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Basic Flashback: Die Zukunft? Für mobile Geräte boomt der Markt der Betriebssysteme

Windows ist bei Google unten durch – das ist die Geschichte, die ich in dieser Woche besonders amüsant fand. Die „Financial Times“ beruft sich auf Informationen von Google-Mitarbeitern, denen der Konzern nahe gelegt hat, lieber Mac OS X, das eigene Chrome OS oder eine andere Linux-Distribution zu verwenden. Microsoft kontert den Vorwurf der Sicherheitsbedenken natürlich prompt. Und der Rest der Welt steht achselzuckend daneben: Anders als noch vor zehn Jahren ist es heute kein großes Problem mehr, auf Windows zu verzichten. Besonders wenn man den Trend zugrunde legt, dass die Zukunft den mobilen Geräten gehört (wie Netbooks, Tablets, Smartphones). Hier scheint vor allem ein Betriebssystem das Rennen zu machen, das als Desktop-Version jahrelang ein Schattendasein fristen musste, dem nun aber die Zukunft zu gehören scheint: Linux. Wir wollen euch heute die wichtigsten Systeme für mobile Geräte und ihre Chancen kurz vorstellen.

Windows 7/XP

Trotz der viel gepriesenen Alternativen ist auf den meisten derzeit angebotenen Netbooks Windows 7 vorinstalliert (zum Beispiel Samsung N150, Lenovo S12, Asus EeePC 1201/1015/1016/1018, Acer Aspire One 532/533) oder auch noch XP Home (Samsung N130, NC10, Asus EeePC 1001, Lenovo IdeaPad, Asus EeePC 1005, HP Compaq Mini 110c, Medion Akoya E1311). Der Hauptgrund dürfte sein, dass die Hersteller die breite Masse als Kunden gewinnen wollen, die am ehesten mit Windows vertraut sind und ihre bekannten Anwendungen nutzen wollen. Microsoft hat aber noch zwei weitere Eisen im Feuer.


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Windows Embedded Compact

Zum einen Windows Embedded Compact (vormals Windows CE oder Windows Embedded CE), Microsofts Lösung für eingebettete, mobile Systeme. Es eignet sich für Geräte mit ARM-Architektur und kann auf Tablets (wie dem Asus EeePad 101TC 10), Konsolen, Set-Top-Boxen und Netbooks (wie dem Firstview Mini) zum Einsatz kommen. Eine Preview mit Multitouch und Gestensteuerung hat Microsoft-Entwickler Steve Guggenheimer in dieser Woche auf der Computex vorgestellt. Microsoft stellt das System in Kontrast zu Windows Phone 7, das sich offenbar wirklich nur an Smartphones richtet. Beide Systeme basieren auf demselben Kern, Embedded Compact versteht sich aber eher als abgespeckte Version von Windows 7, wartet mit ähnlichen Anwendungen auf und synchronisiert sich leicht mit Microsofts „Großem“.

Windows Phone 7 (Mobile 6.0/6.5)

Windows Mobile und Windows Phone sind Smartphones-Betriebssysteme, die Windows Embedded Compact im Kern nutzen und von Microsoft für die Bedürfnisse von Smartphones angepasst sind. Aktuell ist die Version Windows Mobile 6.5, auch 6.0 ist noch auf vielen Geräten im Einsatz. Mit der Version 7, die Ende dieses Jahres erscheinen soll, ändert Microsoft den Namen von Windows Mobile in Windows Phone. Auch ein durchaus beachtliches Bedienkonzept mit Multitouch und Gestensteuerung soll zum Einsatz kommen. Viel wird für einen Erfolg des Systems davon abhängen, welche Hersteller Windows Phone einsetzen werden. Smartphones mit Intel-Atom-Prozessoren werden wohl so schnell nicht dabei sein. Intel lamentiert, dass Windows Phone 7 zu energiehungrig sei, was natürlich auch ein Politikum ist: Der Chiphersteller lässt sein Moblin-Projekt mit Nokias Maemo verschmelzen, woraus das eigene System MeeGo entsteht. LG hat derweil mit seinem „Panther“ ein erstes Smartphone mit Windows Phone 7 angekündigt.

