Sonstiges

'g-speak': Video gibt neue Einblicke in 'Minority Report'-Interface

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere von euch noch. Im Februar hatte ich einen Artikel über John Underkoffler und sein „g-speak Spatial Operating Environment“ geschrieben. Der ehemalige Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist ein Interface-Designer, der für den Hollywood-Blockbuster „Minority Report“ die futuristische Computer-Steuerung erfand, an der sich Tom Cruise mittels aufgezogenem Spezial-Handschuh austoben durfte (siehe Screenshot).

Aus Fiction wurde dann aber Realität, nachdem Underkoffler das Potenzial seiner Gesten-Steuerung entdeckte. Mit seiner Firma Oblong Industries baute er diese dann unter dem oben genannten, etwas sperrigen Namen nach und brachte sie in mehreren Unternehmen, Behörden und Universitäten zum Einsatz. In fünf Jahren, so der Designer, wollte er es auch einem breiten Massenmarkt anbieten können. Und was uns dann zu erwarten hat, können wir nun einem aktuellen Video entnehmen. Es ist mit einer Länge von über 15 Minuten zwar nicht gerade kurz, dafür aber durchaus sehenswert.

So beeindruckend die Demo aber auch sein mag – fünf Jahre bis zur Einführung einer Version, die für den Normalkunden bestimmt ist, ist eine lange Zeit. Da kann noch viel Wasser den Rhein hinunter fließen. Soll heißen: Andere Unternehmen – etwa Microsoft oder Sony – werden sicherlich nicht abwarten und sich angucken, was Underkoffler sich da Feines ausgedacht hat, bevor sie selbst tätig werden. Hinzu kommt natürlich auch die Frage danach, ob sich der interessierte User „g-speak“ wird überhaupt leisten können.


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Aber mal völlig abgesehen von der Konkurrenz und dem Preis: Was sich künftig erst noch zeigen muss, ist, ob ein User Interface, das völlig ohne haptisches Feedback auskommt, Maus und Tastatur auf breiter Front den Rang ablaufen kann. Bei Games kann ich mir das natürlich bestens vorstellen. Und auch zur Steuerung des Fernsehers oder der Musik-Anlage wäre mir etwas wie „g-speak“ sehr willkommen. Aber für die alltägliche Arbeit am PC halte ich es – vielleicht aus Gründen der Gewohnheit – für ungeeignet. Mich hat schon das Getippe auf der iPad-Tastatur genervt, wie dürfte das dann erst bei einer projizierten oder anderen Form einer virtuellen Tastatur sein?

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

13 Kommentare

  • Oh wei. Das ist denk ich das umständlichste Beispiel dass ich je gesehen hab.
    Wiedermal ein Designentwurf der auf Leute abzielt die wesentlich mehr konsumieren als produzieren..

    und ja, das war auch kurz nach minority report schon peinlich. „physikalische“ bilderlschieberei führt einfach zu nichts…

  • „Aus Fiftion wurde dann aber Realität“

    Was ist Fiftion? 😉
    Nettgemeinter Hinweis zur Korrektur.

  • Wieso ist dieses Video JETZT gerade neu? Wer TED als Podcast mitverfolgt hat das doch schon am 1. Juni gesehen? Warum schreibt gerade jetzt jeder darüber …

    Ich fand das übrigens sau langweilig. Die Multitouch Demo vor einigen Jahren war viel spannender 😉

  • Oh ja, das will ich auch haben. Sofort. Nicht erst in 5 Jahren oder so. Ich bin schon wirklich gespannt wann das alles völlig „normal“ sein wird.

  • wer sagt denn, dass du für texteingaben da überhaupt noch tippen musst? ich wette, spracheingaben sind bis dahin implementiert. statt shortcuts gibt’s dann shoutcuts. 🙂

  • Das Feedback Problem könnte man über eine Art Force Feedback lösen.
    Wie genau… Kein Plan da lasse ich gerne auch mal die Jungs und Mädels von Pforzheim oder Aachen drüber nachdenken 😉 Muss ja nich immer MIT etc. sein!

    Es wird aber NIE auf ein System mit nur einer Steuerungsvariante hinauslaufen. Dafür verlassen wir Menschen uns zu sehr auf alle „Sinne“.
    Es wird in Richtung Sprach Gestensteuerung laufen – Vl. sogar mit Einbezug der Augen.

    Dazu eine „kleine“ Frage:
    Warum ist das Papierlose Büro nicht nicht in allen großen Unternehmen eingeführt?
    Mein Idee dazu – der Mensch kann auch seine Haptischen Gefühle nicht verzichten. Und ebenso wenig auf den dirkten Reiz beim erstellen einer Notiz.
    Ob Digitales Papier etwas daran ändert. Kann ich schlecht sagen, durfte es noch nicht verwenden :/

    Again Just my 2 Cents

  • Hab mich sogar letztens mit nem Kollegen über so eine Gestensteuerung á la Minority Report unterhalten und wir sind zu dem einhelligen Urteil gekommen, dass wir bei unserer DTP-Tätigkeit nach höchstens zwei Wochen Schwarzenegger-ähnliche Schultern hätten. Eine eher Steuerungsvariante per Finger und wacomartiger Eingabefläche konnten wir uns allerdings segr gut vorstellen.

  • Fand das Interface im Film schon richtig genial. Ich könnte dafür auch Verwendung finden, eventuell kommt dann auch bald das Gedankenübertragungsfeature – Bedienung ohne Tippen und Sprache!