, bitte. Mir persönlich reicht eine Berichterstattung auf meinem Stammportal unter onlinekosten.de auch…. ist doch echt lächerlich, wie sich hier einige Wenige präsentieren.

  • Danke für den interessanten Bericht!
    Noch habe ich mich noch nicht an die Programmierung von Anwendungen für Mobilfunkgeräte herangetraut; bei diesem Gerät werde ich aber anfangen.

  • Das Samsung Wave wurde von vielen Anbietern ja unwissend mit einer virenverseuchten Speicherkarte ausgeliefert.

    Bestellt man es hingegen, so wie ich, über diesen Amazon-Shop, läuft man nach bisherigem Stand keine Gefahr, ein solches Exemplar zu erwischen, da der Amazon-Anbieter ausschließlich für den deutschen Markt bestimmte Geräte und keine Grauimporte versendet.

    Hier mal der Link:

    http://www.samsungwave.tk

    (ist nicht mein Shop, falls das jemand denkt^^)

  • Die Texterkennung ist mangelhaft und unterbindet Wörter, auch wenn sie korrekt getippt werden. Man muss dann doppelt tippen, um das Wort einzufügen, das Handy merkt sich die bisherige Eingabe nicht. Schwach!

  • Nun ist der Bericht zwar schon etwas älter, aber auf meiner Pro/Contra Recherche für das Wave hab ich ihn gelesen. Danke für den Bericht.

    Und die „Sponsored-Post“-Schreier haben keine Ahnung mehr von der Realität. Jedes, aber auch jedes Produkt wird mittlerweile mit Events beworben. Autos in Festhallen mit Essen, Bühnenprogramm usw., Videospiele in Mitternachtsverkäufen mit Programm usw. Je teurer das Produkt (+höhe der Verkaufszahlen) desto ausgefallener das Event. Das ist normal! Niemand will einen schlecht gelaunten Tester haben, der dann sein Gerät testet. Weit weg am Strand ist man frei von allem und kann sich voll aufs Gerät konzentrieren.

  • Erstens werde ich mir das Smartphone demnächst bestellen. Die Schilderungen des „Bada“ sind für mich Argument genug , es mit dem Wave s8500 zu versuchen, unebhängig von Android &Co., die aufgrund der Verbreitung eine angeblich größere Zukunft haben. We will see. Das beste an dem Bericht ist aber die Location. Ich war zwei Jahre hintereinander am Guincho, ein Wahnsinnsstrand. Lisboa ist auch wunderbar. Muito obrigado für den fundierten Testbericht.

  • @#30 – Wenn Du auf das Wave setzen willst, warte noch ein bisschen und nimm das Wave 2. Kann mehr und hat ein größeres Display. Ich durfte es schon in den Händen halten, ist ein tolles Gerät.

  • Habe mir das Wave mit Bada gekauft. Das Betriebssystem enthält leider keinerlei Neuigkeiten und ist bis dato überhaupt nicht konkurrenzfähig was die Anzahl, Qualität und den Preis der verfügbaren apps anbelangt. Nicht einmal google maps hat eine App für Samsung vorgestellt. Lediglich überteuerte und nicht funktionstüchtige Navigationessoftware ist erhältlich.
    Samsungs Zielvorgabe bis Ende 2010 mehr als 10000 apps im store zur Verfügung zu stellen erweißt sich als utopisch. Ich hoffe immer noch, dass die 1000der Marke durchbrochen werden kann.
    Preislich sind die Apps auch absolut uninteressant. Bis zu 10€ werden beim Kauf einer einfachen, schnell programmierten App fällig. Nur um dann festzustellen, dass diese voller Bugs und ungetestet in den App store aufgenommen wurde. Löschen bleibt die einzige Möglichkeit. Das Geld ist natürlich weg.
    Fazit: Passables Preis/Leistungs Verhältnis, allerdings Lichtjahre von Iphone, Symbian oder Android entfernt. Fehleranfällige, teure Software, teilweise richtige Abzocke. Gut überlegen, ob Bada die richtige Wahl ist.

  • Für mich hat sich der Kauf des Samsung Wave S8500 vor ca. einem Jahr auf jeden Fal gelohnt! Bin immer noch total zufrieden. Auch die vielen kostenfreien Apps finde ich super!