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'Street View'-Posse: Immerhin 2,89 Prozent ließen ihren Worten auch Taten folgen

Die meisten von euch dürften es schon gelesen haben – immerhin hatten es selbst Spiegel-Online heute Morgen als Aufmacher: Google hat hierzulande im Rahmen seines Street View-Programms 244.237 Lösch-Anträge von besorgten Immobilienbewohnern und -besitzern erhalten. Wie auf dem Blog des Suchgiganten zu lesen ist, gibt es in den 20 Städten, in denen Street View bald verfügbar sein soll, 8.458.084 Haushalte. Somit entfallen auf die Gegner des Services in Relation gesetzt 2,89 Prozent. Geht man davon aus, dass Google für die Protestler faktisch auf jedem möglichen Kontaktweg erreichbar war, sollte man meinen, dass ein jeder von ihnen einen entsprechenden Antrag eingereicht hat. So. Und nun lässt sich vortrefflich streiten.

Nämlich darüber, ob die Zahl nun hoch oder gering ausgefallen ist, die Gegner oder die Befürworter des Projekts „Recht“ hatten und als Sieger vom Platz gehen. Und zwar, weil die einen behauptet haben, dass sich ganz doll viele gegen Street View aussprechen werden. Oder eben die anderen, weil sie meinten, dass die meisten nur von den Medien aufgescheuchte, von der Panik erfasste, im Zweifel ahnungs- oder meinungslose Mitbürger, Mitläufer oder gar Trittbrettfahrer sind, die in typisch deutscher Manier rumstänkern, letztlich aber nichts unternehmen. Und am Ende doch heimlich alle Googles Services nutzen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt unbeliebt mache: Ich gehöre zur letztgenannten Gruppe und sehe mich in dem Ergebnis bestätigt.

Meine Argumente habe ich in den verschiedenen Artikeln zum Thema bereits ausführlich dargelegt und werde sie an dieser Stelle nicht wiederholen. Wer anderer Meinung ist, kann diese gern in den Kommentaren kundtun.


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Wie im oben verlinkten Spiegel-Artikel erwähnt wird, ist die Zahl nicht nur absolut gesehen niedrig, sondern auch niedriger als manche Umfragen erwarten ließen. So sollen laut einer Emnid-Erhebung im Auftrag der „Bild am Sonntag“ über die Hälfte der Deutschen gegen eine Abbildung ihres Zuhauses bei Street View gewesen sein (Frauen waren dabei deutlich besorgter als Männer). Fairerweise muss man an dieser Stelle hinzufügen, dass dabei offenbar Menschen in ganz Deutschland befragt wurde – nicht nur in den „betroffenen“ Gebieten. Die Quote könnte als durchaus noch erreicht werden, wenngleich das momentan etwas illusorisch anmutet. Wie dem auch sei…

Unsere oberster Datenschützer Johannes Casper deutet die knapp drei Prozent jedenfalls als deutliches Zeichen und bemerkenswert hoch. Auf Tagesschau.de wird er mit den Worten zitiert: „Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es doch so viele sind“, so Casper, und fügt hinzu, dass die Zahl von Google kleingeredet werde. Rechnete man nämlich die Einsprüche in den 20 Städten bundesweit hoch, ergäbe das über eine Million Einsprüche. So kann man das natürlich auch sehen.

Apropos auch so sehen: Das Nachrichtenmagazin zitiert auch das Verbraucherschutzministerium, das die Zahl ebenfalls als hoch erachtet. Dort hofft man nun darauf, dass „Google sämtliche Widersprüche zuverlässig umsetzt und die betroffenen Häuser und Grundstücke vor der Freischaltung im Internet unkenntlich macht“. Das zu gewährleisten, ist der Suchriese offenbar bemüht. Auf dem Blog ist zu lesen, dass ein großer Aufwand betrieben wird, um die Anträge umzusetzen. Offenbar wurden hierzu sogar 2oo neue Mitarbeiter eingestellt.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

43 Kommentare

  • Nun wenn man es auf das gesamte Bundesgebiet hochrechnet, ergibt sich ja wieder der selbe Prozentsatz an Einsprüchen und diese drei Prozent sind nun wirklich nicht hoch. Ich bin ebenso der Meinung, dass es ein von den Medien und der Politik gemachtes Thema war. Die Bundesregierung konnte mit diesem Thema andere Dinge in den medialen Hintergrund verdrängen, die für die Bürger eigentlich viel wichtiger gewesen wären und die Medien selbst konnten so ihr Sommerloch füllen.

