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YouTubes Originalkanäle für Deutschland: Hoffnung auf den Schulhof

Große Meldung heute früh von der dpa: YouTube will 60 neue Spartenkanäle einführen, zwölf davon in Deutschland. Ja, Deutschland. Diesmal nichts mit „Video nicht verfügbar“ oder ähnlichen Meldungen. Sogar die Produktion eines RTL-Zulieferers und eine von Endemol sind darunter. Als aufmerksamer Techblogger muss man das natürlich richtig einordnen: Ist das nun eine Sensations- oder eine Sack-Reis-Meldung?

Ich würde sagen: weder noch. Zufällig sah ich gestern die Spiegel-TV-Reportage „Internetstars, die schnelle Karriere im Netz“, die mir aufgrund der vorurteilsarmen Herangehensweise eigentlich ganz gut gefiel. Von den dort gezeigten deutschen YouTube-Stars kannte ich fast keinen – ich (34) falle wohl mittlerweile altersbedingt aus der Zielgruppe heraus. Schön zu sehen war auf jeden Fall, dass einige junge Künstler damit inzwischen gutes Geld verdienen können, weil sie auf Millionen von Klicks kommen.

YouTube ist bei heutigen Schülern und Studenten Alltag. Und wenn die Google-Tochter sich nun daran herantraut, hier einige Channels zu starten, heißt das nichts Anderes, als dass sich das Geschäft inzwischen lohnt. YouTube geht bei den Originalchannels in Vorleistung und verrechnet die Ausgaben mit den Werbe-Einnahmen. Die Hoffnung der Videoplattform ist natürlich, dass sich die Channels möglichst schnell selbst tragen. Das würde YouTube aber nicht tun, wenn man das für unmöglich hielte. Sendungen auf YouTube zu refinanzieren, scheint im Jahre 2012 zumindest für bekannte und beworbene Formate auch in Deutschland möglich zu sein. Das ist die gute Nachricht.


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Wichtige Randnotiz allerdings: Die Produzenten müssen selbst für das Marketing sorgen. Schaut man sich die geplanten Formate an, wird auch schnell klar, an wen sie sich richten: an die Altersgruppe 14 bis 25. Anders als bei den geplanten weltweiten Kanälen, wo viel Comedy und Styling auch für ein etwas älteres Publikum geplant ist, sind für Deutschland für den Anfang nur zwei Special-Interest-Kanäle vorgesehen: „Motorvision“ und „Happy & Fit“. Man muss also präzisieren: Rein fürs Web produzierte Inhalte funktionieren in Deutschland in erster Linie für ein sehr junges Publikum mit einem gut ausgebauten Marketingkanal namens Schulhof. Erfolg ist zusätzlich möglich, wenn ein Sender mit seiner ganzen Marketingmacht eine Sendung auf einem eigenen Videoportal bewirbt. Darüber hinaus bleibt es schwierig, auch im Jahre 2012.

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

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