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Apple will Verkauf von Samsungs Galaxy Tab 10.1N verbieten lassen: Und weiter geht das Spielchen

Überraschend kommt das jetzt nicht, aber das Spielchen wird zunehmend langweiliger. Apple will Samsung den Verkauf des Tablets Galaxy Tab 10.1N in der EU verbieten lassen, wie Dow Jones Newswire erfuhr. Es wäre das dritte Tablet, das Samsung dann in Deutschland nicht mehr selbst verkaufen dürfte. Zuvor hatte Apple Verfügungen gegen das Galaxy Tab 7.7 und das Galaxy Tab 10.1 erwirkt.

Das Galaxy Tab 8.9 blieb bislang von Apple unbehelligt und darf weiterhin verkauft werden. Aber gerade das Verkaufsverbot des 10.1-Zoll-Tablets war Samsung so sauer aufgestoßen, dass man sich beeilt hatte, das Weihnachtsgeschäft mit einem, sagen wir mal, sehr ähnlichen Tablet zu retten: dem eigens für Deutschland aufgelegten Galaxy Tab 10.1N.

Selbst wenn Apple auch diesmal vor Gericht Erfolg hätte: Die Runde geht ganz klar an Samsung. Denn der Streit um das 10.1N wird erst am 22. Dezember vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt. Samsungs Weihnachtsgeschäft würde das also nicht mehr tangieren. Bereits zwei Tage davor trifft man sich ebenfalls in Düsseldorf, diesmal vor dem Oberlandesgericht. Samsung hatte gegen die einstweilige Verfügung Protest eingelegt, die Apple gegen das erste Galaxy Tab 10.1 erwirkt hat.


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Apple macht in beiden Fällen das geschützte Community-Design geltend. Samsung soll für das Galaxy Tab 10.1N diesmal vorgesorgt und mit seinen Patentrechtsanwälten zusammen am Design gearbeitet haben, um weitere Verkaufsverbote auszuschließen. Das Ergebnis der Verhandlung ist noch offen. In Australien darf Samsung das Galaxy Tab 10.1 übrigens wieder verkaufen. Ein Berufungsgericht hatte die einstweilige Verfügung wieder aufgehoben. Apple kündigte aber an, notfalls bis vor den Obersten Gerichtshof zu ziehen, um den Verkauf zu stoppen.

(Jürgen Vielmeier, Bild: Samsung)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

9 Kommentare

  • also ich mag ja meine apple-gadgets aber das jetzt Anwälte Designer spielen müssen nur damit nicht sofort wieder ne Klage kommt ist einfach totaler Wahnsinn …

  • Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen. nur dass ich mich vor 3 Jahren aus unternehmenspolitischen Motiven (zugeknöpftes Betriebssystem, xcode und so) schon gegen Apple entschieden habe, diesen Schritt habe ich bis heute nicht bereut.

    Ich verstehe den ganzen Zikrus nicht, hier werden wirklich alle Karten für einen Marktvorteil gespielt. Man kann einfach nicht die gesamte Idee patentieren lassen. dazu hatten sie schon zu viele. Außerdem sind die ehemaligen Tablets mit schwenkbarem Monitor schon seit Jahren auf dem Markt (z. B. IBM)
    Muss man denn sein Tablet rosa und mit Schleifchen machen, damit es nicht verboten wird. Samsung schreibt da dick und fett seinen Namen drauf und hat sicher keinen Apfel auf den Rücken gemalt. Silber ist nun mal angesagt. Außerdem hat Samsung einen guten Ruf, und mit der Galaxy-Reihe eine durchaus bekannte Marke.

    Warum sollten sie also kopieren? Ein Tablet ist nunmal annähernd rechteckig, schon aus technischen Gründen. Viel bleibt da nicht zum designen, wenn es massentauglich sein soll.

  • Wenn man Apple in dieser Sache eines vorwerfen kann, dann dass sie zu formal korrekt vorgehen und nicht einfach mal fünfe gerade sein lassen können. Denn dass Samsung die Geschmacksmuster verletzt muss jedem klar werden, der sich mit dem Original-Antrag von Apple aus 2004 auseinandersetzt. Dort ist genauestens spezifiziert, was geschützt ist. Und es besteht eigentlich ein riesiger Spielraum, diesen Schutz zu umgehen. Samsung spielt hier bewusst mit dem Feuer, anders kann es gar nicht sein. Dass Apple diese Chuzpe nervt und man letztlich ein Exempel statuieren möchte, kann man aus unternehmerischer Sicht nur nachvollziehen.

  • naja, eine bessere Werbung für Samsung kann es ja eigentlich nicht geben. Überlege mir ob ich bis dahi noch in den Laden gehen ;-). Dass Apple selbst allerlei „ausgeliehen“ ist hinlänglich bekannt. Vom iPad Design das stark an Odyssee im Weltraum (1968) erinnert, bis zur Fenster/Maus Technik die man sich aus den Xerox Labors ausgeliehen hat. Daran scheiterte schlußendlich auch der Prozess gegen Microsoft. Wer im Glashaus sitzt….

  • Apple macht die beste Werbung für Samsung. Mal unter uns. Wieso macht Apple das? Das Samsung Galaxy mag ähnlich aussehen, was in anderen Bereichen wie bei Laptops, PCs, Festplatten, Laufwerke, Mäuse etc. auch der Fall ist, es ist halt ein Table-PC, aber eins hat das Samsung nicht bzw. nicht so wie Apples iPad. Der App Store ist nicht mit dem vom Android zu vergleichen sowie iTunes. Wenn man das Kopiert, dann kann man vor Gericht auch meckern.

  • Ich weiss nicht, warum die Apple Jünger so Angst vor dem Galaxy Tab haben. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass sie es nicht verstehen können, dass auch jemand anders ein gutes, aber weniger elitäres Produkt designen kann.
    Ich glaube, den Trend kann man auch ganz toll bei den Taschen für iPad und Galaxy Tab sehen. Ich bin gerade am Kauf eines Galaxy Tabs mit Tasche und habe einen interessanten Kommentar dazu gelesen:
    http://www.tablet-taschen.net/galaxy-tab-taschen-huellen-und-cases/
    Früher war das Apple iPad halt etwas ganz Besonders, heute haben die Wettbewerber aufgeholt.
    Eine ähnliche Diskussion spielte sich in den letzten Tag ab, als Instagram eine Android Version auf den Markt brachte…