  • Ein Datenschützer, der die Interessen von weniger als 3% vertreten will, hat der in einer Demokratie etwas verloren?? Datenschutz ist ja kein Minderheitenrecht. Selbst die Schleswig-Holsteinische Minderheiten-Wahlgemeinschaft, wie heißt sie doch?, kommt auf mehr Prozente…

    Peinlich. Ich bin fast dafür, dass Streetview nur registrierte Nutzer nutzen dürfen, und es wird gegengeprüft dass diese NICHT einen Antrag auf Löschung eingereicht haben.

    Peinlich, peinlich. Zumal die vielbeschworenen Einbrecher es doch theoretisch (wenn sie nicht bloß ein Hirngespinst wären) nun viel einfacher haben: Wo ein schwarzes Loch klafft, lohnt es sich. Vielleicht. Aber mehr hätten selbst Bilder einer Villa nicht geholfen.

  • Warum ich DAGEGEN bin, aber KEINEN Einspruch eingelegt habe:

    Ich möchte nicht, dass meine Wohnung bei Streetview auftaucht. Trotzdem habe ich keinen Einspruch eingelegt. Warum?

    1. Ich will nicht, dass mein Name in irgendwelchen Sperr-Datenbanken landet oder mir die Sperrung irgendwie anderweitig negativ ausgelegt wird. Wer weiß: Nachher überlegt sich irgendeine Schufa dieses Landes: Wer nicht in einem Villenvierterl wohnt und seine Wohnung verpixelt, will etwas verbergen.

    2. Das Online-Formular war echt kompliziert. Ich hätte erstmal aus dem Haus gehen müssen um die Stockwerke zu zählen und die Fassadenfarben zu schätzen. Die Dachfarbe sieht man aus keiner Perspektive. (Das ist natürlich keine allzu große Hürde, wenn man WIRKLICH will. Wenn es einem nur so halbwichtig ist, dann macht man es auch nicht.)

    3. Ich hoffe darauf, dass einfach irgendein Nachbar die Pixelung veranlasst.

  • Ich finde diese panische Angst davor, dass man mein Haus im Internet sehen kann auch total hysterisch. Will ich denn mein Haus auch vor allen Leuten die daran vorbeigehen verstecken? Ich glaube nicht, dass diese über das Internet mehr werden.

    Mal ehrlich… wer will sich bitteschön eine Straße bei uns auf dem Dorf ansehen? Doch wohl nur jemand, der dort schonmal war oder hinmöchte. Plätze hingegen, die viel Traffic generieren werden, sind anhand der Google Bildersuche eh schon in nahzu selber Detailtreue online.

    Ich werde Google Street View auf jeden Fall nutzen hoffe wirklich, dass nicht zu viele Löcher zu finden sind. Wir werden sehen….

  • @Karl Was spricht denn aber wirklich dagegen, dass man deine Wohnung sieht? Ich meine, man sieht die Fenster und die Hauswand. Die sieht auch jeder, der an deinem Haus vorbeigeht, sollen die dann gefälligst nicht hinschauen?
    Wenn jemand einbrechen möchte, macht der das auch ohne Google. Der wird sich die Gebäude vor Ort genau anschauen, wird Fotos davon machen und sich über Fluchtwege und alles andere Informieren. Und zwar alles vor Ort, nicht über Google.
    Weiterhin steht an den Häusern ja nicht dein Name und der Name der anderen Mietparteien. Was kann man also sehen? Ach ja genau, Fassaden von Häusern, eventuell noch Menschen, die gerade vor Ort waren, als das Auto vorbeigefahren ist. Menschen ohne Namen, von denen man nicht weiß wo sie herkommen und wo sie hingehen. Und die in den meisten fällen auch verpixelt werden.

