Sonstiges

Microsoft verpatzt Surface-Start

Ganz schön was los in der Tablet-Welt: Erst stellt Apple das viel erwartete iPad Mini vor, dann lässt Google trotz des Hurricane Sandy seine neue Nexus-Linie von der Leine. Und auch Microsoft will mitspielen und hat sein Surface inzwischen auf den Markt geworfen.

Doch während Apple fast wie gewohnt mal wieder nicht bei den Vorbestellungen des iPad Mini nachkommt, hat Microsoft ein ganz anderes Problem: Das Surface ist in Europa momentan nämlich gar nicht lieferbar. Zahlreiche Kunden hatten jedoch Bestellbestätigungen für vergangenen Freitag bekommen, die allerdings nicht eingehalten wurden. Stattdessen wurden Stornierungsmails verschickt und Kunden gebeten, die Bestellung einfach erneut aufzugeben.

Andere Kunden in England hingegen erhielten zunächst den Hinweis, dass das Lieferdatum auf den 2. November verschoben werde, um nur einen Tag später zu erfahren, dass diese Mail falsch gewesen sei und sich doch nichts am Datum ändern werde. Angekommen ist auf der Insel bislang wohl trotzdem noch kein Microsoft-Tablet.


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Microsoft gibt Erklärung ab

Da die Geräte aufgrund Microsoft’s exklusiver Verkaufsstrategie nur Online oder über die Hotline bestellt werden können, brach über das Wochenende zeitweise die Webseite zusammen und auch die Bestell-Hotline war überfordert. Verantwortlich für das Auslieferungsdesaster sollen angeblich zu scharf eingestellte Sicherheitssysteme der Kreditunternehmen sein, mit denen die Bestellungen aufgegeben wurden. Das ist zwar eine etwas seltsame Erklärung, aber gut.

Doch auch wenn Microsoft damit die Schuld von sich weisen kann, bleibt eine unzureichende Informationspolitik. Auch beim deutschen Presse-Event letzten Donnerstag in Berlin gab es Unmut – es wurde nämlich kein einziges Surface-Tablet für die Fachbesucher zum Testen bereitgestellt. Dabei hat das Tablet, das in den USA bereits ausgeliefert wurde, eigentlich ganz gute Kritiken bekommen, sieht man mal von ein paar Software-Kinderkrankheiten ab.

Vielerorts wird nun gelästert, dass Apple und Google so etwas wohl nicht passiert wäre. Und in der Tat scheint insbesondere Apple dem großen Ansturm der Kunden besser gewachsen zu sein, auch wenn Vorbestellungen fast grundsätzlich die Erwartungen in Cupertino übertreffen. Für mich ist das inzwischen allerdings ein kalkulierter Marketing-Gag.

Apple wirft Topmanager raus

Doch bei aller Häme wird gerne vergessen, dass auch Apple in der Vergangenheit schwerwiegende Fehler unterliefen. So muss wegen der Panne bei Apple Maps unter anderem iOS-Chef Scott Forstall zum Jahresende seinen Platz räumen und auch beim „Antennagate“ machte der Apfelkonzern keine gute Figur. Also alles halb so wild? Microsoft hat jedenfalls deutlich schneller reagiert als Apple bei den Problemen des iPhone 4 und bietet betroffenen Kunden einen Gutschein in Höhe von 50 Euro für Einkäufe im Online-Store an. Na immerhin.

Vereinzelt gibt es übrigens Meldungen, dass Kunden ihre Bestellung inzwischen doch schon erhalten haben. Microsoft geht übrigens bis zum Jahresende von bis zu fünf Millionen verkauften Einheiten des Tablets aus. Hoffentlich werden die auch alle ausgeliefert…

Update 30. Oktober: Erste Tablets ausgeliefert

Inzwischen wurden in Deutschland und England die ersten Tablets ausgeliefert. Anscheinend wurden manche Geräte wohl auch trotz Stornierungs-Mail pünktlich ausgeliefert. Vielen Dank an die Kommentatoren.

Bild: Microsoft

Über den Autor

Robert Vossen

Robert Vossen hat erst Los Angeles den Rücken gekehrt und dann leider auch BASIC thinking. Von 2012 bis 2013 hat er über 300 Artikel hier veröffentlicht.

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