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Apple öffnet Ping ein wenig: Wir wollten Facebook, aber bekamen nur Twitter


Apple hat seine abgeschottete Social Community Ping ein klein wenig geöffnet und mit Twitter verzahnt. Ab sofort ist es Ping-Nutzern möglich, ihren Account mit Twitter zu verknüpfen und ihre Musikempfehlungen in dem Kurznachrichtendienst zu posten. Der tatsächlich nette Nebeneffekt: Die Empfehlungen erscheinen in der Timeline im neuen Twitter-Client auf Twitter.com und lassen sich dort direkt vorhören und kaufen. Die Verknüpfung geschieht in der Tat recht einfach über ein paar Klicks in Ping auf iTunes.

Es ist ein Schritt in die richtige Richtung für Apple. Apple sprach bei der Vorstellung von Ping zwar stolz davon, über Nacht 160 Millionen iTunes-Nutzer zu einem Social Network zu vereinen und sich damit von den Nutzerzahlen her auf Augenhöhe mit Twitter zu platzieren. Tatsächlich dürften aber bislang nur wenige Menschen Ping aktiv nutzen. Man kann hin und wieder mal ein ehrlich erworbenes Stück „liken“ oder kommentieren und einigen seiner Lieblingsbands folgen. Das alles zu lesen ist für andere aber langweilig. Es fehlte die Interaktion mit den wirklich spannenden Nachrichten der Freunde.

Apple-Boss Steve Jobs soll kürzlich Facebook-Chef Mark Zuckerberg zu einem Abendessen getroffen haben, wo man über Ping gesprochen haben soll. Das Ergebnis des Gesprächs ist nicht bekannt. Nun wird jedenfalls erst einmal Twitter zum Partner von Ping. Und es wirkt in der Tat ein bisschen wie die zweitbeste Lösung. Längst nicht jeder Twitterer ist von der neuen Oberfläche auf Twitter.com oder überhaupt von der Idee überzeugt, Twitter über die offizielle Website zu nutzen. In den zahlreichen Twitter-Clients erscheinen Verweise von Ping derzeit nur als ellenlanger Link, der erst in einem externen Fenster geöffnet wird, welches dann die iTunes-Software starten will. Nativ ist etwas anderes.


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Ping-Spam in der Twitter-Timeline

Zwar brodelt die Apfel-Gerüchteküche gerade wieder über, dass Apple für die Integration auf Twitter die bereits 2006 erworbene Domain iTun.es als Link-Verkürzer einsetzen könnte, die derzeit auf Apple.com verweist. Das aber ändert nicht mehr viel an der Benutzerunfreundlichkeit. Martin Weigert von Netzwertig sieht Ping-Tweets auf Twitter gar als Spam an, der die Timeline verstopft. Ich glaube eher, so so schlimm wird es gar nicht kommen, denn einen triftigen Grund, Ping zu nutzen, bietet auch die Kooperation mit Twitter nicht. Es dürften deswegen kaum mehr Tweets abgesetzt werden. Was Twitter dann davon hat? Möglicherweise eine Provision für Musikstücke, die Nutzer auf Twitter gefunden und dann bei iTunes gekauft haben. Ein ganz großer Wurf ist das weiterhin nicht.

Und jetzt stellt euch zum Abschluss einmal vor, wie eine offene Integration von Ping auf Facebook aussehen könnte: Musik direkt in der Timeline zum Vorhören, Kaufen, Kommentieren, Gutfinden. Das wäre um einiges hübscher. Die Zusammenarbeit mit Twitter ist die zweite Wahl.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

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