iPhone OS

iPhone OS ist das Betriebssystem, das auf dem iPhone und iPod touch sowie in modifizierter Form auf dem iPad zum Einsatz kommt. Es ist eine jeweils angepasste Version von Mac OS X und wird – wie bei Apple üblich – für die eigenen Geräte beschränkt bleiben und damit eine Nische besetzen. Das iPhone OS 4.0, das unter anderem Multitasking unterstützt, soll im Sommer erscheinen, ob zusammen mit einer möglichen neuen iPhone-Version ist noch nicht bestätigt.

Symbian OS

Symbian ist ein in die Jahre gekommenes Handy-Betriebssystem, das in unterschiedlichen Benutzeroberflächen wie S60 für Smartphones und Handys von Herstellern wie Nokia, Sony-Ericsson und LG benutzt wird. Es ist zu 100 Prozent im Besitz von Nokia. Anfangs wurde das System, dessen Quellcode mittlerweile vollständig Open Source ist, nur für Oberflächen mit Tastaturbedienung konzipiert. Inzwischen gibt es auch einige Symbian-Geräte mit Touchscreen-Steuerung, die im Vergleich zu Konkurrenzsystemen aber meist wenig benutzerfreundlich sind. Trotz der Initiative für MeeGo will Nokia offenbar an Symbian festhalten und es eher für kleinere Geräte einsetzen. Die aktuelle Version Symbian^3 soll Hardwarebeschleunigung bieten und damit bis zu 180 Prozent schneller sein als alte Symbian-Versionen. Erste Geräte mit Symbian^3 werden im dritten Quartal 2010 erwartet. Darunter soll das Nokia N8 sein. Lee Williams, Chef der Symbian Foundation erwartet im Frühjahr 2011 bereits die Symbian-Version 4.

Blackberry OS

Das Blackberry OS ist proprietär und basiert auf einem Java-Kernel. Es ist Multitasking-fähig und kommt auf allen Blackberrys von RIM zum Einsatz, sowohl auf Geräten mit Trackball- oder Trackwheel-Steuerung als auch auf solchen mit Touchscreen. Das Blackberry OS wird aufgrund der Beschränkung auf Blackberry-Geräte ähnlich wie das iPhone OS in der eigenen Nische bleiben. RIM hat die neue Version 6.0 der Software angekündigt, das frühestens für das dritte Quartal 2010 erwartet wird. Das Slider 9800 mit ausklappbarer Tastatur soll eines der ersten Geräte sein, die das Blackberry OS 6.0 einsetzen.

Samsung Bada

Bada ist ein proprietäres System, das in Smartphones und Low-End-Handys von Samsung Einzug halten soll. Als einer der ersten Geräte ist es auf dem Samsung Wave installiert. Bei den Apps setzt Samsung nach eigenen Angaben auf Qualität statt Quantität: So sollen bis Jahresende nur 150 deutschsprachige Apps erscheinen. Bada basiert auf einem Kernel, bei dem Linux bevorzugt wird, aber nicht vorgeschrieben ist. Multitasking ist möglich. Fraglich ist, was Samsung mit Bada bezweckt. Zum einen bietet das dem laut Gartner zweitgrößten Hersteller größere Kontrolle über die eigenen Geräte, zum anderen verlangt es aber auch die Verantwortung, ein eigenes System zu finanzieren und jeweils auf dem neuesten Stand zu halten. Gleichwohl bleibt Samsung Mitglied der Open Handset Alliance und liefert weiterhin Geräte mit anderen Systemen aus, darunter Android und LiMo.

