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Basic Flashback: Und wenn wir Blu-ray einfach überspringen?

Die Zukunft des Heimkinos wird ohne optisches Speichermedium wie DVD oder Blu-ray auskommen. Das ist wahrscheinlich jedem klar. Filme, Serien und Sendungen werden wohl über eine Box auf den Fernseher kommen und die Signale direkt aus der Leitung. Die Frage ist, ob wir uns den Umstieg auf die DVD-Weiterentwicklung Blu-ray sparen können oder nicht.

Seit es DSL, Speicherkarten und USB-Sticks mit mehreren Gigabyte Speichervolumen gibt, haben CDs und DVDs für mich keine Daseinsberechtigung mehr. Ich bekomme alles online: Software, Spiele, Musik, Video. Wenn ich etwas mit Freunden tauschen will, dann geht das über Rapidshare oder eben per Datenstick. Mit HD-Streaming oder HD-Download über Videoportale im Netz ist der Blu-ray-Nachfolger praktisch schon da. Und die Technik ist praktischer: Keine Scheibe mehr, die zerkratzen oder springen kann. Kein Warten mehr auf eine Lieferung per Post. Kein Reiten mehr spät durch Nacht und Wind zur Videothek, die den Film womöglich gar nicht da hat.

Die entscheidende Frage ist jetzt: Hat Blu-ray schon ausgedient, noch bevor die schnelle Scheibe in den meisten Wohnzimmern überhaupt angekommen ist? Ich würde sagen: Jein.


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Zwei Extrem-Szenarios zum Vergleich:

  1. Anne E. wohnt in Köln. Sie hat VDSL mit 50 Mbit/s und macht es sich nach der Arbeit gerne mit ihrem Freund auf der Couch gemütlich. Ihre gemeinsame, freie Zeit ist knapp. Bevor sie sich auf einen Film geeinigt und aus der Videothek geholt haben, ist eine halbe Stunde vergangen. Über ein Videoportal im Netz holen sie sich deswegen Filme und gucken sie direkt über den Fernseher, der über eine Multimedia-Box mit dem Internet verbunden ist. Der Komfort könnte nicht größer sein. Blu-ray? Brauchen sie nicht.
  2. Carsten S. mag Actionfilme und wohnt 50 Kilometer von Berlin entfernt in einem Dorf in der Provinz. DSL gibt es nicht, VDSL schon gar nicht. Aber über einen regionalen Anbieter hat er über Funk nun immerhin einen Breitbandzugang mit 2 Mbit/s, was für schnelles Surfen im Netz ausreicht. Carsten hat einen großen Flachbild-Fernseher und sieht sich Filme gerne in hoher Qualität an. Über das Netz ist das für ihn nicht möglich. Er holt sich lieber die neuesten Blockbuster als Blu-ray-Scheiben aus dem Kaufhaus.

Ein Verzicht auf Blu-ray ist keine Alternative für alle

Videos per Knopfdruck ohne lästigen physischen Datenträger – das wird eindeutig die Zukunft sein, ganz einfach weil es viel komfortabler ist. In Ansätzen kann die Zukunft heute schon beginnen. Das ist aber noch mit einigen Nachteilen verbunden:

  1. Noch immer haben nicht alle Haushalte in Deutschland einen Breitband-Internetzugang, auch wenn sich die letzten Lücken langsam schließen. ADSL+ oder VDSL, womit HD-Videostreaming erst komfortabel wird, gibt es nur in manchen größeren Städten. LTE, der mit großer Hoffnung erwartete schnellere Mobilfunkstandard, wird eher DSL-Geschwindigkeit erreichen, Lücken im Breitbandnetz schließen, aber in der Praxis vorerst kein Ersatz für VDSL werden.
  2. Video-Streaming verstopft das Netz. Cisco rechnet damit, dass Video schon Ende 2010 Peer-to-Peer als Hauptdatenverkehr-Verursacher des Internets ablösen wird. Bis 2014 soll sich der IP-Traffic im Vergleich zu 2009 vervierfachen. Video soll dann 91 Prozent des globalen IP-Traffics ausmachen.
  3. Bisherige Streaming-Angebote haben einen qualitativen Rückstand gegenüber Blu-ray. Auf einen einfachen Blu-ray-Layer passen 25 GByte Daten. Bis zu vier Layer sind möglich – in Kombination mit dem neuen BDXL-Format bis zu 128 GByte auf einer Scheibe. Maxdome etwa bietet Videos in 1080i und 720p (HD-Standard) an, Apple über iTunes in 720p. Ein Spielfilm hat damit in etwa eine Größe von 4 GByte.
  4. Mit dem aufkommenden 3D-Fernsehen werden noch höhere Datenmengen benötigt, die problemlos auf eine Blu-ray passen, aber bei passabler Downloadgeschwindigkeit sehr hohe Übertragungsraten im Netz verlagen würden.
  5. Noch ist bei Download-Angeboten die Auswahl begrenzt und meist auf Mainstream-Filme beschränkt. Gerade ältere Filme und Klassiker erhält man heute noch in erster Linie auf einer Scheibe, DVDs, die auch von Blu-ray-Playern abgespielt werden können.

