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Google lässt den Firefox noch drei weitere Jahre leben: Neue Suchpartnerschaft und Version 9


Google? Firefox? Ja, so ist es: Die Suchpartnerschaft mit dem Webriesen beschert dem alternativen Browser 84 Prozent seiner Einnahmen. Als Anfang des Monats bekannt wurde, dass der Vertrag ausgelaufen war und noch nicht verlängert wurde, war die Frage notwendig, ob Google dem Firefox den Stecker gezogen haben könnte.

Die ganze Aufregung war zum Glück umsonst: Google und Firefox-Anbieter Mozilla beeilten sich, ein Ende des Browsers zu dementieren. Und gestern verkündeten sie eine Verlängerung der Partnerschaft um weitere drei Jahre. Mehr noch: Das Problem, das unter anderem auch ich dem Firefox Anfang des Monats attestierte, könnte sich am Ende als Luxusproblem herausgestellt haben.


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Microsoft zog zurück

Denn hinter den Kulissen heißt es, dass es gar ein Bieterwettrennen um die neue Suchpartnerschaft für den Firefox gegeben haben soll. Microsoft soll sich daran beteiligt haben, aber recht früh ausgestiegen sein. Finanzielle Details der neuen Partnerschaft wurden nicht veröffentlicht, aber es ist gut möglich, dass Mozilla mehr Geld herausgeschlagen hat als bei der früheren Vereinbarung im Jahr 2008. Denn zwar ist der Marktanteil des Firefox‘ rückläufig, aber immerhin 400 Millionen Menschen benutzen den Browser.

Dass der Firefox gestern in seiner inzwischen 9. Version und einer verbesserten Variante für Android-Tablets erschienen ist, dürfte das Jahresende zu einem versöhnlichen für Mozilla machen. Der Browser soll mal wieder an Geschwindigkeit zugelegt haben und damit 30 Prozent schneller sein als der Firefox 8. Einen kleinen Seitenhieb auf den großen Partner Google und dessen Browser Chrome kann man sich dabei trotzdem nicht verkneifen. Auf der Download-Seite zum Firefox schreibt Mozilla: „Willkommen zum einzigen Browser, für den Sie an erster Stelle stehen.“

(Jürgen Vielmeier, Grafiken: Mozilla)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

12 Kommentare

  • “Willkommen zum einzigen Browser, für den Sie an erster Stelle stehen” ist nen gutes Motto- ich kenne keinen Browser, den man so gut mit persönlichen Skins anpassen kann & auch das Zubehör ist das umfangreichste. Irgendwie muss man sich ja von Chrome absetzen& ich nutze ihn eigentlich fast nur. Danke Google, dass Ihr ihn noch 3 Jahre leben lasst! 🙂

  • Na na, ich denke Nachrufe sind verfrüht. Firefox ist sicherlich derzeit technisch nicht der innovativste Browser, aber das mag sich auch wieder ändern.

    Dass die Zahlen rückläufig sind hat viel damit zu tun, dass mit den webkit-Browsern Chrome und Safari, die insbesondere im mobilen Bereich stark vertreten sind, nun mehr Konkurrenz besteht. Übrigens durchaus zu Recht, Chrome hat mit der V8 Engine, getrennten Prozessen je Tab und der Sandbox durchaus einiges an interessanten Innovationen zu bieten, die allerdings die „Masse“ der User kaum interessieren dürften. Ich selbst habe z.B. nur zu Chrome gewechselt, weil das umständliche Handling von self-signed SSL Zertifikaten beim Firefox mich in den Wahnsinn trieb.

    Ein Punkt in dem gecko aber nach wie vor besser ist als webkit und trident, ist die Fehlertoleranz. Vertreter der reinen Lehre des standardkonformen Authorings mögen das für verwerflich halten, in der Praxis kommt es dem Anwender aber zugute, da er seltener auf „kaputte“ Sites stößt.

    Wenn tatsächlich ein Browser tot (im Sinne von „technisch veraltet“) ist, dann wohl der IE. Trident ist nicht nur vergleichsweise langsam, sondern schleppt nach wie vor etliche Kompatibilitätsprobleme mit sich herum. Hier müsste Microsoft dringend mal einen Schnitt machen – dummerweise haben sie aufgrund ihrer Marktmacht nicht den nötigen Druck dahinter.

  • Habe alle probiert, bin bei Chrome hängen geblieben

    Einfach der schnellste, und groß „rumindividualisieren“ brauch ich nicht.

  • Ich verstehe diese ganze Aufregung um „Firefox am Ende, bla bla“ nicht:

    Firefox ist ein sehr guter Browser, der in den neueren Version definitv sehr, sehr schnell ist und auch im Speichermanagement enorme Fortschritte gemacht hat. Ferner will ich die ganzen Addons etc. nicht mehr missen…

    Jetzt muss sich nur noch Webm ein bisschen druchsetzen und gut ist… 🙂

  • Ich muss leider zugeben das ich gestern Chrome zum neuem Standartbrowser gemacht habe. Ich glaube nicht nur als Webworker ist der Browser eines der elementarsten Dinge auf dem Computer. Wenn der nicht richtig rund läuft kostet das Zeit und Nerven, die man nicht immer hat. Es stimmt zwar das ich einige Addons nicht missen möchte und dafür den Browser auch immer mal wieder starten muss (Greasemonkey, FireShot, FireFTP, etc.) aber ansonsten ist Chrome sehr viel schneller und stabiler. Selbst mit Top Laptop und eingebauter SSD habe ich immer Probleme mit Firefox gehabt. Das heißt aber nicht das ich ihm in Zukunft keine zweite Chance geben würde. Trotzdem hat mich Chrome sehr überrascht, weil viele Dinge von Anfang an bereits vorhanden sind (als Beispiel sei hier Firebug genannt).

  • Immer diese Leute die total Ahnung haben wie #2. Zum Glück gibt es Menschen wie dich, denn ohne euch wär ich total aufgeschmissen.

  • Firefox wird immer uninterressanter und richtig schlimm ist deren komischen Updaterei. Jedesmal heisst es: Firefox wird schneller. Ist mittlerweile ein echter Running Gag geworden 🙁

  • Ich hatte mir schon gedacht, dass Microsoft an Firefox interessiert ist, schließlich ist dieser nach IE der meist verbreitetste Browser weltweit, auch wenn die User-Zahlen rückläufig sind. Wenn Google ausgestiegen wäre, hätte Microsoft als neuer Partner wohl Bing als Standardsuchmaschine im FF platziert und zusammen mit dem IE, würden die Zahl der Bing-User deutlich steigen.