Sonstiges

Apple nähert sich der Musikwolke


Musik auf Wolke sieben: Laut einem Bericht von Cnet hat Apple einen Deal mit dem Musiklabel EMI geschlossen, um Musikstreaming über die Datenwolke anzubieten. Nachdem der iTunes-Anbieter sich bereits Ende April mit Warner geeinigt hatte und Einigungen mit Universal und Sony angeblich nächste Woche unterzeichnet werden sollen, könnte die Cloudmusik in Kürze starten. Ein möglicher Starttermin wäre der Beginn von Apples eigener Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco, die am 6. Juni beginnt. Auf der Keynote der Veranstaltung hatte Apple in der Vergangenheit oft neue Produkte vorgestellt, zum Beispiel neue iPhones. Das neue Musikangebot könnte Teil des geplanten Relaunchs des Clouddienstes MobileMe sein, der dann möglicherweise in iCloud umbenannt wird.

Wenn Apples Cloudmusik-Angebot kommt, ist man damit auf Linie mit Amazon und Google. Amazon hat sein Angebot Cloud Player bereits Ende März über die Köpfe der Musikindustrie hinweg gestartet. Google Music bietet erst einmal nur die Möglichkeit, eigene Musik hochzuladen. Apple könnte ab dem Start das größte Angebot präsentieren. Für Amazon dürften danach die Verhandlungen mit der Industrie leichter werden, sobald Apple erst einmal auf dem Markt ist. Bleibt die Frage: Wozu braucht man Musik aus der Cloud?

Vorteile der Cloudmusik sind etwa, dass man von überall auf seine Musik zugreifen könnte. Neue Songs müsste man sich nicht extra herunterladen, sie würde direkt im Online-Datenspeicher abgelegt. So könnte man seine komplette Musiksammlung an allen möglichen Orten hören, ohne auf etwas verzichten oder sie überall speichern zu müssen: zu Hause, bei der Arbeit, unterwegs. Ich frage mich dabei allerdings, ob die Anbieter dabei die Rechnung ohne die Provider gemacht haben.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Musik über DSL oder Kabel-Internet zu streamen, mögen die Ressourcen der Provider zwar noch mitmachen. Aber mobil sehe ich selbst mit dem kommenden neuen 4G-Standard LTE noch nicht genügend Netzressourcen oder entsprechende Volumenangebote, um Cloudmusik überall zu streamen. Schon heute muss ich mit meinem HSDPA-Smartphone an manchen Orten hier im Ballungsraum Köln-Bonn schon froh sein, wenn ich unterwegs Mails abrufen kann. Und da soll man Kürze allen Ernstes unterwegs Musik streamen können, sogar noch so viel man will? Für mich klingt Cloudmusik deswegen eher nach einer Notlösung, die von der Industrie befürwortet wird, um Piraterie einzudämmen. Wie seht ihr das?


(Jürgen Vielmeier, Bild: eigene Fotomontage aus Logos von Apple)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

12 Kommentare

  • Ich finde Cloudmusiklösungen super, nutze schon Amazon und warte darauf, dass Googles Dienst über den Atlantik schwappt. Wie sonst soll man seine Musik auf den ganzen Geräten verfügbar halten?

    Den Satz „..Notlösung, die von der Industrie befürwortet wird, um Piraterie einzudämmen.“ verstehe ich dabei nicht: Wenn die Musikindustrie so sehr dafür ist, wieso sind dann die Verhandlungen mit Amazon und Google erfolglos geblieben? Eigentlich hätten die Labels doch froh sein können, wenn neben Apple noch weitere Anbieter in den MP3 Markt drängen.

  • Ich bin der Meinung, man sollte die Musik zwischenspeichern können. Sie liegt in der Cloud, zu Hause wird gestreamt, dann zieht man sich die Alben die man unterwegs hören möchte aus der Cloud auf das iPhone und kann sie dort auch Offline hören – natürlich irgendwie sichergestellt, dass man auch bezahlt. Das ist eine gute Lösung, die die Mobilfunknetze entlastet.

  • Also ich kann im Raum Köln/Bonn Problemlos Youtube auf dem iPhone gucken. Dann wirds für Musik schon reichen.
    Keine Ahnung welches Köln/Bonn der Autor meint.

  • @Robert: Fahr mal von Bonn nach Köln oder umgekehrt. Wenn du da unterwegs auch noch YouTube-Videos laden kannst, dann geb ich dir einen aus.