Der Rest ist Linux – in bunter Vielfalt

Linux kommt in für PCs erprobten Distributionen oder in angepasster Form für einige Netbooks zum Einsatz, zum Beispiel Suse, Xandros oder Ubuntu. Daneben gibt es speziell für Netbooks entwickelte Versionen mit Linux-Kernel wie…

Google Chrome OS

Google Chrome OS soll im Herbst veröffentlicht werden und dann in erster Linie auf Geräten mit leistungsschwacher Hardware wie Netbooks eingesetzt werden. Das System basiert auf einem Linux-Kern und dem Browser Google Chrome, worin die Cloud-basierten Anwendungen laufen sollen. Alleine weil Google dahinter steht und viele Journalisten darüber schreiben werden, könnte Chrome OS viele Netbook-Anwender dazu verleiten, das System zu testen und dann erstmals mit einem Cloud-basierten System zu arbeiten.

Jolicloud

Davon könnte auch Jolicloud profitieren. Das quelloffene System basiert auf der Linux-Distribution Ubuntu und ist – ähnlich wie Google Chrome – auf Browser-basierte Anwendungen ausgelegt. Jolicloud setzt für die Integration von Webanwendungen auf dem Desktop Mozilla Prism ein.

MeeGo

Nokias Versuche, mit Maemo einen leistungsfähigeren Nachfolger von Symbian zu bauen, waren anfangs zaghaft. Dahingehend macht der Zusammenschluss mit Intels Moblin-Initiative zu MeeGo Sinn: Der Marktführer bei Smartphones trifft auf eine Initiative von Intel, die offiziell unzufrieden mit Microsofts Unterstützung von Atom-Prozessoren unter Windows 7 ist. Im Visier des Open-Source-Projekts, dessen Version 1.0 vergangene Woche startete, stehen vor allem Netbooks und Mobile Internet Devices. MeeGo soll aber auch auf Nokias Smartphone N900 laufen können, obwohl Nokia hier noch Maemo einsetzt. Ob MeeGo Nokias System Symbian ablösen soll, scheint noch nicht endgültig geklärt, da Symbian immer noch weiter entwickelt wird. Als einer der ersten Hersteller hat Acer ein Netbook mit MeeGo angekündigt.

Google Android

Die Open Handset Alliance entwickelt mit Google als treibende Kraft das Smartphone-Betriebssystem Android. Es arbeitet mit einem modifizierten Linux-Kernel und kommt auch auf einigen Tablets und Mobile Internet Devices zum Einsatz. Es unterstützt Multitouch und Multitasking. Langfristig hat Android gute Chancen auf die Marktführerschaft der Systeme, weil Schwergewichte der Gerätehersteller das System verwenden und fleißig daran mitarbeiten, darunter HTC, Samsung, LG, Motorola, Sony-Ericsson und Acer. Google leistet sich den Luxus, mit dem Cloud-basierten Chrome OS ein weiteres System ins Rennen zu schicken, das sich aber vornehmlich an Netbooks richtet. In dieser Woche hat Google angekündigt, statt bisher zwei künftig nur noch eine Android-Version im Jahr herauszubringen und begründete das mit der Reife, die das System inzwischen erlangt habe.

HP/Palm webOS

Palms webOS basiert auf Linux und einer proprietären Benutzeroberfläche. Es ist bislang nur auf Palm-Smartphones neuerer Generation zu finden, wie dem Palm Pre (Plus) und dem Pixi (Plus). Nach der Übernahme von Palm hat Hewlett-Packard für die Zukunft Tablets (das erste im Herbst) und weitere Smartphones mit webOS angekündigt. Nur auf Netbooks solle webOS nicht portiert werden, weil die Gestensteuerung dort keinen Sinn mache. Ob sich HP genauso wie Samsung langfristig den Luxus gönnen will, ein eigenes System zu pflegen und weiterzuentwickeln, wird die Zukunft zeigen. Gegenwind kommt aus den eigenen Reihen: Matias Duarte, der an der Entwicklung der viel gelobten Bedienoberfläche von webOS maßgeblich beteiligt gewesen ist, hat Palm jüngst verlassen. In der Szene munkelt man, er wollte zum Android-Lager überlaufen.

