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Instagram für Android: iPhone-Nutzer angewidert vom Android-Pöbel


Im Scherze: Katie Notopoulos hat auf BuzzFeed allerhand Tweets von iPhone-Nutzern gesammelt. Die echauffieren sich meist mit gespieltem Abscheu darüber, dass ihre exklusive Fotocommunity-App Instagram seit gestern auch für Android zur Verfügung steht. Eine Instagram-Nutzerin namens Mantha etwa twittert:

„Folgt mir nicht auf Instagram, wenn ihr Android habt. Ihh…“

Ein anderer Nutzer namens Frank The Tank schreibt:

„Ich finde es ekelerregend zu wissen, dass Menschen mit einem Android Phone mir auf Instagram folgen können…“

Bevor nun der Volkszorn der Androiden losbricht: Die große Mehrheit dieser Tweets ist ganz klar scherzhaft gemeint. Aber es zeigt ein wenig, wo Android zur Zeit steht.


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Mit pseudo-künstlerischen Apps wie Instagram konnten sich iPhone-Nutzer für gut ein Jahr in ihrer Exklusivität wähnen. Die geht jedes Mal ein Stück weit verloren, wenn beliebte Apps auf Android oder andere Systeme portiert werden. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis die Mehrheit exklusiver Apps zuerst für Android veröffentlicht wird („Android first“). Statista veröffentlichte heute eine interessante Grafik (oben) auf Basis neuer Comscore-Zahlen: Android hat iOS in den USA bei den Smartphone-Betriebssystemen binnen eines Jahres auf den zweiten Platz verdrängt. Jedes zweite verkaufte Smartphone dort ist inzwischen ein Android-Phone. Smartphones werden zur Massenware und das lockt ganz gewöhnliche Menschen an, die dem elitären Zirkel der iPhones nicht angehören. Wäre die Bild-Zeitung in solche Projekte involviert, würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein „Volks-Smartphone“ mit Android auf den Markt bringen.

So zumindest auf den ersten Blick. Schaut man genauer hin, ist die Botschaft eine andere: Android und iOS erhöhen beide im Vergleich zum Vorjahr ihre Marktanteile und kontrollieren zusammen inzwischen 80 Prozent des US-Marktes. Die großen Verlierer sind die als Business-Handys verschrieenen Windows- und Blackberry-Systeme. Das Business-Segment stirbt, zumindest auf dem Smartphone-Markt.


Der eigentliche Verlierer von Apps wie Instagram ist die Fotografie. Nicht, dass die meisten Bilder in der Community nicht hübsch wären – sie werden nur bald nichts Besonderes mehr sein. In weniger als einem Tag haben bereits 1 Million Android-Nutzer Instagram seit gestern heruntergeladen. Bilder mit Retro-Filtern werden in Kürze die ganze Welt überschwemmen, wie einst der Farbverlauf die Werbeagenturen oder PowerPoint die Geschäftswelt. Fotos ohne vermeintlich künstlerisch wertvoller Optik wird es bald kaum noch geben. Dass Instagram jetzt auf Android kommt, spielt dabei allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Die Funktionen der App sind in Form zahlloser Kopien längst für Android erhältlich.

(Jürgen Vielmeier, Grafiken: Instagram, Statista)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

33 Kommentare

  • Die Fragmentierung bei Android wird über kurz oder lang noch eine große Rolle bei dieser Sache spielen. Vorallem dann ist das von dir erwähnte „Android First“ Beispiel erneut zu überprüfen.

  • Solange Developer 1000x lieber für iOS schreiben als für das Pseudo-Hipster-Android, wird es niemals zu einem sog. „Android First“ kommen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

  • instagram ist also _die_ app für möchtegern künstler die photoshop nicht benutzen können.
    ich kann photoshop benutzen, bin aber ein mieser photograf. gibts da vielleicht auch was für mich?

    aber mal spass beiseite. bin ich der einzige, den die heutige techiwelt nur noch anöded? wo man hinschaut gehts nur noch um zeug wie instagram, pinterest und weiß der kuckuck. für mich kommt das alles einem monotonen dröhnen gleich, dasuninteressanter kaum sein könnte.

    kann es sein dass tech news früher interessanter waren, oder liegt es einfach daran, dass nach jahrelanger und täglich verabreichter überdosis von inspiring awesomeness, innovation, revolution und evolution und sonstigen buzzwords meine begeisterungsfähigkeit für die immergleichen, schnöden neuigkeiten schlichtweg am ende ist?

    bin ich von lethargie befallen, oder ist es einfach der verzweifelte versuch der techwelt ihre existenz zu rechtfertigen, dass um jeden lauen furz ein tamtam und getöse gemacht wird, als wäre gerade das jahrhundert ereignis geschehen, weil ein paar millionen menschen in ihrer grenzenlosen langeweile auf einen x-beliebigen link geklickt haben und sich am ende bei einem nutzlosen dienst angemeldet haben, der deswegen dann hochgejubelt wird?

  • Autsch! Leider fürchte ich, einige User glauben wirklich, sie hätten sich mit ihrem Appleprodukt Exklusivität erkauft.

