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CES: Was wurde eigentlich aus Netbooks?


Auf der aktuellen CES in Las Vegas schlägt ein Highlight das nächste: Tablets klein wie groß, 3D-Fernseher mit oder ohne Brille, Gestensteuerungen für Spielekonsolen wie Set-Top-Boxen, Apps auf allen Plattformen. Und irgendwie hat jeder Hersteller in einer Ecke auch noch ein paar neue Netbooks geparkt. Intel etwa führt auf dem eigenen Stand ein Chrome-OS-Netbook vor. Chrome OS. Ich ruf noch einmal in den leeren Saal: Chrome OS, Googles seit langem erwartetes Cloud-Betriebssystem.

Gut, das wurde bereits im Dezember vorgestellt und einige Journalisten haben es anfassen dürfen. Doch zu kaufen, sowohl in Deutschland und in den USA, gibt es das bislang nicht. Heute Vormittag am Intel-Stand konnte ich das Chrome-OS-Netbook direkt ausprobieren und musste nicht wie bei den Tablets lange darauf warten. (Das nebenstehende Jolicloud-Netbook gefiel mir übrigens besser, aber das ist eine andere Geschichte.) Kaum jemand schien sich für neue Netbooks zu interessieren. Die Besucher nicht und wie es eben aussieht, die Hersteller auch nicht. Mit Sony hat der erste größere Anbieter bereits angedeutet, dass er keine weiteren Netbooks mehr herstellen will.

Netbooks für die Arbeit, Tablets für den Spaß an der Sache


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Woher kommt das plötzliche Ende des Netbook-Trends, der noch vor drei Jahren herbeigejubelt wurde? Die darbenden Hersteller freuten sich damals angesichts steil sinkender Margen bei PC- und Laptop-Verkäufen wie die Schneekönige, eine neue Produktkategorie ins Leben rufen zu können. Inzwischen ist der Markt aber längst gesättigt, die Margen bei den eher niedrigpreisigen Mini-Laptops ohnehin nie hoch gewesen. Zeit also für noch eine neue Produktkategorie, Tablets eben. Und nachdem Apple (iPad) und Samsung (Galaxy Tab) damit bereits sehr erfolgreich sind, der Markt aber fast noch unerschlossen ist, heißt es: auf zu neuen Ufern.

Zum Teil ist es aber auch einfach Psychologie. Man schlendert über die CES, durch Gänge voller namenloser Hersteller von Kabeln, HDMI-Verteilern, Haushaltsgeräten, und bleibt doch immer wieder vor bunten Ständen mit Tablets und Menschenmassen davor stehen. Bunte Bildchen, Touchscreens, die auf Knopfdruck reagieren. Das macht einfach mehr Spaß als ein seelenloses Mini-Notebook mit elendigen Tasten. Ich bin maximal ein Laien-Psychologe, aber ich vermute mal, dass Netbooks die Anwender schon aufgrund ihrer äußeren Form an Arbeit erinnern. Und wer macht das schon gerne in seiner Freizeit. Arbeiten kann man mit Tablets zwar irgendwie auch, in erster Linie dienen sie aber der Unterhaltung.

Das wird nicht das Ende der Netbooks sein. Ich gehe stark davon aus, dass die meisten Hersteller zumindest einige Modelle behalten werden. Die Nische wäre ansonsten unbesetzt. Aber wer einfach nur einen Luxusgegenstand sucht, um in der Freizeit zu spielen, Musik zu hören oder einfach nur mit einem Touchscreen zu spielen, der dürfte eher zum Tablet greifen.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

