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Nokia-Konzeptstudie GEM: Smartphone mit Touchscreen-Mantel

So, gleich ist Wochenende. Zuvor wollen wir euch allerdings noch schnell zeigen, warum ein Abgesang auf Nokia doch etwas verfrüht ist. Denn das, was die Finnen da anlässlich des 25. Jahrestages ihres hauseigenen Forschungslabors „Nokia Research Center“ präsentieren, scheint mir durchaus das Zeug zu haben, den ein oder anderen „Haben-Wollen-Effekt“ auszulösen.

Zwar handelt es sich bislang nur um eine Smartphone-Konzeptstudie mit dem vielversprechenden Namen „GEM“ – englisch für Edelstein oder Juwel. Ein echtes Kleinod wäre das in einem kunstvoll animierten Video vorgestellte Mobiltelefon aber ohne Frage.

Statt ein zentrales Touchscreen-Display zu besitzen, besteht das gesamte Gerät aus Multitouch-Bildschirmen, die für die Anzeige beliebiger Inhalte verwendet werden können. Sowohl Front- und Rückseite als auch die Seiten bilden dabei je nach Wunsch einen ungeteilten Gesamtscreen oder mehrere separate Anzeigeflächen. Auf diese Weise überschreitet das GEM spielend bestehende Designgrenzen und kann sich virtuell wahlweise in Kamera, Konsolenpad oder Fernbedienung verwandeln. Auch die 360-Grad-Darstellung von 3D-Fotos wäre so problemlos möglich. Aber seht selbst:


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Leider scheint das Wundergerät bislang ausschließlich als Modell zu existieren. Bilder eines realen, funktionierenden Prototypen blieb Nokia jedenfalls leider ebenso schuldig, wie eine Antwort auf die Frage, ob sich derlei Bauformen heute bereits mit vertretbarem Aufwand realisieren lassen.

Allein die extrem kurzen Akkulaufzeiten eines solchen Grafik-Bolidens dürften dessen Alltagstauglichkeit in Frage stellen. Und dennoch würde ich das GEM gern einmal selbst in den Händen halten. Ihr auch?

(Christian Wolf; Bild: Nokia)

Über den Autor

Christian Wolf

Christian Wolf wird am Telefon oft mit "Wulff" angesprochen, obwohl er niemals Bundespräsident war und rast gerne mit seinem Fahrrad durch Köln. Er hat von 2011 bis 2014 für BASIC thinking geschrieben.

28 Kommentare

  • Interessant finde ich das auf jeden Fall – aber die Umsetzung wird wohl wirklich nicht einfach. Der Akku dürfte, wie von dir schon erwähnt, wohl das größte Problem darstellen. Außerdem würde man doch ständig mit den Fingern auf irgendwelche Buttons kommen, wenn man das Gerät in der Hand hält? Außerdem verkratzt es denke ich recht schnell. Wenn man das Handy ablegt, liegt es zwangsläufig eben immer auf dem Display. Aber interessant finde ich das auf jeden Fall. Mit rahmenlosen Displays wäre ich aber vorerst zufrieden (:

  • In 10 Jahren gibt es wohl auch keine Smartphone mehr , wer weiß was dann der „letzte Schrei“ ist vielleicht das Apple Implantat unter der Haut?

    Flexible Displays sollen nächstes Jahr kommen dann wäre so etwas möglich.
    Das Problem ist eher die Kratzfestigkeit.
    Die Akkulaufzeiten das ist auch ein Problem wie allgemein bei den Smartphone.
    Aber vielleicht schafft man es noch zukünftige Geräte endlich mit der schon länger angekündigten Brennstoffzelle Auszurüsten.

  • Sieht als Designstudie toll aus, aber in der Praxis völlig unbrauchbar.
    Oder gibts dazu einen Drehspieß mit Kurbel, damit man sich das Teil von allen Seiten anschauen kann, ohne dabei wild irgendwelche Buttons zu drücken?

