Sonstiges

Xing stellt Visitenkartenscanner vor

Ach, Xing… Das deutsche Business-Netzwerk ist ein wenig in die Jahre gekommen und steht dennoch hierzulande hoch im Kurs. Sehr geschätzt unter anderem die Jobbörse, die Stammtische und die Foren. Das große Manko für viele aber weiterhin, dass man ausländische Kontakte nur in den seltensten Fällen hinzufügen kann und – für mich ganz persönlich – dass ich mich auf meinem Rechner jedes Mal neu anmelden muss, wenn ich den Service wieder nutzen will. Und wenn ich noch so oft das Kästchen mit „Eingeloggt bleiben“ anwähle.

Heute hat Xing aber eine neue Funktion für die eigene Android-App vorgestellt, die ein echter Killer werden könnte: einen Visitenkarten-Scanner. Per OCR soll der Text auf der Karte erkannt und der passende Xing-Kontakt dazu herausgesucht werden. In unserem Kurztest hat das, mit einigen Einschränkungen, auch tatsächlich funktioniert.

Die Visitenkarte eines deutschen Pressesprechers scannte die Xing-App nahezu klaglos ein. Was in der Adresse später fehlte, war lediglich der Name. Man hat ihn recht schnell ergänzt und kann anschließend suchen, ob für die Person ein Xing-Profil vorliegt. Die App erkennt sogar zusätzliche Informationen wie E-Mail-Adresse oder Telefonnummer und kann diese zusätzlich speichern, selbst wenn sie im Xing-Profil des Kontaktes nicht vorkommen.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Senior Social Media Manager:in im Corporate Strategy Office (w/d/m)
Haufe Group SE in Freiburg im Breisgau
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Ende der Visitenkarten absehbar

Xings großes Manko zeigte sich in unserem zweiten Versuch. Eine Pressevertreterin aus U.K. nämlich erkannte Xing zwar namentlich. Hier taucht der Kontakt allerdings natürlich nicht in der Xing-Datenbank auf, weil der Dienst in den meisten Ländern der Welt kaum oder gar nicht genutzt wird. Die App erlaubt es aber, die Daten zu speichern. Schön auch: der Scanner erkannte Ländervorwahl, Trennstriche und Punkte in der Telefonnummer. Dafür rutschte die E-Mail-Adresse mit in die Postanschrift. Ganz fehlerlos arbeitet die App also nicht.

Aber sonst? Eine tolle Weiterentwicklung und eine der besten Übergangslösungen auf dem Weg zum papierlosen Büro und dem möglichen Ende der Visitenkarte, die ich seit langem gesehen habe. Xing profitiert hier von dem eigenen Netzwerk im Rücken – zumindest, was das Inland angeht. Schon vor zwei Jahren haben die Hamburger den mobilen Handshake vorgestellt, mit dem sich zwei Kontakte mit Mobiltelefonen papierlos vernetzen können. Der Visitenkartenscanner ist nun eine tolle Weiterentwicklung. Ich würde mir auch hier noch eine reine Offline-Version wünschen, weil man gerade auf Messen oft kein mobiles Netz zur Verfügung hat. Die Funktion steht ab sofort in der allgemeinen Xing-App für Android zur Verfügung. Eine Version für das iPhone soll in Kürze folgen. Windows Phone? Blackberry? Vielleicht irgendwann später.

Und ganz generell würde ich mir eine ähnliche Funktion auch für mein eigenes Adressbuch wünschen. Denn ein Business Netzwerk, das all meine Ansprüche erfüllt, finde ich derzeit weder in Xing noch in LinkedIn.

(Jürgen Vielmeier, Screenshot: Xing)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

12 Kommentare

  • Also ich finde Xing ganz nett, aber habe persönlich noch keinen großen Nutzen daraus gezogen. Gleichwohl finde ich den Visitenkartenscanner praktisch und ich denke, dass es mit den nächsten Versionen immer besser werden wird 🙂

  • Ich habe mir die App gerade installiert, um den Visitenkartenscanner zu testen und bei 2 von 2 Versuchen hat es nicht geklappt. Einmal hat er ausschließlich die Firma erkannt, einmal nur die Abteilung (als Name und Vorname) sowie die Faxnummer als Telefonnummer :/

  • Für Visitenkartenscans nutze ich seit einiger Zeit schon CamCard. Funktioniert ganz gut, nur haben alle Visitenkartenleser immer wieder Probleme mit dem unterschiedlichen Aufbau von Visitenkarten. Daher bleibt oftmals nur die händische Nachkorrektur, was mir angesichts langer schwieriger indischer Namen bisher meist lieber war als den Namen selbst einzutippen 😉

  • Nette Idee, aber warum nicht einfach bei Xing/Linkedin einloggen und Name kurz ins Suchfeld und adden. Geht 100mal schneller als Karte hinlegen, Kamera an und ausrichten, Photo machen, editieren, hinzufuegen.

  • Man müsste auf den Visitenkarten vielleicht einen einheitlichen Code drauf drucken den man besser erfassen kann – wenn ich mir so manche Karten anschaue, habe ich so meine Zweifel ob die OCR das wirklich erfassen kann…

  • Eine solche App fürs eigene Adressbuch gibt es. CamCard Scanner. Funktioniert auch Offline und kann sich nach Wahl mit allen Adressbüchern/ Konten auf Android synchronisieren.

  • @ Sabastian, Danke, war auch mein Gedanke. Sich im Bericht echauffieren, dass Xing in die Jahre gekommen ist, aber der Scanner, der alles langsamer macht, der ist super.

  • Warum muss eigentlich alles immer weltweit sein?! Xing hat doch in Deutschland durchaus seine Fans (mich eingeschlossen), LinkedIn ist in D aus meiner Sicht ziemlich nebensächlich. Und den VK-Scanner find ich gut, sicher noch optimierungsbedürftig, aber Sinn macht er sicher.

  • Für Xing Nutzer sicher eine Bereicherung. Ich habe erst gestern gesehen das es Visitenkarten (die aus Papier) gibt, mit einem Kode hinten drauf der alle Wichtigen Daten gespeichert hat. Dieser kann dann mit einem Handy abgescannt werden. Praktisch! So komme weniger Papier in den Umlauf und alle wichtigen Daten sind gleich beim gegenüber im Handy gespeichert