19 Kommentare

  • klar, wer nur ein wenig spass will, der kauft sich ein tablet (wenn ers sich denn leisten kann. ich bin davon auch recht angetan, aber habe mit tablets zwei probleme: ich finde sie zu teuer und ich weiss einfach nicht, was ich damit sinnvolles machen sollte. zu hause habe ich einen desktop falls ich länger vor der kiste sitze (die in angenehmen 45-50 sekunden bootet) und dazu noch ein hp mini netbook mit einem chromium os build drauf, falls ich nur schnell was nachschauen will (nochmal deutlich schnellere bootzeit).
    bei der arbeit würde es mir eh nichts nützen und für die uni taugt so ein tablet auch nichts. während des semesters ist auf meinem netbook debian/ubuntu o.ä. installiert – trotz etwas kleinerer tastatur gut zum schreiben und programmieren geht in kleineren dimensionen auch (und auf tablets garnicht, oder?). und soo viel dicker als ein tablet ists auch nicht.
    bliebe noch unterwegs – aber da lese ich einfach nur. evtl wäre ein kindle was für mich, aber um ehrlich zu sein mag ich papier und volle bücherregale im wohnzimmer.
    so toll die geräte auch sind, ich habe einfach keine verwendung dafür.

    und nun noch zu chrome: wie gesagt läuft auf meinem hp mini chromium os. es ist deffinitiv kein klassisches betriebssystem, aber solange ich nichts programmieren oder arbeiten schreiben muss, beinahe ideal für mich. es bootet schnell, lässt sich einfach konfigurieren (weil fast gar nicht) und bietet ansich alles was man braucht: einen browser. die akkulaufzeit ist grösser als bei win, ubuntu, debian und schlägt sogar fast #!-linux. ist deffinitiv einen blick wert.
    aktuelle builds gibts für interressierte hier: http://chromeos.hexxeh.net/vanilla.php (installationsanleitung hier http://chromeos.hexxeh.net/)
    demnächst soll eine neue version kommen mit erweitertem harwaresupport.
    ich finds klasse, ist aber sicher geschmackssache.

  • Für Multimedia und Unterhaltung würde ich tatsächlich zu einem Tablet greifen.

    „Das macht einfach mehr Spaß als ein seelenloses Mini-Notebook mit elendigen Tasten.“

    Dennoch finde ich analoge Tasten wesentlich vorteilhafter, praktischer und zugleich produktiver.

  • Was soll man auch großartig an neuen Netbooks auf einer Messe zeigen? Seit sie auf den Markt gekommen sind, laufen fast alle Modelle mit 1,6GHz Atom-Prozessoren, bieten 8-12h Akku-Laufzeit und kommen mit 1-2GB RAM und SSD daher. Es gibt in diesem Bereich einfach kaum Neuentwicklungen und entsprechend auch kaum etwas, was man Messe-Besuchern präsentieren könnte. Eine Messe soll ja schliesslich primär dazu dienen Neuheiten vorzustellen. Und wo es keine gibt, kann man auch keine zeigen.

  • Habe selbst ein Archos 70 IT und kann den multimedialen Aspekt nur unterstreichen.

    Verwende das Ding primär als Musik- & Zockgerät in Pausen / Fahrt nach Hause oder zum surfen auffer Couch wenn mal wieder RTL läuft ;D

  • Auf dem Premieren-Flug des Lufthansa FlyNet durfte (genauer gesagt: musste) ich über 90 Minuten mit einem Tablet arbeiten (Samsung Galaxy Tab) und siehe da: für die mobile Tipperei war ich froh, später wieder auf mein aufgeladenes Notebook zugreifen zu können. Insbesondere das Schreiben langer Texte macht auf Note- und Netbooks einfach mehr Sinn. JM2C 🙂

  • Der Hype um die Pads wird sich auch wieder legen. Dann liegen sie auf der CES 2013 unbeachtet Seite an Seite neben Netbooks und der neue Hype wird durchs Dorf getrieben…

  • Lustig,
    hab mich erst gestern noch mit den Kollegen beim Rauchen auf dem Balkon über Netbooks unterhalten. Ergebnis war, das iPad hat die Dinger wohl abgelöst…oder was denkt ihr?

  • Die Leute lassen sich einfach zu leicht Beeinflussen , ein paar schicke Videos und das Versprechen das alles ganz Easy und quasi wie von Selbst Funktioniert reicht meist aus.
    Zudem brauch die Brange alle paar Jahre ein neues Verkaufs Spielzeug für die Massen.