  • Ich weiß nicht… Sieht irgendwie unseriös und nach bedruckter Milchtüte aus.
    Und ich wäre offen gesagt nicht so begeistert, wenn jeder alle meine Bildschirme sehen könnte. Wer läuft den gerne mit einer alle Geheimnisse ausgebenden Milchtüte herum? Ich nicht.
    Da wäre mir ein Sprachgesteuertes In Ear Phone lieber, vielleicht noch mit halbtransparenter Videobrille für Mediainhalte und Apps. Aber mit einer Sprachsteuerung im Ohr würde man zumindest keine Fingerabdrücke abwischen müssen.
    Die nächste Generation Smartphones muss perfekt in unser Leben eingebunden sein, soll produktiv sein, nicht ablenken. Alles mögliche können, ohne sich mit der Funktion zuvor auseinandergesetzt haben.
    Ob dieses Nokia Smartphone so etwas kann, weiß ich nicht.
    Es ist einfach zu ablenkend.
    Und bis jetzt sind Displays auch einfach zu empfindlich, um keinen Rahmen zu haben.
    Da wäre mir das In-Ear Smartphone doch lieber:
    Automatische Befehl Erkennung, dynamische Umgebungslautstärke Anpassung (Da der In-Ear die Umgebungsgeräusche in Hintergrund lässt, kann er auch das relevante Außensignal gefiltert wieder hereinlassen.
    Damit könnte man sich bei Veranstaltungen gut unterhalten ohne die In-Ears rauszunehmen, wobei man z.B die störende Hintergrund Musik und andere Gespräche ausblenden lassen könnte.), und man könnte sich sein selbstfahrendes Auto nebenbei herrufen, ohne das Auto App Icon auf das Frontdisplay ziehen zu müssen. Der Energieverbrauch wäre ohne Display auch recht gering (es könnte vielleicht sogar von Körperwärme gespeist werden). Man könnte für sich recherchieren lassen und die Infos aufbereitet vorgelesen bekommen. Eine Dynamische Hilfe, die nicht mal ein ablenkendes Display benötigt.
    So etwas wäre nützlich.
    Und nicht ein Milchkarton Ultra Omni Touch Display mit nervigen Icons.

  • Das Teil möchte ich nicht besitzen. Mit kleinen Bärchen? Man muss sich die „Medien“ die man teilen möchte in dieser komischen mies zu überschauenden Leiste außenrum suchen? Nichts für mich!

  • > Zuvor wollen wir euch allerdings noch schnell zeigen, warum ein
    > Abgesang auf Nokia doch etwas verfrüht ist

    Da bin ich ja mal gespannt was Microsoft in Redmond oder der Maulwurf in der finnischen Chefetage zu diesem Konzept sagt?
    Mit der Roadmap von Windows Phone #8 (oder wenn es dann noch ein mobile OS von MS gibt #9) ist dieses kleine Video sicher nicht abgestimmt – und was anderes als diesen MS-Kacheldreck wird Nokia auf sehr lange Sicht nicht verwenden dürfen!
    Ich sehe in dem Video einzig den Beweis, dass irgendwo im Keller der Zentrale oder in einer weit entfernten finnischen Blockhütte noch 2-3 kreative Köpfe sitzen, die noch nicht Opfer der Säuberungsaktionen nach der heimlichen Übernahme durch MS wurden. Aber diese Opfer dürften spätestens jetzt auf dem Radar erschienen sein.

    Dieses abgehobene Konzept passt aber auch nicht zur verbliebenen Kundschaft von Nokia, und die sitzt vielfach in den weniger schicken Vororten von Nairobi, Bombay oder Phnom Pen und wohl kaum in schicken Straßencafés während Europa massiv einbricht und die USA nie ein Absatzmarkt für Nokia waren.

    Last not least, der Hinweis „sponsored Post“ fehlt mal wieder.

  • #3 Paul [www] schrieb am 11.11.2011, 21:13:

    Nicht mal in 10 Jahren.

    Ich schätze wir werden uns noch seeehr wundern was in 10 Jahren so möglich sein wird…

    Im Moment sieht das eher unbrauchbar aus weil wir ja nicht gewohnt sind z.B. ein Handy umzudrehen um da etwas anderes zu sehen aber mit der Zeit… wer weiß.
    Ich könnte mir z.B. die Rückseite des Handies als MS-„Surface“-Funktion vorstellen oder mit nem 3D-Scanner. Warum nicht auch zur Darstellung von Holo-Skype. Es kommt bestimmt noch viel schlimmer als wir uns das jetzt vorstellen :).

    #8 Bochum… die Zeit wird es zeigen… nicht deine Worte!

    @Basic-Blogger: Ein Blick auf die aktuell in den Feeds sichtbaren Themen zeigt einen für mich deutlichen Qualitätszuwachs bei euren letzten Themen. Wäre schön wenn es so weiter geht. Jedenfalls danke dafür.

  • Das Video ist echt geil gemacht und es macht zumindest neugierung auf mehr.

    Wenn die Fuktionen dann noch einfach zu handhaben sind, dann ist Nokia sicherlich wieder im Spiel 😉

  • Noch mal was von Nokia kaufen? Nee, sicher nicht und diese Konzept Studie überezugt auch nicht. Da kann das Video noch so nett aussehen.

