Sonstiges

Spreet.it: Der Trend geht hin zur Nachbarschaft


An dieser Stelle ist es Zeit für ein kleines Outing: Unser Büro ist gar nicht in der Weltstadt Köln oder der Bundesstadt Bonn, sondern im beschaulichen Hürth, einem verschlafenen Vorort von Köln. Wenn man sich hier nachts auf die Straße stellt und urban golft oder einfach nur etwas in die Nacht hinaus brüllt, dann wird es niemand mitbekommen. Deswegen ist der neue Dienst Spreet.it nicht der idealste für diese Gegend oder – anders ausgedrückt: Die Gegend hier ist einfach noch nicht reif für Spreet.it.

Das Hamburger Startup hat eine Plattform geschaffen, mit der man kurze Botschaften in seine Umgebung hinaus schreien kann. Sie erscheinen dann für eine Dauer bis 24 Stunden auf einer Karte. Der Vergleich zu Twitter ist nur auf den ersten Blick nahe liegend: Zum einen können Shouts etwas länger als 140 Zeichen sein, und zum anderen legt Spreet.it einen klaren Fokus auf Nachbarschaft und wenige Nachrichten. Die kleinstmögliche Ansicht der integrierten Google Map beschränkt sich auf einen Durchmesser von vielleicht 15 Kilometern. Ein Shout geht nicht weiter als 1 Kilometer.

Beta-Status, trotzdem einen Test wert


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Home Office
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Trotz allem, was es bislang schon so auf dem Markt der Social Networks gibt, gefällt mit Spreet.it und vor allem die Idee, über Shouts neue Leute in der Nachbarschaft kennen zu lernen. Es gab bisher schon Ansätze, Tweets oder Facebook-Nachrichten auf einer Landkarte zu verorten, aber eine wirklich ausgereifte Lösung habe ich bislang noch nicht gefunden. Jüngste Angebote, die in etwa in die Richtung gehen, sind Gigalocal (für Minijobs) und Conchain (Dating, Freundefinder). Spreet.it baut ein neues Netzwerk auf, das Menschen zusammen bringen will. Und, Überraschung, es gibt ausnahmsweise einmal keinen Login über Facebook. Es ist ein Ansatz ohne die Daten des großen Netzwerks.

Ein paar Haare in der Suppe finde ich ja immer, so auch diesmal: Natürlich lokalisierte mich Spreet.it auf meinem Rechner erst einmal falsch. Das Programm vermutete mich im Raum Frankfurt; beim zweiten Versuch kam aber dann tatsächlich Hürth heraus. Meinen ersten Shout konnte ich nicht so einfach absetzen: Statt, dass er gepostet wurde, blendete mein Firefox ein Dialogfenster ein, um mich zu fragen, ob ich die JavaScript-Datei speichern wolle. Wollte ich nicht, mein Shout erschien aber trotzdem. Die beiden Gründer Roman Ernst und Mathis Kreyer weisen darauf hin, dass Spreet.it noch in der Beta-Version ist. Ich denke, es lohnt sich trotzdem, das einmal zu testen. Obwohl ich wahrlich nicht davon ausgehe, dass hier in Hürth jemand meine verzweifelten Rufe hören wird. Aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

20 Kommentare

  • haha ich hab jemanden zum Kickern direkt darüber gefunden, lol

    also in Hamburg ist schon bisschen mehr was los,

  • Quasi so etwas wie das Anschlagsbrett im Supermarkt oder der Kleinanzeigenteil des lokalen Wochenendanzeigers. Aber hübsch, so mit der Karte. Was fehlt noch im Internet? Virtuelle Graffiti-Mauern? Lokale Hundeleihbörse?

  • Ich find es auch ne super geile Idee. Aber leider sitz ich hier auch nicht grad in der Großstadt sondern mitten im schönen Sauerland. Da gibts in der Nacharschaft nicht viel ausser das die Kuh vom bauern nebenan mal wieder einen hat fahrenlassen…. -.-

  • 1) Hürth ist ja mal das allergrößte, nette ruhige Gegend und in 10 Minuten in der besten Metropole des Rheinlandes, also bitte!

