Sonstiges

Bill Gross: 12 Tipps für ein erfolgreiches Startup (oder jede andere Leidenschaft)


Zweiter Tag auf der Le Web in Paris und langsam fühlt man sich als Teilnehmer wie auf einem Alumni-Treffen. Vielleicht liegt es an der Gründer-Atmosphäre, Menschen, die einfach das Positive sehen und Dinge in die Hand nehmen, statt nur an die Nachteile zu denken. Vielleicht eine ganz gute Idee für das eigene Leben?

Bill Gross jedenfalls, Gründer und Chef von Idealab hielt eine der bisher pragmatischsten Vorträge auf der Konferenz: „Lernen durch Scheitern: 20 Jahre Lehren aus Gründergeschichte in 20 Minuten.“ 12 Tipps hatte er für die anwesenden Gründer parat. Sein Vortrag richtete sich als erstes an Startups, aber auch jeder andere sollte sich das vielleicht einmal für sich durch den Kopf gehen lassen. Darunter: Folge deiner Leidenschaft und fokussiert, fokussiert, fokussiert.

Die 12 Ratschläge, die Gross heute gab:


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  1. Marktmacht ist toll. Finde einen Markt, auf dem du dich ausbreiten kannst und dann tue das.
  2. Werde ein Meister deines Fachs. Lerne zu präsentieren, dein Produkt und dein Geschäft zu verkaufen.
  3. Folge deiner Leidenschaft. Nur dann wirst du mit dem Herzen bei der Sache sein. Als Beispiel nannte Gross hier Walt Disney, der mehrere Male praktisch pleite war und die Firma dann immer wieder mit neuen Ideen wie Schneewittchen oder Disneyland rettete.
  4. Fokussiert euch (Original: focus, focus, focus!). Macht weniger Dinge und diese außergewöhnlich gut. Freier übersetzt: Such dir eine Nische.
  5. Finde deine Stärken. Baue diese aus, erweitere angrenzende Fähigkeiten – und such die Leute, die das lösen können, was du nicht kannst.
  6. Lass dein Unternehmen nicht zu schnell zu groß werden. Wachse lieber langsam, bevor du wieder schrumpfst und Leute entlassen musst. Wimdu dürfte hier ein Negativbeispiel sein.
  7. Überlebe, bis der Markt so weit ist. Wenn du der Zeit voraus bist, sammele alle deine Kräfte und halte durch. Gross nennt hier als Beispiel sein eigenes Projekt z.com, das scheiterte. Ein aktuelles Beispiel könnte WahWah.fm sein, ein Startup, das wohl erst dann richtig durchstarten kann, wenn LTE weit verbreitet ist.
  8. Teste, Teste, Teste. Warte nicht zu lange, wenn du unsicher bist, sondern bring dein Produkt schnell auf den Markt.
  9. Bleib dabei! Wenn die Idee gut ist und du davon überzeugt bist, dann höre nicht darauf, was die Kritiker sagen.
  10. Finde gute, passende, verlässliche Partner. Du kannst nicht alles alleine umsetzen.
  11. Nutze die Leidenschaft deiner Nutzer.
  12. Jede Wahrheit geht über drei Bühnen: Deine Idee wird erst ausgelacht werden, dann wird dagegen opponiert und später wird sie selbstverständlich. Wer diese drei Bühnen überlebt, hat es geschafft.

Was meint ihr dazu und was würdet ihr noch hinzufügen?

(Jürgen Vielmeier, Grafik via Livesketching.com)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

17 Kommentare

  • Vielen Dank für den Artikel! Schöne Zusammenfassung von Ratschlägen – auf jeden Fall motivierend.

    Was ich mich frage: Was ist der Unterschied zwischen Punkt 1, „Marktmacht ist toll“, und Punkt 4, „Such dir eine Nische“?

  • „Such dir eine Nische“

    ja und verrotte in dieser nische…

    wer verdient in irgendeiner nische bitteschön viel geld?

  • @musiker

    Gerade in einer Nische ist es doch viel einfacher Geld zu verdienen da dort kaum Wettbewerb herrscht, am Massenmarkt ist das schon um einiges komplizierter. Man nehme nur mal die großen etailer mit Ihrer Riesen Umsätzen aber niedrigen Gewinnspannen oder ein Paar Nischenshops mit kleinen Umsätzen aber dafür Gewinnspannen von bis zu 70%. Es ist einfach in einer Nische Geld zu verdienen, schwer dagegen ist es eine gute Nische zu finden.

  • 13. Überlebe das Platzen der Blase.

    Die Nr.9 ist reine Ansichtssache. Man könnte mit genauso gut sagen:

    9. Hör auf deine Kritiker! (Viele Köche können nicht irren, der dicke Bauer hat die Henne auf dem Dach…usw.)

  • Wie bei allem im Leben ist es auch hierbei „alles relativ“
    Der Markt, die Mitspieler, die Nutzer und DU…
    Eine einfache Formel gibt es leider nicht… DU solltes in der lage sein, das relative Verhältältnis, der einzelnen Faktoren zueinander erkennen und dementsprechend handeln

    Eigentlich doch ganz einfach- oder? 😉

  • Jeder der zwölf Punkte ist wichtig – oft auch banal… Besonders wichtig scheint mir für die Zukunft Punkt 4, auch für die Produktebene -> Long Tail…

  • also hier meine 2 cent für erfolgreiche startups

    1) mach etwas das jeder kennt. Einen Walkman, ein Handy usw…. Alle wirklichen Innovationen sind zum scheitern verurteilt oder brauchen 10 Jahre bis sie in den Köpfen der Leute sind. Bis dahin bist du tod!

    2) Mach es etwas besser und schöner als das was man kennt. Es muss mit 2 Sätzen weitererzählbar sein!!!!!! Ich mache einen Walkman. Er kann 10.000 Lieder speichern. oder ich mache ein Handy, aber ist viel einfacher und cooler als alle andern handys.

    3) konzentriere die auf eine Sache. Von mir aus Müslii oder Pop-Corn. Alle pleiten die ich bisher gesehen habe resultieren daraus, dass man seine energie auf 100 nischen aufteilte. Das ist nicht zu managen

    So das war’s 🙂

    PS: auch Steve Jobs hat viele Flops produziert. Apple TV, der Lisa Computer, sein NEXT Projekt, die Tatsache dass der Mac nicht mit dem apple II kompatibel war etc etc …..es waren eigentlich völlige rohrkrepierer 😉

  • Wenn man von dem was man tut und wie man handelt nicht absolut überzeugt ist, wie will man dann jm davon zu überzeugen sein Produkt zu kaufen?! Ich bin auch der Meinung, dass es am allerbesten ist, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das einfach eine breite Masse anspricht und auf keinen Fall zu neu sein sollte.

  • Die 12 finde ich persönlich am interessantesten, da ich das so noch nie gehört oder gelesen habe. Ist sicherlich viel Wahres dran.

  • Punkt 8 ist schlicht und einfach Unfug. Ein überhasteter Market-Entry hat noch keinem Produkt gut getan.