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Bunter Ausfall: Was passiert, wenn sich junge Startups auf Amazons Cloud verlassen


Bunter Ausfall: Foursquare-Gründer Dennis Crowley erklärt Robert Scoble derzeit in einem unterhaltsamen Interview die Zukunft seines Eincheckdienstes. Wir geben ihm hier einen Rat: Er sollte sich vielleicht nicht zu sehr auf Amazons Cloud-Speicher EC2 verlassen. Denn der ist heute für mehrere Stunden ausgefallen und hat Startups mit herunter gerissen, die ihre Projekte darauf gehostet haben. Immerhin, und das ist das Schöne für uns: Alle Dienste reagierten mit bunten Ausfallbildchen darauf. Twitters berühmter Failwhale war erst der Anfang. Wir haben hier eine kleine Sammlung der Ausfallbildchen von heute zusammen getragen.

Foursquare (oben) zeigt ein weinendes Mädchen und stellt laufend Updates über die Probleme online. Die Website war eine Zeitlang offline, dann wieder on, dann entschied man sich offenbar, sie noch einmal zu Wartungsarbeiten offline zu nehmen. Inzwischen läuft sie wieder. Mit Humor und einem witzigen Video reagierte das Frage-Antwort-Portal Quora. Hier ließ man die Leser wissen: „Wir könnten ja mit dem Finger auf jemanden zeigen, aber ohne EC2 wären wir jetzt nicht, wo wir heute wären.“


Die Seite hatte am längsten mit Ausfällen zu kämpfen. Zum Schluss war nicht einmal mehr die Ausfallnachricht online. Mobypicture hingegen nutzte den Ausfall, um ein wenig für sich zu werben. Unterhalb eines detaillierten Fehlerberichts schrieben die Designer: „Wartet, geht noch nicht!“ und wiesen auf eine Veranstaltung in Amsterdam hin, auf der man vor Ort sein würde.


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Der Social-Media-Client HootSuite warb derweil mit seinem Masskottchen um Verständnis: „Auch Eulen brauchen manchmal eine Pause“:


Der Social-Bookmarking-Dienst Reddit hingegen hatte derweil keine Probleme damit, alle Schuld auf Amazon zu schieben:


Die Gründe für den Ausfall sind laut Amazon Verbindungsprobleme und Verzögerungszeiten in einem Rechenzentrum in Nord-Virginia. Man arbeite weiterhin an einer Lösung. Während ich diese Zeile schreibe, sind einige der genannten Dienste wieder verfügbar – andere bleiben offline und sind zum Teil gar nicht mehr zu erreichen.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

15 Kommentare

  • Die Fehlermeldung machts zwar technisch nicht besser, aber die Ideen find ich so gut, dass ich als Kunde wahrscheinlich nur halb so sauer wär (genau wie die nicht allzu wichtigen verspäteten Pakete in denen Schokolade drin ist) 🙂

    „Wir geben ihm hier einen Rat: Er sollte sich vielleicht nicht zu sehr auf Amazons Cloud-Speicher EC2 verlassen“
    Ich glaube „nicht zu sehr“ wird da nix, entweder oder. Oder kann man sich dagegen absichern?

    Und man muss bedenken, dass RC2 einem enorme Kosten ersparen kann, die womöglich deutlich über dem Schaden eines solchen Ausfalls liegen.

  • “Wir geben ihm hier einen Rat: Er sollte sich vielleicht nicht zu sehr auf Amazons Cloud-Speicher EC2 verlassen”
    Die wenigsten können sich eigene Datacenter und mehrere redundante Systeme leisten. Im Vergleich zu anderen Systemen ist EC2 ja schon recht ausfallsicher und bietet echt viel für vergleichsweise wenig Geld.
    Vor allem ist das ganze dadurch natürlich sehr skalierbar und wenn ein unerwarteter Traffic-Ansturm durch irgendeine Meldung kommt muss man nicht erst ein paar zusätzliche Server für ein paar Tage mieten/kaufen.

    @1
    Das sind auch alles keine ultraseriösen Firmen/Webseiten, sondern solche, die von den Usern leben. Warum sollte man sich da selbst zu ernst nehmen?
    Ich mag’s!

  • Keine eigenen Server oder Infrastruktur aber auf Millionen Dollar bewertet…. was sind diese Start Up Dienste denn wirklich Wert?
    Heute jedenfalls Nichts.

  • Wusste garnicht das die ganzen Seiten bei Amazon gehostet sind. Dachte das solche Dienste bereits so groß sind, dass die eigene Rechenzentren betreiben, wie Facebook es z.B. macht.

  • Alles leichter gesagt als getan. Die Infrastruktur, die Amazon anbietet ist nun mal äußerst verlockend. Beliebig skalierbar, Abrechnung auf Nutzungsbasis… das ist schon toll. Und gerade junge Startups ohne viel Kapital haben gar keine andere Wahl. „Alte Hasen“ wie Foursquare, etc. hingegen könnten theoretisch, vermute ich mal, freuen sich aber vermutlich auch über die mögliche Kostenersparnis ;-).

  • Interessant wären jetzt vergleichbare Ausfallstatistiken zwischen Start-Ups mit eigenem Hosting oder solchem bei anderen Anbietern und denen bei Amazon. Vermutlich sind die Anbieter mit Amazons Service immer noch stabiler als ohne. Was ist denn eigentlich mit der Wolke passiert? DDOS-Attacke? Abgebrannte Server?
    @basic: Ich gehe im Moment auch von einer Blase aus. Gab es ja schonmal. 😉 Grade die ganz jungen Start-Ups werden mit Geld und Werteinschätzungen hochgepumpt, bis sie die Erwartungen nicht mehr erfüllen können. Leider schon zu oft gesehen, dass eine interessante Seite recht bald nach Start dicht macht, kurz nachdem man sich angemeldet und dort häuslich eingerichtet hat…

  • WEB 2.0 / WEB 3.0 was es doch alles schönes geben soll. Sobald in ein paar Jahren alle mit ihren Daten irgendwo im „Cloud“ hängen, werden sie sehen, wo der Unterschied zur heimischen Festplatte war – da konnte man sogar seine Dokumente weiter bearbeiten wenn der Cloud gerade vom DDOS oder Ausfällen flach gelegt wird.

    Ich traue Amazon ansonsten genauso weit wie Fidel Castro oder dem BND.

  • nun ja, twitter macht das nicht mit amazon und ist in den letzten paar Jahren so regelmäßig down und hat – glaube ich – den „fail whale“ erst etabliert… amazon zu nutzen ist da sowas von besser…