Sonstiges

Durchaus denkbar: Ein eigener Facebook-Browser

Zumindest mal zum drüber Nachdenken: Der soziale Browser RockMelt hat gestern Beta 3 vorgestellt, einen weiteren Vorläufer einer offiziellen stabilen Version 1.0. Wichtiger als die neuen Funktionen scheint dabei das Detail, dass Facebook aktiv an der neuen Version mitgearbeitet hat. Liegt da nicht der Gedanke nahe, dass Facebook RockMelt übernimmt und damit seinen eigenen Browser herausbringt?

Schaut man sich die Bilder vom neuen RockMelt an, dann ist Facebook in der Tat deutlich mehr integriert als bisher. Ähnlich wie Facebook selbst zeigt der Browser eingehende Nachrichten, Freundschaftsanfragen und Benachrichtigungen in einer Leiste neben den Browser-Tabs oben an. Klickt man darauf, werden die Nachrichten in Layern über das aktuelle Browserfenster gelegt. Die Funktion, neue Nachrichten zu schreiben, kann man über eine Seitenleiste aufrufen, die auch Shortcuts zu anderen Netzwerken und Websites wie Twitter enthält. Facebook steht aber klar im Vordergrund.

Ein Like-Button für alle Websites


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Wer hätte etwas von einem Facebook-Browser außer Facebook selber? Wenn ich surfe, gehen mir die vielen Icons links und rechts eher auf den Geist. Ich mag die Einstellung im neuen Firefox, je ein Tab für Facebook und Twitter anzupinnen und bei Bedarf sofort darauf zuzugreifen, ohne die Seiten stets neu zu laden. Wer die ganzen sozialen Features nicht will, der ist besser mit Google Chrome beraten, der auf den gleichen Open-Source-Browser Chromium basiert.

Facebook indes könnte seine Nutzer mit einem eigenen Browser noch mehr an sich binden. In Zukunft könnte RockMelt etwa einen Like-Button direkt in den Browser einbauen. Für Facebook könnte das einen weiteren Schritt dorthin bedeuten, das ganze Web auf die eigene Plattform zu holen. Bislang ist RockMelt noch ein Nischenbrowser, aber vielleicht wird er zunehmend eine Alternative für große Facebook-Fans.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

16 Kommentare

  • ich benutze rockmeit schon seit der ersten version. bin total zufrieden. vorallem der apps und feeds balken ist sehr gelungen und bequem.

    in der neuen version stört mich die chat funktion die jetzt komplett mit integriert wurde, sodass ich auf facebook selbst nichtmal das chat menü sehe… und somit nicht entscheiden kann ob ich on oder offline bin… vielleicht mache ich etwas falsch aber eins ist klar. es ist umständlicher geworden.

  • Facebook hier, Facebook da! Würden es morgen kein Facebook mehr geben, wäre es mir auch egal. Ich kann die „Wichtigkeit“ von Facebook in keiner Weise nachvollziehen. Ist ganz nett, ohne würde mir jedoch nichts fehlen.

  • Einiges davon, wenn nicht sogar alles, lässt sich bereits jetzt per Plug-In in Firefox einbinden. Und für Chrome gibt es sicher auch schon einiges davon. Der einzige Vorteil von RockMelt, der mir also in’s Auge springt ist, dass die Sachen bereits von Anfang an drin sind. Und das allein wird nicht reichen, damit er sich durchsetzt – gerade bei Browsern brauchen die meisten Leute schon einen guten Grund um zu wechseln.

  • @ miles:

    mal schauen was bei mir ohne facebook wäre:

    1. ich wüsste bei vielen leuten nichtmehr wie ich sie erreichen würde
    2. die kontakte zu meinen freunden im ausland (also folge eines auslandssemesters) würden komplett einreißen
    3. ich würde kaum noch mitkriegen welche parties geplant sind
    4. ich hätte keine ahnung mehr was gerade in meinem freundes- und bekanntenkreis so los ist.

    fb ist die ideale ergänzung für die planung des sozialen lebens im RL geworden. Feten planen, Treffen planen, schauen was gerade so abgeht… Klar, FB kann ein soziales Leben nicht ersetzen, aber es macht auch vieles einfacher.

    Und ohne FB würde es einfach was neues geben…

  • @Semih: Offline gehen geht scheinbar, wenn man rechts über den Kontakt-Bildchen den kleinen grünen Streifen anklickt. Habe es aber noch nicht via Zweitprofil getestet, manchmal spinnen solche Funktionen ja ein wenig.

    Was mir aber in JEDER Chat-Applikation (für FB – und in den meisten anderen auch) fehlt: Für einzelne GRUPPEN offline gehen. Meine FB-Kontakte sind streng sortiert, selten will ich für die große Masse online sein – aber manchmal eben doch,

  • Mag den Browser auch nicht so wirklich, hab ihn mal kurz angetestet aber mir gehen die Bildchen/Leisten rechts und links auch auf den Sack. So wichtig ist FB und co. dann doch nicht das ich das dauernd im Blick haben muss. Für mich muss ein Browser nur eines zeigen… Adressleiste, Tabs und Favoriten und welcher Browser das am dezentesten macht ist meist mein Standardbrowser.

  • […] Negative Vison – Facebook total: Ein Browser eigens für Facebook: Für Facebook könnte das [der neue Browser] einen weiteren Schritt dorthin bedeuten, das ganze Web auf die eigene Plattform zu holen. Bislang ist RockMelt noch ein Nischenbrowser, aber vielleicht wird er zunehmend eine Alternative für große Facebook-Fans. (basicthinking) […]

  • Ich nutze Rockmelt auch schon länger und finde es auch sehr praktisch. Rein als Browser gesehen ist Rockmelt schnell und bietet nahezu alles, was Chrome auch kann (inklusive Chrome Apps). Und die Integration von Facebook und Twitter ist sehr nützlich, so dass man nicht immer Facebook in einem eigenen Fenster offen haben muss.

    Brauch man das? Sicher ist Rockmelt nicht was für jeden. Ich war selber auch skeptisch, aber für mich hat er sich bewährt.

    Und eine große Stärke von Rockmelt sehe ich: Rockmelt hat eine klar erkennbare „Persönlichkeit“. Er unterscheidet sich deutlich sichtbar von anderen Browsern und trifft grundlegend andere Annahmen über das Nutzerverhalten als andere. Den Unterschied zwischen Safari und Chrome verstehen wahrscheinlich nur Nerds – den Unterschied zwischen Rockmelt und einem anderen Browser versteht jeder.

  • Glaube nicht, dass es als konkurrenz zu sehen sein wird! Würde mir wünschen, dass sich alle guten Brwoser zusammentun und es einen Superbrowser gibt.