LiMo

LiMo ist ein hardware-unabhängiges, teilweise offenes Handy-Betriebssystem. Der im Januar gegründeten LiMo Foundation gehören unter anderem die Hersteller Motorola, NEC, Panasonic und – wieder – Samsung an. Erst wenige Smartphones wurden mit LiMo ausgeliefert. Zur Fußball-WM soll das Samsung I8330 H2 auf den Markt kommen. Die Zukunft des Projektes ist jedoch ungewiss. Der Code ist nicht wirklich Open Source, sondern nur für Teilnehmer einsehbar, die jährlich mehr als 100.000 US-Dollar in das Projekt investieren. Motorola hat seine Mitgliedschaft bereits auf „Berfürworter“ heruntergestuft und favorisiert nun Android. Es steht zu erwarten, dass die meisten Mitglieder der LiMo-Foundation sich langfristig entweder der Open Handset Alliance (Android) anschließen werden oder ein einzelner Hersteller das System in Eigenregie übernimmt.

Viel Bewegung

War’s das schon? Dieser Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der Markt der Linux-Systeme und solche, die auf mobile Geräte portiert werden können, ist fast unüberschaubar. Eine kürzlich gehypete Version ist zum Beispiel Peppermint OS. Die Geldgeber der erst 2007 gestarteten Initiative Openmoko haben hingegen reißaus genommen. Nur einzelne Enthusiasten entwickeln das System noch weiter – angesichts der starken Konkurrenz wohl ohne große Chancen. Für mobile Geräte liegt Linux im Trend. Erst in dieser Woche hat sich das Bündnis Linaro gegründet, das Linux auf Smartphones und anderen mobilen Geräte fördern will. Mit an Bord sind ARM, Texas Instruments und – mal wieder – Samsung.

(Jürgen Vielmeier; Bilder und Screenshots: Microsoft, Apple, Symbian.org, RIM, Samsung, Google, Open Handset Alliance, Jolicloud, MeeGo, Intel, Nokia, HP/Palm, Limo Foundation, samsung-firmwares.com)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

20 Kommentare

  • So sehr ich mich mittlerweile auch von Windows begeistern lassen habe -war einst noch anders – sehe ich in keinem der heutigen Betriebssystem eine Zukunft, Android außen vor, geht man hier mit Google einen Weg, den ich schon vor Jahren für die Zukunft vorausgesehen habe und auch weiter geht, als das Jetzt.

    Mit steigernder Bandbreite werden wir bald kaum noch umfangreiche Betriebssysteme installiert haben, lediglich ein minimalistisches mit einer Art Browser. Ähnlich wie Google, YouTube & Co. es heute schon vormachen, werden wir in Zukunft von jedem Ort der Welt nicht nur auf unsere Daten zurückgreifen können, sondern haben sozusagen auch einen virtuellen Desktop, der den klassischen von heute ersetzen wird.

    Sicherlich wird auch hier – wie schon heute – der Datenschutz eine kritische Rolle spielen, doch sehe ich die Vorzüge darin, die ich auch schon vor über zehn Jahren sah.

  • Schön mal eine Übersicht zu bekommen!
    Aber die Freie Wahl werde ich wohl nicht bekommen…

    Also Smartphone kaufen ohne Os und Vertrag und dann draufmachen was ich will und Netzzugang bei wem ich will.

  • Klar, in Zukunft werden wir alle nur noch kleine mobile Endgeräte nutzen, denn es wird ja auch niemanden mehr geben, der richtig an einem Rechner arbeitet … Desktoprechner werden sicherlich auch kleiner und kompakter werden, aber ich denke nicht, dass man in absehbarer Zukunft etwas anderes als einen richtigen Bildschirmarbeitsplatz haben wird. Was mich selbst angeht, so ist das im mobilen Sektor für mich alles langweilig, da ich selbst nur einen reinen Desktop-Rechner und kein Laptop oder dergleichen besitze und mir auch ein einfachstes Mobiltelefon zum telefonieren reicht. Also bleibt mir nur abzuwarten, dass es wieder etwas Interessantes bei den richtigen Betriebssystemen zu berichten gibt und nicht nur über diesen mobilen Spaßkram. Ist sicher auch wichtig und interessant, nur eben nicht für mich. Bin ich jetzt altmodisch oder habe einen Trend verpasst? 🙂

  • Ich glaube nicht, dass Internetanwendung allzu bald unsere Desktopanwendungen ersetzen werden.