    Der Unterschied ist ganz einfach :
    Netbooks oder Mini-Notebook sind kleine kompakte Arbeitsgeräte .
    Gedacht um Unterwegs mobil Content Erstellen zu können.
    Tablets sind die Spielkonsolen des Internet oder eine neue Form von „Internetfernseher“ eher rein um Content zu Konsumieren.

    Tablets können schöne technische Spielzeuge sein aber leider auch sehr schnell dank der Bezahl App Philosophie statt des offenen Internet zum heimischen Euro Grab werden.
    Zudem sind sie längst nicht überall so „Mobil“ wie in der Werbung dargestellt , die Netzabdeckung und Geschwindigkeit lässt sehr schnell zu Wünschen übrig außerhalb des heimischen W-Lan. Gerade für Online Spiele oder Film – Musikstreaming.
    Dazu kommen teuere Mobilfunk Verträge mit Volumen Drosselung.

  • Vielleicht sind Tablets das, was für die Massen schon immer besser geeignet war, nämlich vorkonfigurierte Umgebungen, die sich nicht anpassen lassen. Leute die sich früher einen Aldi PC gekauft haben und das voinstallierte OS jahrelang benutzten, werden auch zum Tablet greifen. Nutzer die gerne alles unter eigener Kontrolle haben, greifen eher zu einem Netbook.

  • Vergleiche ein Tablet eher mit einer Spielekonsole wie der Xbox oder der PS3 gegen einem Spiele PC.
    Leute die mit einer Konsole Spielen werden auch eher mit dem Tablets klar kommen.

  • 40 Millionen verkaufte Netbooks 2010. Aehnliche Vorhersagen fuer 2011. Ich denke das ist gar nicht so verkehrt und dass sich Sony zu Worte meldet, die auf dem Netbook-Markt ungefaehr gar keine Rolle spielten… nuja, sie werden auch bei den Tablets ein Problem bekommen.

    P.S. Saemtliche neuen Netbooks wurden bereits zum IDF im September vorgestellt. AMD zeigt einen ganzen Schwung Ontario Plattformen und wieviel Saft in dem Markt steckt, zeigt Razer mit dem Gaming Netbook.

  • Ich kann mich da Sascha nur anschließen was die Zahlen und den Markt für Netbooks angeht. Der Markt wird auch weiterhin ein gesundes Wachstum aufweisen können, da die Tablets einfach eine ganz andere Zielgruppe haben. Und mit einem riesigen Laptop möchten immer weniger Leute unterwegs arbeiten – auch wenn deren Akkus stetig besser werden. Das beste Beispiel dafür, wie man diesen Markt durchaus erfolgreich bedienen kann ist zurzeit doch Samsung. Vernünftig durchdachte Netbooks werden sich auch in Zukunft verkaufen lassen.

    Wenn dann noch die Technologie besser wird und der Bereich Gaming wirklich durchdrungen wird, sieht dies sogar noch besser aus. Die bisherigen Modelle sind ja noch lange nicht an der Grenze des Machbaren angekommen.

  • Ein typischer Basicthinking Artikel wieder. Wenn ich schon Sony als größeren Anbieter von Netbooks lese. Und der Artikelschreiber nennt sich also Blogger.

    Danke übrigens an Sascha, der das ganze schnell aufklärt. Um ehrlich zu sein: Ich habe bei dem Satz mit Sony schon angenommen, dass Sascha einen Kommentar schreiben wird.

    Also: Lasst diese Artikel doch am besten bleiben. Leute, die sich über Netbooks informieren wollen, machen das sowieso bei eurer Konkurrenz (netbooknews).

