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Ein neues Twitter gefällig, mit mehr als 140 Zeichen? UberMedia plant angeblich etwas


Als Hersteller für Twitter-Apps hat man es nicht mehr leicht, seit der Zwitscherdienst die Schotten dicht macht und das Geld für sich alleine will. Deswegen erwägt UberMedia jetzt Plan B: einen Twitter-Konkurrenten ins Leben rufen. Das klingt absurd und ist es teilweise auch. Laut involvierten Personen, die CNN zitiert, will der Anbieter von Twitter-Clients wie UberSocial, Echofon und Twitdroyd damit auf Twitters Nachteile wie dessen zunehmende Verschlossenheit und die Beschränkung auf 140 Zeichen reagieren.

Technisch wäre UberSocial dazu teilweise in der Lage – vorausgesetzt man übernimmt tatsächlich den Twitter-Client TweetDeck und dessen Nachrichtensystem Deck.ly. Letzterer ist eine Art MMS für Twitter: Sind dem Nutzer 140 Zeichen zu wenig, kann er bei TweetDeck Deck.ly aktivieren und eine deutlich längere Nachricht schreiben, die auf einer Seite im Web erscheint, die Twitter.com recht ähnlich sieht. Laut CNN ist aber die Übernahme von TweetDeck durch UberMedia, die bereits als sicher galt, noch keinesfalls in trockenen Tüchern.

Was UberMedia für Twitter #2 fehlt? Fast alles


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UberMedia fehlt für eine Twitter-Alternative bislang also beinahe alles. Nutzer mag man haben, aber man müsste sie erst einmal dazu bringen, sich anzumelden und neu untereinander zu vernetzen. Hier fehlt UberMedia noch ein System nach dem Vorbild von Twitters Follower-Prinzip. Twitter dürfte über die Nachricht eines baldigen Konkurrenten also nur müde lächeln. Und fraglich ist zudem, ob ein Twitter-Konkurrent von UberMedia erstrebenswert wäre. Denn das Unternehmen steht bei vielen Investoren in der Pflicht und hätte ein ebenso aggressives Interesse daran, den Dienst zu Geld zu machen wie zuletzt Twitter.

Bräuchten wir ein neues Twitter? Ich muss sagen, zumindest der Gedanke gefällt mir: ein dritter Weg neben Twitters 140-Zeichen-Enge und Facebooks Datensammelwut. Da wäre durchaus noch Platz, auch wenn Tumblr es sich in der Nische schon bequem gemacht hat. Gerade für längere Nachrichten, die man direkt mit Kommentaren versehen kann, könnte UberMedia noch neue Nutzer ansprechen. Zumal diese mit UberMedias Apps laut den Marktforschern von Sysomos 11,5 Prozent aller Tweets absetzen. Ein weiterer Vorteil: Die weit verbreiteten, eigenen Clients kann man für eine gleichzeitige Nutzung beider Services zur Verfügung stellen. Nur fürchte ich, dass UberMedia an einer offenen Plattform ebenso wenig Interesse hätte wie die Konkurrenz, und damit wären die meisten Vorteile dahin.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

16 Kommentare

  • Ich glaube nicht, dass es möglich ist Dienste wie Twitter zu konkurrieren. Diese Dienste haben einfach schon zu viel Marktanteil. Die Versuche in Konkurrenz zu treten schaden meist nur, so wie es bei den ständigen Revolutionären Suchmaschinen auch der Fall ist. Es konnte noch nie jemand mit der führenden Suchmaschine in Konkurrenz treten.

  • Ich denke die Begrenzung auf 140 Zeichen ist ein wesentlicher Grund für den Erfolg von twitter. Ich möchte beim twittern keine Romane lesen. Ein kurzer Teaser der Interesse an dem Thema macht reicht aus. Wenn ich dann mehr erfahren möchte kann ich ja dem Link folgen. Ich brauche auch keine Smilies oder ähnliches. Nur Text und davon nicht zu viel sind das Prinzip von twitter, wenn ich mehr möchte nutze ich facebook.