  • Nun, der Protest von 250.000 Menschen (ich runde mal der Einfachkeit halber, denn wenn wir uns an Statistiken aufhängen, ist das ohnehin eine Normabweichung ;)) sollte dennoch durchaus ernst genommen werden.
    Bedenkt man nämlich, dass die Deutschen recht bequem sind und generell einen hohen Anreiz brauchen, um ihren Worten Taten folgen zu lassen, ist das eine durchaus hohe Zahl.
    Bedenkt man zudem, dass eine Viertelmillion (!) Menschen eine durchaus beeindruckende Menschenmasse bilden, wenn man ihnen gegenüber steht, ist das auch eine hohe Zahl.

    Ich finde, datenschutzrechtliche Bedenken sollten gerade von Web 2.0-Magazinen sehr ernst genommen werden. Und auch wenn Ilse Aigner stets darum bemüht ist, undiferenziert auf alles einzudreschen, was Daten sammelt (wohl im Wesentlichen, um sich zu profilieren und von den Schnüffelversuchen der Bundesregierung abzulenken): dem sollte man mit Aufklärung statt Häme begegnen.

    Aufklären, was Kundenkarten anrichten.
    Aufklären, was die TKÜV beinhaltet und warum man sein Freemail-Konto schnellstens kündigen sollte.
    Aufklären, was für gigantische Adressbestände beispielsweise die Deutsche Post sammeln.
    Aufklären, was eine Vorratsdatenspeicherung und Beweislastumkehr für eine Demokratie bedeuten.

    Braucht es noch mehr Beispiele? Hab ich, nur geht mir die Zeit aus.
    Betrachtet die Sache mal aus dieser Perspektive und folgt nicht nur Early Adopter-Magazinen 🙂

  • Ich würde nur auf die Reaktion warten wenn eine staatliche Einrichtung so etwas wie Street View veranlassen würde. Wenn das Bauamt anfangen würde durch die Strassen zu fahren und alles zu fotografieren.

    Aber da es ja eine private Firma macht, warum nicht.

  • Zu dem Thema kann ich nur eines sagen: Versicherungsgesellschaften lassen schon seit Jahren Immobilien vor Ort begutachten. Es gibt ganze Verzeichnisse von Wertermittlungen eurer Häuser, und ihr habt Angst vor einem Foto?
    Die einen machen es heimlich, Google macht es öffentlich. Was ist besser?

    VG André

  • @Sven: Mir kam das auch so vor als ob der Regierung dieses Thema gerade Recht kam, um eigene Dinge zu vertuschen bzw. vorest in den Hintergrund zu rücken.

    @André: Das nenne ich mal ein Argument. Die meisten Menschen wissen gar nicht was mit Ihren Daten oder auch Ihren Häusern geschieht. Doch kaum macht es ein Unternehmen öffentlich, wird plötzlich laut aufgeschriehen :-).

  • Also ich finde die Zahl wirklich beeindruckend. Rund 1/4 Mio. Menschen in Deutschland haben wirklich agiert und Löschanträge zu Google Inc. geschickt. Ich meine mal in einem Interview der Google Gründer gelesen zu haben, dass diese Datensätze Ihnen mehr Wert sind als ohne Löschantrag. Sollte eigentlich jedem klar sein wieso das so ist! Bezüglich Datenschutz muss ich sagen wird Google aktuell das Leben wirklich nicht leicht gemacht. Erst Google Analytics und nun Google Streetview…als nächstes Google Android mit Geo Location Sperrung oder Zensur der Suchergebnisse?? Dabei sammelt Google nur sehr anonymisiert die Daten. Bestes Besipiel für bessere Datensammler sind z.B. Deutschlandcard, Payback oder die Kredikartenfirmen. Die Wissen genau wann wer was gekauft hat und zu dem noch wie er heißt, wohnt etc…. Aber hier scheint sich keiner darüber zu beschweren. Fragt sich nur warum?

  • @Sven. Du fragst, warum ich nicht will, dass jemand meine Hausfassade online ansehen kann.

    Nun, angenommen ich bin ein Ein-Mann-Freiberufler trete aber öffentlich auf wie eine große Firma. Du kennst das sicherlich:

    „Zentrale München: xxx Str. xxx xxxx
    Niederlassung Hamburg: xxx Str. xxx
    Niederlassung Köln: xxx Allee xxx“

    Dann kann jeder per Knopfdruck herausfinden, dass die Zentralein München in Wirklichkeit mein WG-Zimmerchen in einem Studentenwohnheim ist – dass meine Niederlassung in München in Wirklichkeit das Einfamilienhäusschen meiner Eltern, und die Niederlassung in Köln (…)

    Natürlich könnte man das auch ohne Google Streetview recherchieren. Das würde aber kaum jemand machen. Mal eben „anklicken“ hingegen schon.