  • Youtube, HD – Video und Musikstreaming werden eher zum Totengräber der Netze werden , dafür ist das Internet gar nicht Ausgelegt.
    Auch der kommende kommenden 4G-Standard LTE nicht , wer sich einmal mit den Spezifikationen beschäftigt.
    Zur Zeit leben die Daten Flatrate Angebote davon das nur wenige ihre Bandbreite auch wirklich ständig Ausnutzen , dies ändert sich gerade durch Streamig und Cloud , so das die Kalkulation für garantierte Bandbreiten und Preise zunehmend ein Problem wird.
    Den Providern wird bei weiteren Anstieg der Streaming Traffic , wollte jeder HD Filme , Musik und Cloud Dienste über das Netz nutzen wohl kaum etwas anderes Übrig bleiben als bei Video- Musik Stream die Geschwindigkeit zu Drosseln wie es angeblich die Telekom schon mit Youtube macht? oder extra Gebühren zu verlangen.
    Ich halte daher nicht allzu viel von den drastischen Ausbau des Musik – Videostreaming über die Datenwolke , es verbraucht wesentlich mehr Ressourcen als ein interner Datenspeicher, diese Kosten werden aber zur Einführung solcher Dienste noch nicht an den Verbraucher weitergegeben um sie ihm „schmackhaft “ zu machen. Daher denkt der Kunde das Streaming wären günstiger als eine Festplatte.

  • Der Autor sollte sich lieber ein wenig informieren bevor er seinen Senf zu dem Thema dazugibt!

    Ist es von allen Seiten eine Lösung für das mobile streaming angedacht, denn man kann seine Musik mit dem Mobilgerät synchronisieren. Das heißt man kann die musik auf dem interenen Speicher des Mobilgeräts ablegen und dann darauf zurückgreifen. So funktioniert das mobile streaming bei spotify und dem abklatsch simfy schon längern. Google hat dies auf der Entwicklerkonferenz vor allen Augen auch gezeigt!

  • ist auch in münchen so. kaum 10 km ausserhalb aufm dorf und schon haste nur 6000er dsl. 20 km ausserhalb aufm dorf und es gibt nur 1500er dsl von der telekom für 34,95 pro monat. da hat sichs schnell ausgecloudet…

  • Solange nicht flächendeckend zumindest UMTS vorhanden halte ich das in Deutschland für einen Flop. Die Staaten sind auch nicht gerade für Ihre gut ausgebauten Netze bekannt.

    Des Weiteren, wenn unterwegs Musik hören will‘ warum nicht Simfy buchen?

    MfG Bastian

  • Nicht so engstirnig denken! Hier geht es doch nicht (nur) um Deutschland, sondern v.a. um Märkte wie die USA, wo W-Lan bzw. generell schnelles Internet weit verbreitet ist. Zudem gibt es dort schon funktionierende LTE-Netze in den Ballungsräumen, d.h. das Marktpotential ist gewaltig. Im Vergleich sind unsere 82 Millionen Einwohner, von denen nur ein Bruchteil neue Technologien nutzt doch ein Witz!

  • Erst Netze ausbauen und zwar in der Fläche und den nötigen Kapazitäten! Ich halte mich oft in einem Gebiet auf wo man schon froh sein kann eine „echte“ 2000er Leitung sein Eigen nennen zu können. Laut Rosa Riesen wäre ich mit LTE, welches dort versuchsweise installiert wurde noch schlechter beraten weil einfach die Masse der Empfänger in der Funkzelle auch diesen Standard wieder langsam werden lässt.

  • @Hans: das ist falsch. Sowohl die Internetanschlüsse als auch Mobilfunk sind in den USA deutlich schlechter ausgebaut als in Deutschland. Woher hast Du Deine Infos? LTE gibt es bereits als Pilot in wenigen Gebieten, da hast Du Recht.

  • Ist schon nicht falsch, dass Streaming in den derzeitigen Netzen nicht reibungslos funzen wird.
    Ein wesentlicher Vorteil der Cloud-Lösung ist aber der stets synchrone Online-Storage der persönlichen Musikdatenbank. Wer sein Desktop+Laptop+iPad+Smartphone-Geräteorchester stets auf einem Datenstand halten will, kann schon so seine liebe Mühe haben. Die Cloud-Lösung könnte da viel zusätzliche Bequemlichkeit bieten (wie Dropbox bei Dokumenten – aber 2GB im free-Account sind halt für Musik zu wenig). Darin seh ich eher einen Sinn.