Sonstiges

Jawbone Jambox: Ein Knochen, der eine mobile Jukebox ist


Wir schreiben nicht mehr so oft über Hardware hier auf Basic Thinking. Der wahre, traurige Grund dafür ist, dass uns verwöhnte Bastarde kaum noch etwas hinter dem Ofen hervor lockt. Noch ein leichteres Smartphone, noch ein schlankeres Tablet, noch ein Aufsatz, der das iPhone wie ein altes Tastentelefon aussehen lässt. Na toll. Aber hey, was ist denn das? Da lag neulich was in der Post, wo „Jawbone“ draufstand. Schon die Verpackung mutet ungewöhnlich an: ein ziegelsteinförmiges Etwas in einem gläsernen Gehäuse.

Mein Kollege reicht es mir mit den Worten „Mach du mal“ und schaut schon wenig später leicht neidisch rüber. Auch die anderen Kollegen kommen bald darauf ganz unauffällig an meinen Schreibtisch, erwähnen beiläufig, wie schlecht das Wetter gerade geworden sei und was dieser Ziegelstein denn nun eigentlich wäre und wie laut man den stellen könne. Man sieht: das Gerät macht neugierig. Die Jawbone Jambox ist nicht viel mehr als ein Lautsprecher für mobile Geräte. Aber einer, den man aus irgend einem Grund nicht wieder hergeben mag, denn die Details sind clever durchdacht.

Geeignet für Telefonkonferenz, hoher Neidfaktor


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Denn abgesehen vom ungewöhnlichen Design hat Hersteller Jawbone noch ein paar hübsche Extras eingebaut, die für mobile Geräte ideal sind. So lässt sich der Lautsprecher über einen Netzstecker mit Strom versorgen, aber auch über den eingebauten Akku. Das Gerät verbindet man über einen Klinke-auf-Klinke-Stecker mit seinem Smartphone, Tablet oder Notebook. Oder kabellos über Bluetooth. Hierfür genügt es schon, den Ein-Aus-Schalter in den „Pairing-Modus“ zu schalten, in dem der Lautsprecher von einem Bluetooth-fähigen Gerät gefunden werden kann. Lauter und leiser wird es ganz einfach, wenn ihr auf den zwei unübersehbar großen Tasten mit Plus- und Minussymbol auf der Gehäuse-Oberseite herumdrückt.


Was man mit dem Ding auch kann: Telefonieren! Ein eingebautes Mikro erlaubt es, Töne aufzuzeichnen oder eben mit anderen zu sprechen – natürlich nur in Kombination mit einem dazu fähigen Endgerät. Das ganze wirkt wertig und durchdacht, ein perfekter Begleiter für mobile Geräte. Etwas in der Art schrieb uns auch die Deutsche Telekom, die den kleinen Ziegelstein in seinen T-Shops verkaufen will und ihn uns zu Testzwecken überließ. Gar keine Nachteile? Oh ja, leider doch: Ich bin kein Audio-Experte und der kleine Knochen hat die Kraft, einen 20 Quadratmeter großen Raum gut hörbar zu beschallen. Aber die Töne wirken seltsam dumpf und erreichen nicht einmal annähernd die Qualität des iPhone-Docks, das ich mir neulich für etwa 130 Euro für den vollen Surround-Sound in meiner Küche geleistet habe. Und im Vergleich dazu ist der Preis der Jambox mit 199 Euro schlicht und einfach zu hoch.

Auch nicht so toll: Krächzende Warngeräusche, etwa, wenn man die maximale Lautstärke erreicht hat. Es sind Optik, Haptik und das Bedienkonzept, die mich trotzdem dreieinhalb von fünf Sternen vergeben lassen. Ich werde die Jambox noch drei Wochen lang ungenutzt und gut sichtbar auf meinem Schreibtisch stehen lassen, bevor ich sie zurückschicke. Wenn ihr eure Kollegen auch neidisch machen und einfach etwas fürs Auge wollt und die knapp 200 Euro dafür übrig habt: Es funktioniert – aber es lohnt sich nicht wirklich.

(Jürgen Vielmeier, Fotos: Jawbone)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

17 Kommentare

  • Paperware?

    Die Bilder zeigen scheinbar keine echten Geräre….. warum wurde kein Bild von eurem Gerät erstellt?

  • 200€? Heftiger Preis für so einen Plastikbrüllwürfel, Design hin, oder her (ich finds persönlich gar nicht mal so schick). Nur vom Artikel und den Fotos hätte ich auf einen Preis zwischen 60-80€ getippt.

