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Ausgespielt: Studie sagt baldiges Ende des DVD-Players voraus

Die neusten Ergebnisse einer Marktforschungsstudie, die am gestrigen Sonntag vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass das Ende der DVD-Player bevorsteht. Demnach werden ihre Verkaufszahlen in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,4 Millionen Stück und somit um gut 20 Prozent sinken. Der mit ihnen erzielte Umsatz wird infolge dessen auf 250 Millionen Euro sinken, was eine Einbuße von etwa einem Viertel bedeutet. Gleichzeitig wird aber die Zahl der Blu-ray-Player um das Doppelte ansteigen und die Millionen-Grenze knacken. „Die offizielle Wachablösung kommt schon im Jahr 2011: Dann wird der Umsatz mit Blu-ray-Playern erstmals den Erlös mit DVD-Playern übertreffen“, so Jeffry van Ede vom BITKOM-Präsidium.

Auch wenn sich die Vorhersagen nicht exakt so erfüllen sollten, so dürfte doch zweifellos eine Wachablösung bevorstehen. Immerhin sind die modernen Blu-ray-Spieler allesamt zur DVD abwärtskompatibel, können also beide Formate abspielen. Ein Grund, um künftig auf den Kauf eines DVD-Abspielgerätes zu verzichten. Des Weiteren verfügen viele der Blu-ray-Playern über einen Internet-Anschluss, der das Verbinden des Fernsehers mit dem Internet gestattet. In Zeiten von Google TV & Co. sicherlich eine Überlegung wert. Der überzeugendste Grund dürfte aber sein: bald wird die Blu-ray-Disk ihren Vorgänger vom Markt verdrängen. 

Zu Beginn des vergangenen Jahres prognostizierte der Marktforscher SNL Kagan, dass sich die Blu-ray-Disk erst im Jahre 2014 besser verkaufen würden als ihr Vorgänger. Bereits in diesem Jahr sollten ihre Verkaufszahlen aber schon deutlich höher liegen als noch in 2009. Wer also heute vor der Wahl steht, sich für eines der Abspielgeräte zu entscheiden, dürfte mit etwas Weitsichtigkeit nur die eine treffen dürfen.


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Dass die Blu-ray der DVD den Rang abläuft, dürfte vor allem an ihrer höheren Speicherkapazität liegen. Im Juli hatte euch Nils über die Bemühungen des japanischen Elektronikkonzerns Sharp berichtet, durch eine zusätzliche beschreibbare Datenschicht die Verdoppelung der Datenkapazität einer Blu-ray von 50 auf stolze 100 Gigabyte zu erreichen. Und davor hatte ich euch über ebenfalls in Japan angesiedelte Forschungsarbeiten informiert, wonach durch bestimmte chemische Prozesse gar eine Speicherkapazität von bis zu fünf Terrabyte erreicht werden könnten. Allerdings handelt es sich hierbei noch um ferne Zukunftsmusik.

Doch wer benötigt Disks mit so hohen Kapazitäten? Heutzutage dürften die vor allem die Hersteller von 3D-Filmen und –Spielen sein. Laut Bitkom ist die Blu-ray das momentan einzige optisches Speichermedium, das ausreichend Speicherplatz für Full-HD 3D-Filme liefert, also jene mit der höchsten Bildqualität. Dieser Umstand dürfte die Disk aber kaum davor bewahren, in einigen Jahren selbst von der Bildfläche zu verschwinden. Nämlich dann, wenn sich die Cloud etabliert hat und Filme oder Spiele dann runtergeladen oder direkt gestreamt werden. Der oben erwähnte Marktforscher SNL Kagan prognostiziert den Untergang der Blu-ray für das Jahr 2017. Bis dahin ist aber noch ein wenig Zeit und sollte euch daher nicht vom Kauf eines entsprechenden Spielers abhalten.

Apropos Kaufen: Für die Blu-ray-Player spricht laut Bitkom nicht zuletzt ihr Preis. Der soll in diesem Jahr nämlich von durchschnittlich 220 auf 170 Euro fallen. Der Preis für einen DVD-Spieler schlägt im Vergleich dazu noch mit 109 zu Buche und wird auch nur um fünf Euro sinken.

