Sonstiges

Mobile Payment: iZettle startet in Deutschland

Der iZettle-Card-Reader am iPhone
Der iZettle-Card-Reader am iPhone
geschrieben von Adrian Bolz
    Der iZettle-Card-Reader am iPhone

Der iZettle-Card-Reader am iPhone

Die Idee verdient allemal Beachtung: Mittels kleiner Einsteckmodule werden Smartphones und Tablets zu Bezahlterminals. Händler und Kleinunternehmer können so bequem ihre Dienstleistungen oder den Verkauf ihrer Produkte abrechnen. Die Idee kommt offenbar auch bei den Risikokapitalgebern gut an.

Die Folge: Es kommt Bewegung in den deutschen Markt für mobile Bezahlsysteme. Nach den Anbietern Streetpay, Payleven und SumUp buhlt mit iZettle jetzt auch ein schwedischer Anbieter in Deutschland um Kundschaft. Das von Jacob de Geer und Magnus Nilsson im Sommer 2011 gegründete Unternehmen konnte jüngst so potente Kapitalgeber wie MasterCard, SEB Private Private Equity und American Express für seine Expansionspläne gewinnen. In Deutschland wird iZettle eine Partnerschaft mit der Deutschen Telekom und der in Frankfurt beheimateten DZBank eingehen.

Der Einstieg in Deutschland wurde laut Jacob de Geer „lange und gründlich“ vorbereitet. Zudem rechne er damit, dass auf lange Sicht nicht alle Anbieter auf dem Markt verbleiben werden. Dem vorausgehen dürfte, sehr zur Freude der Kundschaft, ein Preiskampf unter den Wettbewerbern.

Jacob de Geer, Gründer & CEO

Jacob de Geer, Gründer & CEO

Bei iZettle sollen für eine Transaktion 2,75 Prozent des bezahlten Betrags als Gebühr erhoben werden. Das ist just der Wert, der auch bei Payleven, dem Square-Klon aus dem Hause Rocket Internet der Gebrüder Samwer, für eine Transaktion fällig wird und erst vor wenigen Tagen verkündet wurde. De Geer sieht sich gegenüber Payeleven aber gut gerüstet. Die größere Erfahrung spräche dann doch für sein Unternehmen, zudem sei man in einer „extrem hart regulierten Branche aktiv“, die mit dem Aufbau eines Schuh-Shops nicht zu vergleichen sei. (De Geer spielt mit der Äußerung auf den von den Samwer-Brüdern erfolgreich mit Kapital gepushten Online-Versandhändler Zalando an.)

Ich bin mir an dieser Stelle aber nicht recht sicher, ob de Geer mit seiner Einschätzung richtig liegt. De facto ist Payleven mindestens so weit entwickelt wie iZettle. Via Payleven können gleichfalls die Chips der EC- und Kreditkarten ausgelesen und Bezahlungen mittels PIN vorgenommen werden.  Ein Alleinstellungsmerkmal sucht man hier bei iZettle also vergebens.

Immerhin, zum Start im November will das Unternehmen rund 25.000 Kartenlesegeräte kostenlos über die Verkaufsstellen der Deutschen Telekom ausgegeben.

Der US-Vorreiter im Bereich Mobile Payment, das Unternehmen Square, scheint derweil noch weit von einem Markteintritt in Europa entfernt zu sein und streckt seine Fühler hingegen in Richtung Kanada aus. Genug Zeit also für die Konkurrenz, den Markt unter sich aufzuteilen.

Ich bin von der Idee hinter Mobile Payment jedenfalls überzeugt und glaube fest daran, dass wir unsere Kreditkarten in Zukunft immer öfter durch einen Kartenleser von iZettle und Co. ziehen werden.

(Fotos&Video: iZettle)

Über den Autor

Adrian Bolz

Adrian Bolz lebt und arbeitet als Online-Redakteur in Köln. Liebt neben den Weiten des Webs auch die Kultur – im weitesten Sinne. Adrian hat von 2012 bis 2013 für BASIC thinking geschrieben.

7 Kommentare

  • Ich würde auch nicht auf die Idee zu kommen mit dem iPhone zu bezahlen um noch mehr zu bezahlen… Nichtmal 1% des Wertes…

  • „Ein Alleinstellungsmerkmal sucht man hier bei iZettle also vergebens.“
    Naja, habt ihr euch mal die Apps angeschaut?!
    Ich würde sagen klarer Vorteil für iZettle im Vergleich mit Payleven!
    iZettle hat einen Produktkatalog, der auch über die Website gepflegt werden kann, was man bei Payleven (noch) vergeblich sucht. Dies ist für mich ein sehr großer Vorteil!

    Grüße aus dem Süden

  • Klar sind 2,75% erstmal „viel“. Aber wer in der Branche ist, weiß was man normalerweise dafür zahlt. Bei Kreditkarten etwas mehr und bei EC erstmal nix. Aber dafür müssen auch hier erstmal die Geräte „angeschafft“ werden. Da weiß ich leider nicht ob per monatlicher Gebühr oder pro Kauf. Ich gehe aber von ersteren aus.

    Daher nicht nur meckern, sondern nachdenken. Ich finde ich ne schöne Alternative. Besonders für Unternehmen, die nicht so oft elektronisch bezahlen oder eben zb auf dem Flohmarkt das nun auch anbieten können 🙂

  • ach nööö, da glaub ich nicht dran. Ich brauch nochn extra Gerät? Is zu kompliziert – wer mag sich damit auseinander setzen? Das kannste wie die Faschings-Kamellen unter die Leute schmeißen und sie nutzen’s nicht.
    ich denk das wird alles drauf raus laufen, dass ich einen Code in einer App wie PayPal scanne, die Zahlung auf mein Handy freigebe und der Händler sie auf seiner app den Eingang. Vielleicht auch eine P2P Verbindung zwischen 2 payPal apps. Aber nicht mit komischen Lesegeräten die nie eine kritische masse an Usern und Händlern erreichen….

  • iZettle funktioniert gut. Nur mein Geld bekomme ich von iZettle nicht. Ein Umsatz am 25.01.2013 ist noch nicht gebucht und die Umsätze danach auch noch nicht obwohl 1 Tag später das Geld von iZettle Überwiesen wird und spätestens 4 Tage danach auf mein Konto sein soll. Bin mal gespannt wie das weiter geht. Mache erstmal keine Buchungen. Stand 01.02.2013 Melde mich wieder