Sonstiges

Gigalocal verortet Wünsche auf einer Karte: Deutschland holt auf


Der Onlinemarktplatz Gigalo.de will heute Nachmittag auf der Webkonferenz Re:publica die App Gigalocal vorstellen, die Jobangebote und Wünsche auf einer Karte verortet. Man kann dort etwa Gesuche einstellen wie „Fänd’s klasse, wenn mir jemand ein Eis vorbei bringt. Spendiere 5 Euro dafür“. Wer in der Gegend ist, kann das Angebot auf einer Karte lesen oder sich per Alarm darüber informieren lassen, es annehmen und das Geld dafür kassieren. Nicht minder interessant finde ich, dass mit Hanse Ventures ein deutscher Investor das Projekt fördert. Zwar lässt sich mit dem Marktplatz dahinter Geld verdienen. Aber ansonsten wirkt vieles an Gigalocal wie ein Spaßprojekt – das man eigentlich aus den USA erwartet hätte.

Drehen wir die Uhr ein paar Wochen zurück, als in Austin, Texas, der Kongress SXSW stattfand. Dieser hatte in den Vorjahren Webunternehmen wie Twitter und Foursquare groß raus gebracht. In diesem Jahr hat man pfiffige Ideen dafür eher mit der Lupe gesucht. Gruppenchats auf dem Smartphone waren diesmal der Trend. Sicher nicht überflüssig, aber in ihrer Masse weder revolutionär, noch übermäßig interessant. Kundennutzen und Geschäftsmodelle sind bei der Konferenz traditionell weniger wichtig, aber auch ein Killer-Startup hat diesmal gefehlt. Es war schlicht nichts dabei, woraus man einen Hype hätte erzeugen können.

Nicht minder spannend zumindest das deutsche Pendant: Dailyplaces aus Frankfurt hat eine Mischung aus Group Chat und Checkin geschaffen, Chatten mit Menschen, die gerade in der Nähe sind. Von „Takes Questions“, der neuen Community der Berliner Musikplattform Soundcloud, habe ich bezeichnenderweise zuerst in US-Techblogs gelesen. Und hierzulande hat Gigalo.de mit Gigalocal jetzt also ein Konzept vorgestellt, dem ich zutraue, dass es die ganze Welt interessieren könnte. Während Gigalo zwar nur einer von vielen Klonen des US-Niedriglohn-Marktplatzes Fiverr ist, erweitert Gigalocal die Idee mit einer App, die das Original noch nicht zu bieten hat. Kommt es nur mir so vor, oder habt ihr auch den Eindruck, dass sich in der deutschen Startup-Szene derzeit einiges bewegt?


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(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

14 Kommentare

  • @Franz: Gibt’s da eine App mit Karte für? Dann hast du wohl recht… 🙂 Thx!

    @Lars2: Das kann natürlich passieren. 😉 Wie geschrieben: Teilweise eher ein Spaßprojekt.

  • wie kommt man auf die karte?
    muss ich mich da registrieren um die gigs in meiner nähe zu finden?

  • Ich finde die Idee großartig. Auch wenn das auf dem Land warscheinlich so gut wie nichts bringen wird – Die Idee mir Abends noch ein paar Bier vorbeibringen oder noch besser – mich von der Kneipe nach Hause fahren zu lassen und dafür jemandem einen kleinen Obulus zu entrichten finde ich wirklich klasse.

    Bisher habe ich immer auf Leute im Umfeld zurückgegriffen aber wenn ich das dann vom Handybrowser aus organisieren kann habe ich mehr Zeit um noch mehr zu trinken *g*

  • Klingt wirklich witzig! Zum Thema unlautere Angebote: Ich denke das wird vorher gefiltert werden. Also warum nicht, man wird sicherlich dadurch auch mehr Kontakt bekommen, oder? ;.)

  • Coole Idee und halt wirklich mal was neues mit klarem Nutzen. Bin schon gespannt wie sich das in berlin entwickeln wird – schade, dass es noch so lange dauert bis das bei mir ankommt 🙁

  • Gigalocal möchte dem nicht lukrativen, deutschen Fiverr-Klon-Markt neues Leben einhauchen.

    Dies kann m. E. gelingen, wenn

    1. der Zeitfaktor der Gigs nicht hervorgehoben wird, wie es im Video http://www.gigalocal.de/ leider dargestellt wird. Denn bei Zeitnot schaltet sich beim Suchenden der Spaßfaktor ab.
    Besser: B2C vermittelt Termintreue.

    2. Gigalo sich bewußt ist, daß viele Gig-Nachfragen Vertrauen voraussetzen. Ich gebe keinem „Fremden“ meinen DHL-Schein oder lasse mir von ihm ein Eis bringen (Hygiene).
    Besser: Wieder B2C.

    3. eine In-Facebook-App für die junge C2C-Community basteln und auf Viralität hoffen :-).
    Geld verdient man mit einem erwachsenen“ B2B-Web-Auftritt. Hier müßte man bei den potentiellen Gig-Nachfragern wie Lieferando.de vorgehen und ihnen bequeme Abrechnungsmodelle bieten (Sammelrechnungen).

    Ich habe selbst ein Projekt in der bunten Welt des Micro-Jobbing weshalb ich mich mit Gigalo u. Hanse verbunden fühle und hier reintexten mußte.

    Greetz! J.

  • Ein interessantes Konzept. Sowas könnte wirklich Zukunft haben, da mittlerweile bei Google ca. 30% aller Suchanfragen lokalen Bezug haben. Werde das weiter verfolgen und schauen, was die Jungs draus machen.