    Ansonsten kann ich Negativity und Harald (5+6) nur zustimmen. Die Industrie hat bei immer mehr Menschen ihr Ziel erreicht: Konsum als Lebensinhalt. Widerlich.

  • Instragram bzw. dieser Filterwahn ist manchmal wirklich schlimm. Hochnäsige iPhone Benutzer sind noch schlimmer … ich bin ein wenig froh keiner von denen mehr zu sein, ich mag meinen Droiden 😀

  • @#2 … die Fragmentierung von Android?! Warum sollte das ein Problem sein? Selbst wenn du für den kleinsten Nenner entwickelst, ist das nicht weiter schlimm und es ist ziemlich einfach für verschiedene Api-Level verschiedene Ausbaustufen der App bereitzustellen. Unterschiede bei der Auflösung sind auch nicht wirklich problematisch …

    Das einzige wo ich mir Schwierigkeiten vorstellen kann sind Spiele. Da nicht alle Smartphones/Tablets gleich schnell sind, muss sich die Engine ggf. anpassen. Aber es ist ja nicht so als ob man das vom PC her nicht kennen würde. Dann gibt es eben verschiedene Settings für die Grafikqualität und gut ist’s …

  • Der nächste Weltkrieg bricht sicher zwischen Apple , Google und Microsoft (Nutzern) aus.
    Vermutlich werden wir bald unser gesamtes Leben nach diesen Firmen Ausrichten müssen?
    Wir werden nicht mehr in Deutschland, USA oder der EU Leben, sondern im Apple , Google oder MS-Universum, in Apple Häusern mit Apple Fernsehen und natürlich mit dem Apple Auto fahren, dabei verächtlich auf den Google und schlimmer Windows „Pöbel“ schauen die mit ihren Schrott aber natürlich nicht auf eine Apple Autobahn dürfen.
    Apple Kinder heißen alls „Steve“ besuchen die Apple Schule und dürfen dann auch das Apple Abitur machen ….

  • @Sebbi: Dann lass ich mal das Wort Zeitfaktor fallen. Ich habe keine Lust eine App zu entwickeln und dann noch etliche Ausbaustufen draufzuhauen, die dann weitere Funktionen bei „besseren“ Modellen bieten.

    Wer soll das bitte alles Dokumentieren und beschrieben? Und dann noch in einem Marktplatz, wo die Leute generell nicht gerne mal ein paar Euros ausgeben.

    Warum soll ich weiterhin den Aufwand für Android betreiben, wenn ich bei iOS diesen Aufwand eben nicht habe? Zusätzlich habe ich bei iOS ein Menge Kunden, die nicht bei 0,79 € rummeckern sondern einfach kaufen.

  • …die Infografik verwirrt mich – im Text heißt es, dass Android binnen einer Jahres iOS überholt hat, aber wenn ich die Balken richtig interpretiere, dann war Android vor einem Jahr auch schon vorn? Oder war das erste Jahr gemeint, dann war es aber auch erst „ab Messung“, denn das G1 kam in den USA schon 2008 auf den Markt…

    Egal – über 50% MA in den USA für Android sind schon beeindruckend. Meine Meinung – „Offenheit“ (man könnte auch sagen Freiheit) zahlt sich mittel- und langfristig halt aus…

    Btw – Ich finde ja, dass sich einige iPhone-Besitzer teilweise aufführen wie der Hochadel früher ;-D

  • @Marco:

    “Offenheit” bzw. Freiheit wie du betitelst wird hier wohl eher einen kleinen Stellenwert haben. Ich denke mal es liegt eher daran das Firmen wie Samsung den Markt mit allerlei billigen Plastikbombern beackern. Jeder will nunmal ein Smartphone heutzutage.

    Allerdings wäre ich bei dieser „Freiheit“ im Android Bereich eher vorsichtig. Bei dem Malwareanteil im Android Bereich vergeht einem die Lust Apps zu probieren. Die User möchten eben nicht erst im Netz recherchieren ob eine App sicher. Hinterher ist das Geheule groß… Daher ist die Frage für wen sich die Offenheit hinterher auszahlt. Für die Entwickler von Malware die schön euer Adressbuchscannen, oder für die treuen Androidnutzer!?

  • @Martin:

    Dass es „billige Plastikbomber“ gibt, ist doch ein Ausdruck von Freiheit. Wenn die Leute so ein Gerät haben wollen, dann sollen sie es von mir aus bekommen. Das iPhone ist so etwas wie ein „Edel-Trabbi“ – ein Modell für alle – ganz egal, was sie haben wollen – bei Android hat man die Wahl, ob man nen Käfer oder nen Ferrari haben möchte 😉

    Aber Spaß beiseite – Du hast natürlich Recht, dass das auch seine negativen Seiten hat. Vor allem die Malware (und auch der Entwicklungs- und Anpassungsaufwand durch die vielen Geräte) sind natürlich nicht so schön. Alles hat halt seine Vor- und Nachteile – ich finde es schön, wenn die Welt ein bisschen bunter ist, auch wenn es dann halt ein bisschen gefährlicher ist…

  • @Marco:

    Da gebe ich dir durchaus Recht. Es ist auch in meinem Sinne, das es nicht nur Mainstream gibt. Jeder sollte für sich individuell entscheiden was er benutzen möchte. Was die Leute ja Gott sei Dank auch tun. 🙂

    Es ging mir generell um die Freiheit die du betitelt hast, denn diese kann eben auch Probleme machen. (Beispiel Malware) Ich selbst mag Android ganz gut leiden, allerdings gibt es auch so einiges das mich nervt. Das es immer Sachen geben kann, die einem an einem Produkt nicht gefallen weiss ich. 🙂 Und das ist auch bei dem Apfelverein so.