    Dazu ist weltweit die Netzabdeckung einfach nicht gut genug – geschweige denn kapazitäten da.

  • Wenn schon ChromeOS und andere Netbook Systeme präsentiert werden, darf Ubuntu Netbook Edition nicht fehlen!

  • @RedSign
    So geht es mir auch (nagut…n Notebook hab ich).
    Aber wenn ich mobil arbeite bin ich um Faktoren schlechter als wenn ich an einem festen Ort arbeite.
    Deswegen glaub ich auch nicht an den Trend „mobil arbeiten“.

    Vor allem hab ich als Entwickler sorge, wenn sich der Mobil-Markt OS-technisch stark aufsplittet.
    Es klingt zwar im ersten Augenblick toll „Auswahl“ zu haben. Aber die spannenden Anwendungen, die auch die Fähigkeiten (Sensorik o.ä.) des Smartphones nutzen, können ja nicht über das Internet genutzt werden. Also muss je OS wieder eine Anwendung geschrieben werden, was in der Praxis aus zeitgründen kaum ein Hersteller machen wird.
    Es gibt wieder eine Konsolidierung auf 1 bis 2 Plattformen, wobei „iPhone OS“ mit ziemlicher Sicherheit eine der beiden sein wird.
    Und Apple als Mobil-Monopolist wird um größenordnungen schlimmer als alles was Microsoft bis jetzt gemacht hat. Windows war vielleicht in sich geschlossen aber wenigstens immer sehr offen für externe Entwickler. Bei Apple ist alles geschlossen. Sowas darf sich nicht durchsetzen!

  • Vor ein paar Wochen habe ich mir überlegt, angesichts der Vielfalt der Smartphonesystem und dem Siegeszug von Linux in dem Bereich, wann denn so ein Artikel auf BT kommt… na endlich 😉

    Bei diesen Cloudsystemen bin ich skeptisch, ich selbst hab meine Daten gerne bei mir lokal. Und wenn ich von überall drauf zugreifen will, dann bau ich mir halt nen Wohnzimmerserver und pack da eyeOS oder sowas drauf. 🙂
    Von Google abhängig mach ich mich als letzter!

    Ansonsten kann ich Lars (#8) zustimmen, ich denke am Ende läufts auf wenige mobile Systeme heraus, das hypergeschlossene Iphone-OS soll aber gefälligst in der Versenkung verschwinden. Ich persönlich würde einen Siegeszug von WebOS bevorzugen, es machts einfach sympatisch, wenn ich das in meinen PC einstecke und mich in der Shell des Linuxsystems heimisch fühlen kann… Aber geht bei Android bestimmt auch…

    Ich denke Android und (leider) Iphone-OS werden irgendwann in friedlicher Koexistenz unter uns weilen.

    Bzgl: OpenMoko: Auf dem Chaos Communication Congress 2008 hätte ich mir fast ein OpenMoko gekauft… Das fehlende UMTS-Modul (da es kein freies dieser Art gab) hat mich davon abgehalten… wenn es jetzt eh tot ist… zum Glück hab ichs mir nicht gekauft 😉

  • für leute die ein gerät zum arbeiten suchen, sind die vorgestellten betriebssysteme nicht wirklich gedacht, sie sollen eher im privaten sektor die pc’s ersetzen (wie es die notebooks ja auch schon vorgemacht haben).
    denn, mal ehrlich, rein privat nutzt man den computer für was? – wenn ich mir meine geschwister anguck würden die genauso gut mit einem tablet auskommen, surfen, chatten, email, casualgames.
    das wars.
    ähnlich bei meinen freunden, die nicht „am computer arbeiten“.
    ich muss sagen, dass ich mittlerweile schon mal öfter auf’s handy (android) umschwenk, einfach weil es z.b. gerade an ist und ich nicht erst meinen pc hochfahren muss, oder es gerade in der hosentasche ist und ich nicht erst in einen anderen raum gehen muss.