(Marek Hoffmann / Foto: Flickr – Fotograf: avlxyz)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

18 Kommentare

  • „Allerdings handelt es sich hierbei noch um ferne Zukunftsmusik.“ Ich denke, dieser Trend wird sich allgemein noch etwas nach hinten verschieben. Denn nicht nur die Player müssen einmalig angeschaffen werden. Auch die Datenträger müssen gekauft werden. Und hier sind mit Bluerays zur Zeit mit dem 2 bis 6 fachen eines DVD Preises einfach noch zu teuer und ich denke, dass wird sich auch nur langsam ändern und die Attraktivität der Blueray Technologie nur langsam steigern.

  • „Der soll in diesem Jahr nämlich von durchschnittlich 220 auf 170 Euro fallen. Der Preis für einen DVD-Spieler schlägt im Vergleich dazu noch mit 109 zu Buche und wird auch nur um fünf Euro sinken.“

    Hmm … 109 € für einen DVD-Player? Das ist aber schon recht happig. Ich kenne jetzt keine aktuellen Preise für Blu-Ray-Player aber ’nen vernünftigen DVD-Player bekommt man doch schon ab ca. 40 €.

  • Ich nutze prinzipiell meinen Computer für das abspielen von DVD’s. Viele werden es mir gleich tun. Bis den Blu-Ray-Player ähnliches erwartet, ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit…

  • Ich hääte nicht vermutet, dass sich der Blue-Ray-Player tatsächlich gegenüber dem DVD-Player durchsetzt, aber den Zahlen muss ich mich wohl doch geschlagen geben.
    Dennoch glaube ich auch, dass viele in Zukunft nach dem All-in-One-Prinzip handeln und wie Viktor den Computer zum Anschauen von DVDs nutzen. Dann wird qohl auch die Disc an sich überflüssig.

  • Ich schaue jetzt schon „in der Cloud“. DVDs lege ich mir nur für Filme zu, die ich sammeln will, oder die es eben wohl nicht als download geben wird – die gibt’s aber auch nicht auf BlueRay.
    Und als Abspielgerät habe ich meine XBox – wozu brauche ich einen dedizierten Player? Eben.

  • Wie Zypral bereits meinte: Wer bezahlt denn soviel für nen DVD-Player?
    Man bekommt ne ganze Menge DVD-Player unter 50 Euro.
    Und ehrlich gesagt möchte ich auch in Zukunft nicht mehr für einen anderen Player ausgeben müssen.
    Allerdings nervt mich eins an der Blu-Ray viel mehr: Ich bin stolzer Besitzer einer riesigen DVD-Sammlung. So ne Blu-Ray sieht zwischen den DVD’s einfach scheiße aus. Das stört die Optik.
    Würde es ein einheitliches Verpackungsformat geben, könnt ich mich sofort mit der Blu-Ray anfreunden.

  • Schon wieder was neues??? Und wozu eine Speicherkapazität von bis zu fünf Terrabyte?? Sollte ich irgendwann mal ein 3D-Heimkino besitzen bräuchte man das vielleicht (!), aber derweilen ist das doch einfach nur eine übertriebene Flucht in mehr Speicher, mehr Leistung, mehr Varianten um sich einen Film zu Hause anzuschauen…

  • Ich werde mir in nächster Zeit auch keinen Blue-ray Player zulegen.
    Habe mir bis jetzt noch keinen DVD Player gekauft. Die erste Xbox und der Computer spielen meine DVD’s ohne Probleme ab.

  • bald gehen wir wieder alle in die kinos, weil sich die homeentertaimenttechnik zu schnell bei zu hohen preisen entwickelt. will ich einen film wirklich mal mit optimaler ton-/videoqualität bzw. in 3d sehen, ist es mir auch mal die 7,50 euro wert, dafür ins kino zu gehen. zu hause tuts dann für abends auch die dvd, bzw. in ein paar jahren dann halt die blueray. und wenn man um die anschaffung von blueray hardware schon nicht mehr herumkommt, werde ich mir dann lieber einen brenner anschaffen. den kann ich dann auch gleich zur archivierung meiner recht umfangreichen sammlung von digitalen fotos/videos nutzen. diese dateien nehmen ja bekanntlich auch immer mehr speicherplatz ein und eine disc ist meiner meinung nach längerfristig ein besserer/sicherer speicherort, als eine hdd.