    Zweites Beispiel:

    20 Jahre nach dem Abitur-Treffen. Wenn es bei mir in einigen Jahren so weit ist, werde ich mir bestimmt die Wohnungen und Häuser meiner damaligen Klassenkameraden vorher ansehen. Umgekehrt würde ich das nicht wollen, unabhängig davon ob ich in einer Bruchbude oder Edelvilla wohne. Es gibt Situationen, da will man das einfach für sich behalten. Um Gespött oder Neid zu verhindern – ganz egal.
    Auch in diesem Fall würden nicht alle meine Klassenkameraden vorher bei mir vorbeifahren – sehr wohl würden viele, so wie ich auch, aber klicken.

    Es gibt hunderte weiterer Beispiele. Es macht eben einen Unterschied, ob Informationen zwei Klicks weit weg sind, oder ob man dafür ins Auto steigen muss.

  • […] Google-Streetview hatte doch aber nur ein Ziel, von anderen Problemen abzulenken. Probleme, welche die Regierung nicht in den Griff bekommt, die man aber aus den Medien heraus haben wollte. Und für die Medien selbst war das Thema auch nur so interessant, weil man damit das Sommerloch füllen konnte. VN:F [1.9.6_1107]Bitte warte kurz…Rating: 0.0/5 (0 votes cast) Wikio Wikio No Comments 1865 […]

  • @Sven:

    Abgesehen davon, dass ein Freiberufler eben ein Freiberufler ist und also auch keine Niederlassungen angeben muss – das wäre dann ja echt eine, womöglich gar im Schadensfalls rechtlich relevante, Täuschung! Und abgesehen davon, dass man das auch schon heute per Klick bei Google Maps recherchieren kann – zwingend erforderlich auch für Streetview, dafür muss man dann nämlich nur noch einen Klick ZUSÄTZLICH machen.

    WAS SOLL DAS DENN?? Ich gucke „mir bestimmt“ die Wohnungen anderer an, aber die sollen meine nicht sehen? Was für eine Art Privatsphäre, Datenschutz, Menschenrecht, Gleichheitsrecht, Demokratieverständnis ist das???

    Genau darum geht es mir wenn ich mir (leider nicht umsetzbar) wünsche, dass nur Personen, die KEINEN Widerspruch eingelegt haben Streetview nutzen dürfen. So wie bitte bei StudiVZ nur Leute die erlauben, dass man ihre Profilbesuche sieht, Profilbesuche anderer sehen können sollten.

    Beim Widerspruch stört mich zudem noch mehr: Löschung kann jeder beantragen, zurückgeändert werden kann das aber nicht da die Bilder gelöscht werden. Ein Mietnomade, der dagegen ist und nach einem Monat wieder über alle Berge ist, und der Vermieter hat Streetview nicht mehr als potentielle Werbeplattform. Das geht mE zu weit. Man hätte Google zumindest erlauben müssen, die Bilder zu behalten. Es ist nicht verboten, öffentliche Aufnahmen zu machen und zu publizieren. Also warum bitte, sie unter Verschluss zu behalten?

    Antwort: Weil wir überaltete, panische, „Daten“schützer haben, die „keine Ahnung von gar nichts“ haben.

  • wer seinen Firmensitz in ner WG und bei Mutti im Eigenheim hat kann ja nix gutes vorhaben…
    Als
    Firma finde ich es gerade Gut das mein Standord gefunden und gesehen wird – wozu hat man denn für ein tolles Haus investiert… und Werbung ist es für mich ja auch weil ganz groß der Firmenname am Haus prankt 🙂

  • wer seinen Firmensitz in ner WG und bei Mutti im Eigenheim hat kann ja nix gutes vorhaben…
    Als
    Firma finde ich es gerade Gut das mein Standort gefunden und gesehen wird – wozu hat man denn für ein tolles Haus investiert… und Werbung ist es für mich ja auch weil ganz groß der Firmenname am Haus prankt 🙂

  • @JSG Das war der Karl der solche Behauptungen aufgestellt hat, ich für meinen Teil kann nicht erkennen, warum ich ein Unternehmen unnötig größer machen sollte, als es in Wirklichkeit ist.