  • Ja, da stimm ich Jonas zu und auch RedSign (#4)… eigentlich alle diese Geräte sind nur für die Leute, die Informationen konsumieren oder damit kommunizieren.
    Zum richtigen Arbeiten (sei es Bildbearbeitung, Office oder Programmierung, Webentwicklung) braucht es einfach noch ein anständiges Windows oder ein Desktop-Linux… oder n MacOS, damit kann man glaub ich auch arbeiten, hab ich gehört…

    Wollte einen kleinen Laptop und habe mich bewusst für ein Subnotebook mit 12 Zoll und Core2Duo entschieden. Läuft jetzt ein Mandriva Linux drauf und ist gut zum Arbeiten.

    Aber da ich, wie auch RedSign ein Arbeiter bin, hat soetwas wie das IPad oder ein Netbook einfach überhaupt keinen Reiz.
    @RedSign: Du bist nicht altmodisch, du lässt dich einfach nicht von jedem Ipad-Hype anstecken… wir gehören wohl zu einer Personengruppe, für die diese ganzen mobilen Gadgets einfach keine Zielgruppe mehr sind 🙂

  • Achso, zum Thema Cloud:
    Ich glaube nicht, dass in naher Zukunft das Vertrauen ins Netz/ zu den Netzbetreibern so groß ist, dass man seine gesamten Daten anderen überlässt.
    (Ganz zu schweigen, von der schlechten Internetversorgung auf dem Land!!!)

    Ich hatte z.B. einige Bilder und andere Dateien bei Freenet hoch geladen, doch seit kurzem ist alles weg, ohne Vorwarnung oder Information.
    Da waren jetzt zwar keine wichtigen Dateien dabei, aber was soll das?!

    Und gerade bei Google weiß man nie was die mit den abgespeicherten Dateien macht.

    Deshalb würde ich mir lieber selbst eine eigene Wolke bauen. Da weiß ich wenigstens was Sache ist…

  • Ja aber wer arbeitet! denn überhaupt mit seinem PC.
    Mal ganz ehrlich? und nehmen wir mal Büro und Freiberuflich aus.

    Ich denke (und als iPodTouch Nutzerin hab ich da erfahrung 😉 ) der PC wird aus dem Haus verschwinden.
    Er wird ersetzt werden duch ein – zack Gerät an – surfi surfi aus – Tablett PC wie iPad/Pod oder Konsorten.

    Und da wirds kein OS mehr geben… ok, eins: HTML.
    Alles andere wird Nische.

    Drucken?
    Da kann ich mir vorstellen: Schicks an die Cloud und ein Drucker in deiner Nähe druckts dir dann aus wenn du dich bei dem übers Web einloggst.
    Ende.

    Und kommt mir jetzt keiner mit offline. Wieviel PCiPhoneAndroid Anwendungen funktionieren denn noch offline richtig?
    (Fast) keine mehr.

  • @RedSign @Blubb: Noch kurz zur Klärung. Der Trend hin zu kleinen, mobilen Geräten ist natürlich nur EIN Trend, meiner Ansicht nach aber der derzeit stärkste mit den größten Umsatzchancen für Gerätehersteller. Auf der anderen Seite hast du den Gegentrend, dass mehr und größere Flatscreens die Büros und Heimbüros erobern, was das Arbeiten am PC (Tabellenkalkulation, Bildbearbeitung, Videoschnitt, CRM-Software etc.) erleichtert. Dafür wird man natürlich noch viele Jahre lang Desktop-Betriebssysteme brauchen. Weil die Hersteller mit Desktop-PCs aber immer weniger Umsatz machen, erwarte ich, dass der Fokus der Entwicklung in Zukunft nicht mehr auf Desktop-Betriebssystemen liegen wird, sondern auf mobilen Systemen.

  • @Tom: Nö. Lies mal genau. In meinem Text steht:

    „MeeGo soll aber auch auf Nokias Smartphone N900 laufen KÖNNEN, …“

    Der Text, den du zitierst, schließt das nicht aus. Dort steht:

    „… Nokia doesn’t have plans for a full scale COMMERCIAL MeeGo upgrade on the Nokia N900.“

    Und wenn schon (falsche) Kritik, dann bitte etwas höflicher, wenn’s geht.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Auch wenn ich mich viel im Netz bewege und zahlreiches dort publiziere, die verschlüsselte Festplatte zu Hause benutze ich bewußt. Es gibt Dinge die betraue ich nicht einem externen Dienst an.