  • Solangsam kommt HD und Blu-Ray auch bei mir an, aber trotzdem hab ich mir bis heute noch keinen Player gekauft. DVDs gucke ich bis heute entweder auf dem PC oder auf meinen immer noch ersten DVD-Player was damals ein Meilenstein der Technik wahr. Der Pioneer DVL-919E von 1998! Er kann bis heute noch jede DVD problemlos abspielen. Zusätzlich kann dieser noch die guten alten LaserDiscs abspielen, achja… das wahr noch großes Kino! Falls die überhaupt noch einer von euch kennt, es wahr der Vorgänger der DVD 😉

  • Apple sagt: „Schon bald wird es keine Einweg-Medien mehr geben.“ Theoretisch gesehen könnte man jede Software im Geschäft auf seinen Datenträger aufspielen und Daheim übertragen. Schnittellen sind günstiger als DVD-, BluRay-, und sonstige Player.

  • Wussten wir das nicht alle? #11 hat recht. Alle scheiben weg! Bald gibts nur noch Speicherkarten und Sticks…
    Ich nutze schon lange keine CDs, DVDs oder Ähnliches mehr

  • Ich denke das weit weniger als 50% aller DVD Player besitzer interesse an High Definition haben oder einen Fernseher besitzen der gross genug ist das die Auflösung einen Unterschied macht.

    Natürlich verkaufen sich im verhältniss mehr Blu Ray Player, weil heutzutage die meisten Leute schon einen DVD Player besitzen und man nicht von regelmässigen verschleiss bedingten ersetzungen ausgehen kann.

    Die Studie klingt allerdings stark danach als ob Sony für Promotion arbeit bezahlt hätte um Leuten vor zu gaukeln das sie einen Blu Ray Player haben müssen.

  • Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast… ich kann Christian nur beipflichten

    In meinem Bekanntenkreis (30 – 50 Jahre, Normalverdiener) haben die wenigsten einen Full-HD-Fernseher und noch viel weniger einen BluRay-Player. Die meisten halten es wie ich: so lange die alte Röhre es noch tut, gibt’s kein neues Gerät. Und so lange ich keinen BluRay-Player mit SD-Kartenslot und Netzwerk für unter 50 Euro bekomme, würde beim Ausfall des DVD-Players nur ein adäquates Produkt angeschaft.

    Wenn die Zukunft in der Cloud liegen soll (was ich durchaus begrüßen würde), müsste sich erst etwas bei der Breitbandversorgung tun. Selbst in einer Großstadt bekomme ich aktuell nicht mehr als 3,2 MBit (nominell). Eine Kollegin erhält mitten im Stadtzentrum nicht mal DSL. Von ländlichen Gebieten ganz zu schweigen. Glasfaserkabel…? Die Versorger sprechen davon, dass in absehbarer Zeit kein Ausbau erfolgen wird.

    Filme als Stream in der Cloud wäre aber sicher Hollywoods Traum: Eine DVD/BD kann ich weiter verkaufen, wenn sie nicht gefällt. Ein Stream bleibt das, was die Rechteinhaber immer wollten: Eigentum der Filmindustrie, der nicht weiter veräußert werden kann.

    Nur am Rande (wie Sumit bereits bemerkte) Hollywood experimentierte doch bereits mit Filmen auf Speicherkarten. Das könnte ggfl. einen Zwischenschritt darstellen.

    @Oliver: schlimmer bei den heutigen Verkaufsmodellen ist es, wenn der DRM-Datei-Verkäufer sein Geschäft aufgibt. Dann hat man im negativsten Fall eine Menge Musikdateien, eBooks oder Filme, die man nicht mehr konsumieren kann. Soll auch schon mal vorgekommen sein