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Facebook pimpt 'Places': Rabatt-Aktionen sollen Foursquare und Co. das Fürchten lehren

Wer gestern Abend auf Twitter unterwegs war, dürfte es kaum verpasst haben. Gefühlte 100 Prozent der IT-Branche berichtete über die Neuerungen, die Mark Zuckerberg auf dem Facebook Mobile Event vorstellte. Eines nehme ich aber direkt vorweg: Das durch die Gerüchteküche wandernde, eigene Smartphone des Social Network wurde nicht präsentiert. Aber dafür gab es einen anderen Kracher: Eine aufgebohrte Version des hauseigenen Geolocation-Dienstes „Places„, die Anbieter wie Foursquare und Gowalla, aber auch Groupon das Fürchten lehren wird.

„Places“ gestattet es Business-Treibenden nämlich künftig, User gezielt mit Angeboten zu ködern. Wird die Applikation gestartet und die Orte in der Umgebung angezeigt, weisen spezielle Icon auf teilnehmende Partner und deren Sonderaktionen hin. Findet der User eine davon interessant, kann er sie sich mit zwei Mausklicks „sichern“, zum Laden rennen und dort einfordern, indem er den Deal auf seiner App vorzeigt. Nachfolgend ein Video das demonstriert, wie das im Real-Life funktioniert:

Bislang konnte Facebook eigenen Angaben zufolge 20 Partner für das Projekt gewinnen, darunter auch GAP. Das Bekleidungsunternehmen, das zuletzt durch ein zunächst geändertes – und nach einem Twitter-Sturm der Entrüstung -postwendend wieder reinstalliertes altes Logo auf sich aufmerksam machte, bietet den ersten 10.000 eincheckenden Kunden ein Paar Bluejeans für umme an.


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Es muss aber nicht immer etwas für den Kunden geschenkt geben. North Face, ein weiterer Bekleidungshersteller, spendet beispielsweise einen US-Dollar für jeden eincheckenden Kunden. Der große Unterschied vor allem zu Groupon und ein Grund, warum Facebook zur zentralen Anlaufstelle für (ge)werbetreibende Unternehmen avancieren könnte, ist nun der: das Social Network leiert den Anbietern für diese Nutzung des Places-Angebots kein Geld aus den Rippen. Zumindest vorerst. Wenn es im Interesse des Users sei, so Zuckerberg sinngemäß, würde man über eine Gebühr nachdenken – was auch immer das heißen mag.  

Zum Schluss noch eine Sache, die die anwesenden Reporter am gestrigen Mittwoch schier aus dem Häuschen hat geraten lassen: Auf die Frage, wann Facebook denn eine Mobile-App fürs iPad launchen würde, antwortete Zuckerberg: „The iPad’s not mobile“. Wir dürfen also gespannt sein, wie das die Gespräche zwischen Apple und Facebook vorantreibt oder wann die nächsten Übernahmegerüchte die Runde machen.

Wer sich übrigens die Live-Mitschrift vom Event durchlesen möchte, kann diese bei den Kollegen von Engadget finden.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

11 Kommentare

  • Places auf diese Weise noch einen Tick interessanter zu machen, ist damit für mich gelungen. Endlich ein „echter“ Mehrwert.

    In den letzten Jahren hat sich die Akzeptanz von Coupons & Gutscheinen auch hierzulande wesentlich verbessert, Angebote zu kennen und mit dem iPhone zum Händler gehen hat schon einen gewissen Schick. Den Trend hat Facebook absolut richtig erkannt!

    Starbucks ist wetten von Anfang an mit dabei, oder? 😉

  • Toll, jetzt wird man sogar belohnt wenn man seinen Aufenthaltsort verrät 🙂

    Zuckerberg’s Aussage über das Ipad kann ich eigentlich zustimmen. Immerhin wurden Facebook Apps etc entwickelt um auch auf kleinen Bildschirmen die komplette Seite zu verfügung zu stellen.

    Und das Ipad ist nicht klein, also braucht es auch keine App für Facebook, sondern mann kann gemütlich den Browser benutzen.

  • Definitiv ein sehr wichtiger und vermutlich sehr schnall wachsender Markt…

    Es gibt in Deutschland einen weiteren Anbieter, der sich gegen die „gepimpten Places“ durchsetzen bzw. daneben bestehen will: Gutscheinbuch (http://www.gutscheinbuch.de).

    Gutscheinbuch war/ ist bisher ja eher als Print-Propdukt bekannt gewesen, seit August jedoch auch im mobile location based couponing Markt aktiv und hat dort aktuell nach eigenen Angaben die mit Abstand meisten Coupons, wie bspw. auf Förderland zu lesen ist: http://www.foerderland.de/419+M52d36b273ac.0.html

  • Das ist wieder typisch: bei Streetview machen sich alle wegenmangelndem Datenschutz in die Hose und beschwören den Untergang des Abendlandes, aber wenn es gilt die privatsphäre per telephon aufzugeben, kann es gar nicht schnell genug gehen.

  • Ich verstehe es auch nicht richtig: Ich kenne einige Leute, die bei Facebook Places regelmäßig ihren Standort posten – obwohl sie sonst aufpassen, wenig über sich preiszugeben. Dabei denke ich immer an den »Dienst« Please Rob Me (darüber hatte ich vor einem Jahr mal in den Nachrichten gelesen), der ganz witzig demonstriert, wohin es führen kann, seinen Standort öffentlich bekannt zu machen …

  • Hmm… ob sich das wohl für Gap gerechnet hat, mal eben 10.000 Jeans kostenlos herauszuhauen? Naja, den Kunden kann es recht sein…

  • jeder muss halt selbst entscheiden wieviel datenschutz man möchte. Auf der anderen Seite ist klar die firmen wollen die daten nur aus einem Grund… Kohle verdienen. Man sollte also in die Überlegungen auch die Auswirkungen einer Verweigerung der Masse einkalkulieren.