Ganz abschreiben sollte man Blu-ray also nicht. Das Internet wird für hohe Kapazitäten mittelfristig keinen gleichwertigen, flächendeckenden Ersatz bieten können. Dennoch wird Blu-ray wohl kein ähnlich großer Erfolg werden wie die DVD, weil bei der Handhabung kein Komfortgewinn vorhanden ist und vielen das Bild einer DVD genügt. Aber für besonders speicherintensive Filme und Spiele wird die Blu-ray auf weite Sicht wichtig bleiben.

Königsweg: Kabelfernsehen und Internet verkuppeln

Den dritten Weg hat bislang noch niemand so richtig in Erwägung gezogen: Filme auf Abruf über Kabel, Satellit oder DVB-T. Hier bestehen ja bereits nahezu flächendeckende Breitbandleitungen, die für Video-Streaming in HD gerüstet sind. Diese brach liegen zu lassen und nur auf das Internet zu hoffen, wäre töricht. Sky und Kabel Deutschland bieten eine Art Wunschfilm-Service, bei dem man den Film aber erst umständlich per PIN, SMS oder Telefon bestellen muss. Dass es ohne Rückkanal über Satellit oder DVB-T schwierig wird mit der Interaktion, leuchtet ein. Unitymedia und Kabel Deutschland bieten allerdings sowohl ein HD-Fernsehprogramm als auch Breitband-Internet über einen Rückkanal an. Jetzt bräuchte man nur noch entsprechende Settop-Boxen, um beides zu kombinieren.


Film-auf-Abruf-Angebot von Kabel Deutschland: Möglich, aber noch nicht wirklich praktisch.

Ein zaghafter erster Ansatz scheint der neue Standard HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV) zu sein. Dieser soll einzelne Inhalte von Content-Anbietern auf dem Fernseher darstellen. Darunter sind News, das Wetter aber auch Podcasts und kurze Webvideos. Es klingt wie eine Weiterentwicklung des Videotexts, ein offener Standard, der sich allerdings auf den europäischen Raum beschränkt. Für Nordamerika gibt es im kommenden Jahr Google TV, das mit Videofunktion und Tastatur noch einen Schritt weitergeht. Langfristig vernünftig wäre ein intelligente Box, die Wunschvideos über die stärkste, verfügbare Breitbandleitung holt.

Einen interessanten und hoffnungsvollen Nebeneffekt haben diese Zukunftsszenarien des Fernsehens: Das heute noch gängige, lineare Fernsehen kommt darin nicht vor. Also nie wieder hanebüchene Nachmittagsunterhaltung, kein Musikantenstadl, keine Werbeunterbrechungen mehr? Nicht wenn man nicht will. Aber das Ende der Gerichts- und Call-in-Shows dürfte das noch lange nicht bedeuten. Vermutlich wird sich schlechter von gutem Content zukünftig ganz simpel über den Preis unterscheiden: Zahle 99 Cent für jede werbefreie Folge „How I met your mother“ und bekomme „Richter Alexander Holt“ werbefinanziert kostenlos. Das Fernsehen aus Langeweile wird bestehen bleiben, und qualitativ kaum hinnehmbare Nachmittags-Shows damit auch.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

34 Kommentare

  • Einfach überspringen. Zweifellos die richtige Devise für 90 Prozent von dem, was in Gadget-Blogs wie BT vorgestellt wird.

  • Für die meisten ist das sicherlich ziemlich cool, die achten aber bestimmt auch nicht auf Ton und Bild.

    Für mich persönlich kommt das allerdings nicht in Frage. Ist zwar gemütlicher, aber die Qualität ist halt nicht die gleiche. Wenn ich nen Film gucken will, dann bitte in 1080p und mit vernünftigem Sound.

