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5 Millionen für Pebble: Warum eine Smart Watch einen neuen Kickstarter-Rekord aufstellte

Internetfähige Armbanduhren sind 90er. Na gut, eher 2000er, aber sie fühlen sich an wie schlechte Ideen aus einer längst vergangenen Zeit. Sony wurde jüngst für seine Smart Watches belächelt. Sogar Apple erhielt Kommentare wie „Ja ja, macht ihr mal“, als der Elektronikkonzern den neuen iPod nano in einem Szenario auch als mögliche Armbanduhr vorstellte. Wer sich mögliche Smart-Watch-Konzepte einmal angesehen hat, weiß warum: Das ist alles nicht hübsch.

Und jetzt bricht ein relativ unbekanntes Startup namens Pebble den bisherigen Rekord auf Kickstarter und sammelt fast 5 Millionen US-Dollar ein. Um eine Smart Watch ins Leben zu rufen. Was macht Pebble anders als die anderen? Es könnte ganz einfach die erste webfähige Armbanduhr werden, die man dank eines eleganten Outfits und zugeschnittener Anwendungen gerne trägt.

Wer sich das Video anschaut, in dem das Unternehmen Pebble vorstellt, wird wahrscheinlich schnell verstehen, warum die Uhr so begeistert:


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  • Chronometer, Stoppuhr oder Digitaluhr – je nach Gusto lässt sich die Oberfläche frei umgestalten.
  • Pebble zeigt sich sehr offen hat ein eigenes App-Ökosystem. Entwickler können Anwendungen schreiben, die speziell für die Uhr angepasst sind.
  • Die Uhr lässt sich als Fernbedienung für iTunes, Google Music oder andere Medienwiedergabe benutzen.
  • Beschleunigungssensor, Vibartionsalarm, ARM-Prozessor, Bluetooth 2.1 – alles drin.
  • Pebble verwendet ein E-Paper-Display, ähnlich wie Amazons Kindle. Die Batterie ist nicht ganz so leistungsfähig, soll aber bis zu 7 Tage durchhalten.

Das alles erinnert mich an die Zeit, als Apps die Smartphones eroberten und damit endlich passende Anwendungen für das Medium Smartphone. Pebble könnte das gleiche für Smart Watches erschaffen haben. Hier wirken die speziellen Anwendungen wie aus einem Guss.

Wow-Faktor

Die Uhr ist bereits in Produktion. Eigentlich wollte Pebble nur 100.000 Dollar sammeln, um den ersten Rollout zu vermarkten. Nun sind es zur Stunde knapp 4,9 Millionen Dollar geworden und ein neuer Rekord für die Crowdfunding-Plattform Kickstarter noch dazu. Noch einen Monat lang läuft die Aktion und sie dürfte noch einige Millionen mehr in die Kassen des fünfköpfigen Pebble-Teams spülen. Wer etwa 115 Dollar investiert, erhält ein Exemplar der Uhr, die später rund 150 Dollar kosten soll.

Da scheint es die Finanziers nicht zu stören, dass Pebble auch Nachteile hat. Denn für die Nutzung webfähiger Dienste benötigt man zwingend ein Android-Smartphone oder ein iPhone/iPod touch und muss Pebble dauerhaft via Bluetooth verbinden. Schön anzusehen auch, wenn man Pebble auf dem Fahrrad als Tachometer verwenden kann. Allerdings geht das auch hier nur über den Uwmeg eines GPS-fähigen Smartphones, das man immer dabei haben muss. Trotzdem: Pebble ist die erste webfähige Armbanduhr, die ich mir kaufen würde. Weil das Konzept durchdacht erscheint und die Uhr den nötigen „Wow-Faktor“ hat. Wäre Pebble etwas für euch?

(Jürgen Vielmeier, Bilder: Pebble)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

20 Kommentare

  • Ich habe kurz vor dem Artikel einen eigenen Blog Eintrag zu dem Zubehör Markt geschrieben und wie bestimmtes Zubehör oft nur an ein einziges Gerät gekoppelt ist.

    Bei der Uhr ist das anderes weil man es mit allen Smart-Phones benutzen kann. Ich finde das Konzept auch sehr gut 🙂

  • Für mich wäre Pebble definitiv etwas, deswegen gehöre ich auch zu denen, die einen Teil zu den 5 Millionen beigetragen haben!

  • Interessant ist diese Uhr, jedoch scheitert das Konzept an der zwingenden Bluetooth-Verbindung. Aktuelle Smartphones verbrauchen ohnehin schon Unmengen an Energie und durch ein ständiges BT-Tethering wird das noch schlimmer. Da ist der geringere Stromverbrauch der Uhr durch die E-Ink Technologie eher das geringere Problem.

    Ich sehe das wieder als so ein Gadget, auf das man am Anfang sehr heiß ist und es nach ein paar Tagen oder höchstens Wochen nur noch in der Ecke liegen hat.

    So ging es mir auch mit der Sony Ericsson LiveView – zumindest zum Jogging taugt das – für den Alltag eher weniger.

  • Fürs Lauftraining wäre die Uhr sicher interessant, aber wahrscheinlich würde ich mir dann eher eine GPS-Trainingsuhr zulegen, denn wenn ich trainiere, brauche ich kein Internet.