  • also netbooks finde ich zum arbeiten genauso unhandlich und unpraktisch wie die tablets, wenn man mal schnell seine statistiken oder zahlen checken will geht das bestimmt, aber um richtig zu arbeiten muss man wirklich an einem computer mit großem monitor sitzen

  • Ich denke der Hype um die ganzen Tablets wird sich in den nächsten paar Jahren schon ein wenig legen. Gerade für den Businessbereich sind doch Ipad und Co eher spielereien. Die guten alten Laptop werden auf jeden Fall nicht zum Nischprodukt der Hersteller, auch wenn dieser ein wenig an Marktsubstanz verlieren werden, denke ich das die Jahr wieder anders werden.
    Gerade die Medien, Blogs und Co pushen einfach die kleinen flachen Dinger derzeit starkt.

  • Nun, ich denke es wird wohl die nächste Zeit (zumindest für mich) so bleiben:
    Mein großes Notebook zum Arbeiten daheim, das Netbook zum Arbeiten und Surfen unterwegs … und das Tablet zum Spielen und zur Unterhaltung. Sicherlich kann ich auf das Tablet am ehesten verzichten.
    Für mich ist ein Computer (im weitesten Sinne) halt immer noch ein Arbeitstier. Und mal ernsthaft: Wer möchte schon am Tablet programmieren? Eine Webseite entwerfen? Bildbearbeitung betreiben? Eine Diplomarbeit schreiben? Oder gar mit SAP arbeiten? OK, das sind jetzt schon eher die Argumente für ein „richtiges“ Notebook und nicht mehr für’s Netbook.

  • Naja ich hab im moment gerade kein pc/laptop/netbooks/tablet ect….

    aber ich will halt ein Gerät haben mit dem ich in meinen Freistunden(vll. auch später mal in einer uni) irgendwie ins i-net kann.

    Da meine schule lan anschlüsse anbietet die man umsonst nutzen kann,würde ich gerne lan haben wollen.Für Präsentationen wär ein hdmi Anschluß vll. nicht schlecht(da wir beamer in der schule haben die eben diesen anschluß haben),wlan für zuhause da wir dort dieses in zukuft haben werden(haben im moment nur lan wird sich aber ändern).Natürlich hatte ich gerne viel dampf unter der haube und ganz leicht sein….aber ich glaub die eierlegende Wollmichsau gibt es noch netXD

    Ich denke mal ein Netbook könnte vll. meine ansprüche gerecht werden aber irgendwie sprechen die derzeitigen mich nicht an b.z.w. in letzter zeit gab es nicht so extrem viele tolle neuerscheinungen, die ich mir im Moment kaufen könnte,(obwohl die ces ja gerade wahr….)….oder teusch ich mich dar?…..

  • Also persönlich sehe ich kein Ende im Netbook Trend. Es hat eine Käuferschichtenverlagerung stattgefunden. Hibbelige Style Fetischisten, Prolls und Apple Jünger brauchen wahrlich ein Tablet oder besser noch ein Ipad aber jeder der seriös Unterwegs arbeiten möchte kommt aktuell um Netbooks oder Subnotebooks kaum herum.

    Ich selbst nutze mein Netbook gerne um unterwegs E-Mails abzurufen, zu recherchieren und ab und zu auch mal einen Artikel zu schreiben. Auf einem Tablet könnte ich mir das nicht vorstellen. Ich habe sogar schon Videos auf meinem Netbook gerendert wobei ich da große Mehrkerner mit großen Ramriegeln definitiv vorziehe aber ums mal praktisch zu sagen: Ich hab mit meinem Netbook schon alles gemacht was ich auch am PC oder früher am Notebook gemacht habe und im Gegensatz zu meinen alten Notebooks nehme ich das Netbook auch mit da es klein und leicht, also handlich ist und es 8 Stunden langes Tippen ohne Murren mitmacht – Ganz im Gegensatz zu den klobigen Laptops.

    Von daher… bringt mehr Netbooks raus.

    Ich will 12 Stunden Laufzeit bei mittlerer Last mit 2 Ghz Dual Cores und vor allem entspiegelten Displays.

    Ich würde den Produktmanagern bei den Herstellern am liebsten jedes Netbook mit Spiegeldisplay oder <5 Std. Akkulaufzeit ins Gesicht klatschen aber solange doofe Menschen sowas kaufen wirds halt produziert.