  • @JSG

    Vollste Zustimmung. Wir werden leider immer noch von Internet-Ausdruckern regiert (oder wie bezeichnet man das, wenn jemand vor lauter Mücken den Elefanten übersieht?).

  • Reines Medien-Thema.. damals als Google Maps mit Satelitenbildern eingeführt wurde hat sich niemand dagegen gewehrt.

    Pools in den Gärten suchen funktioniert mit Maps eh besser als mit StreetView.

  • @Karl: das Erste Argument kann ich gut verstehen.
    Wo hier ein Nachteil entsteht, entsteht für andere jedoch ein Vorteil und vielleicht wird das zu unserer gesellschaftlichen Wahrnehmung beitragen, dass Menschen weniger anhand vom Aussehen urteilen (zumindest wünsche ich mir das).
    Dein zweites Argument setzt voraus, dass menschen, die deine Adresse kennen, nicht dein Haus sehen sollten. Da stellt sich mir die Frage, wie solche Menschen an deine Adresse rankommen!?
    Klingt für mich irgendwie nach falschem Umgang mit persönlichen Daten.

    Weiterhin finde ich: die Vorteile überwiegen.

  • Ich halte das jetzt für eine Phantomdiskussion. Ich werde mein Haus unkenntlich machen lassen wenn die jemals in die Provinz kommen sollten.
    Ich finde Google Streetview nachwievor -bis auf einzelne Ausnahme- nachwievor überflüssig und es wird m.E. nach schnell veralten.
    Und ich finde Googles Sammelwut „Stichwort WLAN Netze“ nachwievor ziemlich daneben.

    Und nu? Diskussion am Ende. Was hat das mit „Ich hatte recht“ zu tun?

  • @Malte: Stimmt, mit Google Earth wurde sogar ein Militärgeheimnis der USA gelüftet: Eine geheime, besondere Schiffsschraube eines U-Boots. Das war in einem abgegrenzten militärischen Bereich nämlich offenbar gerade aus dem Wasser gehoben und noch nicht abgedeckt worden. 😉 Earth und Maps sind zum Ausspionieren von Umgebung viel besser geeignet, auch z.B. für Fluchtwege. Und: AKTUELLER!

    @Oliver: Stimmt, Phantomdiskussion. Und den Grund lieferst du auch selbst gleich: Die Bilder werden schnell veralten. Warum also Angst haben?

    @André: Stichwort „Internet-Ausdrucker“: Ein Richter am Oberlandesgericht in Köln, meine ich, hat für sich erstritten, dass er Schriftsätze ausgedruckt vorgelegt bekommen müsse. Wohlgemerkt: ausgeDRUCKT. Man könne ihm nicht abverlangen, selbst auf drucken zu drücken. Hunderte, tausende Seiten… Und so jemand entscheidet eines Tages vielleicht wieder gegen Google, Microsoft oder gleich die Telekom als ISP, weil: Den Herrn Internet kenn ich nicht, der ist aber bestimmt böse.

  • Ich find das noch immer lächerlich. Die knapp 3% gehen wohl auch zum lachen in den Keller. Für wie wichtig die sich halten, für mich unverständlich.

    Hier kommt gar kein Google-Auto vorbei obwohl ich es toll fänden würde.
    Die Gegend ist doch toll -> http://www.kalliey.de/google-streetview-in-unserer-strasse/10/2010/ Das wäre mir doch völlig egal ob man unser Haus sieht oder nicht, soll ich jeden verkloppen und per Gerichtsverfügung von der Strasse vor unserem Haus entfernen, weil die sich das Haus ansehen?

  • Der Titel ist irreführend, da er suggeriert, dass alle erfassten Haushalte vorab Bedenken geäußert hätten.

    SCHÄTZE mal von den 8.5m Haushalten haben 70% die Debatte aktiv wahrgenommen und 30% davon haben sich „aufgeregt“. Demnach ließen ca. 14% Ihren Worten auch Taten folgen.