  • Was die Sache mit den Bildern angeht, finde ich es gar nicht mal so übel. Somit sind wir wieder darauf angewiesen sich bei wirklich schönen Bildern ordentliche Mühe zu geben, damit diese was besonderes werden. Filter kann ja nun bereits jeder anwenden..

  • Android + 3,2%

    Aber

    Samsung 0,0 %
    LG – 1,10
    Motorola – 0,9
    HTC + 0,4

    Kommt der ganze Android-Zuwachs nur von billigen Prepaid-Androiden?

  • @Negativity: Seh ich genauso – siehe TV, und davor Bücher …irgendwann ist ein neues Medium vollkommen im Alltag angekommen, und wenn du dich den ganzen Tag damit beschäftigst, reisst dich halt nix mehr vom Hocker – geht mir genauso 🙂 Zeit für nen neues Medium …

  • Interessieren würde es mich schon warum sich gerade IT Firmen und ihre Kunden so oft gegenseitig an die Gurgel gehen?
    Software muss irgentwie eine Art Gefühle wie Religionen bei Nutzern auslösen
    Da wird um jedes % Marktanteil , Detail oder Merkmal erbittert von den Fans gestrittten, die Firmen selbst Verklagen und Bekämpfen sich bis zum letzten Blutstropfen gegenseitig und ihre Fans fiebern wie bei Fußballvereinen mit.
    Ich glaube kaum das sich Anwender wegen der Marke von Waschmaschinen , Toaster oder Rasenmäher gegenseitig zuflamen?

  • Danke für diesen Beitrag, ich musste ja herzlich schmunzeln über diese Technik-Nazis. Ich glaube diese User denken sie haben bei dem überteuerten Preis die Rechte auf alles und jeden mitgekauft… Schlimm ist sowas!

  • Unglaublich, kaum steige ich mal (testweise vorerst) von Android auf IPhone um, schon muss ich diesen Schritt wieder in Frage stellen 😉 Auch wenn´s eher spaßig sein soll, zeigt es doch eine seltsame Denke…

  • Also ich teste immer die Freewareversion und wenn die gut ist kaufe ich die Vollversion. Auch wenn mein einziger Nutzen ist, dass mir keine Werbung eingeblendet wird.

    Zu Instagram: Mir gefällt die App gut. Leider ist für mich der Social-Community eher lästig als hilfreich. Weiß jemand eine Alternative die die Photos einfach auf meinem Nexus speichert?

  • Ganz schön lächerliche Diskussion..Android oder Apple…jedem das seine…wer bereit ist, mehr Geld für ein „schlechteres“ Produkt zu zahlen kann das ja gerne machen…aber dann solche Kommentare abzulassen?

    Mal schauen wo Apple in 10 Jahre ohne Steve Jobs ist und ob die Leute diese Aufpreise noch bereit sind zu zahlen…hab ebenfalls beide Systeme schon mal gehabt und finde beide ok…

  • @ Bon Voyage

    Vielleicht ist der beFunky Foto-Editor eine interessante Alternative für Dich, wenn Du auch Foto-Effekte haben möchtest (siehe z.B. http://bit.ly/xb7Cxz )

    Oder die Google+ App, wenn Du keine Effekte brauchst. Mit der Google+ App kannst Du Deine Handy-Bilder auch in der Cloud ablegen lassen und dann zB direkt über den Rechner auf diese zugreifen. Ist eigentlich recht praktisch…

  • Danke Marco für den Tip. beFunky sieht interessant aus. Allerdings bin ich auf der Suche nach einer Photo-App bei der ich einen vordefinierten Filter auswählen und danach Fotos machen kann. Super wäre natürlich wenn man mittels App und Filter schon vorab sehen würde wie die Fotos aussehen würde.

  • @ Bon Voyage:

    Such mal nach dem Schlagwort „Retro Kamera“ – ich glaube, da gabe/gibt es eine passende App im Google Play Store mit dem Namen…

  • Was für eine tolle Neuerung für Android User.. und klar sind die Apfelnutzer böse.. wahrscheinlich kostet die App im Apple Store auch noch 99 Cent und im Android Store ist sie jetzt umsonst drinn? 😉

  • der überflutung kommt doch schon durch apple… da ist android doch schon wurst

    nur noch gefiltertes wihin ma FLICKERT

    aber wen wunderts… jeder depp der sich ne spiegeldigicam leisten kann meint er ist profifotograph.. was sollte beim handy anders sein