  • Danke habs letztens auf der t-mobile seite gesehen, als ich mein Konto da kontrolliert habe und mich gefragt, wie wohl der Sound ist.
    Damit hat es sich wohl erledigt 😉

  • das ist ja wirklich innovativ! Per Netzstecker oder Akku? Klinke-auf-Klinke-kabel? Lautstärke ändern durch zwei Tasten? eine mit Plus, eine mit Minus? Wow, gabs noch gar nicht sowas… Echt mal jetzt?

  • Bin schon etwas überrascht, ob der zurückhaltenden Bewertung. Ich habe mir die Box nach den überschwenglichen Rezensionen bei engadget und Konsorten geleistet.
    Punkt 1: die Haptik schlägt alles andere. Wertig verarbeitet und je nach Farbe ein anderes Design.
    Punkt 2: die Portabilität ist dank der sehr kompakten Abmessungen super. Das Teil kann man überall hin mitnehmen.
    Punkt 3: der Klang ist sehr kraftvoll. Schlechter Klang ist das definitiv nicht! Das Ding wummert einen um. Und ich kenne kein Dock in der Größe, das da auch nur annähernd ran kommt.
    Punkt 4: regelmäßige Updates. Sprache der Ansagen ändern, Funktionen erweitern, Reaktionszeit optimieren.

    Alles in allem kann ich die Box empfehlen.

  • @ Jürgen: Habe das Jawbone anfang des Jahres getestet und kann mich deiner Meinung nur anschließen:

    Neid kann man damit in jedem Büro und auf jeder Skifahrt erzeugen. Die Verarbeitung und Haptik sind ebenfalls klasse!

    Aber bei dem exorbitant hohen Preis kippt einfach das Preisl-Leistungs-Gleichgewicht … zu Ungunsten des Käufers 😉

  • Schade dass die Tonqualität nicht so der Bringer ist.

    Denn die Optik klasse. Spielzeug für große Jungs aber 200E für ein Telefonkonferenzen ist keine Option für mich ……. wieviele habe ich denn da im Jahr …. 0 🙂

  • @Unbekannter: Weil ich im Fotografieren in etwa so begabt bin wie … wie… ach, keine Ahnung. 😉 Sieht jedenfalls in echt so aus wie auf den Fotos oben.

    @dLTexid: 😉 Die haben die Bedienung auf das Wichtigste reduziert. Ist wirklich wenig Schnickschnack drin. Der Pairing-Button ist toll. Einmal Button betätigen und das Ding verbindet sich mit Bluetooth-Geräten in der Umgebung. Ich kenne eine Menge Hersteller, die das komplizierter gelöst hätten. Wäre das Ding von Apple, hätten es alle innovativ gefunden…

    @David: Ein Ding von Yamaha. Namen leider vergessen.

    @Thomas: Hätte das Ding so 60 bis 80 Euro gekostet, hätte ich mich deinem Enthusiasmus angeschlossen. Aber wenn du vergleichst, was du für 200 Euro sonst alles bekommst… Da finde ich das Ding wirklich zu teuer.

  • Ich habe ne Jambox und der Sound ist echt überraschend gut.

    Gerade Baslastige Musik kommt richtig gut rüber, das ist für die Größe echt beeindruckend (15 x 6 x 4 cm, 347 Gramm).
    Natürlich bezahlt man in den 200€ den Style mit aber dafür ist die Box auch ein richtiger Hinkucker.

  • Ich liebe / sammel Lautsprecher – von Klipsch La Scale bis ( vor 3 Tagen ) zur JAMBOX .
    Fazit : das kleine Teil begeistert total
    – sehr leichte Installation und Handhabung
    – sehr gute Verarbeitung
    – feine Technik
    – und der Klang für die Größe sehr gut zu gebrauchen.
    Nutze die JAMBOX in Verbindung mit dem iPad. Klasse Team

  • In der Grösse gibt es keinen besser klingenden Lautsprecher, höchstens den Foxl von Soundmatters, der jedoch quasi das selbe akustische Innenleben hat.
    Die Jambox ist nicht perfekt, so spielt der Foxl bei Netzbetrieb sogar lauter ohne zu verzerren, man hätte mit dynamischer Klanganpassung auch bei höherer Lautstärke noch mehr rausholen können. Trotzdem habe ich noch keinen anderen Lautsprecher in dieser Größe gehört, der mehr Bassdruck erzeugt hat. Der Preis ist natürlich happig, aber hier zahlt man einerseits den Designer als auch die Akustik von Soundmatters, die mehrere Patente auf das Design haben. Wenn es jemand jedoch möglichst klein mit möglichst gutem Klang haben will, wird keine Alternative finden.