  • längere Nachrichten? direkte Kommentare? ggf. Bilder, Newsaggregation, Videos?
    http://friendfeed.com
    Ist meiner Meinung nach ein zu Unrecht völlig vergessener Service, dem im Grunde in erster Linie Nutzer und moderne Oberfläche&Clients (und eben Geld) fehlen. Wenn Ubermedia hier eine Parterschaft schließen würde, ergäben sich meiner Meinung nach einige Möglichkeiten.

  • Letztenendes hat so ein Dienst dasselbe Problem wie Twitter auch: kein vernünfitges Geschäftsmodell mit dem man lange bestehen kann….

  • Ich bin da derselben Meinung wie Tonne bzw meine Vorredner im Allgemeinen. Ich glaube nicht, dass es was bringen wird, denn Twitter läuft auch nicht recht.

  • Hallo!

    Man hört munkeln das 2 Deutsche eben so ein Projekt in diesem Jahr an den Start bringen wollen…Hatte da schon einiges gehört was mich begeistert hat. Lasst uns gespannt sein was da kommt….

    Beste Grüße
    Steffen

  • Ich sehe das so wie Heidi. Die Beschränkung auf 140 Zeichen ist kein Nachteil, sondern ein Segen. Nicht von jedem, von dem ich 140 Zeichen lese, will ich auch mehr haben.

  • Zitat von Nora: „Ich glaube nicht, dass es möglich ist Dienste wie Twitter zu konkurrieren. Diese Dienste haben einfach schon zu viel Marktanteil. Die Versuche in Konkurrenz zu treten schaden meist nur, so wie es bei den ständigen Revolutionären Suchmaschinen auch der Fall ist. Es konnte noch nie jemand mit der führenden Suchmaschine in Konkurrenz treten.“

    Dem ist meiner Meinung nach ganz und gar nicht so. Was ist mit Myspace, Yahoo und vielen anderen ehemaligen Riesen die jetzt vor sich hindümpeln. Das Web ist so schnelllebig – Da wird sich in absehbarer Zeit wieder was ändern.

    Mir persönlich geht Twitter und Facebook nur auf die Nerven und dann die ganzen Opfer dieser Dienste: „Mein Freund hat sich bei FB gelöscht, ich glaube er hat sich umgebracht“

    Ohne Worte!

  • @Steffen: Soso, man munkelt. 😉 Sag mir aber auf jeden Fall Bescheid, wenn du da etwas Genaueres „hörst“! 😉

  • @Jürgen Vielmeier: Ganz sicher …Sobald es was neues gibt werde ich es Melden. Es gibt auch einen Twitter-Account ….www.twitter.com/glecho_com

  • es gab schon twitterklone im hohen zweistelligen bereich, die meisten sind eingegange.
    auch twitter selbst ist nicht die zukunft, die zunehmende verschlossenheit, offiziell beworbener datenverkauf (!) und das ansonsten weiterhin fehlende geschäftsmodell werden es in die richtung der genannten ehemaligen riesen yahoo und myspace bringen.

    was ist also die zukunft? facebook. weiterhin facebook. statusnachrichten erreichen meine freunde (ich habe 5, 6 persönliche bekannte unter meinen 100 twitter-followern, bei facebook hingegen sind unter den hunderten freunden vielleicht 5, 6 unbekannte). und über fan-seiten erreichen die dinger interessierte fremde.

    facebook macht im moment (abgesehen von der datenschutzgeschichte) fast alles richtig, was man richtig machen kann. das wird für die nächsten jahre der einzige ernstzunehmende player im web sein.

    aber das web lebt ja von innovation, google hat man auch mal für unschlagbar gehalten. in den usa hat facebook inzwischen mehr page impressions als google, bing holt dortzulande auf, googles ideen wirken alle irgendwie schlecht durchdacht oder abgekupfert … mit anderen worten: google wird langsam zum microsoft unserer tage: riesig, irgendwie aufgrund gewisser monopole wichtig, aber irgendwo auch völlig bedeutungslos.