    Absolut gesehen (250k) hat mich die Zahl überrascht, wenn man bedenkt wie träge der Mensch doch eigentlich ist.

  • Hamburger Datenschützer Casper hätte nicht mit so einer hohen Zahl gerechnet? Das hätte ich jetzt auch gesagt 🙂 Klinkt so wie Frau von der Leyen, wenn sie sagt, dass man sich mit HatzIV nicht beliebt macht. Solche Interpretationen kann man doch nicht ernst nehmen. Wer soll dass jetzt nachprüfen, mit wieviel Casper tatsächlich gerechnet hat.

    Die Hamburger Datenschützer sind doch die, welche die Firma Easycash voreilig reingewaschen haben:

    http://www.focus.de/finanzen/finanz-news/easycash-datenschuetzer-geben-entwarnung-_aid_562327.html

    Da kann man schön sehen, wie die mit zweierlei Maß messen. Wenn es um die eigene Wirtschaft geht oder um die Datensammelwut des Staates, werden die auf einmal auf beiden Augen blind.

    Der Casper sollte zurücktreten. Der ist kein richtiger Datenschützer. Wie wird man eigentlich Datenschützer? Wird man da gewählt oder von der regierenden Partei eingesetzt? Ich finde, darüber sollt man reden und nicht über Street View.

  • Die Stadtverwaltungen fotografieren sowieso seit Jahren alle Häuser und Wohnungen und verlinken diese dann mit den Profilen der Einwohner. Und wer jemals mit Gescom etc arbeiten durfte weiß welche Informationen da gespeichert werden.

    Also regt euch nicht so künstlich über Streetview auf 😉

  • Ja die Zahlen beweisen wirklich, dass es ein von der Politik und den Datenschützern aufgepeitschtes Thema ist. Ich kann die Aufregung nicht verstehen.

    Natürlich sollten private Peinlichkeiten nicht unbedingt verewigt werden, aber ich denke mal beim Ottonormal-Bürger ist die Gefahr doch sehr gering vom Google Auto erwischt zu werden.

    Grundsätzlich finde ich die Entwicklung im Web für die Informationsgesellschaft einfach nur grandios und bombastisch.
    Wir leben in einem geilen Zeitalter. Diese Entwicklung sollte nicht ausgebremst werden.

    Ich finde es gut, wenn man virtuell durch die Straßen scrollen kann. Sorry!

  • Ich halte eine Viertelmillion Bürger, die sich tatsächlich die Mühe gemacht haben für eine extrem hohe Zahl. Ich hatte mit weit weniger gerechnet – eben WEIL die technischen Hürden und die hohe Motivationsschwelle dagegen sprechen, dass überhaupt jemand sich die Mühe macht. (Wir sprechen hier vom durchschnittlichen Hausbesitzer Ü50, nicht von zwangsläufig Internetaffinen Nerds U30).

    Was ich aber leider nicht mehr nachvollziehen kann:

    „Wir leben in einem geilen Zeitalter“

    Darüber sprechen wir mal in 10-20 Jahren… 1984 ist wohl schon zu lange her… Alle Anderen Vergleiche wären wohl recht schnell gelöscht, daher spar ich mir die.

    Ein Großteil der Gesellschaft rennt in eine imho sehr bedenkliche Richtung – und freut sich auch noch darauf.

  • Mann sollte bedenken, dass die Zahl der nun verpixlten Haushalte auch deutlich höher liegt als die Zahl der Antragssteller. Schliesslich werden hier vor allen Großstädte und Metropolen abgebildet wo die Zahl der Mehrfamilienhäuser beträchtlich sein dürfte.