    Aber auch wenn irgendwann die Qualität der Streams an die der Blurays rankommt, kommt das für mich auch nicht in Frage. Ich hab die Filme lieber in meinem Regal stehen.
    Außerdem: Ausleihen lohnt sich doch voll nicht, find ich. 99cent / Folge, dann biste, wenn du die ganze Staffel anguckst, auch bei 25€ .. legst nen Zehner drauf und du kannst das gucken wann, wo und so oft wie du willst..

  • also ich hab nur Internet per UMTS stick weil ich hier kein DSL bekomme und hab eine 1000 bis 2000 leitung die mir auch reicht, jedenfalls zum surfen.
    Wenn es um youtube geht oder um mir mal auf dem xbox live marktplatz ein neues spiel runterzuladen kann ich das einfach schlichtweg vergessen da ich nach 5 GB auf ISDN geschwindigkeit runtergestuft werde und dann ist alleine EMAILs abrufen ein problem. also sehe ich das ich keinen großen traffic verursache.

    Bei CDs sieht man es ja schon jetzt, niemand läuft doch noch mit einem discman durch die straßen. Das problem ist das fast jeder seine alben darauf illegal besorgt hat.
    ich verstehe das auch, warum sollte ich mir die gleiche qualität bezahlen wenn man das auch kostenlos erhalten kann. Wenn man dafür aber die CD im regal hat bin ich dafür bereit mehr zu bezahlen. der preisunterschied bei musik alben ist zu gering das ich sagen würde mp3s lohnen sich.
    Bei filmen bezahlt man nur den preis zu ausleihen und deswegen macht es die sache attraktiv.
    bei musik müsste man das auch machen das man die mp3 nur ca 3 mal hören kann und wenn man mehr will muss man sich nutzungstickets holen vielleicht wäre dadurch eine höhere kundengruppe ansprechbar.

  • Hierbei wird aber außer Acht gelassen das Blu-ray immerhin noch das Günstigste und mobilste Speichermedium ist nach der DVD.
    Bald bietet eine Blu-ray Disk 100 Gb an Speicherplatz und auch die HD oder 3D Filme benötigen in voller Bild – und Tonqualität schon teilweise über 30Gb an Daten und der Platzbedarf steigt eher.
    Mobile Speicherkarten, USB-Sticks oder gar SSD in dieser Größenordnung sind noch fast „unbezahlbar“ für einen Film, schon daher werden optische Speichermedien wie DVD oder Blu-ray noch lange nicht „Aussterben“.
    Auch werden Blu-ray Player in der Technischen Qualität für Heimkinofans dem Streaming Angeboten noch lange Überlegen sein und noch Günstiger in der Anschaffung werden.
    Streaming Angebote werden eine Videothek ersetzen können ob sie aber Günstiger und Besser sind für den Verbraucher sei dahingestellt , denn er muss neben dem Mietpreis auch noch den Anschluss bezahlen zudem gibt es schon heute heftige Diskussionen über den zukünftig zu erwartenden Traffic für diese Dienstleistungen.
    Thema Netzneutralität , die Mehrkosten werden dann sicher auf die eine oder andere Seite im Endeffekt doch wieder dem Verbraucher aufgebunden was diese Angebote dann sicher nochmals Verteuert.
    Auch sind die Preise für einen Blu-ray Film nicht sehr hoch und wohl letztendlich in Umgang und Handhabung, Tausch , Wiederverkauf ect. für den Verbraucher dem rechtlich sehr eingeschränkten Mietmodell deutlich überlegen!
    Streaming Angebote werden daher wohl nicht die Blu-ray Disc Ablösen können aber für viele Videotheken und Pay-TV Sender das „Aus“ bedeuten.

  • @Timo: Nein, nicht jeder, der keinen Discman, aber MP3-Player (o.ä.) besitzt und nutzt, hat die Musik „illegal“. Auch der digitale Onlineverkauf via iTunes, Amazon, Musicload & Co. floriert sehr gut, dazu kommt die Möglichkeit, sich die CDs einzulesen. Die meisten richtigen Suites (wie iTunes oder WMP) können das von Haus aus mit Titelerkennung, wenn man es händisch macht, kostet es unter Umständen etwas mehr Zeit.