  • Also mal ehrlich, wo ist denn bitte der Vorteil? Wenn ich immer mein Handy umdrehen muss, um den anderen Screen zu nutzen, kann man direkt mit mehren Spaces Arbeiten, wie es im Moment üblich ist. Ich sehe hier schlichtweg keinen Vorteil.
    Nicht einmal das Konzeptvideo zeigt echte Vorteile. Wo liegt der den bitte, wenn beide Seiten das selbe anzeigen oder ich ein Bild auf die andere Seite verschieben kann. Der einzige nutzen, der mir in den Sinn kommt, ist, das Videotelefonie auch ihne zweite Kamera möglich wäre, aber da muss ich sagen, halte ich eine zweite Kamera für billiger, nachhaltiger und Akkueffizienter.
    Zudem, wer will schon, dass die eigene Laune den anderen Beim telefonieren über einen zweien Screen angezeigt wird, oder das mein Gegen in der Bahn auf der Rückseite meines Handys sehen kann, was ich mit gerade für Bilder anschaue?
    Ansonsten ist alles, was das Konzeptvideo zeigt meiner Meinung nach mit gleichem Komfort und ohne jeden Nachteil auch mit nur einem Screen realisierbar.

  • Hallo zusammen, ich kann nur wow sagen. Egal welche gedanklichen Probleme hier noch anzumerken wären. Dieser innovative Gedanke wird die Techniker und Designer anspornen in Lösungen zu denken und nicht in Problemen. Das bedeutet wie können wir die Akkulaufzeit von x Stunden für dieses Gerät realisieren? Also ich kann dem Autor nur zustimmen dieses Gerät wird zu einem “Haben-Wollen-Effekt” führen, und langfristig vielleicht zum Standart werden.

  • Schaut interessant aus. Aber sowas von Nokia?!? Die haben die letzten Jahre wahrscheinlich geschlafen oder bloß an dieser Studie gearbeitet…

  • Leider finde ich viele Kommentare ein bisschen traurig….
    Das ist eine Konzeptstudie und kein Werbevideo von Nokia fürs nächste Smartphone.
    Das soll anregen, neue Wege zeigen.
    #15 hat es richtig geschrieben, auch wenn ich nicht an einen Standard denke.
    Und Konzeptstudien braucht man nie wirklich mit den Kundenkreisen vergleichen.
    Die meisten Konzeptstudien sind nie wirklich angedacht, so später produziert zu werden, siehe bei den Autos und erst recht nicht sehr nach den bisherigen Kundenstamm ausgerichtet, sondern man will die Welt beeindrucken.
    Guter Artikel, schön solche Studien zu sehen, weiter so.

  • Das dauert maximal noch zwei Jahre, würde ich behaupten. Was ich mir aber gut vorstellen kann: Nokia bringt sein Modell auf den Markt, zwei Monate später zieht Apple mit seinem iPhone 8 nach und hat genau dieselbe Grundidee, dafür läuft der Akku doppelt so lang und es ist besser verarbeitet. Wir dürfen gespannt sein, denke ich, aber vor 3 oder 4 Jahren hätte auch niemand vermutet, dass man überhaupt brauchbare Touchscreens für den Massenmarkt produzieren könnte.

  • Geniale Idee aber aus meiner Sicht momentan nicht realisierbar. Wenn es realsierbar wäre, fände ich es einen sehr ungeschickten Schachzug die Idee zur präsentieren ohne wenigstens einen Prototypen zu haben.
    Hauptproblem ist aus meiner Sicht die Stabilität. Eine Case kann es ja dann nicht mehr geben. Was passiert, wenn man mit dem Gerät irgendwo aneckt oder es fallen lässt? Akkulaufzeit wurde ja schon angesprochen. Zudem denke ich das die Produktionskosten momentan viel zu hoch wären, um so ein Gerät für den Massenmarkt in nächster Zeit produzieren zu können.
    Wenn es Nokia schaffen würde so ein Gerät demnächst und bezahlbar zu prodzieren, könnten sie den Markt richtig umkrempeln.

  • Mir gefällt das Design so ganz und gar nicht. Wirkt eher billig als wie ein „Schmuckstück“. Auch allein der Gedanke an viele Multitouch-Displays macht mich ganz verrückt. Einmal daneben gegriffen und schon ruft man das ganze Telefonbuch an? Ich bin wirklich gespannt was daraus noch wird…

  • Die Idee an und für sich ist ja ganz witzig. Ich denke allerdings auch, dass es eher umständlich ist und vor allem, dass man sehr oft ungewollt irgend etwas auslöst. Schließlich berührt man ja das Teil „immer und überall“.
    Interessant wäre es allerdings, wie die Kommentare ausfallen würden, wenn Apple dieses Konzept vorgestellt hätte 😉

  • Ist ja schon ein Wunder, überhaupt mal wieder was von Nokia zu hören. Die Idee ist allerdings etwas abgedreht und wird sich kaum durchsetzen.

  • Letztendlich hinkt Nokia doch wieder hinterher. Diese Ideen hatten doch schon mehrere andere Hersteller in der Vergangenheit. Durchgesetzt haben sie sich nicht.