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Facebook-Manager lachten HP aus: WebOS-Angebot für 1,2 Milliarden Dollar

WebOs

Hach, 2012! Was werden wohl die Trends des Jahres, was wird anders werden als 2011? Eins hoffentlich nicht: eine geschäftige Gerüchteküche. Sie hielt uns 2011 mit aberwitzigen Dingen auf Trab und die Gerichte werden ihr in diesem Jahr sicher nicht ausgehen. Wäre auch irgendwie schade, plötzlich nichts mehr zu lesen von einer Quelle, die sich auf jemanden beruft, der nicht genannt werden will, aber gehört hat, dass…

Ein interessantes Gerücht gibt es jedenfalls noch aus dem späten 2011, wie das Techblog VentureBeat berichtet: Facebook soll mit HP in Verhandlungen über einen Kauf des Betriebssystems WebOS gestanden haben. Als die HP-Verantwortlichen den Verkaufspreis genannt haben, wurden sie von den Facebook-Mitarbeitern ausgelacht. HP hatte 1,2 Milliarden US-Dollar für das Nischensystem verlangt.

Das Wettrennen der Systeme


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Das hätte der Summe entsprochen, für die HP im Jahre 2010 WebOS übernommen hatte. Allerdings gab es damals ganz nebenbei auch noch das Unternehmen Palm mit allen Mitarbeitern, Rechten und Produkten dazu. Den Preis für den Handheld-Pionier hätte HP also damit auf das Betriebssystem reduziert und Wertverluste darin noch nicht einmal eingerechnet. Nicht nett. Und 1,2 Milliarden Dollar für ein System, das die Nische nie verlassen und das beiden Eignern – Palm und HP – nur Probleme beschert hat? Darüber kann man durchaus mal den Kopf schütteln. Andere Interessenten wie Amazon, HTC und Oracle sollen erst bei einem Angebot von 500 Millionen Dollar überhaupt gesprächsbereit gewesen sein.

Interessant ist die Tatsache, dass Facebook sich überhaupt zu Gesprächen über einen Kauf von WebOS getroffen hat. Das Social Network will künftig den Fokus auf das mobile Internet legen. Aber ein eigenes Betriebssystem klingt nach einer abenteuerlichen, teuren Strategie. Und in diesem Jahr dürften es eher weniger als mehr Systeme werden, die am Markt eine Rolle spielen. Android und iOS haben derzeit die besten Karten; Symbian, laut StatCounter noch Marktführer, wird namentlich verschwinden. Windows Phone und RIMs Blackberry-Systeme müssen sich sehr strecken, um da mitzuhalten. MeeGo wird eingestellt und soll bei Intel von Tizen abgelöst werden.

Sollte Facebook dennoch weiterhin an WebOS Interesse haben, kommt das Social Network künftig deutlich preiswerter dran: HP stellte das System Anfang Dezember Open Source.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

9 Kommentare

  • …Das Social Network will künftig den Fokus auf das mobile Internet legen. Aber ein eigenes Betriebssystem klingt nach einer abenteuerlichen, teuren Strategie…..

    Warum?
    das gleiche hätte man wohl vor ca 5 Jahren auch über Google gesagt …….
    Facebook hat sogar mehr Marktmacht als Google damals und sollte es beschließen eigene mobile Geräte mit eigenen OS herrauszubringen auf welche dann zb. Facebook dann ohne Einschränkungen läuft im gegensatz zu anderen Geräten würde es Interessannt werden wie sich die Nutzer Entscheiden würden? gegen Facebook oder gegen zb. Microsoft oder Android Geräte?

  • @#3: Vor fünf Jahren, ja. Aber wenn du heute noch mit einem eigenen OS durchstarten willst, hast du bereits massive Konkurrenz und das Henne-App-Problem. Entwickler machen Apps für iOS und Android, weil die am weitesten verbreitet sind, dann kommen vielleicht noch Windows Phone, Blackberry und eine Web-App und dann erst einmal sehr lange nichts. Und dann soll es noch einen fünften Weg geben, für den die Entwickler Zeit aufwenden sollen? Werden die keine Lust drauf haben.

  • Noch interessanter als die Frage, warum FB auf der Suche nach einem OS ist, ist doch die Frage, wann HP es schafft, seinen markenzerstörenden Schlingerkurs zu beenden und wie sich HP für die Zukunft aufstellen will.

    Eigentlich hat HP bis auf der Druckersparte nirgendwo eine positive Assoziation beim Kunden (jedenfalls nicht in meinem Bekanntenkreis). Im Desktop- und Notebookgeschäft zwar riesig, aber weder einen großen Namen noch große Gewinnmargen, der Tableteinstieg und -ausstieg lässt eher die Frage aufkommen, ob man bei zukünftigen Innovationen aus dem Hause HP Zukunftssicherheit der Produkte bekommt und WebOS sowie Palm gehen weiter unter, so wie es schaut. Wo will HP nur hin in 2012?

  • FB will an die Börse und braucht dafür eine breitere Basis , mehr „Standbeine“, warum da nicht eigene mobile Geräte mit einem eigenen OS Vertreiben?
    Schließlich provitieren die anderen Plattformen auch indirekt von FB, vermutlich will FB diese Quelle selber Anzapfen.
    Wenn bei ca. 1Mrd Mitglieder sich nur wenige % für FB Geräte entscheiden würden, hätten diese vermutlich aus dem Stand mehr Marktanteile als eine WP7 Plattform , genau dieses wäre der Vorteil.

  • Wieso man so ein Betriebssystem für 1.2 Milliarden kaufen sollte wäre mir auch ein Rätsel. Vielleicht für den halben Preis. Bin mal gespannt, wenn sich Facebook dann angelt oder ob sie selber entwickeln.

  • Den Trend das Android und iOs den Markt erobert haben merkt man immer wieder als Blackberry Nutzer.

    Mit meinem Android war die Google Anbindung absolut kein Problem. In wenigen Sekunden hat man es eingerichtet und alles wird synchronisiert.

    Bei Blackberry gibts immer wieder kleine Makel. Die Mail, die man als gelesen markiert hat, wird auf dem Computer wieder als ungelesen angezeigt – sehr unschön.

  • Facebook will nun mit Google Android OS in mobilen Markt zu konkurrieren. $ 1.2b ist scheint immer noch ein großer Betrag für diesen Deal.