  • Normalerweise besorge ich mir auch sämtliche Musik und Filme aus dem Netz. Trotzdem hoffe ich, dass die physikalischen Datenträger nicht aussterben. Einfach um sich etwas kaufen zu können, das man sich in den Schrank stellen kann. Für mich ist das Merchandise. So beziehe ich bspw. die soeben gekaufte Staffel der der Serie XY nochmals aus dem Netz, einfach weil ich es viel bequemer finde einfach den TV anzuwerfen und die Serie zu gucken. Medien wechseln entfällt damit und die gekauften DVDs landen original verschweißt im Regal. Bei CDs ist das etwas anders, die werden geöffnet, schließlich bietet da meist das Booklet nochwas. Um die CD dann aber auf dem Rechner zu haben greif ich nicht zum ripper sondern zu RS oder ähnlich. Geht einfach viel schneller und einfacher.

  • Wie ignorant einige Leute in die Zukunft blicken. Ihr müsst bedenken dass ihr linear in die Zukunft schaut, der technische Fortschritt ist aber exponential. Gebe dem Autor völlig recht.

  • ….Ihr müsst bedenken dass ihr linear in die Zukunft schaut, der technische Fortschritt ist aber exponential….

    Schon mal ausserhalb des Ortschildes deiner Stadt gesurft?

    Nein?

    Geht auch nicht.
    Kein UMTS, kein DSL.. ISDN ist da immer noch der Datenturbo
    zumindest was den Süd/Ostteil von Bayern betrifft.

  • niemand braucht weder datenträgerlose Spiele noch Filme, den Datenträger werden wir nichtmehr los da sich der Konsument viel zu sehr dran gewöhnt hat.

  • Discs jedweder Art sind heutzutage überholt, da leicht kaputtbar (Kratzer), langsam und groß.

    Die Zukunft sind Flash-Speicher Medien z.B. ein USB-Stick. Passen an jeden PC, brauchen kein extra „riesen“ Laufwerk und sind wesentlich schneller und einfacher in der Datenübertragung.

  • Mittlerweile kostet ne Terabyte-2,5″-HDD (ohne Netzteil & Hosentaschenformat, 1000GB!) keine 100€ mehr. 4GB USB-Sticks kriegt man an jeder Ecke geschenkt. Ab DSL 6000 ist 720p kein Problem mehr.

    Wofür braucht der Großteil der Bevölkerung noch optische Speicher?
    klar, versorgungslücken wird’s bei Kabelgestützter Technik immer geben (leider). Aber die Minderheiten entscheiden nicht den Massenmarkt.

    Ich wüsste nicht was ich mit ner Bluray soll.

  • Der Digitale Weg erscheint mir auch viel attraktiver.

    Aber habe das Gefühl, wenn man technisch bewandert ist schlägt Warez vom Komfort her alles. Leider.
    Aber wahrscheinlich stimmt das gar nicht und ich bin von „der Szene“ geblendet.
    Hat vll jemand Erfahrung mit besseren legalen alternativen ?

    Geht wohl am Topic vorbei, aber das würde mich brennend interessieren.

    LG

  • Ich würde das bei Filmen auch bevorzugen. Ich hab hier zwar 32 Mbit durch Kabel Deutschland. Bei uns ist mittlerweile sogar schon 100 Mbit möglich. Trotzdem stellen Online-Videotheken für mich bisher keine Alternative dar, da sie einfach viel zu teuer sind. Da ich eine Xbox 360 und eine PS3 besitze, habe ich mir beide schon mal angeguckt. Und die Preise gehen überhaupt nicht… Bei Zune (Xbox 360) haben die Filme dann übrigens auch mal 12 GB….
    Gäbe es so ein Angebot wie Netflix auch in Deutschland, könnte ich mir sowas schon vorstellen. Das ist ja einfach verdammt günstig….

  • Es gibt auch noch Kutschen. Brauchen tut man die nicht.
    @#13
    Über 12GB kann man mit ner 32+MBIT Leitung doch lachen

  • Ich glaube hier Verwechseln einige Etwas?
    Viele wohl auch ihr „illegales Warez“ mit den legalen Videoportalen.
    Streaming bedeutet hier nicht Kaufen sondern lediglich den Film für eine bestimmte Zeit ansehen zu können (Mietmodell) , wie bei einer Videotheke.

    Will man den Film dauerhaft „Besitzen“ kommt man bisher nur schwer an Optische Datenträger vorbei, zumal auch andere Datenträger dafür noch zu Teuer sind.

  • Es gibt auch noch die Option: Kaufen mit Schauen während des Downloads. Für die meisten ist das fast ein Stream. (Technisch gesehen auch nur mit einem Videoformat machbar, welches „streambar“ ist). Und ja, sowas gibt es auch.