    2) Das ihr im Gewerbegebiet und zudem in einer Nebenstraße angesiedelt seid, tja was soll da Nachts los sein 😉

    3) Es gibt so einen Versuch auch in der G+ App, zwar ohne Karte, aber man kann Post in der nähe anzeigen lassen, spuckt für mich als Hürther zwar (noch) meist nur Kölner Beiträge aus, aber ist doch auch was …

    Ganz praktisch wäre das ganze auf jeden Fall um Blitzer zu melden, eben für alle in der Nähe. Aber da gibt es ja auch Coomunitys zu…

  • und dann dauert es nicht lange, bis alle notgeilen Assis sich in ihrer Nachbarschaft anbieten und das Netzwerk überschwemmen

  • @Heiko: Hast ja Recht. Bin trotzdem froh, dass ich hier nur arbeiten und nicht wohnen muss…

    @Oliver: Danke für das Video. 😉

  • Also in Hamburg läuft die Sache schon recht gut!!! Habe gestern erfolgreich eine Laufpartnerin aus meiner Nähe gefunden….nie mehr allein die Alsterrunde! Danke spreet…und weiter so!

  • Liebe Freunde der Blasmusik,
    an dieser Stelle möchte ich – als Mitgründer von spreet.it – euch alle dazu aufrufen, fleißig eure Gedanken und Meinungen kundzutun. Nutzt dafür gerne auch feedback@spreet.it.
    Wir sind ein junges Team, bestehend aus zwei Leuten. Wir haben kein weiteres Team und auch bisher kein Kapital eingesammelt. Wir können euch aber garantieren, dass wir hochmotiviert arbeiten, unglaublich viel Herzblut in spreet.it stecken und auch, dass wir euer Feedback sehr ernst nehmen, auf alle Anfragen schnellstmöglich antworten und diese nach Möglichkeit in unsere tagtägliche Arbeit einfließen lassen.
    Also, immer schön weiter spreet.it nutzen. Spread it in your street, folks!
    Mathis

  • Lokalisieren konnte mich der Dienst richtig, aber Graz ist leider noch stummes Gelände.

    @ Mathis: Idee gefällt mir, und ich find’s beeindruckend, das nur zwei Leute dahinterstecken. Was sich mir noch nicht erschließt, ist, wozu die Funktion eingebaut wurde, Anhänge mitzusenden. Meiner Meinung nach ein bisschen too much – was war euer Grund, diese Möglichkeit anzubieten?

  • Hallo Tanja,

    gib uns noch ein wenig Zeit und sag es am besten allen Freunden und Bekannten weiter, damit spreet.it auch bald in Österreich durch die Decke geht. 🙂

    Die Funktion Anhänge mitzusenden ist leicht erklärt. Zum einen ist es im Bereich von Kleinanzeigen wichtig, ein aussagekräftiges Foto mitzuschicken. Verkaufe ich ein Kinderfahrrad in meiner Straße, habe ich mit einem Foto mehr erklärt, als mit vielen Zeilen Text. Des Weiteren ist die Funktion auch interessant für kommerzielle Nutzer, die beispielsweise ihren Mittagstisch als PDF anhängen oder den flyer für die Party heute Abend präsentieren können.

    Du siehst, der Bedarf ist da. Um also die Möglichkeiten für unsere Nutzer zu erweitern, haben wir die Funktion eingeführt.

    Überzeugt? 🙂

  • @ Mathis: Klingt logisch – an diese Nutzungsmöglichkeiten hatte ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht. Ich werd spreet.it auf jeden Fall weiterempfehlen, ist endlich mal ein wirklich sozialer lokaler Dienst, und auch locker und übersichtlich zu bedienen.