  • @#13 (Tina)
    Ich sehe es ähnlich. Das Thema Drucken wird sich in meinen Augen noch gewaltig ändern. Auch Drucker werden zu beliebige Netzperipherie welche von einer vielzahl an beliebigen Betriebssystemen online angesteuert werden können.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der PC der Zukunft aus einem Bildschirm oder andersgeartetes optisches Darstellungmedium, einem einfachen Rechenkern sowie ein Cloud mit beliebig daran gekoppelte Peripherie bestehen wird. Die Apps auf dem PC werden im Grunde nur bunte Clients (Frontends) für im Cloud existierende Datenbanken sein. Ich denke, dass 80% der heutigen Anwendungen und vor allem der Apps, jetzt schon Internetabhängig sind. Google bietet bereits feine Cloudanwendungen an. Andere Hersteller bieten auch Grafik und Videoschnitt übers Internet an. Spiele in der Cloud gibt es nun auch schon (siehe OnLive).
    SAP, Salesforce und andere CRM/ERP sind im Grunde jetzt schon Cloudanwendungen. Auch iTunes ist fast nur noch Cloud-Frontend für die bei Apple gehosteten Medien.

    Ein PC ohne Interenet wird sich wie ein Taschenrechner anfühlen. (Fühlt sich für mich jetzt schon so an). Halt um einfachste Sachen zu erledigen. Für mehr braucht es Internet und die passenden Frontends. Bluray und TV werden früher oder später zu beliebige ans Cloud angeschlossene Hardware degradiert. Den Anfang macht T-Online mit ihrem T-Home. TV aus dem Netz. Im Bereich Telefonie habe ich schon seit Jahren VoIP und kein Festnetz mehr.

    Mein leistungsstarkes Laptop wird nur noch als eine bessere Interentmaschine genutzt. Ab und an werden noch Fotos von der Kamera darauf gespeichert und ein wenig geschnitten um sie anschliessend wieder ins Netz hochzuladen.

  • Schöne Auflistung, Openmoko gibt es noch gibt auch noch Geräte die Entwicklung ist allerdings an die Netgemeinde weitergereicht worden. Es gibt mehere Distris für das Gerät. Die Sache mit der Wolke ist wie mit den Seifenblasen sie Platzen oder lösen sich auf. Die Firma Sun hat sich lange damit befasst und ist gescheitert. .NET von MS ist auch so ein Versuch. Es gibt immer wiedermal Gebiete ohne Internet ( kein DSL ) oder Zeiten in denen UMTs nicht sehr gut geht, der Provider hat zu wenige DNS Server zu viele Handy gespräche in der Umgebung und schon ist die Wolke eine Seifenblase. Hardware wird kleiner Accus werden leistungsstärker sind Gründe die gegen Cloud sprechen. Cloud wäre das Ende der freien Entwicklung und schafft Abhängigkeiten.

  • […] Mit dem Handy ins Internet zu gehen, das bleibt die längste Zeit des vergangenen Jahrzehnts über eine Qual. Die Hersteller stellen keine fähigen Endgeräte bereit, Diensteanbieter keine Anwendungen und Netzbetreiber keine Kapazitäten. Es ändert sich erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts, maßgeblich durch die Einführung des iPhones (2007) und des iPhone App Stores (2008) – zwei mit massiven Marketing und Journalistenzuspruch getriebene Entwicklungen, die eine mobile Internetverbindung praktisch notwendig machen. Die Netzbetreiber rüsten mit UMTS, EDGE und HSDPA mächtig auf und praktisch alle Handy-Hersteller ziehen mit iPhone-ähnlichen Smartphones und eigenen App-Stores nach. Ein Fokus liegt auf der Entwicklung besserer mobiler Betriebssysteme. […]