  • Der Artikel trifft genau den Gedanken, den ich mir in letzter Zeit auch gemacht habe. Ein Grund warum Apple keine Blu-ray Laufwerke in seine iMac’s baut. Die Blu-ray wird Spezialmedium bleiben und nie die Verkaufszahlen von einst CD und DVD erreichen. Speicherplatz wandert eindeutig in die „Cloud“.

    Persönlich finde ich die Entwicklung großartig. Letzten Winter habe ich alle selbstgebrannten Daten-CDs und DVDs der letzten 10 Jahre aussortiert, wenn nötig digitalisiert und dann zum Wertstoffhof gebracht. Nie wieder stapelweise Speichermedien in der Wohnung ist ein Traum der endlich war wird.

  • Bei der Frage, ob BluRay übersprungen werden könnte, sollte man das Szenario erweitern und nicht nur aufs Ausleihen, sondern auch aufs Erwerben schauen. Denn da gibt es beim ausschließlich digitalen Erwerb ein Problem? Womit füllt man denn dann seine Schrankwand ??

  • Bin ich ’n Dino wenn ich mir meine Klassiker wie zB T2 oder Bill & Ted noch auf Video anschau und 720 und 1080 mir dabei völlig am Meteorismusausgeber vorbeigehen? Ich denke mal ja und nein.

    Nicht falsch verstehen, ich steh auf diesen ganzen digitalen Fortschrittskram, aber gleichzeitig auch auf VHS, Vinyl und Fotos die man in den Händen halten kann.

    Was ich denke ist, dass sich Technikold- und Newschool noch eine ganze Weile die Waage halten werden.

    Filme, Musik, Fotos (nicht mehr eingeschweißt) physisch im Regal und Album. Ebenso Papierbücher. Aber ebenso, für unterwegs oder zum gucken beim Kumpel in der 25er MicroSD-Box.

    Aber letztendlich… Jeder so wie er mag. Und ganz wichtig, es sich leisten kann.

  • Nein, bloß nicht überspringen, will heißen, erst mal drauf springen.

    Die Anschaffung eines Blue-Ray-Players rückt immer näher, wenn da nicht noch der neue Fernseher und die passenden neuen Möbel dazu gehören würden 😉 Aber sei’s drum. In den ganzen Stadtbibliotheken werden haufenweise sehr schöne Blue-Ray Filme angeboten, von neu aufgesetzten Filmen in HD bis hin zu tollen Dokumentarfilmen. Da brauche ich nicht unbedingt die Videothek für.

    Und herunterladen der Aktualität wegen?

    Obwohl ich seit geraumer Zeit meine Filme über Videoload herunterladen könnte und mir so ganz bequem jeden Film ohne Aufwand anschauen könnte, habe ich dies noch nie getan. Warum? Ich brauche zwingend zu jedem Film die ganzen Extras, sei es Making-Ofs, Interviews, Zusatzszenen etc.. Diese Beigaben sind für mich der eigentliche Mehrwert.

    Kurz gesagt, der eigentliche Film ist für mich meistens nur ein Teil des ganzen. Wer die Herr der Ringe Kollektion hat, weiß wovon ich rede.

  • Also ich hab nicht einmal eine 2000er Dsl-Leitung und hatte trotzdem noch nie den Bedarf mir eine Blue-Ray zu leihen oder zu kaufen. Das wenige was ich mir an Filmen oder Sendungen ansehe schaue ich mir auf einem ganz normalen TV ohne HD oder sonstigen Schnickschnack an. Von mir aus kann man die Blue-Ray-Produktion einstampfen, wobei die Teile kostenmäßig glaube ich auch nicht gerade billig sind oder?

  • Digitaler Vertrieb ist praktisch, keine Frage.

    Aber sobald er mit DRM gekoppelt ist, kommt für mich ein Kauf nicht in Frage!
    Gerade bei Spielen muss ich in den letzten Jahren immer öfter auf den Kauf des Originals verzichten, da eine Installation ohne Onlineverbindung nicht mehr möglich ist.

    Und ich möchte nicht, dass meine teuer bezahlte Software jederzeit vom Hersteller verändert/gesperrt werden kann. Hinzu kommt, dass man eventuelle Fehlkäufe nicht oder nur mit Einschränkungen weiterverkaufen kann.

    So nicht, werte Herren der Industrie! Dann bleibt mein Geld bei mir.

  • „Von mir aus kann man die Blue-Ray-Produktion einstampfen“.