  • … also auch auf die Gefahr hin auch als Kaspar dazustehen, aber ich hatte mit unter 100.000 Anfragen gerechnet. Wobei ich glaube, dass der Prozentsatz in kleineren Städten größer sein dürfte, da auf Basis der Häuseranzahl in den Großstädten das Verhältnis von Einfamilienhäusern zu größeren Wohnkomplexen eher geringer ist. Und wenn jemand Interesse daran hat, nicht gezeigt zu werden, dann sicher eher diejenigen, die in Einfamilienhäusern wohnen. Zumindest meine Interpretation

  • Wenn ich Widerspruch einlegen wollte, dann sowieso erst nachdem die Fanatiker, die in Eigenregie die verpixelten Häuser online stellen wollen, feierlich die Vollendung ihres „Projekts“ feiern…

  • > ich finde es nicht schlimm

    … und auch hier muss ich mir einen Vergleich zu einer anderen Begebenheit der Geschichte verkneifen, der die Diskussion nur ins unsachliche führen würde. Aber leider sind diese Vergleiche naheliegend und zutreffend – und in einigen Jahren, wenn eine einzelne Privatperson einen Großteil des Internets und seines Geldverkehrs kontrolliert, also die großte je gesehene Macht auf Erden sein wird, wird man sich wundern, wie man das zulassen konnte. Streetview ist nur einer von vielen kleinen Meilensteinen einer Entwicklung, die unsere Gesellschaft komplett verändern wird. Leider glaube ich nicht mehr daran, dass es eine positive Richtung ist.

  • Ach kommt
    die hälfte der Leute hat doch sein Haus in Buxtehude (also wo’s gar keine Bilder gibt) gemeldet
    Eben diese hat gsv ja gar nicht verstanden und will deswegen gelöscht werden.
    Mich würde eher interessieren wieviel die Löschung später wieder löschen
    wollen

  • Wie furchtbar… dir ist schon klar dass deine Nachbarn das auch können bzw dein WLAN nicht an der Hauswand aufhört?

  • @Oliver

    Google Street View hat offene W-LAN Netze gescannt. Sollte man nicht machen, das ist Fakt. Prinzipiell bist aber du für die Sicherheit deines Netzwerkes verantwortlich! Das Google an E-Mail-Adressen und Passwört gelangte, liegt einzig und allein an den W-LAN Anbietern. Du bist Auch verantwortlich, wenn jemand etwas illegales über dein offenes Netzwerk macht.

    VG André

  • Genau Andre!
    Aber nicht nur offene, auch unverschlüsselte wlans sind etwas
    auf was jeder selbst achten muss ( ich weiß dass dudas meintest, wollte es nur wiederholen)

    kurz: nicht nur Fenster zu machen sondern auch Rollo runter sonst darf man sich nicht becherten wenn einer einsteigt oder nachts reinguckt

  • Hallo zusammen,

    ich persönlich habe generell nichts gegen Google Street View. Ich finde es nur nicht so toll, das Google ganz nebenbei Passwörter, etc. mit aufgezeichnet hat.

    Aber ich denke, alles läuft sein Gang und die Probleme wird Google auch noch beheben. Das sind halt die Medien und dann auch noch die kritischen Deutschen, die alles schlecht reden.

    Ich bin zwar auch Deutscher, aber nicht so kritisch veranlagt.

  • „Passwörter etc.“ Pustekuchen!

    DatenFRAGMENTE. Und zwar nur solche, die von ihren Besitzern ohne jede Verschlüsselung in 100m Umkreis verteilt werden.

    Wer sowas tut, nichtmal simpelst sein WLAN verschlüsselt (zwei, drei Klicks…), hat es nicht anders verdient. Ganz einfach. Die Daten wurden nicht nur von Google-Fahrzeugen aufgezeichnet (denen es gar nicht darauf ankam, die nichtmal realisierten was sie da sammelten), sondern auch vom raubkopierenden Nachbarn, dem phishenden Kriminellen im Auto vor dem Haus und so weiter.

  • Ich wohne in der Weltkulturerbestadt Quedlinburg. In der Altstadt sind alle Fassaden mindestens 100 Jahre und ein wahrer Touristenmagnet. Ich glaube nicht, dass es für irgendjemanden von Vorteil wäre, wenn man zwischen den alten Fachwerkhäusern Pixelflächen hätte. nur weil sich irgendjemand in seiner Privatspähre verletzt fühlt. Ich finde, dass Fasssaden generell zum Allgemeingut gehören.

    Auch mein Bruder hat „sein“ Haus pixeln lassen. Ich kann das überhauptnicht nachvollziehen, da er in einem Mehrfamilienhaus wohnt, und die anderen Parteien nicht gefragt oder informiert hat.
    Er wohnt dort nur zur Miete.
    Ich finde das nicht in Ordnung.