  • Naja, das Handy habe ich wg. der Musik ohnehin dabei und diese Lauf-Apps wie Endomondo oder SportsTracker sind zusammen mit so einer Uhr und einem Bluetooth-Herzfrequenzgurt von Polar schon spaßig.

  • Für mich wäre es nur was, wenn die Uhr anschließend auch in deutsch verfügbar ist. Die Uhrzeit als Text finde ich sehr interessant, aber nicht auf englisch..

  • Nettes Konzept, gefaellt durchaus.
    Jedoch scheinen die Jungs den Gedanken von kickstarter fehl zu interpretieren und nutzen es als Absatzplattform.

    Die ‚rewards‘ sind i.d.R. kleine, besondere Geschenke, Treffen oder einfach etwas kleines Kreatives. Die Pebbler hauen einfach ihre Uhren raus (was definitiv eine (!) Option sein sollte) und passen die Menge an die gespendete Summe an.
    Das finde ich oede.
    Sicher wuerden einige viel lieber eine unterschriebene Konzeptskizze oder ein gemeinsames Essen beim Pebble-Lieblingsitaliener haben.

    Das verfaelscht zudem auch noch die Summe, denn davon geht ja wieder ein sicherlich grosser Teil fuer die Uhren ab, die rausgehauen werden!

  • Eine solche Uhr als eigenständiges Smartphone (mit Pulssensor) wäre genial. So wirkt das Konzept auf mich nur wie ein erweitertes Display für ein bestehendes Smartphone. Kein Bedarf.

  • Ich war am Überlegen… Aber einerseits, dass noch nicht genug bekannt ist (z.B. deutsche Sprache?), andererseits dass ich die Auflösung des Displays auf manchen Fotos nicht ganz so toll fand (eine UHR! Da bin ich nunmal Real-life gewohnt…) haben mich zu einer Entscheidung dagegen gebracht.

    Aber Respekt für so einen Erfolg!

  • Große Hersteller (P*s) haben sowas auch schon in der Schublade, und werden in der Forschung eingesetzt (Stichwort: smart home, leben im Alter,…). Hab ich schon im Einsatz bewundern dürfen – das besondere der Uhr die ich gesehen habe: die Zeichen waren Silber -das sah stylish aus!

    Na das wird dann spanned werden, wenn mehr Anbieter solche Art Uhren rausgeben.

  • Ich nutze seit Jahren keine Uhr mehr am Handgelenk. Somit lautet meine Antwort auf die Frage, nein!

    Zur der Uhr selbst und dem Beitrag: Ich denke das sich sehr viele Interessenten finden werden, die die Uhr kaufen. Das sieht man schon recht gut an dem Erfolg der jetzt ja schon da ist mit der Sammlung des Kapitals.

  • naja, schön ist immer noch was anderes 🙂 Da kann ich mir auch nen nano an die hand binden.
    Seit ich immer ein Handy dabei habe, trage ich auch keine Uhren mehr. Die rückkehr der taschenuhr 😀
    Naja, wenn die uhr ein handy wär… dat wär schon was.

    wirklich cool ist nur das finazierungsmodell….

  • finde das pebble projekt auch sehr interessant! dass es soviele geldgeber dafür gibt, damit hätte wohl keiner gerechnet. bin mal gespannt, ob die uhren auch in deutscher sprache angeboten werden und ob man sie dann hier auch ohne weiteres kaufen kann.

    ich hab mal einen blog zu dem thema aufgesetzt: http://www.final-labs.com/pebble/

    dort findet ihr alle informationen zur pebble. gerade eben hab ich das interview mit dem pebble chefentwickler von wired übersetzt. neben news, bildern, features und faqs gibt es auch ein forum in dem ihr über die neue uhr diskutieren könnt. schaut euch doch einfach mal um. viel spass!

    gruß,
    michael

  • Als ich das erste Mal einen Nano als Armbanduhr gesehen habe, kam mir direkt das willichhaben-Gefühl. So schön und elegant. Und dabei geht mir Apple auf den Zeiger und auf eine Armbanduhr habe ich schon verzichtet als es noch keine Handys gab.

    Die Smartphones werden immer größer und unhandlicher und beim Radfahren mal kurz auf die Geschwindigkeit zu schauen oder zu prüfen ob die gerade eingegangene Mail wirklich wichtig ist und auch die Fernsteuerung für den MP3player (-App!) wäre toll.

    Wenn ich mir aber ein weiteres Gerät zulege, das ständig geladen werden soll, so möchte ich nicht auch noch ein weiteres System zur Administration haben wollen. Eine Fernsteuerung für mein Android reicht völlig, zumal ich auch auf die gesamte Leistungsfähigkeit des Telefons zugreifen möchte. Eigene Apps, die nicht alles können, was die Apps auf dem Telefon können und auch noch anders zu bedienen sind? Danke, nein.

  • super idee, sodenn es auch reibungslos funktioniert…die anforderungen/ansprüche an das projekt sind sicherlich gewaltig.

    und sieht natürlich sehr gut aus…also why not? habe soeben http://www.pebble-uhr.com entdeckt…let’s wait & see…