    Blue-Ray ist in erster Linie ein neues verbessertes Optisches Speichermedium , wenn es auch größtenteils nur in Verbindung mit Kino HDTV Filmen beworben wird.
    Es lassen sich also durchaus auch andere Daten darauf Speichern wie auf einer gewöhnlichen DVD oder CD , also ebenso Musik oder normale vom Fernsehen mitgeschnittene SD Filme. und es gibt auch wiederbeschreibbare Formate.
    Jeder Hobby Filmer ist eher Dankbar das es diese Blue-Ray Disk mit bis 30Gb (demnächst 100Gb ) Speicherkapazität gibt um seine Filme zu Archivieren.
    Denn andere Speichernedien können dafür im Preis/Leistung noch lange nicht Mithalten.
    Also „Einstampfen“ besser nicht gleich 😉

  • ich denke auch nicht, dass sich datenträger jemals wirklich aus diesem marktsegment verabschieden werden. bald gibts irgendwelche künstlich hergestellten datenkristalle, in form eines kandiszuckerstücks. speichervolumen 15 tb. da werden dann musikinterpreten nicht einfach ihre songs drauf speichern, sondern gleich das musikvideo als holodatei mitliefern. als bonus gibts dann noch ein paar making-offs zu den musikvideos und 3D-fotos vom videodreh als holotapete für die wand – zum wechsen, versteht sich. zum abspielen den kristall einfach auf den couchtisch legen (sofern es in 150 jahren noch so was wie möbel gibt) und abspielen bestätigen. so, genug science fiction.

    streamen ist toll. ich habe bei meinem youtube-kanal eine extra rubrik, wo ich mir songs speicher, die ich dann bei freunden aufrufen und einfach abspielen kann. da brauch ich nicht mal einen datenträger. aber um fotos zu tauschen hab ich nach wie vor oft einen 8gb usbstick in der tasche.

    illegales herunterladen ist für mich nur dann eine alternative, wenn ich einen bestimmten remix nirgends legal finden kann. abgesehen davon ziehe ich auch einige songs über ein tool von youtube. das erfordert zwar, dass man sich den song vorher mal anhören sollte, um später nicht von der qualität enttäuscht zu sein, aber es erfüllt (siehe remix) den zweck, dass ich den song zumindest endlich habe. filme illegal herunterladen oder von zwielichtigen plattformen streamen kommt für mich nicht infrage. zum einen gebe ich für gute filme auch mal das geld für einen 3d-film aus (bei uns macht das nur einen preisunterschied von max. 1 € zum normalen film) und die brille stört mich im kino auch nicht. zum anderen muss ich filme nicht sofort nach kinostart zu hause gesehen haben. dazu lege ich zu viel wert auf gute bildqualität. und die befriedige ich sowohl mit dvds als auch mit blu-rays.

    und so nebenbei: ich hab das entertainpacket von t-home hier zu hause. die kombi aus datenträgern und iptv finde ich optimal.

  • „Breitband“ wird schon mit 2Mbits definiert. Also nix mit „Noch immer haben nicht alle Haushalte in Deutschland einen Breitband-Internetzugang, auch wenn sich die letzten Lücken langsam schließen.“

    Solange ein Großteil dieses Landes mit max. 2Mbit abgedeckt ist, wird das nix mit HD-Streamen. Und da werden noch einige Jahre ins Land gehen bis das wirklich besser wird. Solange hat und wird BD seine Daseinsberechtigung haben.

  • Breitbandkabelfernsehen mit Rückkanal für das Laden von Filmen und Serienfolgen nach Wunsch wäre für mich die bessere Wahl, als Kabelfernsehen brach liegen zu lassen und den IP-Traffic in astronomische Höhen zu schießen.

    Für Filme auf DVD/Blueray oder was auch immer, wird es sicher noch einige Zeit eine Berchtigung geben. Man möchte ja nicht alles nur temporär und digital auf einem Laufwerk haben, sondern auch richtig „besitzen“ und anfassen…

    Der größte Umbruch ist für mich aber nicht letztlich die technische Frage der Übertragung sondern des Konzepts: Statt senderdiktiere Sendepläne können die Menschen sich das Fernsehen selber zusammenstellen und das gucken, was sie gerade wollen. Das Fernsehen soll sich nach meinem Rhythmus und meinen Interessen richten, nicht umgekehrt.

  • Es werden in Zukunft sicherlich viele Menschen auf optische Medien verzichten können, meine Mutter aber nicht.